Pubertierender Rüde, übersteigertes Ego?

  • Das Imponiergehabe. Also Marley nähert sich fremden Hunden generell sehr langsam. Es kann mal sein, wobei er das Verhalten schon länger nicht mehr gezeigt hat, er die ersten zwei Meter hoppelt wie ein Hase dann stehen bleibt abwartet was der andere Hund macht, wieder ein paar Schritte läuft wieder wartet. Letztlich läuft er in einem kleinen Bogen zu dem Hund (soweit finde ich das Verhalten, auch als Anfänger, sehr souverän) Die Schritte die gemacht werden, werden dann aber sehr steif und staksig gemacht. Rute komplett eingerollt, Kopf hoch. Man kann ihn sich optisch wie einen kleinen Akita vorstellen auch von seiner Köpersprache finde ich oft Gemeinsamkeiten. So klarer? I

    Mal so aus dem Bauch heraus - wie viel "Anlauf" bekommt denn dein Hund?


    Hört sich für mich irgendwie nach mehr an, als ich im realen Leben zulasse, weil Bewegungsenergie eben auch "Energie" ist - und die erhöht den Stresspegel. Je mehr Anlauf, desto mehr Energie.


    NOCH unterbricht dein Hund diesen Anlauf selber, das würde ich verstärken, weil das den Zeitraum verlängert, mit dem er den anderen Hunde "lesen" und einschätzen kann.


    Diese ersten Meter, die du da beschreibst, würde ich - auch jetzt einfach aus dem Bauch heraus - meinen Hund gar nicht ALLEINE machen lassen. Schön gemeinsam mit dem dem Hund zusammen, dabei freundlich gestimmt sein (denn wenn du ENTSCHIEDEN hast, dass du einen Kontakt zulässt, dann gehst du in dem Moment zumindest davon aus, dass der nicht böse endet).


    Eine "gute" Distanz, um Hunde für einen Kontakt freizugeben, liegt nach meiner Erfahrung so bei 5m. Merke ich schon auf dem Weg dahin, dass sich Spannung aufbaut (bei meinem, dem anderen, oder beiden Hunden), gehe ich erst gar nicht auf 5 m ran, sondern bleibe stehen oder gehe sogar wieder auf etwas Abstand.


    Noch ein Tipp: Ich gehe niemals so nah ran, dass die Hunde die verbliebene Distanz mit einem Sprung in die Leine überwinden können. Ich bemühe mich dabei um eine Leine bei meinen Hunden, die NICHT auf Zug ist.
    Je kürzer der andere Hundehalter seinen Hund hält, desto größer halte ICH den Abstand. Überhaupt finde ich einen kurzen Stopp bei 20-10m ganz sinnvoll, um da nochmal Kontakt zum anderen Hundehalter aufzunehmen - und zwar ganz entspannt, um noch mal Absprachen treffen zu können.


    Mein Standard-Eröffnungssatz ist übrigens: "Ich habe zwei nette Jungs..." und dann warte ich, was der Halter so sagt xD


    Ruhe, Zeit nehmen - so hast auch du ein größeres Zeitfenster, um deinen, aber auch den anderen Hund zu beobachten (und auch den anderen Menschen, aber das ist noch mal ein eigenes Thema).
    So lernst du, zu sehen ob dein Hund wenig, mittel oder sehr aufgeregt ist. Kommt dann die Info: "Ja - meine ist eine Zicke ... und läufig!", oder: "Ja - aber meiner ist nicht zu allen Rüden nett!" - dann weißt du, warum dein Hund so aufgeregt ist, und welches Verhalten da mit großer Wahrscheinlichkeit rumkommt.
    Stress bewirkt "originelles" Verhalten - und die Hunde haben schon längst die Informationen ausgetauscht, an denen wir Halter noch mühsam rumrätseln.



    Rückruf bei spielenden Hunden oder auch wenn er eben mit fremdhunden in Kontakt tritt funktioniert so lala. In dem Moment wenn der andere sich abwendet oder abgerufen wird bekomm ich ihn auch zu mir gerufen. Aber sonst ist der Hund interessanter. Ihn aus der Situation raus holen im Sinne von hin gehen und ich mitnehmen habe ich eben Angst, dass das passiert was auch mehrmals geschrieben wurde, nämlich, dass mehr passiert als sein müsste weil einfach noch von Außen (mir) dazu kommt.

  • Huch - letztes Zitat übersehen beim Abschicken, für Tante Edit zu spät... also hier:



    Der andere Hund ist NICHT interessanter - die Hunde sind im "Gespräch", und dieses mittendrin abzubrechen, führt nicht immer, aber eben oft zu unerwünschten Verhaltensweisen.
    Die Hunde schätzen sich ein, sind im direkten Kontakt - da LÄSST hund nicht den anderen einfach mittendrin stehen.


    Passiert oft genug im Reallife, dass Menschen ihren Hund durch eine solche "Gehorsamsabfrage" in die Bedrouille bringen: "Brech ich jetzt ab und gehorche meinem Menschen, und bekomme dafür Ärger mit dem Hund - oder breche ich nicht ab und komme dadurch friedlich aus der Situation mit dem Hund raus, bekomme aber anschließend Ärger mit meinem Menschen?"

  • So, ich versuche mich mal. Sicherlich kann man meines nicht als Einschätzungen nehmen, aber es zeigt mit Sicherheit auf, warum man so auf dem Schlauch steht.

    wird in jeder erdenklichen Situation mit fremdhunden imponiert.

    Hier steht, in JEDER erdenklichen Situation wird imponiert.

    Es kann mal sein, wobei er das Verhalten schon länger nicht mehr gezeigt hat, er die ersten zwei Meter hoppelt wie ein Hase dann stehen bleibt abwartet was der andere Hund macht, wieder ein paar Schritte läuft wieder wartet. Letztlich läuft er in einem kleinen Bogen zu dem Hund (soweit finde ich das Verhalten, auch als Anfänger, sehr souverän) Die Schritte die gemacht werden, werden dann aber sehr steif und staksig gemacht. Rute komplett eingerollt, Kopf hoch. Man kann ihn sich optisch wie einen kleinen Akita vorstellen auch von seiner Köpersprache finde ich oft Gemeinsamkeiten.

    Puhh ... schon wieder: "wobei er das Verhalten schon länger nicht mehr gezeigt hat" (Error). Was soll man beurteilen, Verhalten welches er seit langem nicht zeigt?


    Ab "Letztlich läuft er", sofern er das Verhalten noch zeigt, finde ich sein Verhalten völlig normal. Meine laufen auch hoch erhobenen Hauptes, wenn sie sich nähern und die Rute steht in Halbrolle (rassebedingt). Wenn die Nase nach unten ginge, dann müsste ich mir Sorgen machen (Jagdobjekt). Wie hättest Du die Annäherung gerne gesehen?


    Dass die Schritte noch staksig gemacht werden, dürfte höchstwahrscheinlich dem Alter und/oder einem Mangel an Erfahrung geschuldet sein. Also davon abgesehen, dass Dein Hund zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar sein wird, was ihn erwartet.

    Gestern ist waren wir im Wald und auf einmal ist hinter uns ein halterloser Hund aufgetaucht. Marley war an der Schleppleine und nachdem der andere ruhig kam und immer wieder stehen geblieben ist bin ich auch stehen geblieben und wollte warten ob vllt noch ein Halter dazu auftaucht. Marley durfte also hin und ist mit erhobenen Hauptes, Rute bis zum Abschlag eingerollt (ringelrute) und ihren auf Sendung zu dem Hund hin. Der ist winselnd stehen geblieben und hat sich inspizieren lassen. Jetzt weis ich aber, hätte er genauso imponierverhalten gezeigt hätte es rein theoretisch zwischen den beiden knallen können.

    Was heisst das: "und ihren auf Sendung zu dem Hund hin". Verstehe jetzt nicht, ob der andere Hund Kontakt wollte, wer hat gesendet? Und so schnell knallt es in der Regel nicht zwischen Hunden, verstehe das Problem nicht und Deinen Gedankengang ebenso wenig. Nur, weil Dein Hund die Rute nicht klemmt, sondern aufgestellt mal schnüffeln geht?

    Andere Situation die mit gezeigt hat, bei Marley tut sich was. Er hat neulich einen Rüden, der sehr forsch mit ihm ist zum ersten Mal nach einem Jahr ausgebremst und mit Knurren und zähnefletschen signalisiert, dass ihm das Verhalten von ihm nicht passt. Ist nichts weiter passier war einfach hündische Kommunikation.
    Ich stelle mir aber langsam wirklich die Frage ob dieses immer direkt austeste wer hier die dickeren Eier hat normal ist vielleicht auch altersbedingt und ob man ihm irgendwie klar machen kann, dass er sich nicht mit jedem Hund messen braucht.

    Du wunderst Dich, dass Dein Hund nach 1 Jahr zu forscher Behandlung durch einen anderen Hund, mittlerweile so erwachsen geworden ist, dass er sich traut, sein Missfallen zu äussern? Offensichtlich hat ihm Eurer "Management" nicht ausgereicht, so dass er der Meinung gewesen ist: "Hilf Dir selbst, dann hilft Dir ...".


    Und wo genau ist jetzt der Zusammenhang, von diesem 1 Mal und diesem speziellen Hund zu "nicht mit jedem Hund messen braucht"?


    Na, zumindest diesem Hund musste er deutlich signalisieren, dass er nicht so behandelt werden möchte (es ging doch gar nicht darum, sich mit ihm zu messen, er hat einfach gesagt: "Lass mich endlich in Ruhe").

    Es gibt seit Tag 1 kontrollierten Kontakt mit anderen Hunden. Wir gehen am Wochenende immer mit einer ganze Gruppe laufen da ist allerdings kein unkastrierter Rüde dabei. Irgendwie sind die meisten hier bei uns kastriert. Dementsprechend gab es bei uns nur sehr begrenzt oder eigentlich gar nicht das ganze auch mit unkastrierten anzugehen.

    Was hast Du nur immer mit Deinem kastriert und unkrastiert? Kastration macht doch nicht von Hause aus verträglicher? Und meine machen z.B. keinen Unterschied, ob intakt oder nicht. Eher: "Benimmt sich oder benimmt sich scheixxe").

    Warum Marley ihn ausbremsen wollte? Weil ihm bei fremdhundebegegnungen die Dynamik nicht passt wenn der andere los rennt. (Meine ansicht dazu) also ich hab’s Gefühl erst wenn Marley den Ausweis kontrolliert hat darf der andere rennen.

    Hier bin ich mir nicht sicher, ob Du tatsächlich von Begegnungen sprichst oder ob er einfach zu rennenden Hunden hin rennt (ist nicht ungewöhnlich für Junghunde, würde ich aber unterbinden). Aber wenn sich Hunde begegnen, die sich nicht beschnüffeln, sondern sofort losrennen, fänden das die meinigen auch eher befremdlich. Nun habe ich halt zwei und wenn einer sofort wegstürmt, läuft er Gefahr, den Hasen zu simulieren :ka: (die Jagd lasse ich natürlich nicht zu).


    Ansonsten müsste er halt noch lernen (aber als Junghund noch nicht können), dass man andere auch einfach mal rennen lässt. Aber wie gesagt, weiss nicht wirklich was Du meinst. Verwechselst Du Hundesichtungen mit Hundebegegnungen?


    Wie kann das überhaupt so laufen, wenn sich zwei HH treffen und gemeinsam zum Spazierengehen treffen bzw. gemeinsam los gehen? Ist hier durch das Weglaufen vll. gar kein Kontrolletti aufgetaucht, sondern es ist eher jagdlich motiviert gewesen? Hier würde ich deutlich am Rückruf und an der Impulskontrolle arbeiten. Andere Hunde haben nicht durch Deinen kontrolliert zu werden (wenn er es tut, allerdings auch nicht gejagt, wenn es kein Spiel ist, von dem alle etwas haben (wobei man jedoch immer ein Auge drauf halten sollte).



    Marley hat einmal eine labradorhündin die einfach auf ihn drauf gesprungen ist auf den Rücken gelegt und wir haben ihn von ihr runter geholt. Er stand knurrend über ihr und jede Regung (sie hat versucht sich rauszufinden) wurde mit einem Knurren und Kopf nachsetzen korrigiert (er hat in keinster Weise Gebissen) aber ich traue ihm im Moment nicht zu dass er weis wann gut ist.

    Kann sein, oder er war wirklich sauer, es hat ihm sehr weh getan (kann ich schlecht beurteilen, ob zu lang oder angemessen).

    Ich hab nur das Gefühl dass er sich bei Rüden dann einfach dazu genötigt fühlt dagegen zu halten und es nicht zu akzeptieren

    Kastriert, intakt, Rüde und oben war es doch ein Mädel :ka:


    Was soll Dein Hund denn von anderen Rüden (oder eher anderen Hunden) akzeptieren?

  • "... und ihren OHREN auf Sendung zu dem Hund hin..."

    Ah ... aber wohin sollten sie sonst auch zeigen, bei Begegnungen (oder bei Sichtungen); es sei denn, man riefe gerade ab (für den Augenblick sollten sie dann bei dem sein, der abruft).

  • Ist auch nur ne Mutmaßung - aber: Vielleicht doch auch zum eigenen Menschen orientiert, und diese Aussage hat auch ein wenig die Intention, der Hund ist dann nicht ansprechbar?


    Aber - nur Mutmaßung meinerseits, vielleicht kann die TE das klären.


    Ich finde es auch normal, dass alle Sinne auf Empfang zum anderen Hund gerichtet sind ... und das staksige zeigt auch die Unerfahrenheit, die dem Alter geschuldet ist.


    Allerdings habe ich auch die ganzen Beschreibungen der TE aus anderen Threads im Kopf - und ich sehe hier wirklich keine fundamentalen Hinweise auf einen "Macho" mit übersteigertem Imponiergehabe ...


    Nur einen wahrscheinlich "starken" Rüden, dem in dieser Phase sanft die Richtung seines Egos gewiesen werden muss - also wie beim jugendlichen Menschen auch.

  • Sorry erstmal, dass ich erst jetzt antworte, wollte die Möglichkeit haben zu zitieren (geht zuhause nicht)

    oder breche ich nicht ab und komme dadurch friedlich aus der Situation mit dem Hund raus, bekomme aber anschließend Ärger mit meinem Menschen?"

    Ich weis schon vorher, dass er eben nicht kommen würde also rufe ich ihn nicht heißt er macht in dem Sinne nichts falsch. Aber auch wenn ich ihn rufe fände ich es nicht gerecht ihn dann zu maßregeln wenn er endlich kommt :???: Macht ja gar keinen Sinn.

    Wie hättest Du die Annäherung gerne gesehen?

    Vielleicht muss ich erst lernen, dass dieses staksige bis zu einem gewissen Punkt normal ist. An für sich würde ich es nicht anders sehen wollen. Ich habe immer nur Angst, dass der andere Hund sich davon provoziert fühlt und es eben knallt. Dadurch, dass wir wirklich nicht viel Fremdhundekontakt zulassen kommt es eben nicht allzu oft dazu und mir fehlt da schlich die Erfahrung. Wenn wir dann eine Runde mit einem "neuen" Hund gelaufen sind zeigt er das Verhalten beim nächsten mal ja nicht nochmal.

    Und wo genau ist jetzt der Zusammenhang, von diesem 1 Mal und diesem speziellen Hund zu "nicht mit jedem Hund messen braucht"?

    Da sollte es keinen Zusammenhang haben. Die Situation in der er den Hund der zu forsch war in die Schranken gewiesen hat war für mich so ein Oho-Erlebnis. Marley wird erwachsener, setzt sich durch oder versucht es aber ich fand auf eine eigentlich sehr gute Art und Weise. Wie schon gesagt wir lassen das bei den beiden nicht einfach laufen. Sobald wir sehen Fokus von dem anderen geht auf Marley wird er in der Regel schon abgerufen und dann ist das auch gut. Da waren wir ein paar Sekunden zu langsam.

    Na, zumindest diesem Hund musste er deutlich signalisieren, dass er nicht so behandelt werden möchte (es ging doch gar nicht darum, sich mit ihm zu messen, er hat einfach gesagt: "Lass mich endlich in Ruhe").

    Nein wie schon geschrieben, empfand ich das auch nicht als messen wollen. Aber eben das wenn es zu wirklichem Fremdhundekontakt kommt. Dieses staksen, steif machen (wahrscheinlich interpretiere ich es falsch, zumindest scheint es nicht so zu sein wie ich es bisher empfunden habe laut euch)

    Was hast Du nur immer mit Deinem kastriert und unkrastiert? Kastration macht doch nicht von Hause aus verträglicher? Und meine machen z.B. keinen Unterschied, ob intakt oder nicht. Eher: "Benimmt sich oder benimmt sich scheixxe").

    Sorry hab gerade nochmal geschaut. Hatte mich da auf einen Beitrag bezogen und hatte das irgendwie falsch im Kopf oder falsch verstanden.

    Verwechselst Du Hundesichtungen mit Hundebegegnungen?

    Nein eigentlich nicht. Also zu anderen Hunden hinrennen tut er eigentlich nicht. Klar wenn wir 5 Meter dran sind schon aber alles was auf Distanz passiert kann ich ihn abrufen.
    Als wir mit dem Hunde aus der Familie los gelaufen sind sind wir die ersten Meter an der Leine gelaufen. Zum einen mussten wir erstmal vom Parkplatz weg und zum anderen wollte ich Marley erst von der Leine machen wenn die erste Aufregung verflogen ist. Dauert bei ihm ein paar Minuten und dann ist mehr Ruhe drin. An der Leine hatten die sich noch nicht beschnüffelt etc. Und als wir die beiden dann abgemacht haben wurde natürlich erstmal inspiziert, Synchron gepinkelt und dann ist der andere Hund los gerannt. Und da ist Marley hinterher und wollte ihn eingrenzen. Ich kenne das von ihm wenn er sich mit Fremdhunden beschnüffelt und die dann einfach losrennen. Da geht er auch hinterher und versucht einzugrenzen. Aber irgendwie schauts überfordert und Größenwahnsinnig zu gleich aus.



    Was soll Dein Hund denn von anderen Rüden (oder eher anderen Hunden) akzeptieren?

    Er muss in dem Sinne gar nichts akzeptieren, es soll nur nicht darauf hinauslaufen, dass er der Meinung ist sich ständig mit anderen Hund anlegen zu müssen. Es wurde hier von einem Mitglied ja auch erwähnt sollte ein Hund so auf ihre zugehen würde das nicht geduldet werden. Was soll ich jetzt machen? Einfach laufen lassen geht nicht weil ich immer Angst haben muss, dass es entweder unter den Hunden knallen könnte oder die Halter nicht erfreut reagieren. Mir fehlt die Erfahrung um beurteilen zu können, dass sich das mit dem erwachsen werden und richtiger Erziehung auch wieder legt.

    Ich interpretiere das so (kann natürlich falsch sein):
    "... und ihren OHREN auf Sendung zu dem Hund hin..."

    genau so war das gemeint, sorry.



    Wir haben heute Mittag unsere erste Gruppenstunde und ich bin gespannt was der Trainer sagt. Ich denke, dass er sich da heute genauso verhält wie sonst auch (ich hoffe es) und, dass wir mal eine Einschätzung vor Ort bekommen.

  • Als wir mit dem Hunde aus der Familie los gelaufen sind sind wir die ersten Meter an der Leine gelaufen. Zum einen mussten wir erstmal vom Parkplatz weg und zum anderen wollte ich Marley erst von der Leine machen wenn die erste Aufregung verflogen ist. Dauert bei ihm ein paar Minuten und dann ist mehr Ruhe drin. An der Leine hatten die sich noch nicht beschnüffelt etc. Und als wir die beiden dann abgemacht haben wurde natürlich erstmal inspiziert, Synchron gepinkelt und dann ist der andere Hund los gerannt. Und da ist Marley hinterher und wollte ihn eingrenzen. Ich kenne das von ihm wenn er sich mit Fremdhunden beschnüffelt und die dann einfach losrennen. Da geht er auch hinterher und versucht einzugrenzen. Aber irgendwie schauts überfordert und Größenwahnsinnig zu gleich aus.

    Eigentlich klingt das doch erst mal gut aufgebaut. Und es ist ein stückweit völlig normal, dass junge Hunde (aber auch generell eher reaktive Hunde) erst mal hinterher wollen. Das liegt in der Regel daran, dass ihr Interesse an dem anderen Hund höher ist und sie länger brauchen den anderen einzuschätzen, als z.B. ein alter Hase. Diesen Unterschied habe ich hier auch. Der Dicke nimmt mal kurz Witterung auf, ein schnelles Hallo (er ist halt erfahren) und dann interessiert er sich mehr für die Umgebung, weniger für die uns begleitenden Hunde. Der macht sein Ding (und hat trotzdem die Gruppe im Auge ... wenn er tatsächlich meint gebraucht zu werden, ist er da).


    Das Mädel ist noch jünger und hat ein lebhafteres Temperament. Bis vor einem Jahr wäre sie auch eher sofort dem anderen hinterher. Der andere möchte aber dann in der Regel sich gar nicht mit dem jungen Gemüse beschäftigen, würde sich belästigt fühlen. Also alles völlig normal. Dann ruft man wieder ab (wenn das schon funktioniert, korrigiert das Verhalten also, gerne auch mit positiver Verstärkung), oder man lässt das Gemüse noch ein wenig länger an der Leine, lenkt ein wenig ab, die lernen das in der Regel schon irgendwann (andere machen zu lassen). Auch mit der Erfahrung. Später sind sie vermutlich selbst die alten Hasen, die nicht einmal mehr die Nase in den anderen reintunken müssen, um zu wissen, wen sie vor sich haben. ;)

    Er muss in dem Sinne gar nichts akzeptieren, es soll nur nicht darauf hinauslaufen, dass er der Meinung ist sich ständig mit anderen Hund anlegen zu müssen.

    Das sehe ich gar nicht, dass er das tun würde.

    Es wurde hier von einem Mitglied ja auch erwähnt sollte ein Hund so auf ihre zugehen würde das nicht geduldet werden. Was soll ich jetzt machen?

    Tja, was soll ich dazu sagen. Verschiedene Individuen und verschiedene Rassen zeigen sich halt bei Annäherungen anders. Man kann nicht erwarten, dass alle Hunde sich in devoter Haltung annähern. Tut z.B. keiner von meinen, eher selbstbewusst, aber aufgeschlossen (und die haben noch niemals einen Hund angegriffen).


    Aber ich weiss eben auch nicht, ob @RafiLe1985 vll. nicht anhand Deiner Beschreibungen eher schon in Richtung ernsterer Drohgebärden gedacht hat. Denn es hat anderen doch auch sehr viel Mühe gemacht, zu verstehen, was Du überhaupt beschreiben möchtest (wenn Du schon schreibst, sich mit allen anlegen, jeden dominieren ... ).


    Für mich persönlich gehört das sich Präsentieren, bisserl Imponieren der Rüden (aber auch oft die Mädels) für viele Rassen einfach dazu. Das heisst noch gar nichts.


    Was sollst Du jetzt machen? Nun, kann Dir nur sagen, wie ich das mache. Lasse keine Fremdhundekontakte ohne Absprache zu. D.h., wenn ich fremden Hunden begegne, leine ich erst einmal an (ist eh besser, wenn man zwei führt). Nach Absprache leine ich dann zunächst einen ab und zwar den, von dem ich ausgehe dass es optimal passen könnte (auch wenn der andere Halter meint, lassen sie nur ... xD nöhöö ... ). Der/die andere muss erst mal warten, ob es sich ergibt (ob Hund will oder nicht, trainiert automatisch auch die Impulskontrolle). Manchmal ja, manchmal nein, manchmal abwechselnd, je nachdem, wie der andere Hund klar kommt und meine sich benehmen.


    Davon ab, bist Du nicht nur alleine in der Verantwortung. Es kann passieren, dass sich mal zwei Rüden ernsthaft nicht leiden können. Aber dann verändert sich der Ausdruck (auch Gestelze, aber doch anders, gibt so einen Pausenmoment) und dann sollte man es tatsächlich abbrechen. Aber das einzuschätzen, obliegt nicht nur Dir. Es bleibt immer zu hoffen, dass bei der vorherigen Verständigung die richtigen Infos ausgetauscht wurden.


    Der Vorteil auch, wenn man sich vorher abgestimmt hat, es zu probieren, wenns nicht funktioniert hat es halt nicht funktioniert und jeder geht seiner Wege, keiner kann sagen: "Meiner wurde überfallen".

    Mir fehlt die Erfahrung um beurteilen zu können, dass sich das mit dem erwachsen werden und richtiger Erziehung auch wieder legt.

    Du bist ja schon in Trainerhänden. Hoffe, man kann Dir ein stückweit den Druck herausnehmen. Und wie gesagt, so ein Seminar könnte nicht schaden. Das wird schon und wenn Du nur vereinbarte Kontakte zulässt, bist Du auf der sicheren Seite.

  • Aber auch wenn ich ihn rufe fände ich es nicht gerecht ihn dann zu maßregeln wenn er endlich kommt Macht ja gar keinen Sinn.

    Ich löse das so, dass ich meinem Hund dann die Mitteilung mache: "Komm, sobald du kannst."


    Dazu spreche ich den jeweiligen Hund (Vasco oder Amigo) mit Namen an, und zeige an dass ich weiter zu gehen gedenke. Er weiß dann, was ich will, aber auch dass er die Zeit hat sein "Ding" mit dem anderen in Ruhe fertig zu machen.


    Ich finde es übrigens hochinteressant zu beobachten, WIE die Hunde solche Situationen lösen (... und lach mich echt schlapp, wenn es dann so aussieht wie oft beschrieben: BEIDE Rüden gehen langsam, mit staksigen Schritten und hocherhobenen Auges, den anderen dabei völlig ignorierend, voneinander weg.
    Manchmal wird anschließend noch überdeutlich markiert und GESCHARRT.
    Hach ja - Männer ... :lachtot: )

    Und da ist Marley hinterher und wollte ihn eingrenzen. Ich kenne das von ihm wenn er sich mit Fremdhunden beschnüffelt und die dann einfach losrennen. Da geht er auch hinterher und versucht einzugrenzen. Aber irgendwie schauts überfordert und Größenwahnsinnig zu gleich aus.

    Hm - zeigt sich da vielleicht Hüteverhalten?
    Möglicherweise folgt er dabei einfach einem Impuls, der genetisch veranlagt ist - weiß aber nicht wirklich, was er da eigentlich macht bzw. machen soll.


    Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, Marley schon im Ansatz (oder auch vorher?) an dieser Ausführung zu hindern. Schau mal genau auf deinen Hund, und auch den fremden Hund - evtl. erkennst du ja Anzeichen, die dir sagen WANN das kommt.


    So rein theoretisch sehe ich z. B. einen günstigen Zeitpunkt dafür hier: "...wenn er sich mit Fremdhunden beschnüffelt UND..."
    Das Beschnüffeln freundlich kommentieren und direkt anschließend die Alternative etablieren, dass Marley zu dir kommt.


    Verstehst du wie ich das meine? Gar nicht erst warten OB der andere Hund wegrennt, sondern Marley die Alternative lehren sich nach dem Beschnüffeln vom anderen Hund ABZUWENDEN.


    Würde sich bei mir ungefähr so anhören:


    Freundlich und RUHIG (also nicht überschwänglich-lobend!): "Na ihr Zwei - prima macht ihr das. Marley, bist du so lieb und kommst mal ZU MIR?!"


    (Meine Hunde verstehen ein "zu mir" als Aufforderung, sich ohne sofortigen Zwang, aber doch im Anschluss an eine andere Aktion in meine Nähe zu bewegen - also KEINE andere, eigene Aktion zu machen. )



    Er muss in dem Sinne gar nichts akzeptieren, es soll nur nicht darauf hinauslaufen, dass er der Meinung ist sich ständig mit anderen Hund anlegen zu müssen.

    Davor hast du Angst, nicht wahr?


    Ich kann deine Angst gut nachvollziehen, finde aber, du NUTZT diese Angst positiv :bussi:
    Indem du hier fragst, und auch eine Trainerin zu Rate ziehst.
    Das ist eine gute Möglichkeit, Angst durch Wissen/Erfahrung abzubauen - denn es ist das unbewusste Wissen um deine Unwissenheit, welches bei dir Angst auslöst.


    Ich finde, du machst das gut :bindafür:


    Ich bin gespannt, was die Trainerin sagt :smile:

  • Hm - zeigt sich da vielleicht Hüteverhalten?

    Na eigentlich sehe ich das bei vielen Hunderassen, die mit Hüten so gar nix am Hut haben ;)

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