Pubertierender Rüde, übersteigertes Ego?

  • Oh ...


    Von mir jetzt aus dem Bauch heraus: Geh ohne Hund hin!


    Ganz ehrlich jetzt - was passiert, wenn dort mit deinem Hund etwas anderes veranstaltet wird, als es mit dem jetzigen Trainer gemacht wird?


    Du erhöhst dann deine Unsicherheit...


    Ich bin tatsächlich davon ausgegangen (k.A., ob ich da Informationen von dir falsch gelesen habe?), dass dieses Seminar bei deiner jetzigen Hundeschule stattfindet.


    Dort KENNT man nämlich deinen Hund schon - und ich finde die Einschätzung des Trainers in Verbindung mit deinen bisherigen Verhaltensschilderungen von Marley schon sehr stimmig.


    Stört dich an diesem Trainer irgendetwas, weshalb du meinst die Hundeschule, welche das Seminar anbietet, käme dir von den Zielen/dem Umgang her mehr entgegen?

  • @Hundundmehr ich versuche mal mein Bauchgefühl dazu in Worte zu fassen. Fakt ist Marley MUSS lernen, dass auf mich Verlass ist, dass er sich rausnehmen kann/muss. Er muss Entscheidungen abgeben lernen weil er einfach zu unsicher im Alltag ist und dadurch verschiedene Probleme wie Menschen verbellen wollen (er möchte regeln), Hunde verbellen (er möchte regeln). Er traut mir nicht zu, dass ich diese Dinge regeln kann. Das ist keine Interpretation sondern das was mir auffällt und was mir auch jeder Trainer bisher bestätigt hat.
    Der aktuelle Trainer hat uns soweit gebracht, dass Hunde nicht mehr angepöbelt werden aber er in den flucht Modus geht. Menschen anbellen haben wir auch sehr gut in den Griff bekommen. Aber unterm Strich habe ich das Gefühl, dass das keine komplettes Konzept ist sondern einzelne Baustellen abtrainiert werden. Also, dass wir derzeit zwar dabei sind die Führung zu übernehmen aber Marley immer noch alles im Blick haben muss. Er nimmt sich nicht zurück weil er das Vertrauen in uns gewonnen hat sondern weil wir diese zwei Sachen eben ganz gezielt trainiert haben. Gefühlt fangen wir mit dem Bau unseres Hauses gerade im Dachgeschoss an und nicht im Keller damit erstmal eine Grundmauer steht.


    Die hundeschule die das Seminar abhält arbeitet eher nach einem kompletten Konzept. Also als Beispiel: du gehst dort hin weil dein Hund Menschen anbellt. Dann wird nicht stumpfsinnig daran gearbeitet sondern es wird erstmal ohne Reiz trainiert, dass der Hund sich zurück nimmt und die Kontrolle abgibt. Erst wenn das läuft kommen die Außenreize und man setzt wieder am zurück nehmen an (macht das Sinn?)


    Ich Grenze Marley an der kurzen Leine sehr ein. Also Leine heißt nicht Lauf an lockerer Leine sondern nimm dich zurück. Marley nimmt soviel außenreize auf und möchte immer alles im Blick haben, dass selbst die Nasenspitze vor meinem Bein eigentlich schon zu viel für ihn ist. Erst wenn ich ihn an der kurzen Leine ein paar cm hinter mir laufen lasse entspannt er, wird locker und gibt die Kontrolle ab. DAS wäre eigentlich mein Ziel auf andere Situationen zu übertragen aber dafür trainiert der Trainer teils mit anderen Methoden. Die besagte hundeschule arbeitet jedoch eher in diese Richtung und deshalb spricht es in mir glaube ich auch so sehr dafür das Seminar zu besuchen.


    Ich weis nicht ob das verständlich ist.

  • Jetzt doch noch mal ich...


    Ich verstehe das, also dass Hundeschule y vielleicht bessere methoden hat als Hundeschule x (du könntest ja eine Trainerstunde nehmen, Einzeltraining finde ich für euch eh am besten) aber ich hatte überhaupt nicht den Eindruck, dass es darum gehen soll in dem Seminar, also um das Führen.


    Du hattest geschrieben, es sei ein Kommunikationsseminar. Hundeverhalten beobachten und verstehen.


    Und da ist für mich halt der riesige Widerspruch. Du willst das:

    ... gibt die Kontrolle ab. DAS wäre eigentlich mein Ziel auf andere Situationen zu übertragen


    Dafür musst du (jetzt in dieser Phase in der ihr gerade seid) nicht seine Kommunikation mit Hunden verstehen lernen, sondern willst doch eigentlich, dass er mal gerade NICHT kommuniziert, sondern auf dich achtet, an dich abgibt.


    Er hat ja Kontakt zu bekannten Hunden, soll er unbedingt haben! Aber mit Fremden soll er doch gar nix kommunizieren, wenn er bei dir und an der Leine ist, solange nicht die Freigabe kommt.
    Dann ist es doch **egal, warum er wie guckt in dem Moment, er soll einfach bei dir bleiben, und Ruhe geben, im besten Fall entspannt bleiben, der fremde geht ihn einfach nix an. Den Schritt müsst ihr dringend mal machen.


    Von daher habe ich das Null verstanden, was du mit dem Seminar erreichen willst, und finde es kontraproduktiv - im Alltag soll er fremde nicht beachten, im Seminar dann doch... in dieser sensiblen Phase würde ich mir solche Widersprüche nicht ins Training backen wollen.

  • @frauchen07 das was ich @Hundundmehr geantwortet habe beschreibt ja nicht den Seminarinhalt sondern ist die Antwort auf die Frage warum ich diese hundeschule als besser erachte als unseren Trainer. Die Frage bezieht sich meines Erachtens nach nicht auf das Seminar sondern den Fall wir würden Einzelstunden dort nehmen.


    Vielleicht weis ich jetzt wo wir beide in zwei Richtungen denken. Du bist so wie ich es verstehe der Meinung man müsse das eine angehen bevor man etwas anderes trainiert. Wir haben mehrere Baustellen richtig? Also das Vertrauen in uns und Abgabe der Kontrolle ist eine. Seine schlechte Kommunikation mit anderen Hunden ist auch eine richtig? Also das sind jetzt mal zwei Baustellen unabhängig voneinander.
    Ich werfe die beiden Sachen auch nicht zusammen. Natürlich soll er lernen, dass ich entscheide. Ich entscheide mit welchen Hunden er in Kontakt tritt und mit welchen nicht (damit da eine klare Linie für ihn rein kommt gibt es in seinem Fall erstmal gar keinen Kontakt zu anderen Hunden) auch aus dem Grund, dass ihm ein wenig das Repertoire an hündischer Kommunikation fehlt und er da erst lerne muss was es alternativ zu seinem derzeitigen verhalten noch so an Möglichkeiten gibt richtig?


    Dass sich diese beiden Baustellen in die Quere kommen sehe ich ein. Mir gehts nicht darum ihn nach dem Seminar einfach mit Hunden agieren zu lassen. Es geht mir doch einfach nur um diese wenigen Situationen in denen ich den Kontakt nicht erst langsam Kleinschrittig aufbauen kann sondern die seltenen Momente, in denen ich mich dafür entscheide ihn zum Hund hin zu lassen weil es die Umstände so wollen. Ich möchte schlicht lernen unseren Hund in dieser Situation lesen zu können. Ich weis nicht mehr wie ich es beschreiben soll. Ich habe das Gefühl wir sprechen irgendwo aneinander vorbei

  • Ich verstehe dich schon.


    Ich halte es für den falschen Zeitpunkt, aber das ist ja auch nur meine Meinung, aufgrund weniger Infos, die ich vielleicht auch falsch interpretiere.


    Ich neige da sowieso sehr zur Vorsicht, jedenfalls bei Hunden, die bereits Probleme haben. Ich will dich aber echt nicht weiter verunsichern. Das wird schon passen.

  • Tja und damit du jetzt komplett verwirrt bist komm ich jetzt damit:


    weiß aber mangels Erfahrungen noch nicht, was und wie er etwas anders machen soll und kann

    damit da eine klare Linie für ihn rein kommt gibt es in seinem Fall erstmal gar keinen Kontakt zu anderen Hunden

    Und wie soll er das lernen, wenn du ihm jetzt alle Hundekontakte verweigerst?
    Dein Hund muss die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren und das am besten mit so vielen (souveränen) Hunden wie möglich.

  • Ok, ok, ich halte mich jetzt raus. Es geht mich nichts an, das stimmt. Ich bin sehr froh, wenn ich völlig daneben liege, und alles besser wird mit dem Seminar!

    ich och


    War irgendwer eigentlich schon mal auf so einem Seminar zur Hundebeobachtung oder hat (kontrollierte und gewollte) Sozialisierung im (Fremd-)Rudel mal erlebt?

    Bloch
    Feltmann
    Ziemen
    Und massig weniger bekannte super geile Trainer.
    Und die ganze Chose mit eigenen Hunden, die anderen geholfen haben


    Bis das dann selbst in Kursen angeboten habe.
    Unter dem Motto: Sie haben da einen Bruch im Lebenslauf...
    „Ja, war geil.....“

  • Unter dem Motto: Sie haben da einen Bruch im Lebenslauf...
    „Ja, war geil.....“

    :???: Ich versteh nicht, was du sagen willst

  • Tja und damit du jetzt komplett verwirrt bist komm ich jetzt damit:


    Und wie soll er das lernen, wenn du ihm jetzt alle Hundekontakte verweigerst?Dein Hund muss die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren und das am besten mit so vielen (souveränen) Hunden wie möglich.

    :lol: ja gebe ich dir recht. Allerdings vermute ich auch (und das wurde hier auch angebracht) dass ihm die Gruppe mit der wir regelmäßig laufen nicht gut tut. Mit der Halterin der souveränen Hündin hab ich gesprochen und wir werden wenn dann allein laufen gehen. Auch mit der Hündin meiner Schwester hat er regelmäßig zu tun und da gibt es 0,0 zu beanstanden auch wenn die Hündin nicht zu den souveränen gehört, die beiden sind arsch und eimer.
    Was es nicht geben wird sind unkontrollierte fremdhundekontakt auf unseren Runden. Wenn ich (woher auch immer) Halter kennen lernen sollte die souveräne Hunde haben wird das dann gezielt angegangen. Sprich man verabredet sich, läuft ein Stück an der Leine etc.
    Für die wenigen Situationen in denen es mal zu unkontrolliertem Kontakt kommt würde ich eben gern das Seminar besuchen.
    Die gruppenstunde in der hundeschule in der wir momentan sind werde ich mir nochmal genauer anschauen bzw. Der Trainer konnte sich jetzt ein Bild machen und ich werde mir mal anhören wie es da jetzt weiter gehen soll. Also hätte er ja evtl. da auch die Möglichkeit das im begrenzten Rahmen zu erlernen.


    Wenn er irgendwann sicherer in seinem Verhalten ist und immer noch Lust auf fremdhunde hat kann man diese Regel mit fremdhunden auf unseren Runden wieder lockern. Aber da ich nicht durch 10 Sekunden sehen feststellen kann ob ein Hund jetzt souverän ist oder nicht bringt es ja auch nichts ihn da jetzt wahllos agieren zu lassen zumal ich ja dann auch wieder nicht sicher weis wie ich reagieren soll falls es doch mal anders läuft als erwartet (deshalb das Seminar)


    Also so verwirrend fand ich das jetzt gar nicht :roll:

  • Aber da ich nicht durch 10 Sekunden sehen feststellen kann ob ein Hund jetzt souverän ist oder nicht bringt es ja auch nichts ihn da jetzt wahllos agieren zu lassen

    Das ist doch schon mal ne gute Erkenntnis.


    Ich meinte auch nicht Kontakt mit irgendwelchen Fremdhunden.
    Nur es kalng so, als gäbs aktuell gar nicht ausreichend, bzw gar keinen gezielten Hundekontakt.


    Immerhin hat deiner Trainerin das als eine der Säulen eures Problems definiert.
    Deshalb die Frage, wie das angegangen werden soll.


    Zu der Fage mit dem ganzheitlichen Konzept: Frag doch deine Trainerin danach.
    Ich denke sie hat einen Grund, wieso sie so arbeitet wie sie arbeitet.
    Vielleicht kommt es dir gar nicht wie eine Grundlagenarbeit vor, aber im Grunde ist es eine.


    Du solltest dich so langsam entscheiden, was du willst.
    Wie und wo du trainieren willst.
    Klar kann man auch zu Seminaren von anderen Trainern gehen, sich neuen Input hollen, aber so wie du innerlich im Zwiespalt bist, ist es auch dein Hund.


    Werd dir mal klar was du willst.
    Ne klare rote Linie.

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