Junghund knurrt mich an

Zitat von JoJo_89

Nach zwei Stunden wollte ich ihm den abnehmen und erstmals hat er mich angeknurrt. Das tat er noch nie vorher. Ich konnte ihm bis jetzt alles abnehmen und die Kinder auch (die aber nur draußen den Ball zum werfen, der Rest ist für die Kinder verboten).

Jetzt mach Dir mal nicht so den Kopf. Das ist ein völlig normales Verhalten und so reagieren viele Hunde.

Wenn er das bisher nicht getan hat, jetzt tut - wer weiß schon was gerade in seinem Köpfchen vor sich geht! Vielleicht war dieser Knochen gerade sehr lecker. Vielleicht aber war der Hund völlig gestresst durch den Hundefriseur.

Dein Hund hat geknurrt. Ein Vorzeichen; eine Warnung. Das hat er gut gemacht. Er hat Dich nicht gleich gebissen oder zerfleischt - das wäre nämlich sehr bedenklich und Verhaltensgestört. Dein Hund hat alles richtig gemacht. Er hat Dir eine Warnung (Knurren) zukommen lassen.

Für die Zukunft biete Deinem Hund ein Tauschgeschäft an: Leckerli gegen Kauknochen. Dann wird es zu solchen Situationen nicht kommen.

Was würdest Du sagen, würde man Dir Dein Lieblingsgericht einfach vor der Nase wegnehmen?
Du wärest doch auch verärgert und würdest Deinem Unmut Luft machen.

Dein Hund tut das durch Knurren und Vorwarnen (und das ist noch ein sehr höflicher Akt; er könnte ja auch gleich beissen; tut es aus Höflichkeit und Respekt vor Dir eben nicht - Gratulation zu diesem Hund!).

Dein Hund hat alles richtig gemacht!

er verteidigt sein Futter, ist jetzt kein sooo ungewöhnliches Verhalten..

meine Hündin (nicht der Mali) kommt auch aus dem Tierschutz und macht das auch. Sie wohnt auch bei uns, seit sie vier Monate alt ist, mittlerweile ist sie 6 Jahre alt.
Ihr direkt was wegnehmen geht nur, wenn ich keine Alternative habe und ihre Mimik wirklich ganz genau beobachte. Und das kann dann auch nur ich. Bei jedem anderen würde sie den Fang um die Hand legen, aber nicht beschädigend zubeißen.

Ich versuche ihr eigentlich, NIE was weg zu nehmen. Hat sie einen Kauknochen, rufe ich sie weg und sie bekommt fürs her kommen ein Leckerlie. Ist für uns beide angenehmer.

Ach, wenn ich ihr mal was wegnehmen muss, dann mache ich das ruhig, mit einer bestimmten Körperhaltung, ohne laut werden, ohne auf sie einprügeln, ohne sie anfassen. Einfach nur ruhig hinknien, Hand zum Kauteil, abwarten, bis sie los lässt, mit der anderen Hand Leckerlies vor sie werfen und Kauteil entfernen.

Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Biete etwas zum Tauschen an, ruf deinen Hund weg, bring ihm bei dir tolle Sachen zu apportieren - aber vermeide möglichst ein schlichtes Wegnehmen. Das ist ok, wenn es gerade mal brennt und nicht anders geht, sinnvoll ist es aber auf Dauer nicht.

Denn was tut man, wenn man dem Hund immer wieder Dinge "zur Übung" oder auch ernsthaft wegnimmt? Man macht sich in seinen Augen zu einem Konkurrenten. Und gegenüber Konkurrenten wird ein Hund früher oder später misstrauisch, und versucht Strategien zu entwickeln auch mal was zu behalten. Knurren (= warnen, hat er wirklich gut gemacht!) ist eine davon. Andere versuchen dann, ihre Beute zu verstecken. Oder möglichst schnell zu verschlucken, das kann richtig schief gehen und nette TA-Kosten verursachen. Von daher: Ich bin ein Mensch mit einem angeblich ziemlich schlauen Gehirn. Da sollte es möglich sein, Vorgehensweisen zu finden bei denen ich eben keine Konkurrenz bin, und trotzdem bei Bedarf das Teil bekomme.

Hast du deinem Hund früher auch schon die Sachen einfach abgenommen oder gab es etwas dafür (das angesprochene Tauschgeschäft)?
Ich habe meinem Hund direkt von Anfang an, obwohl ich ihm alles hätte abnehmen können, beigebracht, dass es sich lohnt, wenn er abgibt.
Beim Spielen gab es nach Abgabe des Spielzeugs stets einen Keks. Kauknochen wurde gegen ein super Stück Käse getauscht, Hand kam öfter mal beim Fressen an den Napf, um noch was leckeres nachzuwerfen etc.

Wenn er immer nur gelernt hat "weg ist weg und ich habe nichts davon", ist es kein Wunder, dass er irgendwann mal darüber nachdenkt, ob sich das "abgeben" denn wirklich lohnt oder warum er das zulassen sollte.

Such dir Dinge, die er besonders gerne mag, die es aber sonst eher nicht gibt (Fleischwurst, Käse o.ä.) und ab jetzt, gibt es immer etwas, wenn er das abgibt, egal ob er das auch so noch halbwegs freiwillig gemacht hätte. Das gilt auch für deine Kinder.

Du musst das nicht bis in alle Ewigkeit so ausdehnen, ich nehme meinem Hund heute auch mal was ab, ohne dass es etwas dafür gibt, aber oft genug bekommt er auch noch etwas. Er hat noch nie geknurrt oder bzgl. Ressourcen, egal was, irgendwie Ärger gemacht.

Ich schließe mich an. Ruf ihn doch, er bekommt ein Leckerli und dann gehst du und sammelst das Knochenteil ein.

Bei Lola tausche ich fast immer, wobei Lola mich da nicht angeknurrt hat. Es könnte aber mal dringend sein, dass sie was hergeben muss und dann ist es freiwillig defintiv leichter als auf Zwang.

Und wenn es dann mal nichts als Tausch gibt, macht das auch nichts. Aber meistens.

Sind wie kleine Kinder. Nimm dem mal seine Leibspeise ab ohne Geschrei (ja ja, vermenschlicht passt aber gerade).