Vaginitis - Verwirrung & Zweifel
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Hallo! :)
ich brauche mal euren Rat, weil ich durch meinen Tierarzt irgendwie komplett verunsichert bin.
Unsere Hündin ist/war läufig und befindet sich laut Tierarzt gerade im frühen Metöstrus. Es ist ihre 11. Läufigkeit, die alle problemlos verliefen. Sie blutet nicht enorm, ihr Wesen ist unverändert, sie würde auch während der Läufigkeit mit jedem Rüden oder Hündin spielen. Wir hatten noch nie Probleme mit Scheinträchtigkeit, sie baut keine Nester, adoptiert keine Spielzeuge, fienzt nicht, wird nicht depressiv. Wir achten immer darauf, dass sie ausreichend abgelenkt wird, damit sie sich gar nicht erst hineinsteigern kann.
Letzte Woche ist uns aufgefallen, dass morgens ein kleiner weißer Tropfen an ihrer Scheide hing. Das war nur morgens und kam nur an zwei aufeinanderfolgenden Tagen vor. Der Tropfen war nicht gelblich verfärbt und roch nicht. Es war einfach weiß. Sie verhält sich wie immer, frisst normal, hat keine erhöhte Temperatur, möchte am liebsten den ganzen Tag spazieren, spielt mit anderen Hunden, leckt und kratzt sich nicht und hat keinen dicken Bauch. Sicherheitshalber sind wir trotzdem zum Tierarzt gefahren, um einen Abstrich machen zu lassen. Mit Färbetechnik und nach Untersuchung unter dem Mikroskop, meinte unser Tierarzt, dass es eine leichte Vaginitis im Anfangsstadium sei und dass wir das mit Antibiotikum behandeln, auch, damit die Entzündung nicht wandert. Soweit für mich verständlich. Tropfen haben wir nur an den zwei genannten Tagen bemerkt, sonst sind sie nicht mehr aufgetreten.
Dananch hat er uns dann aber ziemlich verunsichert. Er meinte, dass Hündinnen, die einmal damit anfangen, zu, ich zitiere, "100 Prozent immer wieder Entzündungen haben werden". Er rät deshalb zu einer vorsorglichen Kastration im Juli. Auf Nachfragen ist er nicht sonderlich eingegangen, vor allem nicht was mögliche Risiken angeht. Ich habe mich also Zuhause selbst informiert und bin wirklich einfach nur verwirrt. Laut Abstrich ist es eine Entzündung der Scheide, wieso sollte man deswegen kastrieren? Habe ich da irgendeinen Verständnisfehler? Nur, weil die Scheide sich wieder entzünden könnte und, unentdeckt, die Entzündung wandern kann? Aber ich habe es doch sofort bemerkt und traue mir durchaus zu, das wieder zu bemerken. Während und nach Läufigkeiten ist man doch ohnehin sensibler für sowas. Dennoch hat uns der Tierarzt ziemlich verunsichert und auch etwas Panik gemacht.
Deshalb haben wir noch in der empfohlenen Tierklinik angerufen und den Fall geschildert. Der Arzt war der Meinung, dass, wenn es wirklich eine Vaginitis ist, eine Kastration kontraindiziert ist. Er meinte zudem, dass im frühen Metröstrus der Ausfluss bei einigen Hündinnen schonmal weißlich werden kann aufgrund von Abschilferungen (?). Da es nur zwei winzige Tropfen waren und die auch nur morgens aufgetreten sind, empfiehlt er, nicht zu kastrieren. Zumal unsere Hündin bislang weder Probleme mit Milcheinschuss, Scheinträchtigkeit oder sonst was hatte. Es ist auch das erste Mal, dass sie eine Vaginitis hat.
Zwei Ärzte - zwei Meinungen .. und nun? Habt ihr Ratschläge oder Erfahrungswerte?
Vielen Dank! :)
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Ich würde nicht kastrieren lassen. Warte erst mal die nächste Läufigkeit ab, behalte deine Hündin diesbezüglich gut im Auge und dann sollte sich ja zeigen, ob sie nun tatsächlich zu solchen Entzündungen neigt.
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Hi, du beschreibst deine Hündin sehr detailliert und hast eine gute Beobachtungsgabe. Sollte sich etwas verschlechtern, kann man immer noch zu drakonischen Maßnahmen greifen
Solange der Hund offensichtlich gesund ist, würde ich ebenfalls nicht kastrieren. -
Dein TA hat vermutlich die Pyometra (Entzündung der Gebärmutter) im Kopf, bei der es wohl tatsächlich hohe Rezidivraten gibt. Falls du dich über dieses Krankheitsbild informieren möchtest, empfehle ich: Die Pyometra beim Hund aus Sicht der Besitzer - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert Falls du das nicht eh schon kennst.
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Bei uns war es vor einigen Wochen ganz ähnlich.
Mia war läufig (auch ca die 11te Hitze, sie wird jetzt 10) und nach ca 1-1,5 Wochen sah ich, dass sie weißen Ausfluss hatte. Bei mir schrillten alle Alarmglocken und ich bin sofort zum Tierarzt. Der meinte, es sei eine Blasenentzündung und schickte mich mit Antibiotika nach Hause.
Ich glaubte aber irgendwie nicht dran, Mia hatte zwar kein Fieber, keine Fressunlust und war auch nicht besorgniserregend schlecht drauf, aber ich hatte das Gefühl, das ust was Schlimmeres. Nach 4 Tagen bin ich wieder zum Tierarzt und bestand auf einen Ultraschall. Und es kam was ich vermutete. Die Gebärmutter war völlig vereitert.
Somit wurde sie dann schlussendlich kastriert.Ich würde an deiner Stelle wirklich nochmal zum Tierarzt fahren und deine Hündin schallen lassen. Sicher ust sicher. Und sollte es eine Pyometra sein, würde ich persönlich sofort kastrieren lassen.
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Ich dachte damals auch, ich würde meine Hündin gut beobachten und kennen. Trotzdem habe ich wirklich erst sehr spät eine Gebärmutterentzündung bemerkt. Sie hatte kein Fieber, fraß normal etc. Bei mir war es eher ein Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Ultraschall ergab dann ebenfalls hochgradige Entzündung und am nächsten Tag dann OP.
Da war es kurz vor 12, die Gebärmutter war kurz vor dem platzen.Ich rate auch sehr zur Vorsicht und lieber Ultraschall machen lassen
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wegen einmaliger Vaginitis würde ich nicht kastrieren.
Hat der Hund Fieber? Erhöhte Entzündungswerte? Ergab eine Sichtkontrolle ein Entzündungsbild?
Ohne diese Diagnostik ist ja die Vaginitis auch nur eine Vermutung. Bei Lola war der Schleim übrigens klar und wie Eiweiß bei ihrer Vaginitis.
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Hallo,
vielen Dank für eure Antworten! :)
Wir waren nach euren Ratschlägen sicherheitshalber bei einer anderen Tierärztin und haben sie nochmal komplett untersuchen lassen, inkl. Ultraschall. Die Gebärmutter ist komplett unaufällig und auch alles andere ist super. Auch eine Vaginitis hat die andere Tierärztin nicht (mehr?) feststellen können und Ausfluss gab es auch keinen mehr.
Ich weiß jetzt nicht, ob die Entzündung der Scheide so schnell abklingen kann, aber hauptsache, es ist alles gut!
Die Tierärztin hat uns gesagt, dass wir nach der Läufigkeit gerne wieder kommen können, um einen Ultraschall zu machen und das werde ich definitiv machen. Lieber einmal zu viel als zu wenig kontrolliert.
@Pueppi.Schlappohr: Sie hatte zu keinem Zeitpunkt Fieber. Der andere Tierarzt hat lediglich einen Abstrich gemacht, unter dem Mikroskop geschaut und dann gesagt, dass sie eine Vaginitis im Anfangsstadium habe. Die Tierärztin, bei der wir zum Ultraschall waren, hat unsere Hündin meiner Meinung nach viel viel gründlicher untersucht.
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Traurig, dass der Tierarzt ohne jegliche weitere Diagnostik kastrieren wollte . Meine Hündin hatte wiederkehrend Vaginitis aufgrund einer unerkannten Blasenentzündung (sie hatte null vermehrtes Pullern oder Auslaufen). Im Ultraschall sah man dann eine Blase voller Struvit und im Labor halt die Entzündungsparameter. Seitdem das weg ist, ist auch die Vaginitis weg. In so einem Fall wäre deine Hündin völlig sinnlos kastriert wurden.
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Traurig, dass der Tierarzt ohne jegliche weitere Diagnostik kastrieren wollte .
Finde ich auch! Zumal er uns auch noch total verunsichert und Panik gemacht hat. Ich verstehe, wenn man auf Risiken hinweist und ich gehe auch total konform damit, dass man nach Läufigkeiten alles genaustens beobachtet. Aber man muss Hundehalter nicht komplett verunsichert nach Hause schicken.Die Tierärztin gestern meinte auch, wie der Arzt aus der Klinik, dass es noch nicht mal eine Vaginitis sein müsste. Es hätte sich auch um normalen Ausfluss handeln können, der zum Ende schonmal etwas milchig werden kann. Sie hätte lieber die Blutwerte kontrolliert und einen Ultraschall gemacht, statt nur nach einem Abstrich Antiobiotikum zu verschreiben. Aber woher soll man das als Laie schon wissen?! Hinterher ist man immer schlauer.
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