Splitten durch den Mensch bei Hunden

  • Bevor ich jetzt viel schreibe, obwohl du vielleicht etwas ganz anderes meinst.
    Meinst du mit Splitten nur ein körperliches Splitten, wie du es beschreibst (dazwischen stellen, auf die Hunde einreden, etc.) oder jede Art von Handlung, die innerhalb von Auseinandersetzungen zwischen Hunden dazu führt, dass sie Distanz zueinander aufbauen? (Also auch weiterschicken, wegschicken, abrufen, etc.)

    Zumindest für mich geht es genau darum, eben diesen Unterschied und die damit verbundenen unterschiedlichen Wirkungen von "Dazwischengehen" als rein körperliche Aktion zum "Splitten" herauszufinden :smile:


    Eine Splitting-Variation meines Vasco ist z. B., sich NEBEN die Hunde zu stellen oder mit zu laufen, und die Aufmerksamkeit des Mobbers so auf sich zu lenken, dass dieser seine Aktivität auf Vasco umlenkt.

    Deshalb lasse ich genau diese Imponiersituation (wenn BEIDE Hunde imponieren) auch laufen - und ich bin ein absoluter Vertreter von: "Ich lasse Hunde NICHT alles alleine regeln!".

    Das habe ich jetzt noch mal aus dem Ursprungsthread hervorgegraben.


    Kann es sein, dass irgendwo diese Info "Ich bin absolut kein Vertreter von: Ich lasse Hunde alles unter sich regeln!" aus dem Blick geraten ist?


    Eines der ersten Dinge, die meine Hunde quasi mit dem Welpenfutter intravenös von mir verabreicht bekommen ist die Tatsache, dass ich IMMER präsent bin bei jeglichen Aktionen außerhalb des Hauses/des Gartens. Auch wenn ich abseits stehe, scheinbar gar nicht beteiligt bin.


    Wir sind GEMEINSAM unterwegs, was anderes kennen wir nicht.


    Es ist genau diese Imponiersituation, wo die Hunde sich im Abstand von weniger als 30cm, zumeist parallel zueinander mit dem Kopf jeweils in Richtung des Hinterteils des anderen Hundes gewandt, gegenüber stehen; In DIESE 30cm quetsche ich mich nicht (mehr) hinein, als Splittingversuch, und diese Situation lasse ich die Hunde "unter sich ausmachen".
    Da komme ich höchstens etwas näher (also von 10m Abstand auf 3m), um mich "zu präsentieren".
    Da säusel ich auch nicht mehr (mache ich sowieso nie, finde ich albern - freundliche Ansprache und säuseln sind für mich zwei unterschiedliche Welten), da räuspere ich mich höchstens, so nach dem Motto: ICH bin auch noch da.


    Freundlich ansprechen, mit der Intention der Besänftigung, aber auch mit dem Hinweis auf meine Präsenz, und dabei gleichzeitig mich so positionieren dass ich zwischen den Hunden bin - das tue ich, wenn wir alle gemeinsam in Bewegung sind, wenn ich SEHE, dass jetzt doch einer der Hunde mal so ganz gepflegt zielgerichtet den anderen ansteuert, um nicht doch vielleicht noch das ein oder andere "Wörtchen" miteinander zu wechseln.
    Da haben die Hunde aber deutlich mehr als 30cm Abstand...

  • Ok, ich glaub ich bin dafür zu blöde :ka: :ka:
    Deine Antwort sorgt tatsächlich nur dafür, dass ich noch weniger weiß worum es dir eigentlich geht. Um Rechtfertigung deiner eigenen Vorgehensweise?



    Ich find das Thema "Wann und wie einschreiten in Konfliktsituationen zwischen Hunden" eigentlich spannend. Kann aber hier in dem Thread absolut keinen roten Faden entdecken, ob es dir darum eigentlich geht. Oder um etwas völlig anderes.

  • Ok, ich glaub ich bin dafür zu blöde

    haha, das habe ich spontan auch gerade gedacht ... Error, jetzt raff ich nix mehr :ka:

  • @Brizo (vll. hilft es, vll. auch nicht):


    Ursprünglich ist das hieraus entstanden. Bei mir ging es dabei jetzt nicht einmal dezidiert um das "Splitten" als solches, sondern entweder präventiv vorher schon eingreifen (was ich bevorzuge) oder eben einsammeln und jupp, "splitten" kann dazu gehören (war mir aber nicht wichtig in der Diskussion, mein Fokus lag auf der Selbstverständlichkeit, Ruhe und Souveränität).

    Also ich bin dabei ziemlich kompromisslos und würde einsammeln (wenn ich nicht schon vorher abbrechen kann, weil ich doch weiss, was gleich folgen wird).
    Mag sein, andere sehen das anders, aber ich als eingreifender Mensch habe noch nie Aggressionen unter Hunden ausgelöst. Gehe einfach dazwischen, schicke einen weg, den anderen nehme ich mit. Wenn man das macht, bevor sich zu viel Spannung aufgebaut hat, sehe ich kein Problem darin. Aber immer in Ruhe, nicht ärgerlich, so, als sei es das selbstverständlichste der Welt bzw. genau das meine Aufgabe (wie ein souveräner Althund sich dazwischen schiebt, wenn es zwischen anderen zu kriseln anfängt, nichts anderes mache ich ... mein Dicker macht so etwas auch).

    Und auf einmal ging es ums "Splitten" selbst, weil es hier wie folgt beschrieben wurde:

    Dagegen vertraten @frauchen07 und ich die Meinung (wenn es im Detail um Splitten geht ... grundsätzlich), dürfte eine verbalisiert Ausdrucksform verfehlt gewählt sein (weil man dann nicht mehr cool, distanziert rüber kommt).


    D.h., mir ging es im anderen Thread also mehr darum (davon ab, dass ich meinen Hund nicht einfach mit anderen mitlaufen lasse und dann gehe ... wer weiss, was noch alles auftauchen könnte, wie sich das entwickelt):

    "Wann und wie einschreiten in Konfliktsituationen zwischen Hunden" eigentlich spannend.

    Wenn ich jetzt den Entwicklungsstand von @iinas Hund berücksichtige (und seine Mentalität, so ich sie verstanden hatte), dann würde ich an ihrer Stelle mehr eingreifen (mehr Prävention halte ich für unstrittig). Er ist 15 Monate alt, höchstwahrscheinlich ein HSH-Mix, er begrenzt und mobbt andere Hunde, steht nicht im Gehorsam. Gleichzeitig ist er unsicher, es fehlt ihm die Erfahrung mit Fremdhunden und offensichtlich nähert er sich dem Zeitpunkt, an dem er sich auszuprobieren wünscht.


    So etwas lasse ich nicht laufen. Das macht z.B. auch wenig Sinn, bei HSH-artigen (oder ähnlich), wie in dem Beispiel, dass der Hund dann mit der Hündin mitgelaufen ist, bis man ausser Sichtweite ist. Denn das versteht ein solcher Hund u.U. anders. Viele Hunde würden vll. denken: "Oh ... schitt, Halter fort". Meine würden das z.B. eher so interpretieren: "Die hat gesagt, mach mal alleine, komm dann wieder, wenn ihr fertig seid". (und irgendwie ist mir, als ginge @iinas Hund mehr in eine solche Richtung xD )


    Finde es z.B. gut, dass das jetzt einiges an Sozialisierung im kontrollierten Umfeld mit ausgesuchten Hunden unter Beaufsichtigung eines Trainers nachgeholt wird.


    Und ansonsten würde ich sagen, ob man in Konfliktsituationen besser eingreift oder nicht, dürfte ziemlich individuell und situationsabhängig sein. Gibt ja z.B. bei uns auch Hundebegegnungen, die laufen völlig entspannt und ausgewogen (und dennoch habe ich immer ein Auge drauf).

  • Ich verstehe es ehrlich gesagt auch nicht so ganz. Liegt vielleicht aber auch daran, dass ich - an sich eher viel zu verkopft - für solche Situationen den Kopf eigentlich lieber herunterfahre.


    Ich gucke und schaue, was die Hunde gerade tun und was Mimik/Körper dazu sagen, wie sie das finden. Meine 2 Pappenheimer kenne ich ja mittlerweile recht gut.


    Und wenn einer der Beteiligten die Interaktion gerade ziemlich doof findet oder dabei ist, in Stänkermodus zu gehen, dann greife ich ein. Solange es mir noch harmlos erscheint, erstmal damit, dass ich auf mich aufmerksam mache. Sorgt das nicht dafür, dass ein Level runtergeschaltet wird, breche ich ab. Mit dem, was gerade ratsam scheint und funktioniert.


    Gut, ich hab den Bonus, dass die Zwei Fremdhundkontakt weder ablehnen noch brauchen. Wenns nicht kompatibel ist, gehen wir meistens halt einfach unserer Wege.


    Ich hab jetzt schon Einiges über die „Calming Signals“ gelesen. Würde jetzt aber nicht versuchen, da was bewusst umzusetzen. Die kennen meine Körpersprache schon und wissen, was ich meine. Falls die Frage darauf hinauszielt??

  • Liegt vielleicht aber auch daran, dass ich - an sich eher viel zu verkopft - für solche Situationen den Kopf eigentlich lieber herunterfahre.

    Könnte jetzt einfach formulieren:


    "Brauche dabei erst gar nichts runter fahren" xD



    (Jupp, gefällt mir :D ... bleibt so stehen)

  • charmant ausgedrückt hat mich da eher eine Profilneurose geritten - ich hatte von diesem Mittel des Splitting gehört, und wollte es ausprobieren...

    Naja, alles, was man falsch anwendet, ist halt eben genau das: falsch.


    Ob das in der Situation bei jemand anderem funktioniert hätte, kann niemand wissen.


    Zu glauben, dass sei eine neuartige Methode, die man einfach mal anwendet, kann schnell zu Fehlern führen. Das ist keine Methode, das ist ein VERHALTEN unter Hunden, welches man in manchen situationen beobachten kann und als Mensch ggf. imitieren kann.
    Da gibts aber nix auszuprobieren, das macht man ohne Nachzudenken, wer nachdenken muss, hat schon verloren.


    Bei Zusammentreffen fremder, auf Krawall gebürsteter Hunde ist Distanzvergrößerung immer besser.


    Splitten passiert eher in einer Gruppe, bei Konflikten unter einander bekannten Hunden, die sich halt mal anstänkern, und ein Dritter sagt: Hey, chillt mal... oder bei relativ harmlosen kleinen Konflikten, um dem weniger aggressiven Part eben die Distanzvergrößerung zu ermöglichen - das ist aber kein Mittel, mit dem echte Konkurrenzkämpfe zwischen Fremden !!! beigelegt werden.


    In dem Fall mit der Dogge hat das ganze wahrscheinlich keinen Unterschied gemacht.


    Ich denke, natürlich kann man dazwischengehen, muss man manchmal, und mal klappt es gut und mal nicht. Man muss das aber nicht Splitten nennen.


    Es ist ein Begriff aus der Verhaltensforschung, aus dem man besser keine "Methode" macht. Wenn, dann macht man das eh unbewusst. Man kann die eigene Ausstrahlung nicht mit dem Kopf steuern.

  • Abgesehen davon, dass ich Fremdhunde gar nicht erst so nah an meine Hunde ran lasse, dass man da "splitten" müsste:


    Ich bin ein Mensch und kein Hund. Somit wird es mir niemals gelingen, wie ein Hund zu splitten.
    Da sorgt man dann als Mensch mit derartigen Versuchen eher für noch mehr Zündstoff.


    Wenn man dann noch bedenkt, dass die wenigsten Menschen Hunde über das Offensichtliche hinaus lesen können, spricht das ebenfalls dagegen.
    Hunde hingegen lesen ihre Menschen in Perfektion - dem Hund dann in einer angespannten Situation Coolness vorgaukeln wollen? Schlechte Idee..

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