Beatrix Schulte: 7 Minuten für mich Tagebuch
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Ich schreibe wirklich langsam.
Es muss ja auch gar nicht viel sein. Mir reichen 5-6 Zeilen pro Eintrag, oft auch weniger.
Allerdings fasse ich auch nicht den Tag zusammen (der ergibt sich eh aus den anderen Einträgen), sondern das, was ich daraus an Eindrücken oder Erkenntnissen ziehen konnte.
Der heutige Tag hätte z.B. Potential gehabt, richtig mies zu werden und mir die Laune bis tief in die Nacht zu verhageln. Alle Informationen, die ich zur Lösung des ursächlichen Problems brauche, stehen nun in meinem Notizbuch und bleiben ganz sicher da, bis ich den Kopf frei habe, mich mit ihnen zu befassen. Der Vorsatz, den ich mir morgens für den Tag gefasst habe, stößt mich abends dann auch noch einmal mit der Nase darauf, den Ärger des heutigen Tages loszulassen und die Reflexionen der letzten Monate zeigen mir, dass ich Probleme ohnehin besser lösen kann, wenn ich sie entspannt und mit freiem Kopf angehe.
Für mich ist genau das Ziel dieser (Achtsamkeits-) Übung und dazu reichen mir ein paar Zeilen völlig aus. -
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Hi
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Verstehe ich dich richtig: Das Ziel ist, deine Sorgen an das Papier abzugeben, damit du den Kopf frei hast?
@Woodland und wer sich noch damit beschäftigt:
Mit welchem Grundgedanken oder welcher Zielsetzung schreibt ihr?Die Vorlage von Beatrix Schulte sagt mir nur teilweise zu.
Für die ersten 7 Tage sieht sie so aus :morgesns
Ich würde ich freuen, wenn heute…
Ich nehme mir heute Zeit für…
Das werde ich heute erledigen :
Meine Affirmation
(Beispiele : Heute ist ein wunderbarer Tag. oder Ich verdiene es, erfolgreich zu sein.)Mein Geistesblitz
abends
Ich bin dankbar für…
Ich hätte heute vielleicht besser…
Morgen ist mir wichtig…, weil…
Mein Tag in einem Satz :
Das könnte ich morgen zum ersten Mal tun :
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@Woodland und wer sich noch damit beschäftigt:
Mit welchem Grundgedanken oder welcher Zielsetzung schreibt ihr?Ich schreibe seit meiner Teenie-Zeit "irgendwie privat für mich". Mit wechselnder Intensität, aber es begleitet mich wirklich schon lange. Ich bin da aber glaub ich wirklich ein Extremfall - Schreiben ist einfach mein Ding. Ich verfasse nicht nur auch beruflich Texte für Leute, die mich dafür bezahlen, ich habe auch von 2013 - 2015 eine Ausbildung zur "Leiterin kreativer und persönlichkeitsbildender Schreibgruppen" gemacht, weil ich mehr darüber lernen wollte.
Tagebuch etc. schreibe ich aber genau so spontan, verschlungen, lückenhaft, unperfekt ... wie die meisten anderen auch. Drei Gründe dafür ziehen sich durch: Freude am Formulieren und Spaß an der Sprache. Außerdem schreibe ich, weil ich etwas über mich erfahren möchte. Und um mein seelisches Gleichgewicht zu finden und zu wahren und meine Kreativität (in anderen lebensbereichen) zu befördern. Mal steht das eine, mal das andere mehr im Vordergrund - irgendwie kann man es ja nicht so ganz trennen. Manchmal schreibe ich aber tatsächlich auch, um Eindrücke und Erlebnisse festzuhalten; das mache ich meist auf Reisen und weniger im Alltag.
Ich schreibe im Moment (Zeitmangel) nur wenig auf diese freie, kreative Art und Weise. Meist nur am Abend die Antwort auf drei Fragen (Was war heute schön? Worauf bist du stolz? Worauf freust du dich am nächsten Tag?).
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Schreibt ihr eigentlich mit der Hand, am PC, am Telefon oder per Spracheingabe?
Findet ihr den Unterschied wesentlich?
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@Juno2013, @Woodland?
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Ach, Entschuldigung, hab es erst überlesen. Ich schreibe persönliche Texte immer mit dem Stift, handschriftlich (und verlage das auch von meinen Teilnehmer_Innen). Entweder nutze ich Stift und Papier oder nehme das Tablet mit so einer Kritzel-App, aber auch mit Stift. Und ja, ich finde den Unterschied enorm! Mir geht es bei dieser Form des persönlichen Schreibens ja darum, mit mir selbst in Kontakt zu kommen, mich selbst wahrzunehmen - und das kann ich am besten, wenn ich mit der Hand schreibe. Es ist quasi meditativer. Es gibt auch Studien dazu, dass handschriftlich erfasste Dinge besser im Gehirn verankert werden (ich finde gerade keinen Link dazu). Gleichzeitig ist meine Handschrift ja auch ein Spiegel - an der Art, wie ich schreibe, sehe ich, wie ich drauf bin (kritzelig, ausbalanciert ...). Außerdem, und das finde ich wichtig, hat Handschriftlich etwas angenehm Unperfektes und Skizzenhaftes - und das ist gut so" Für mich sind persönliche Texte immer Momentaufnahmen, sind prozesshaft. Beim Schreiben am Computer würde ich oft doch wieder verbessern und die "perfekte" Formulierung versuchen zu treffen. Aber darum geht es ja gar nicht! Und wenn die Gedanken stocken, kann ich den Stift auch nehmen und einfach Linien zeichnen oder irgendwas - bis der nächste Gedanke da ist. Dazu fällt mir kein Äquivalent ein am Rechner, mit der Tastatur ...
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
"Es gibt auch Studien dazu, dass handschriftlich erfasste Dinge besser im Gehirn verankert werden"
Interessant, werde ich mal recherchieren. Also Einkaufszettel immer mit der Hand schreiben!
"Gleichzeitig ist meine Handschrift ja auch ein Spiegel - an der Art, wie ich schreibe, sehe ich, wie ich drauf bin (kritzelig, ausbalanciert ...)."
An schlechten Tagen manchmal so kritzelig, dass ich denke, das kann und will ich nie wieder lesen!
"Außerdem, und das finde ich wichtig, hat Handschriftlich etwas angenehm Unperfektes und Skizzenhaftes - und das ist gut so"
Uff!
"Und wenn die Gedanken stocken, kann ich den Stift auch nehmen und einfach Linien zeichnen oder irgendwas - bis der nächste Gedanke da ist."
Wenn Platz dafür da ist, ja. Bei meinem vorgedruckten Buch nicht so, aber das wird bald durch ein "Weißbuch" ersetzt.
"Dazu fällt mir kein Äquivalent ein am Rechner, mit der Tastatur ..."
Du kannst ins dogforum gehen und auf andere Gedanken kommen.
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"Dazu fällt mir kein Äquivalent ein am Rechner, mit der Tastatur ..."
Du kannst ins dogforum gehen und auf andere Gedanken kommen.
Na, ich will ja meinen verlorenen Gedankenfaden wieder finden ...
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Man kann seine Buchstaben einfärben, schrägstellen,
durchstreichen...Aber generell merke ich, dass Glotzen auf den Bildschirm mir eher die Gedanken aus dem Kopf nimmt (was wollte ich hier?), während mir offline und PC-frei eher was einfällt und dann auch strukturierter ist.
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Schreibt ihr eigentlich mit der Hand, am PC, am Telefon oder perSpracheingabe?
Findet ihr den Unterschied wesentlich?
Hab ich auf der vorherigen Seite schon beantwortet.
Ich habe ein Notizbuch, in dem ich alles (handschriftlich) aufschreibe. Also Kalender, Notizen, to-do-Listen, Adressen, Infos, Planungen, Zeichnungen, berufliche Dinge, Einkaufslisten, Infos aus Büchern, die ich gelesen habe usw. ... bis hin zum "Kurztagebuch".
Für jedes Jahr habe ich ein Buch mit Index und Querverweisen innerhalb des Buches und von Buch zu Buch.
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