Was ist Rasse - was ist Hund?

  • @Mehrhund die Kritik ist berechtigt und man kann auch den Thread dazu verlinken aber der Ausdruck „Wiener Göre“ muss nicht sein. DAS ist beleidigend. Lass das weg, dann ist es immer noch Kritik und kein Deckel drauf.

  • Ich hab nicht gesehen, was da editiert wurde. (Interessiert mich auch nicht, nicht dass du meinst, du musst es mir nochmal persönlich schreiben, @Mehrhund.)
    Genau auf den Ausdruck "Göre aus Wien" hatte ich mich bezogen.
    Find ich nach wie vor total daneben.
    Alles weitere verkneife ich mir.

  • Das ist der Punkt wo ich mich bissel frage, was Dich veranlasst hat, den Thread zu eröffnen


    Mir kam der Gedanke unter anderem durch den Rasseimage-Thread.



    Oder würdest Du allen Ernstes einen Kangal in eine Zweizimmerwohnung im fünften Stock ohne LIft vermitteln?
    Ich nicht.


    ne natürlich nicht



    ich lehn mich mal weit aus dem fenster und sag mal, wenn man immer "nur" (nicht wertend gemeint) mixe hatte, ist es einfach auch schwierig, das nachzuvollziehen. weil man eben nicht sagen kann, joa...eigenschaft x, liegt nun an der rasse oder nicht, da bleibt einfach vielmehr ungewiss.


    ja ich denke, damit hast Du recht. Ich hatte ja einen Pon (mit 5 Jahren übernommen) und eigentlich war für mich klar, als ich wieder einen zweiten Hund wollte, einen Pon zu holen. Geworden ist es dann ja kein Pon.


    Ich hab dann mal so nachgedacht, angeregt durch paar Threads hier im Forum, was ich eigentlich am Pon so toll finde/fand. Also genau diese Frage: Wieviel war da eigentlich Pon, und wieviel Hund? Ich kann diese Frage nicht beantworten, das einzige war sein Null vorhandener Jagdinstinkt, was schon angenehm war, aber für mich jetzt kein Grund, sich für eine Rasse zu entscheiden.


    Ich finde das schon eine sehr spannende Frage

  • Ganz OT: Von Pons sieht und hört man irgendwie so gar nichts mehr. Gibt es die Rasse noch?

    ja gibt es und auch ein paar Zücher.

  • Was das Negative hervorheben angeht, überall in den Beschreibungen hört man alles nur schön verpackt und positiv formuliert, ich finde es durchaus gut wenn die Leute das Negative hier schreiben. Das freundliche und immer fröhliche vom Labrador kann nämlich total nerven, das Atombomben mäßige freuen vom Boxer ist auch nicht jedermanns Sache, da finde ich besser man schreibt es eher mal zu negativ als dass man alles schön redet.

    Oft wird doch von Rassekennern gar nicht DAS NEGATIVE, sondern die jeweiligen Rasseeigenschaften hervorgehoben.


    Der Empfänger der Botschaft sortiert und bewertet das in "negativ" um, wenn es mit dem Anforderungsprofil kollidiert, kollidieren könnte. Und dann heisst es eben schnell: "madig machen wollen". Es liegt oft gar nicht an der Beschreibung, sonder mehr daran, dass die Beschreibungen nicht den Vorstellungen entsprechen (und das wird als negativ empfunden).


    Für mich sind die rassetypischen Eigenschaften nicht negativ, sondern einfach rassetypische Eigenschaften, die die Speziallisten in ihrem Spezialgebiet so brauchen wie sie sind (macht die Natur auch nicht anders, alles Spezialisten dort draussen. Anpassung an Lebensräume und somit an die gestellten Aufgaben. Veränderungen dauern, je nach Spezies viele Generationen, wenns nicht zugrunde geht und ausstirbt. Wie es ununterbrochen passiert, weil sie Lebensräume verändern, Anpassung nicht nachkommt).


    Alleine, ob es für mich (und unser Lebensumfeld) passt oder nicht, kann ich für mich bewerten, das macht die Eigenschaften doch nicht schlecht.


    Z.B. von einem Jagdhund erwarte ich nicht, dass er einen laschen Jagdtrieb mitbringt, an dem ich erzieherisch nur mal ein bisser schrauben muss (stelle mir gerade vor, Weimi, super chic oder RR, auch sehr schick .. oder vll. doch Husky). Höchstwahrscheinlich könnte ich niemals gedankenverloren mit diesen Rassen stundenlang durch den Wald streifen, Fotos machen und die Welt um mich herum vergessen und erwarten: Alle noch brav neben mir, wenn ich aufschaue.


    Oder hier bei mir im Garten, Grundstücktreue erwarten, während 80 Meter weiter ein Reh den Mais auf Tauglichkeit untersucht, der Biber sich ein paar Stauden in den Bach zieht, der Fuchs seinen Bau verlässt. Oder die jungen, unerfahren (und unerschrockenen) Hasen, die über unseren Spazierweg hoppeln, von Nachbars Katzen, die unseren Garten durchstreifen (ok, macht das Wild auch), mal ganz abgesehen.


    Muss ich jetzt diese Eigenschaften solcher Rassen als DAS NEGATIVE bewerten? Nein, muss ich nicht, mir reicht es völlig, wenn ich mir sage: "Näh, das passt hier so nicht rein".


    Mein verstorbener Oldie, Spitz-Pinscher, hätte in jüngeren Tagen (und in seinem Alter auch nur mit gewissen, sichernden Einschränkungen) auch nicht mit Leichtigkeit hier hin gepasst. Man kann halt bei einem Mix nicht sagen, welche Eigenschaften von welchem Elternteil dominant werden (als ich ihn übernahm, war mein Leben noch ein anderes).
    Wäre die Grundstücktreue des Spitzes stärker gewesen, als der sich gerne verselbständige Jagdtrieb des Pinschers (und seine Ausbruchsfähigkeiten, sehr geschickter und kluger Bursche) ... aber dieses Glück hatte ich halt nicht :ka: . Das machte auch seine MIx-Eigenschaften nicht zu negativen Eigenschaften, er war halt wie er war und dann muss man sich als Mensch mehr anpassen (bzw. sehr aufpassen, in seinem Fall xD ).

  • In meinen Augen ist von beidem was dabei - Rasse und individueller Charakter. Aber die Rasse erhöht die Wahrscheinlichkeiten auf bestimmte Talente und Konfliktlösungsstrategien und Wesensbeschaffenheit nun mal um ein Vielfaches.


    Vieles ist trainierbar und hängt zudem von den Lebensumständen ab. Im richtigen Umfeld mit den richtigen Bedingungen und guter Erziehung ist (fast) jeder Hund einfach.


    Es gibt auch Charakterunterschiede innerhalb einer Rasse - natürlich! Sogar innerhalb eines Wurfes.


    Aber es gibt leider immer mehr Menschen, die glauben, ein Spezialist braucht nur die richtige Erziehung und "Sozialisierung", dann geht alles. Und darunter leiden dann alle und in finaler Konsequenz am Ende die Hunde am meisten.
    Und darum ist es nur sinnvoll, wenn man eine Rasse gut kennt, auf deren speziellen Bedürfnisse hinzuweisen. Man liebt ja seine Rasse und will nur das Beste.


    Natürlich gibt es auch Menschen, die Rassen mit guter Begleithundetauglichkeit als "besonders" hinstellen. Sicherlich empfinden sie sie selbst auch so. Und ja, es gibt auch Menschen, die gern betonen WIE KRASS ihr Hund ist, damit sie als besonders fähiger Hundehalter dastehen. Aber das gibt es doch überall.


    Es ist nicht sonderlich schwer herauszufinden, welche Rassen tatsächlich Arbeitsspezialisten sind und welche Eigenschaften Hunde vom Urtyp mitbringen. Da sollte jeder sein Hirn und sein Internet benutzen und dann am besten Exemplare samt Haltern live kennen lernen um herauszufinden ,ob es passt. Wenn es nämlich passt, ist - siehe oben - kein Hund "schwierig". Nur Menschen neigen halt gerne dazu, sich zu überschätzen. (Oder das andere Extrem: Immer zu glauben, man genüge nicht. Das ist ebenso Unsinn imA.)

  • Also die Rasse spielt definitv eine Rolle. Ein Jagdhund wird wohl nur gut zu händeln sein, wenn man mit den rassespezifischen Anlagen umzugehen weiß.
    Innerhalb der Rasse hat man dann nochmal ein gewisses Spektrum, wobei ja die Zuchtziele schon gewisse Fähigkeiten selektieren.
    Und dann kommen ja letztlich noch die Eigenschaften heraus, die durch die Umwelt / Sozialisierung geprägt werden.


    Meiner Meinung nach gibt es ein Grundgerüst "Hund", das meist rassespezifisch "verputzt" wird.


    Deshalb gibt es Basics zum Hund und eben spezifische Sachen je nach Rasse.

  • Aber auch Charakter. Das darf man nicht vergessen. Das Individuum wird oft (wie ich es erlebe) nicht als das gesehen, sondern nur als Rasse. Da verpasst man oft auch viel.

  • Nur wenige Menschen kommen auf die Idee zu behaupten das jemand der aus einer Handwerksfamilie kommt nicht auch Banker werden kann. Obwohl da auch ggf. schon Generationen auf Maurer "gezüchtet" wurden. Natürlich etwas übertrieben, aber ihr versteht was ich meine.

    Ich würde mal auf diese ganzen Menschenvergleiche verzichten.


    RASSEhundezucht ist wirklich ganz ganz anders, da wird mit einem stark verengten Genpool gezüchtet, und zumindest am Ursprung der Rassen steht immer Linienzucht, also INZUCHT - das ist nicht vergleichbar mit "Handwerkerfamilien über 3 Generationen" und so.


    Da schaudert's mich doch ein wenig.



    Ansonsten: Natürlich kann ein Mischling aufgrund seiner genetischen Disposition bestimmte Eigenschaften aufweisen. Und da sich diese oft auch noch gegenseitig im Wege stehen, ist es mitunter sogar schwieriger zu händeln, als eindeutiges, rassetypisches Verhalten weil "2 Seelen wohnen in meiner Brust" und so.


    NUR: Du kannst diese Voraussage nicht treffen. Man kann nicht sagen (beim Welpen, und wenn die Ausgangsrassen nicht bekannt sind): Lass die Finger davon, diese diese oder jede Eigenschaft passt nicht zu deinen Anforderungen.


    Und deswegen liesst man es auch im Forum nicht.


    Beim Rassehund kann man dagegen mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einige Parameter vorhersagen und tut es dann halt auch.


    Wenn jemand z.B. einen "in sich ruhenden" Hund sucht (haben wir ja aktuell), dann würde ich vom Pudel und auch von Pudelmixen abraten, da ein hoher Energielevel nun mal rassetypisch ist.


    Vom "Mischling" an sich abzuraten, wäre sinnfrei, wenn ich nicht weiß, um was für einen es sich handelt. Kann sein, dass der in sich ruht, kann auch nicht sein...

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