Leistungsdruck im Hundesport
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Eine Bekannte von mir, mittleren Alters, musste sich kürzlich von einer nicht weniger erwachsenen Trainerin während der Übungen dumm anreden lassen, weil ihr Hund die Fußposition ohne Leckerchen in der Hand noch nicht sicher hält.
Sag mal geht‘s noch?
Da stehen zwei Erwachsene auf der grünen Wiese und trainieren etwas, das nur der Belustigung von Mensch und Hund dienen soll, und einer fällt so aus der Rolle?Wo ist denn das Problem, wenn ein Hund schlampig Fuß läuft?
Wenn nicht alle Vereinsmitglieder die turniermäßigen Durchstarter sind?
Davon geht doch die Welt nicht unter!Auch die Bespaßer, zumindest die, die ich kennen, zahlen brav ihre Mitgliedsbeiträge, backen leckeren Kuchen, ratschen nett mit mir und helfen den Platz herrichten.
Brauche ich demnächst ein Attest, dass es wirklich wichtige Gründe waren, wenn ich mal wenig trainieren kann?
Werde ich verklagt werden, wenn mir beim Kartenspiel das Blatt aus der Hand fällt?! -
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Wie wäre es, wenn man die Trainerin einfach darauf anspricht, wieso sie so reagiert, anstatt ins Forum zu rennen?
Vielleicht hat sie ja einen Grund dafür?
Vielleicht nimmt sie das:Auch die Bespaßer, zumindest die, die ich kennen, zahlen brav ihre Mitgliedsbeiträge, backen leckeren Kuchen, ratschen nett mit mir und helfen den Platz herrichten.
komplett anders wahr und fühlt sich ausgenutzt und ist frustriert?Kommunikation kann da helfen.
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Auf keinen Fall möchte ich dir widersprechen, erstmal vorweg, du hast recht.
ich antworte hier auch nur, weil mir als ich deinen Post las als erstes durch den Kopf ging: ich wünschte in meiner Hundesportgruppe hätte ich ein bisschen mehr Leistungsdruck...
in dem Hundesportverein wo ich vorher war war eine "Hundelehrerin" die aus dem mittleren Alter schon raus war, deren Kommentare waren so knallhart dass ich zarte Gemüter als Reaktion darauf den Verein verlassen gesehen habe - mir helfen ihre Worte jetzt immer noch, weil sie so gut sitzen dass sie mir im richtigen Moment einfallen.
noch ein Stückchen persönliche Meinung: gerade bie so was lebensglück-wichtigem wie Hundesport übe ich in meinem mittleren Alter daran, den "Ton" von der "Musik" zu unterscheiden, weil ich ja lernen will...
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ich kann ehrlich gesagt beide Seiten verstehen..
also meine Hunde sind wirklich nicht immer top trainiert und wir haben zweifellos auch noch die ein oder andere Baustelle im Sport.
aber andererseits ist es halt auch in der Position des Trainers sehr sehr mühsam, wenn man den Leuten groß und breit was erklärt und das gefühlt ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus geht und einfach nichts umgesetzt wird, nicht zu Hause nachtrainiert wird..
ja, das ist manchmal einfach frustrierend. Besonders, wenn die Trainer das auch ehrenamtlich machen. Also mit anderen Worten ihre eigene Freizeit opfern.aber sich im Ton zu vergreifen geht natürlich dennoch nicht.. Aber ja, ich kann den Trainer in der Situation schon auch verstehen.. warum soll man sich denn die Beine in den Bauch stehen und den Mund fusselig reden, wenns den Trainierten eh nicht interessiert?
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Was möchtest du denn jetzt mit deiner Threaderstellung bewirken?
Es weiß doch keiner, was für Umstände in welchem Kontext das sind. @Helfstyna hat recht, reden hilft!Ich sag mal so, ich übernehme seit ca 3,5 Monaten das Basistraining in unserer Gruppe für die Anfänger, um innerhalb des Vereins zu entlasten (das sind die Basics von Unterordnung und wie man generell mit seinem Hund umgeht). Das ist meine Freizeit.
Nach den ersten 2 Monaten habe ich gemerkt, dass ich bei einigen einfach gegen eine Wand rede und meine unentgeltliche Freizeit nicht damit verbringen möchte, mich darüber zu ärgern, dass ich mir seit 8 Wochen den Mund fusselig rede und Leute einfach nicht hinhören. Und ich seh teilweise Dinge, die mir echt weh tun und wo ich traurig drüber bin.
Dann können diese Menschen selbstverständlich immer noch gern kommen und trainieren, wie sie wollen, aber eben nicht mit mir. Mir macht das dann keinen Spaß mehr, wenn ich das Gefühl habe, es ist eh egal was ich sag oder tu. Da brauch ich meine Zeit nicht für hinzugeben. Da gibt es dann ein ernstes Gespräch und wenn das auch nicht hilft, muss halt jemand anderes mit denen üben. Dafür ist mir meine Freizeit zu schade. Mit Menschen und Hunden zu üben, die total motiviert sind und versuchen umzusetzen, macht hingegen total viel Spaß und ich freu mich riesig mit den Teams, wenn es Fortschritte gibt.
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Das sehe ich genauso wie @miamaus2013, auch aus Trainersicht.
Ich erwarte nicht, dass jeder Turniere läuft, aber ich erwarte schon auch ein bisschen Ehrgeiz und Motivation besser zu werden.
Wenn ich wochenlang etwas als "Hausaufgabe" gebe und es nicht umgesetzt wird, dann nervt mich das schon ziemlich. Wenn man mal ein oder zwei Wochen keine Zeit hatte zu trainieren, kann ich das absolut nachvollziehen und werde ganz gewiss nichts sagen, aber ich würde halt schon gerne sehen, dass die Leute auch mal zuhause etwas mit dem Hund trainieren und man mal weiter kommt, als bloß auf der Stelle zu treten, weil sich da nichts tut.
Denn wenn es nur darum geht den Hund 1x in der Woche für 1-1,5 Stunden zu bespaßen, können sie auch auf die Hundewiese gehen. -
Ist hier wohl ziemlich falsch am Platz, da niemand die Situation kennt.
Es gibt da bestimmt zwei Seiten mit unterschiedlicher Wahrnehmung. Kann ja durchaus auch sein, dass deine Bekannte ständig die Gruppe aufhält, weil sie etwas sehr "lässig" bei den Übungen ist. Wenn dann alle anderen derweil warten müssen, wäre ich wohl auch nicht amüsiert auf Dauer
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Schwierig aus der Ferne zu beurteilen.
Dazu müsste man jetzt wissen was beim dumm anreden lassen genau gesagt wurde.
Allerdings finde ich auchdas hier nicht die richtige Plattform dafür ist.
Wäre halt urteilen über Dritte und über Sachen wo keiner von uns dabei war.Ich sehe das ähnlich wie @Charlymira mich "ärgert" es auch bei den nicht Turniergängern wenn ich keinen Fortschritt sehe ,gebe das Training ja in meiner Feizeit und mache mir oft Gedanken wie ich dem jeweiligen Team helfen kann.
Wenn ich merke da tut sich ewig nix und es wird auch gar nicht versucht was umzusetzen find ich das schon frustrierend.
Finde das hat nichts mit Leistungsdruck zutun.
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Ich kann deine Bekannte verstehen. Ich bin vor 10 Jahren nicht auf einen Hundeplatz, der nur 5 Minuten weg gewesen wäre, weil es da von vorne rein hieß, wenn man da nicht auf Turniere geht, ist man nichts wert. Vielleicht geht der Verein in die Richtung. Ich bin deshalb seit fast 10 Jahren auf einem kleineren Hundeplatz (dafür fahre ich dann auch 20 Minuten) und da mittlerweile in der Vorstandsschaft, weil ich mich dort so wohl fühle.
Ich bin auch Trainerin (Welpen und RO), kenne also die andere Seite. Finde aber Trainer sollten auch Teams mit weniger Ehrgeiz abkönnen. Ich schau bei denen dann einfach nicht so genau hin, wie bei denen, die wirklich was erreichen wollen. Als Lehrer ist man es glaube ich mehr gewohnt faulen Leuten was beibringen zu wollen.
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Hier auch aus Trainer Sicht. Ich mache das ehrenamtlich und ich liebe es mit motivierten Haltern und deren Hunden zu arbeiten. Das macht mir riesen Freude. Die Fortschritte zu sehen, sie bis kurz vor die BH zu führen oder nur den alltagsgehorsam zu verbessern. Ich liebe das. Aber, ich bin mir mittlerweile zu schade, mit Leuten zu trainieren, die einmal die Woche sich und ihren Hund günstig entertainen lassen, ansonsten null Komma null mit den eigenen Hunden üben und mir dann jede Woche sagen "Es gibt gar keine Verbesserung! Der hört einfach nicht!"
Ich merke recht schnell wer wirklich an sich und seinem Hund arbeiten will und wer nur (hin und wieder) kommt um sich von mir beschäftigen zu lassen.
Und ehrlich, wenn ich merke, jemand möchte nur unterhalten werden, dann versuche ich noch 3-4 mal intensiv mit dem Team zu arbeiten und dann folgt ein Gespräch. Danach lasse ich die, wenn sich nichts ändert nur noch mitlaufen. Meist taugt denen das dann natürlich gar nicht und sie kommen irgendwann nicht mehr, weil bei uns lernen sie ja nix.
Ich werde schon auch deutlich, wenn ich weiß, ein Hund kann richtig toll arbeiten, aber sein Hundeführer lässt seinen Hund gerade total in der Luft hängen. Der Hund bemüht sich und der Hundeführer läuft wie eingeschlafene Füße. Da werde ich sehr deutlich. Hat nix mit Ehrgeiz zu tun, ist dem Hund gegenüber nur so unfair. Und wenn ich sage "probiere es bitte mal ohne leckerlie!" Und derjenige reagiert nicht und probiert es nicht mal ohne Keks in der Hand, dann schallt auch mal ein "Ey, ohne Keks!" Über den Platz.
Aber wir Bayern sind eh nicht so sensibel und eine ordentliche Ansage, die hilfreich sein kann, führt nicht gleich zum Zusammenbruch.
Lg
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