Bester Zeitpunkt für (Erst-)Hund

  • Hallo allerseits,


    ich frage mich schon seit geraumer Zeit: Wann passt eigentlich ein Hund am besten in mein Leben?
    Job, Kinder, Hund und Haus - alles irgendwie "große Ziele", die man vor Augen hat, wenn man bald seinen Abschluss hat. Oder jedenfalls sind das so meine Gedanken.


    Wie war da bei euch der zeitliche Ablauf, was könnt ihr empfehlen und wovon würdet ihr (dringend?) abraten?


    Klar: Zeit und Nerven braucht so ein Hund, daher muss es möglichst eine entspannte Lebensphase sein.
    Und auch klar: Das ist sehr individuell.
    Trotzdem würde mich einfach mal interessieren, was da die Erfahrungswerte sind.

  • Wenn ich will und wenn der richtige Hund da ist. Der Rest regelt sich schon... Den perfekten Zeitpunkt gibt's nicht. Irgebdwas kommt sonst immer dazwischen...

    Meinen ersten Hund hab ich mir nach meinem Auszug von Zuhause geholt. Damals habe ich Schicht gearbeitet und hatte nicht einmal eine eigene Wohnung. Der zweite Hund kam 6 Jahre später und eine Woche nach der Abholung wurde ich arg krank, lag 1 Monat viel im Bett und war im Krankenhaus.
    War nicht immer leicht, aber das war mein Wunsch so, ich hab die Zeit mit den Stöpsel unglaublich genossen.

  • Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht, jedenfalls nicht in der Langplanung und mit meinem Lebensstil.


    Ich bin eine ganze Weile (so 3Jahre) immer wieder drumherum getanzt, obwohl ich schon Hunde hatte und wusste was auf mich zukommt. Ist es jetzt besser oder warten. Aktueller Partner hat dann auch noch eine Hundeallergie. Wenn man andere fragt, hört man nur ein Hund macht dich unflexibel, mach dies, mach das...


    Irgendwann bin ich aufgewacht und habe mich gefragt, wenn ich morgen von der Tram überfahren werde, hab ich immer nur über meinen Traum nachgedacht. Dann bin ich ins Tierheim.
    Natürlich wusste ich das ich 4 Monate frei hätte und die nächsten Jahre erneut studiere im Fernstudium.


    Aber ganz ehrlich, ich würde nicht wieder solange warten. Hätte es definitiv auch früher machen können.

  • Hallo :winken:


    Ich habe meinen ersten Hund 2007 angeschafft. Ich war 26, Single und hatte meine "großen Ziele" just erreicht.


    Der Hund kam aus dem Auslandstierschutz, unbekannte Vorgeschichte und ordentliches Problempäckchen dabei. Er durfte mit zur Arbeit, nur deswegen habe ich einen Hund geholt. Ich konnte mich voll und ganz auf ihren konzentrieren und hatte - bzw. habe - viel Spaß an dem Tierchen und der stetigen (Weiter)Bildung.


    Für mich hat der Hund damals einwandfrei in meine Lebenssituation gepasst, entspannter hätte ich in die Hundehaltung nicht hineinwachsen können :D

  • Ich würde mir keinen Hund holen wenn ich auf Jobsuche bin da nicht absehbar ist wie lange ich aus dem Haus bin und wie lange der Hund allein sein wird. Vielleicht muss ich auch umziehen und finde keine Wohnung in der Hunde erlaubt sind.


    Während einer Schwangerschaft würde bei mir kein Hund einziehen weil das Gassigehen zum Ende der Schwangerschaft und sobald das Baby da ist auf der Strecke bleiben könnte.


    Ein guter Zeitpunkt ist aus mein Sicht ein fester Job bei dem ich nicht davon ausgehen muss, dass ich demnächst eine Kündigung erhalte und Kinder in einem Alter in dem ich sie mal für ein paar Minuten allein sein können wenn der Hund, sofern er ein Welpe ist, schnell raus muss.


    Das wären meine Pläne. Geregelt bekommt man immer alles irgendwie aber den Einzug eines Hundes kann man ja gut planen.


    Mein erster Hund zog ein als ich Mitte Dreißig war, einen festen Job hatte und schon einige Jahre verheiratet war.

  • Meinen ersten Hund haben wir bekommen, da war ich 15. Es war eigentlich der Hund meiner damals 18 Jahre alten Schwester. Sie ist irgendwann zu ihrem Verlobten gezogen, mit dem Hund in der Mietwohnung damals ist es aber nicht gutgegangen, weshalb sie ihn zu meinen Eltern zurückgebracht hat. Ich bin irgendwann studieren gegangen und habe ihn nach 1 Jahr Studium nachgeholt, als ich eine geeignete Wohnung und kein Wohnheimzimmer mehr hatte. Zu dem Zeitpunkt war der Hund 9 oder 10 Jahre alt. Als ich mit dem Studium fertig war, ist er mit mir umgezogen, was nur ging, da mein Partner zu dem Zeitpunkt nicht gearbeitet hat. Leider mußte ich ihn 2 Monate nach dem Umzug einschläfern lassen. Da war er 14.
    Der zweite Hund kam kurz danach. Mein Partner hat damals nachts gearbeitet, ich tagsüber. Damit war die Betreuung geklärt. Unseren jetzigen Hund haben wir erst angeschafft, als der Zeitpunkt passend war. Der Wunsch war schon seit 2 Jahren vorhanden, unsere Arbeitszeiten und die Wohnung aber nicht geeignet. Jetzt passt die Wohnung und bei uns beiden ist absehbar, daß die Beschäftigungsverhältnisse so bleiben wie sie sind.


    Ich muss sagen, daß ich mir niemals während dem Studium einen Welpen angeschafft hätte. Das waren 11 Semester und niemand konnte zu dem Zeitpunkt wirklich absehen, was danach kommt. Einige meine Kommilitonen habe es trotzdem getan und ich hatte ehrlich gesagt kein Verständnis dafür.

  • Wann passt eigentlich ein Hund am besten in mein Leben?

    Die frage kannst du dir nur selbst beantworten, weil jeder Mensch unterschiedliche Prioritäten hat im Leben.



    Job, Kinder, Hund und Haus - alles irgendwie "große Ziele", die man vor Augen hat, wenn man bald seinen Abschluss hat.

    Hört sich eher nach einer To-Do Liste entsprechend gesellschaftlicher Normen an, anstatt wirklicher Wünsche im Lebn.

  • Die Frage, wann er passt, hast du dir ja schon selbst beantwortet: wenn ein wenig Luft da ist. Finanziell entspannte Lage plus Rücklagen sind auch kein Schaden. Es kann ja immer mal doof kommen und schon ordentliche Diagnostik kann ganz schön ins Kontor hauen. Dazu sowas wie Betreuung etc. Nicht jeder Hund ist für die preisgünstige Gruppenbetreuung um die Ecke geeignet.


    Abraten: Kleinkinder und Junghunde zusammen. Sehe ich im "Familienbezirk" Prenzlauer Berg häufig - und oft wirken sowohl die Hunde als auch die Frauchen, die Kinderwagen und Flexileine handeln, überfordert (es sind meist Frauen, ich nehme an, Vati ist Geld verdienen).


    Diese Einschätzung halte ich für realistisch: Wie viel Zeit kostet ein Hund? | Kommst du hierher Wenn man einen "Spezialisten" als Hund hat, eher mehr Zeit. Und man darf auch nicht vergessen: Energie. Du latschst ja nicht nur anderthalb Stunden locker durch die Pampa, sondern bist je nach Alter und anlage des Hundes recht stark auf ihn fokussiert.


    Und damit sind wir bei der Frage, die ich für ein gelungenes mensch-hundliches Zusammenleben ebenso wichtig finde wie die nach dem "Wann?": die Frage der Rassewahl (betrifft auch Mixe, bei denen es unglückliche Kombinationen geben kann).
    Hier liest man immer mal wieder Geschichten von Hunden, deren genetische Grundausstattung und das daraus resultierende Verhalten nicht zum Leben und zu den Vorstellungen ihrer Menschen passen. Daraus resultieren unglückliche Menschenbiografien, unglückliche Hundebiografien und wenns doof kommt, Bisswunden, amtliche Auflagen, kaputte Wohnungseinrichtungen etc. Es ist also sehr wichtig, den Hund nicht (nur) nach Schönheit auszuwählen, sondern zu gucken, ob man dem Tier und seinen Bedürfnissen gerecht werden kann. Hundecharaktere sind sehr unterschiedlich. Und was seit Jahrhunderten genetisch im Hund verankert ist an Verhaltensweisen, an Wesen, das kann man nicht mal eben so "aberziehen".


    Aber gleich, welcher Hund kommt: es sollte etwas Flexibilität da sein, um auf Überraschungen reagieren zu können.

  • Hallo erstmal :winken:


    Jaja, das leidige Thema mit dem richtigen Zeitpunkt :D
    Ich kenn das nur zu gut. Vor allem weil ich das in letzter Zeit immer wieder mit anderen diskutieren musste. Ich bin momentan im dualen Studium, mein Freund ist seit fast 2 Jahren mit seiner Ausbildung fertig und voll berufstätig. Ich hab vorher auch eine Ausbildung gemacht, wir sind beide 23. Haben seit Januar eine eigene Wohnung und einen separaten Garten mit festem, doppelstöckigem Haus, welches wir in den Sommermonaten bewohnen. Die Oma wohnt nur ein paar Gehminuten weg und kümmert sich, sollte es bei uns mal nicht klappen.


    Und man grübelt und plant und organisiert und denkt sich wirklich was dabei- und trotzdem kommt das halbe Umfeld:


    „Habt ihr euch das richtig überlegt?“
    „Wollt ihr nicht lieber bis nach dem Studium warten?“
    „Das ist doch jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, oder?“


    Doch, für uns ist es genau richtig, denn wir haben den passenden Hund gefunden und alle Eventualitäten abgedeckt. Und ich denke, so könnte man das vielleicht auch verallgemeinern. Wenn ihr ein gutes Gefühl habt, und alle Situationen, die vielleicht eintreten könnten, abdecken könnt, spricht nach reiflicher Überlegung doch nichts mehr dagegen :smile:
    Ein oder mehrere Babys oder Kleinkinder wäre für mich evtl. ein Kriterium zum Verschieben des Hundewunsches.. oder beide Vollzeit berufstätig mit jeweils 80km Fahrtweg oder sowas.


    Am Ende hilft einem da glaub ich auch das eigene Bauchgefühl gut weiter :gut:

  • Ich hab mir meinen ersten Hund während des Studiums angeschafft. Würd ich immer wieder so machen. Ich hatte nie mehr im Leben so viele Freiheiten, meine Zeit einzuteilen. Das war für die Welpen- und Junghundezeit einfach perfekt.
    Ich bin seit ich den Hund habe 3x umgezogen und hab auch 2x den Job gewechselt. (in 10 Jahren). Ist alles möglich. Man muss nur bereit sein, eventuell für den Hund auch Abstriche zu machen.
    Passieren kann immer alles mögliche. Welcher Job ist heute denn noch so sicher, dass man ihn niemals nich verlieren kann? Wichtiger ist es meiner Meinung nach, einen Plan B zu haben. Ich habe eine Familie hinter mir, die mich unterstützt wo es geht. Damals war ich sogar noch Alleinlebend und wäre was passiert (Krankenhaus, etc.) hätten meine Eltern oder mein Bruder Lena jederzeit genommen.


    Nun bin ich verheiratet und schwanger. Und habe genau am Samstag einen zweiten Hund bekommen. Wieder ein Welpe. Nun.. Warum sollte das in der Schwangerschaft nicht gehen? Ich bin doch nicht krank sondern schwanger. SOLLTE es dazu kommen, dass ich aus welchen Gründen auch immer, bettlägerig bin oder weiß der Geier was, habe ich einen Mann, der übernehmen kann. Das gilt auch für den Zeitraum nach der Geburt. Auch hier greift weiterhin mein Plan B (meine Eltern und mein Bruder).


    Einen perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Nie. Man kann verheiratet sein und plötzlich alleine dastehen. Man kann einen festen Job haben und plötzlich arbeitslos werden.


    Das einzige, was ich NIEMALS machen würde ist mir einen Hund anzuschaffen, den ich mir finanziell nicht leisten kann (incl. eventuell anfallender Tierarztkosten).

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