Leistungsdruck im Hundesport

  • Finde Hausfrauen haben es heut zu Tage schwer genug.

    Aber bekommt es nicht erst eine negative Konnotation, wenn man darauf hinweist, dass es eine haben sollte? Ist das nicht die eigentliche Diskriminierung?


    (Wobei mich persönlich beides nicht aus der Ruhe bringt ...)



    Bin gern für alternative Begrifflichkeiten offen ... :p "Hobbyagility" ????

    Nutzt Dir gar nichts ... könnte ich zackig in der Luft zerreissen (so ich wollen würde ;) )

  • Aber bekommt es nicht erst eine negative Konnotation, wenn man darauf hinweist, dass es eine haben sollte?

    Interessanter Denkansatz. Ich glaube, dass im Zuge des Feminismus die Hausfrau einfach noch wie ein Relikt aus alten Zeiten wirkt. Zumindest bei Frauen meiner Generation. Heutzutage, wenn jeder unabhängig sein will, kann diese Abhängigkeit abschreckend wirken.
    Oder gehst du jetzt von der "Haufrauengruppe" aus im Hundesport? Ich hatte ja editiert, dass ich die Bezeichnung nur dann abfällig finde, wenn bestimmte Hundeführer, die die meisten Trainer schon abgeschrieben haben, weil sie nichts auf die Kette kriegen, so bezeichnet werden. Wenn es einfach eine Gruppe ist, die sich halt morgens trifft, ist es ja etwas anderes.
    Aber wenn ich etwas mit dem Begriff belege, das für viele negativ besetzt ist, wirkt der Begriff negativ. Ich hoffe, es wurde deutlicher, was ich meine.

  • Spaßgruppe

    Ich will ja nun nicht knauserig sein, aber auch Leute mit Turnierambitionen haben tatsächlich richtig Spaß an der Sache. Und die Hunde auch ;)
    Man darf Ernsthaftigkeit hier auch nicht mit Verbissenheit verwechseln. Man kann durchaus ernst und mit hohen Ambitionen trainieren und trotzdem richtig Spaß an der Sache haben. Nur ist halt jedes Hobby, das auch mal ernsthaft betrieben wird, auch mal anstrengend.
    Ich hab auf Ausstellungen auch keinen Bock um 4 Uhr aufzustehen und im Stau zu stehen. Oder letztens bin ich nach einem Streit daheim zum Besuchshundedienst gefahren. Auch da muss ich mir in den Hintern treten, nicht spontan abzusagen oder liegen zu bleiben, selbst wenn mir die Sache an sich natürlich Spaß macht.

  • DAS scheint ja eh für viele unvorstellbar zu sein ... mit Ambitionen und Ehrgeiz trainieren, bedeutet nicht, dass man selbst und der Hund dabei keinen Spaß haben kann!


    Aber man traut sich ja schon gar nicht mehr zu sagen "wir machen das aus Spaß" weil das praktisch schon gleichgesetzt wird mit "larifari Training". Der Spruch "agility is fun" hat ein dermaßen negativ besetzten Kontext mittlerweile ...


    Dabei sehe ich mich selbst nicht als Profisportler, bin aber durchaus ambitioniert, laufe gern mal ein Turnier und ärgere mich auch mal über Dinge, die nicht klappen. Und trotzdem mache ich es, weil es einfach mein HOBBY ist.

  • Wenn es einfach eine Gruppe ist, die sich halt morgens trifft, ist es ja etwas anderes.

    So in etwa sehe ich das, wobei man bei mir auch noch dazu packen darf, dass eine sportliche Leistung nicht im Vordergrund steht (ohne noch extra einen Zusatz zu konstruieren ... und was nicht gleichbedeutend damit ist, dass es keine Hausfrauen gäbe, die auch Schleifen sammeln)

    Aber wenn ich etwas mit dem Begriff belege, das für viele negativ besetzt ist, wirkt der Begriff negativ. Ich hoffe, es wurde deutlicher, was ich meine.

    Tja ... aber das ist individuell.
    Nun bin ich ja schon was älter und lebte quasi inmitten der Hochzeit der Feminismus-Debatten ... man sollte also meinen, es müsste mich aufrütteln. Aber vll. messe ich dem einfach nicht mehr diese negative Bedeutung zu.


    Das mag daran liegen, dass für mich eine Hausfrau ein genau so wertvoller Mensch in unserer Gesellschaft ist, wie jede andere auch. D.h., persönlich diskriminiere ich eher nichts. Wer meint, mit dem Begriff "Hausfrau" jemanden zu diskriminieren (oder so etwas zu müssen), der ist für mich das Problem, nicht die Hausfrau.

  • Aber man traut sich ja schon gar nicht mehr zu sagen "wir machen das aus Spaß" weil das praktisch schon gleichgesetzt wird mit "larifari Training". Der Spruch "agility is fun" hat ein dermaßen negativ besetzten Kontext mittlerweile ...

    Das habe ich mir auch im Verlauf des Threads gedacht.


    Ich schreibe ja immer, dass wir "laienhaft"/hobbymäßig Freiflächensuche machen - "just for fun"
    Einfach deshalb, um es z.B. von der Rettungshundearbeit und ähnlich "ernsteren" Aufgaben abzugrenzen.


    Wir arbeiten aber trotzdem sehr genau und "ernsthaft" und ich achte auf einen sauberen Aufbau und ich möchte auch Fortschritte machen.
    Ich finde, das ist weit weg von "larifari"-Training.


    Ich glaube, da muss ich in Zukunft bei meiner Ausdrucksweise besser aufpassen, weil "just for fun" und "hobbymäßig" anscheinend ganz anders verstanden werden kann.

  • Ich sage Hausfrauengruppen - aus einem ganz einfachen Grund:
    Hausfrauen haben zu andern Tageszeiten Zeit :smile:
    Hausfrauengruppe = NIE übern Mittag weil die Hausfrauen am Mittag daheim sind.
    Seltener / kleinere Gruppen am Nachmittag weil Kinder am Nami oft daheim sind.
    Abends genau so wenig wie am Mittag.
    Hausfrauen haben andere Prioritäten.


    Das heisst nicht dass Hausfrau keinen Sporthund führen kann, weil dann schaufelt sie sich einfach die Zeit die sie braucht, frei.


    Hausfrauengruppen kann man auch einfach neutral sehen, wenn ich sage "Arbeitergruppen" ist an sich logisch, dass das am Abend nach der Arbeit stattfindet :ka:
    Keiner wird vom Maler und Maurer erwarten, dass er um 16.30h dasteht, weil die Leute dann am arbeiten sind.
    Und so hat die Hausfrau am Mittag etc. einfach keine Zeit.



    Was mich so fasziniert ist die Problematik mit dem schiessen.
    Hier sind Hundeplätze nicht selten gleich nebem Schiessplatz :lol:
    Über Schüsse habe ich noch niemanden reklamieren hören, allerdings ist schiessen bei uns etwas ganz normales. Hat ja auch fast jeder sein Sturmgewehr daheim.
    Wenn's knallt ist eigentlich jeder froh - weil Hund sich gleich dran gewöhnt.
    Diese negative Einstellung zum schiessen und Schüssen kenne ich so gar nicht.




    Ich hätte da mal eine Frage, hier liest man jetzt sowohl Kritik über Trainer und nicht motivierte/talentierte Hundeführer. Zum Teil wird auch gesagt, dass man nicht einmal mehr Anfänger aufnehmen will. Aber wie sollen Anfänger denn vernünftige Grundlagen schaffen, wenn sie entweder (bei eher abgeneigter Einstellung gegenüber Turnieren) in die „Hausfrauenabteilung“ gesteckt werden oder abgelehnt werden weil sie noch nichts können?


    Ich meins wirklich nicht böse und will keinen angreifen, aber manches liest sich so als wären nur jahrelange Hundeführer oder hochmotivierte talentierte Einsteiger willkommen.


    Da rutscht man rein.
    Mal angenommen Du bist ein zukünftiger Ersthundehalter, holst Dir irgendwann in näherer Zukunft einen Schäfi, wirst Du Dich zum Voraus umschauen was es wo bei wem wie wann so gibt. Da gehst Du hin, redest mit den Leuten und dann kann es gut sein, dass Du als absoluter Anfänger bei den "Grossen" mitmischen darfst (an Randzeiten vielleicht, skeptisch beäugt, vielleicht...), einfach weil Du WILLST, Dich bemühst, Dich selber schulst so gut es geht, hingehst, hilfst, fragst, lernst.
    Tust Du das nicht, ist das Interesse nicht soooo gross und die Hausfrauengruppe wird Dir eher zusagen.
    Merkst Du dann dass Dir das nicht reicht, wirst Du schauen, wo was wann wie von wem angeboten wird, wirst hingehen, fragen, lernen....



    Man rutscht rein.
    Meistens genau dort wo man reinpasst :smile:

  • @Lucy_PRT Liegt aber vielleicht auch daran, wie man das verstehen will. Für mich ist Hobbymäßig nicht damit gleich zu setzen, dass man das nicht ernsthaft betreibt, denn auch Hobbymäßig freut man sich doch über die Erfolge die man erzielt oder? :winken:

  • Bei all dem Gezeter um die Begrifflichkeit von Hausfrauengruppe, Hobbygruppe oder was auch ever, finde ich es völlig überflüssig solche - für mich - Negativbegrifflichkeiten zu wählen.


    Es gibt Menschen - so wie ich - die arbeiten im Nachtdienst oder in Schichtarbeit. Die sind froh überhaupt in eine wasauchimmer benannte Gruppe zu kommen, weil sie mit ihren Hunden arbeiten möchten. Ob das nun ein Spaßvorgang ist, oder ein ernsthafter Arbeitsteil ist, das mag doch der Aussenstehende gar nicht zu erkennen.


    Ich finde so ein "Verurteilung/Vorbewertung" einfach nicht gut! Es hat einfach einen sehr negativen Touch. So mancher Hundesportler hat mal klein angefangen - eben so wie es geht, so wie die Zeit es zulässt. Es in abwertenden Begrifflichkeiten zu bewerten finde ich unterste Schublade!

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