Schwieriger Hund - Frust aushalten und zur Ruhe zwingen

  • Bei so einem Hund würde ich auch auf ein ganz klar umrissenes Programm setzen, mit möglichst immer gleichem Ablauf. Darin sollte allerdings meiner Erfahrung nach eine regelmäßige (nicht notwendigerweise tägliche, aber zuverlässige) Möglichkeit zum Ausleben der Arbeitsveranlagung genauso berücksichtigt werden wie die regelmäßigen Ruhezeiten. Immerhin baut beides Stress im Körper auf: Sowohl zu wenig Ruhezeiten und zu viel Hektik, wie auch umgekehrt das ständige Unterdrücken von Beschäftigungsbedürfnissen. Ist doch bei uns Menschen genauso: Wer jeden Tag ein regelrechtes Topmanagerprogramm hat, der ist voll im Stress; wer aber den ganzen Tag ohne jede Beschätigung in der Bude sitzen soll, der geht auch die Wände hoch. Das richtige Maß zu finden, das ist die Kunst.


    Also, mal nur als Beispiel und rein auf Verdacht in den Raum geworfen: Ein mal die Woche mit ihr in einer ruhigen Gegend joggen oder radfahren, die gleichmäßige Bewegung powert zwar körperlich aus aber überreizt nicht so arg. Ein mal die Woche Nasenarbeit, gerne Mantrailing oder sonstige Spurensuche, das strengt den Kopf an und macht zufrieden. (Da würde ich nach jemandem schauen der Theratrailing anbietet.) Und ein mal die Woche ein kurzes, aber gerne auch fetziges Beutespiel im Garten oder an sonst einer ruhigen Stelle. Alles mit entsprechendem Ritual davor, damit sie weiß wann was dran ist. Und abgesehen davon gechillte Spazierrunden, davon einer ca. 45-60 Minuten, auf denen gar nicht viel passiert außer immer mal wieder einen Keks geworfen zu bekommen den sie erschnüffeln kann. Und drinnen: Gar nix außer Kausachen und Streicheleinheiten.

  • Ich würde die Spaziergänge bei diesem Hund anders aufteilen und zwar einmal einen kurzen Gang von 15-30min und einmal einen Gang von 45-60min und ansonsten nur kurz raus zum Lösen.
    Auch würde ich nicht täglich irgendwas mit ihm spielen oder trainieren.
    Wenn, dann entweder dieses oder jenes und dann auch nur 5min lang.

    das hört sich auch gut an, aber ich würde den langen Spaziergang vielleicht auf 30-40 Minuten eingrenzen. Ich bin mir auch unsicher, weil sie gerade wenig Auslauf hat bei der Methode ( wir gehen hier in der Stadt nur um den Block und ich lasse sie schnüffeln) hier gibt es eine kleine Wiese, vielleicht gehe ich da einmal am Tag mit ihr hin und sie kommt für ein paar Minuten an die schleppleine, damit sie wenigstens ein bisschen herumlaufen kann. Ich muss halt wenigstens den Rückruf und den Maulkorb mit ihr üben, weil sie mit den meisten Hunden unverträglich ist und ich nicht riskieren will, dass sie irgendwann zu nah an einen anderen Hund kommt und zubeißt. Also vielleicht dann: 1. Runde 15-20 Minuten, dann maulkorb und Entspannung/streicheln 2.runde 30-40 min mit Gang zur Wiese, bisschen schnüffeln und abrufen, danach wieder Entspannung 3. Runde nur zum lösen und dann Entspannung.

  • ich finde das Programm für einen agilen Hund totlangweilig. Welche Interessen und Talente hat sie denn? Bonnie ist auch ein Flippi, aber sie braucht ganz einfach auch körperliche Auslastung, buddeln, Bewegung, Rennen, Ball suchen. Ich mach nicht das ganze Gassie Animationsprogramm, aber hätte sie den großen Spaziergang (1-2 Stunden täglich) nicht, würde sie hier ausflippen.

    soll auch langweilig sein, weil ich das langsam ausbauen will. die trainerin meinte, ich soll erstmal soviel wie möglich rausnehmen und dann schauen wir weiter

  • Hey, wie geht's deinen Nerven mit der Situation?
    Wie lang arbeitet ihr schon am Entspannen, das brauch einfach seine Zeit?


    Der Hund meines Bruders war auch, selbstverschuldet, duracellHäschenmäßig drauf. Die haben tatsächlich mit einer geräumigen Softtransportbox und festen Ruhezeiten Erfolge gehabt. Funktioniert allgemein an einen Platz/Ort/Box schicken?


    3x20min? Ich frage mich, ob die Trainerin die Unruhe vielleicht auch durch eure Umgebung etc ausgelöst sieht. Das ist nämlich ein Pensum das ich habe, um meinen Hund an wilden Tagen nicht zu überfordern (ok, bei uns 4x20). Gabs da bei euch genaue Hinweise warum diese Zeit?


    Ich wünsche dir auch Entspannung, so ein Hibbelhund steckt bestimmt ein wenig an.

  • Gerade Hunde aus JLZ sollen im Haus ruhig sein und draußen auf Trab.
    Auf die Ruhe muss man allerdings gerade im ersten Jahr achten und nicht über Bewegung auszulasten versuchen. Vermutlich erntet ihr gerade, was ihr anfangs gesät habt. Den Hund jetzt dafür in eine Kiste zu sperren, finde ich höchst fragwürdig.

    ja, du hast sie nicht als welpe gesehen. vier hundetrainer dagehabt und wenig gute lösungen. ich hab da nix gesät, der hund kam total drüber zu mir. man konnte machen, was man wollte, sie kam garnicht zur ruhe. es ist schon besser als in der welpenzeit, aber noch immer schwierig.

  • das ist echt psychisch nicht einfach. Dazu kommt, dass wir mehrere Baustellen haben, sie ist anderen Hunden gegenüber wie gesagt recht aggressiv (mit leinenpöbeln etc) und ich versuche, umso kontrollierter und ruhiger zu sein. Das pöbeln hab (wenn der Abstand passt) ich schon ganz gut im Griff mit zeigen und benennen. Es ist so dass wir meist vier von sieben Tagen in der Stadt sind, den Rest sind wir am Land bei meinem Freund, der seit einem Monat einen Hund bei sich hat (in ganz üblen Zustand aus einem Zwinger geholt), deswegen ist sie da noch unruhiger, aber wir arbeiten da auch mit der Trainerin. Der zweite Hund hat aber auch den Vorteil, dass wir mit ihm social walks machen können und sie hundekontakt hat, bei dem ich nicht befürchten muss, dass sie beißt, weil die beiden ganz gut klarkommen.
    Die Trainerin hat nur gemeint, wir fangen mit der Hausnummer an und dann schauen wir was passiert. Sie meinte, stadthunde sind viel ruhiger, weil die dauernden reize einen "grundstress" erzeugen, der den Hund kopfmässig beschäftigt. Wenn ich sie in die Box schicke, steht sie ständig wieder auf und läuft rum. Sie hat eine große flugbox, alles andere würde sie zerlegen.

  • hat dein trainer denn erfahrung mit JLZ Hunden?


    Wenn sie eigenständig aus der box/decke kommt musst du sie wieder zurück schicken.
    Das ist am anfang stressig und nervig, aber sie muss da auch lernen das wenn du ihr ein Kommando gibst, sie dies hält bis du sie frei gibst.

  • das ist echt psychisch nicht einfach. Dazu kommt, dass wir mehrere Baustellen haben, sie ist anderen Hunden gegenüber wie gesagt recht aggressiv (mit leinenpöbeln etc) und ich versuche, umso kontrollierter und ruhiger zu sein. Das pöbeln hab (wenn der Abstand passt) ich schon ganz gut im Griff mit zeigen und benennen. Es ist so dass wir meist vier von sieben Tagen in der Stadt sind, den Rest sind wir am Land bei meinem Freund, der seit einem Monat einen Hund bei sich hat (in ganz üblen Zustand aus einem Zwinger geholt), deswegen ist sie da noch unruhiger, aber wir arbeiten da auch mit der Trainerin. Der zweite Hund hat aber auch den Vorteil, dass wir mit ihm social walks machen können und sie hundekontakt hat, bei dem ich nicht befürchten muss, dass sie beißt, weil die beiden ganz gut klarkommen.Die Trainerin hat nur gemeint, wir fangen mit der Hausnummer an und dann schauen wir was passiert. Sie meinte, stadthunde sind viel ruhiger, weil die dauernden reize einen "grundstress" erzeugen, der den Hund kopfmässig beschäftigt. Wenn ich sie in die Box schicke, steht sie ständig wieder auf und läuft rum. Sie hat eine große flugbox, alles andere würde sie zerlegen.

    Ich glaube dir das mit der Anstrengung. Hab einen Angsthund mit Artgenossenunverträglichkeit, der nun in der Stadt wohnt...


    Da finde ich euer Programm viel logischer. Jede Hundesichtung ist ja auch Training etc. Dann noch ab und zu Ortswechsel. So "langweilig" ist euer Tag dann eher nicht.


    Routine ist definitiv wichtig, an dem jeweiligen Ort. Und ich würde tatsächlich dieses immer wieder aus der Box gehen wegtrainieren. Bei uns ging das mit "auf die Decke" und dazu kleinschrittig "bleib", bei euch dann ähnlich wie mit dem Maulkorb. Kurz zu und wieder auf etc.
    Denke ist keine schlechte Idee.


    Halte durch und auch mal was für die eigene Seele machen.

  • sie ist auch noch tieräztin/kynologin, arbeitet seit 20 jahren mit hunden und hatte selbst schon einen deutsch drahthaar aus jlz, also ja.
    das sagst du so einfach. sie wird dann frustriert,jammert und steht alle 5 sekunden auf, egal wie oft sie zurückgeschickt wird

  • sie ist auch noch tieräztin/kynologin, arbeitet seit 20 jahren mit hunden und hatte selbst schon einen deutsch drahthaar aus jlz, also ja.
    das sagst du so einfach. sie wird dann frustriert,jammert und steht alle 5 sekunden auf, egal wie oft sie zurückgeschickt wird

    Ich hab einen QuietscheJauleHund mit R2D2 Soundeffekten. Auf der Straße denken die Leute ich quäle meinen Hund, wenn sie sich aufregt.


    Es gibt bestimmt eine Tageszeit wo dein Hund mehr Frust aushält als zu anderen Zeiten. Und dann hochwertigste Belohnung. Hast du es einfach mal mit reinwerfen in die Box versucht. Die meisten Hunde bleiben dann zumindest in der Nähe falls wieder was fliegt...


    Wie genau hast du den Ort den aufgebaut? Was passiert wenn der Hund allein in der Wohnung ist, Ruhe oder Chaos?

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