Hündinnengekloppe - "Erzfeindin" aus unbekannten Gründen

  • Hi,


    nun brauch ich mal euren Rat. Dazu muss ich etwas ausholen.


    Wir wohnen in der Stadt, es gibt hier viele Hunde. Meine Hündin (Cardigan Corgi, geb. Ende August 2016) fühlt sich von Hundegewusel und bollerigen Hunden überfordert. So weit, so gut. Muss sie nicht haben. Ich blocke, gehe Bögen, meide Hundewiesen, zeige ihr, dass man an Hunden auch mal vorbei gehen kann (mit gebührlichem Abstand), mache manchmal Social Walks etc. Kommt man sich am Bürgersteig entgegen, weiche ich aus. Wenn das wirklich mal nicht geht, nehme ich sie an die andere Seite und lotse sie ruhig vorbei. Das klappt auch. Kommt ihr ein Hund zu nahe, wenn sie angeleint ist, knurrt sie manchmal. Ich versuche, sowas zu vermeiden. Bei vielen Hunden läuft es aber auch gut, da ist sie neutral. Keine Riesenbaustelle, aber ich hab ein Auge drauf, damit es ihr nicht zu viel wird. Generell kann sie sich selbst so gut nicht aus Situationen nehmen, die ihr zu viel sind, aber da passe ich dann halt auf, dass sie nicht in Konflikte gerät. Krass aggressiv ist sie nicht.


    Außer ...


    Es gibt eine Hündin hier im Kiez, die ist ihre "Erzfeindin". Wie das kam, weiß ich nicht. Eines Tages kam ich aus der Haustür (Vicky lief frei, weil direkt am Haus eine Wiese ist und keine Straße), sie ist über die Wiese geschossen und ich hörte hinter der Hecke nur Geknurre. Sie und eine mittelgroße, zierliche hellbraune Hündin (ähnlich wie ein Viszla, aber kleiner und zierlicher) hatten sich in der Wolle. Die andere Hündin war angeleint. Ich hatte sie vorher noch nie gesehen. Das ist schon Monate her. Ebenfalls schon länger her eine weitere Begegnung, wo beide sich hinter einer unübersichtlichen Ecke trafen, beide angeleint, es gab keinen Kontakt, aber wieder wütendes Gebelfer. Völlig ansatzlos. Sich sehen - drauf. Heute nun die dritte Begegnung. Da habe ich gepennt. Ich hatte die Problematik auch schon wieder vergessen, weil das so lange her war und die Hündin war mit einem anderen Menschen unterwegs als sonst immer (außerdem gibt es noch zwei Doppelgänger hier, ich hab also blöderweise nicht gecheckt, dass es "sie" war - war also ich der Arschloch-HuHa :( ). Vicky (offline) ist hingespurtet und wieder sofort knurren, belfern und geifern. Gebissen wurde glücklicherweise niemand. Ich hatte zufällig eine Wasserflasche in der Tasche wegen Anti-Fress-Training und bekam die zwei sofort auseinander, indem Vicky eine Dusche bekam und ich sie dann weggeblockt habe. Habe mich mit angeleinter Vicky dann etwas entfernt, bei der anderen Besitzerin entschuldigt und bin mit Vicky ohne weiteres Brimborium rein, wollten wir ja eh. Nicht aufgeregt, nicht schimpfend, mehr so sachlich-bestimmt. In der Wohnung wie immer Hund gefüttert, Hund ist dann auch sofort in Erschöpfungsschlaf gefallen. Das Monster. Alle drei Treffen waren blöderweise im unmittelbaren Umfeld unserer Wohnung.


    - Wie macht ihr das mit euren Hunden nach solchen Vorfällen? Dass das überhaupt passiert ist, tut mir echt leid!! Vicky ist sonst nicht so und sie steht ganz gut im Gehorsam.
    - Würdet ihr an der Situation mit dieser speziellen Hündin was machen? Wenn ja was? (Außer besser aufpassen, versteht sich.)
    - Ich verstehe echt nicht, was das ist mit den zweien. Der Mann, der sie manchmal führt, behauptet, sie ist nur mit Vicky so. Ich traue dem aber nicht ganz; ich hab ihn auch schon öfter getroffen, wo ich ohne Hund war, und Situationen beobachtet, wo er seine doch recht unsichere Hündin zum "Hallosagen" vor schickt zu anderen Hunden. Meine Hündin (Rinderttreibhund) kann schon sehr bestimmt auftreten.
    - Solche spontanen, tief empfundenen Feindschaften gibt es schon, oder? Ist das ein Hündinnending?


    Ich bin etwas verwirrt ...

  • Ich mache gar nichts, ich passe das nächste Mal besser auf und gut ist. Was soll man auch machen? Man kann dem Hund ja hinterher schlecht erklären dass das blöd war.


    Mein Rüde hat das mit Golden Retriever an, er hat es eh nicht so mit anderen Rüden, normalerweise können wir aber mit Abstand vorbei gehen ohne dass er die Klappe aufreißt. Kommt ein Goldie entgegen geht das hingegen gar nicht. Ist halt manchmal so.

  • Manche Hunde können aus unerfindlichen Gründe bestimmte andere Hunde auf den Tod nicht ausstehen. Das ist nicht nur ein Hündinnending. Und ich behaupte mal, dass man in den allermeisten Fällen nichts dagegen machen kann (also dass es auf Freundschaft oder Neutralität hinausläuft).


    Versuchen könnte man es natürlich mit gemeinsamen Leinenspaziergängen, Schönfüttern usw.
    Ob es was bringt ist fraglich :ka:


    Meine Jungs hatten den ein oder anderen Erzfeind. Mit Mühe und Training geschafft, dass sie ruhig an dem vorbeigehen, aber mehr auch nicht.

  • Ich würde da auch nichts machen.
    Habe eine unsichere Hündin, die, wenn es ihr zu viel wird, mit Beschädigungsabsicht den anderen Hund angeht. Und zwar von jetzt auf gleich. Habe die Beobachtung gemacht, wenn die Hündin einen Erzfeind/in markiert hat, wird das auch nix mehr.
    Ich versuche diesen Hunden einfach aus dem Weg zu gehen.

  • Versuchen könnte man es natürlich mit gemeinsamen Leinenspaziergängen

    Hmh, so nett find ich die anderen Halter nun auch nicht. Und die denken ja von mir, wenigstens diese Frau denkt das jetzt, dass ich eine dumme Nuss bin, die ihre mordlüsterne Fellwurst einfach frei laufen lässt.

    Ich mache gar nichts, ich passe das nächste Mal besser auf und gut ist.

    Ja, das werde ich auch so machen.


    Danke für eure Einschätzungen.

  • Und die denken ja von mir, wenigstens diese Frau denkt das jetzt, dass ich eine mordlüsterne Fellwurst einfach frei laufen lasse.


    Naja, aus ihrer Sicht schon nachvollziehbar.
    Aber dein Hund wirds bereits wieder vergessen haben, insofern hake es ab. Draus gelernt hast du ja.

  • Ich hätte wohl auch keine Lust mehr auf Begegnungen mit euch....


    Erzieherisch wirst du da nichts mehr machen können (außer deinen Hund besser kontrollieren, aber bei "Erzfeind" setzt gerne mal alles aus, da würde ich mich also nicht drauf verlassen)


    Kannst du deinen Hund nicht einfach rund ums Haus anleinen?

  • Mein Großer hat auch so ein paar ausgesuchte "Erzfeinde". Wenn es Hunde waren, mit denen es mir wichtig war das eine gegenseitige Grundtoleranz da ist (Hunde von Freunden), haben wir gemeinsame Spaziergänge gemacht. Gut leiden konnten sich die Hunde dann trotzdem nie, aber wir haben das "geh einfach weg, wenn er dich stört" geübt und es hat meistens funktioniert.


    Bei allen anderen...absoluten Gehorsam geübt, viel an der (Schlepp-)leine. Wenn mal einer auf uns zurennt, schütz ich den und schick Millo weg, weil ich meinen eigenen Hund einfach besser blocken kann. :ka:

  • Solche spontanen, tief empfundenen Feindschaften gibt es schon, oder? Ist das ein Hündinnending?

    Ja, gibt es. Gibt es auch bei Rüden.


    Ich habe das im Laufe meines Hundehalterdaseins schon häufiger erlebt, dass meine Hunde einen auserkorenen Erzfeind hatten. Dafür braucht es keine Erfahrung, keine Vorfälle, nix. Ich provoziere das auch keine Begegnungen, sondern meide diese Hunde. Damit bin ich bisher am besten gefahren.

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