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Ich überlege, sie nach dem Spaziergang konsequent einfach in die Box zu sperren für ein paar Stunden, damit sie keine Ablenkung aktiv suchen kann.
Momentan fährst Du mit einem Porsche jeden Tag über einen Acker und wunderst Dich, dass der Wagen nicht rund läuft. Dein Plan, den Hund in eine Box zu sperren, kannst Du mit dem vorübergehenden Ausschalten des Motors vergleichen. Das Problem ist für die Phase des Ausschaltens nicht mehr da, ergibt sich aber spätestens dann erneut, wenn Du den Motor wieder startest.
60 min Auslauf pro Tag, davon der Großteil in der Stadt in bebauter und damit reizstarker Gegend und nur wenige Minuten an der Schleppleine sind für solch einen Spezialisten mMn eine Katastrophe. Der Dauerstress,unter dem der Hund steht, das Alter, die Spezialisierung, die fehlende Möglichkeit artgerechter Beschäftigung, des sozialen Kontakts im Freilauf zu Artgenossen und die Beine im Freilauf mal richtig durchzustrecken, befeuern das Problem zusätzlich. Wenn der Hund unterfordert ist und nicht seinen Ansprüchen gemäß gehalten wird, hilft es auch nichts, mit ihm Entspannungsübungen zu machen, ihn wegzusprerren oder an der Umorientierung zu arbeiten.
Unter Stress kann Dein Hund nicht lernen und aussitzen und wegsperren ändert daran nichts.Das Ziel sollte übrigens mE nicht sein, dass der Hund ruhig wird, sondern dass seine Bedürfnisse in einem Maß erfüllt werden, dass er Lebensfreude und Lebensqualität entwickelt.
Der Hinweis auf die Schilddrüsenwerte dürfte mit Sicherheit relevant sein. Allerdings würde ich davon ausgehen, dass die aufgrund der Stresssituation, in der sich der Hund chronisch befindet, aus dem Ruder gelaufen sind.
Mein Weg wäre, dem Hund zunächst in reizarmer Umgebung (z.B. eingezäuntes Gelände) über einen längeren Zeitraum die Möglichkeit zu geben, in strukturierten und vernünftigen Bahnen Stress abzubauen, eine sinnvolle Aufgabe zu übernehmen und ihn rassegerecht zu beschäftigen, ohne ihn zu überdrehen. Die Löserunden außerhalb dieser Zeit in der Stadt würde ich kurz halten und das Training des Alltagskrams komplett sein lassen. Sobald der Hund insgesamt ausgeglichener und damit ansprechbarer wird, würde ich das Alltagstraining langsam aufnehmen und dabei ausschließlich darauf hinarbeiten, die Auslastung schrittweise in einen passenden Rahmen außerhalb der reizarmen Umgebung zu verlegen. Erst wenn das geschafft ist, würde ich an Extras wie das normale Alltagstraining denken.
Stell Dich darauf ein, dass dieser Weg (selbst wenn Du ihn richtig und fehlerlos gehst, was sicher nicht passieren wird) viele Monate dauern wird. Und mach Dir klar, dass es Deinem Hund mit seinen momentanen Lebensumständen reichlich bescheiden gehen wird und dass der Stress auch körperliche Schäden bei Deinem Hund anrichtet. Dazu können neben organischen Schäden auch Verspannungen zählen, die fiese Kopfschmerzen auslösen und den Hund noch unausgeglichener werden lassen.
Der Blick auf andere Hunde und deren Fähigkeiten (Stichwort Jäger) hilft Dir nicht, weil Du nicht mit anderen Hunden lebst, sondern mit Deinem. Und der ist nun einmal unglücklich mit den Lebensumständen, die Du ihm momentan bietest.
Den Hund entspannter und ausgeglichener zu bekommen, wird von Dir eine radikale Umstellung fordern und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Du niemals einen normalen Begleithund haben wirst. Ganz einfach, weil es der falsche Hund für Dein Umfeld und Deine Lebensumstände ist. Wenn Du zu dieser radikalen Änderung nicht bereit bist, würde ich auch eine Abgabe ins Auge fassen. Eine Stelle für so einen Hund zu finden dürfte allerdings unglaublich schwierig und zeitintensiv werden.
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- Neu
Hi
hast du hier Schwieriger Hund - Frust aushalten und zur Ruhe zwingen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Meine inzwischen neunjährige Parson-Hündin kommt ebenfalls aus einer JLZ, und die habe ich unter anderem deshalb ausgesucht, weil ein guter LZ-Russell noch sehr ausbalanciert ist: draußen Rakete, drinnen trotz Hochtemperament ruhig und entspannt. Natürlich ist sie jederzeit bereit und insgesamt eine Rakete - aber das hast du mit der Wahl so eines Hundes ja gewollt.
Was willst du auch mit einem Jagdhund, der sich permanent mit Durchdrehen verausgabt und sich, wenn's drauf ankommt, vor lauter Gehibbel nicht konzentrieren kann? Außerdem ist der Russell eine der wenigen Hochleistungsrassen ,die immer zweigleisig gefahren sind und neben dem Job absolute Haushunde waren - auch da muß man abschalten können.
Einer der anderen Gründe, dass ich bei dieser Züchterin/Jägerin gekauft habe war übrigens, dass die Hunde aus ihren Linien bekannt dafür sind, auch mit schwerer Arbeit sehr alt zu werden - soviel zu zum "schnellen Verheizen gezüchtet".
Dass ein typischer LZ-Russell prinzipiell von selbst nicht ruhig wird und dass sie zum Verheizen gezüchtet werden ,ist also schlichtweg Blödsinn. Da bist du leider an einen Vermehrer/Jäger allerübelster Sorte geraten. Und die bringen tatsächlich solche hyperaktiven Nervenbündel hervor, weil sie bei der Zucht nicht auf die Balance zwischen Trieb und Ruhe achten. Dass dabei hypernervöse Hunde rauskommen können, ist ein durchaus bekanntes Problem.
Kann also gut ein ,dass du da einen Hund erwischt hast, der schon ein genetisches Grundproblem hat. Also mußt du gegensteuern, so gut du kannst. Tipps bekommst du ja schon genug. Nur noch kurz aus meiner Erfahrung: Spaziergänge würde ich länger und sehr entspannt halten, also lieber eine lange Schnüffel-Trödel und Erkundungsrunde, auf der der Hund sich auch mit Rennen oder Buddeln ausleben kann und hinterher zufrieden ist, als dreimal zwanzig Minuten. Das wäre für meinen Terrier wohl auch Gift gewesen, dreimal sozusagen Anknipsen, aber nie ausleben dürfen. Da hätte die sich irgendwann auch nicht mehr entspannt, sondern nur ständig auf die nächste Runde gelauert.
Und: Vergiß das Einsperren. Ein Terrier ist ein sehr reaktiver, aufmerksamer und seinem Menschen und der Umwelt zugewandter Hund. Wenn er von allen Eindrücken abgeschnitten wird, wird er auf die Dauer nicht ruhig, sondern wahnsinnig. Zur Ruhe zwingen kannst du so einen nicht, du staust da einen gewaltigen Frust auf, der sich irgendwo entladen muß,
Die Ruhe kann nur von dir kommen, aus einem geregelten Tagesablauf und geeigneter Beschäftigung für den Hund.
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Ich hacke normalerweise nicht darauf herum, ob ein Hund aus einem Züchter vom VDH kommt, oder von einem "Hobby-Züchter".
Darauf weise ich bei Fragen VOR der Anschaffung hin, aber sobald der Hund da ist, ist es ja sowieso schon zu spät und hilft nicht mehr viel...
In diesem Fall muss ich aber eine Ausnahme machen, weil es hier durchaus etwas mit dem Verhalten zu tun haben könnte...
Denn irgendwie ergibt sich aus den Sachen, die Du hier zum Züchter und zu dem Umgang mit jagdlich geführten Hunden bzw. mit den Geschwistern schreibst, ein ganz komisches Bild für mich.hier gibts keine kinder, wir wohnen in der stadt. ich wollte mit ihr mantrailing anfangen, wenn ich es geschafft habe, sie draussen aufmerksam zu bekommen. sie ist sehr nervös und leicht abgelenkt draußen. derzeit mache ich wie gesagt wenig mit ihr, um zu sehen, ob sie runter kommt.
sie hört auf einem ohr schlechter und war nicht verkäuflich, deswegen hab ich sie geschenkt bekommen (sie wäre sonst lebenslang in einem zwinger gelandet)
Ich finde es nicht normal, dass ein Züchter einen Hund lebenslang in einen Zwinger steckt bzw. irgendwo hingibt, wo der Hund lebenslang im Zwinger landet.Vielleicht täusche ich mich - aber wenn ich alles, was Du über den Züchter schreibst, zusammen betrachte, kommt es mir eher vor, als wäre es kein Züchter, der einem seriösen Verband angehört.
Und das kann dann natürlich unter Umständen auch dazu führen, dass gewisse Zuchtziele (auch bezüglich des Charakters/des Wesen) nicht unbedingt so verfolgt werden, wie es im Verband üblich wäre.
Das schreibt z.B. der PRTCD zur den gewünschten Eigenschaften und zum Wesenstest, ohne dessen Bestehen die Hunde nicht zur Zucht zugelassen werden:
"Alle im PRTCD zur Zucht verwandten Hunde müssen neben der Mindestformwertnote „sehr gut“ auch einen Wesenstest erfolgreich absolvieren.
Beim Wesenstest, durchgeführt nach dem Muster des internat. bekannten Schweizer Kynologen Prof. Seiferle (+), wird der einzelne Hund einem Parcours verschiedenster optischer und akustischer Reize ausgesetzt. Ferner wird seine Härte, Schussfestigkeit, Wasserfreudigkeit, sein Spür- und Stöbertrieb, Beute- und Bringtrieb, Führerbindung und Menschenfreundlichkeit überprüft. Nerven- und Charakterstärke des PRT werden hier auf eine harte Probe gestellt. Wer hier versagt, also z.B. ängstlich, schussscheu, nervös, überaggressiv oder mit unerwünschter Schärfe reagiert, wird im PRTCD in keinem Fall zur Zucht zugelassen."
Quelle: … als Jagdhund | Parson Russell Terrier Club Deutschland e.V. (PRTCD)Natürlich ist das keine Garantie, dass die Welpen dann ebenfalls diese Eigenschaften mitbringen - aber wenn die Elterntiere diesen Wesenstest bestehen, sind die Voraussetzungen, dass die Welpen ebenfalls diese Eigenschaften zeigen und gute Grundlagen mitbringen, auf jeden Fall sehr viel höher, als wenn zwei "problematische" Hund miteinander verpaart werden.
Das würde auch dazu passen, dass die Hunde - wie von Dir geschrieben - häufig als "Kanonenfutter" enden...
Jetzt hilft das natürlich alles nicht mehr weiter - aber ich finde es in eurem Fall schon auch wichtig, dass nicht nur das aktuelle Verhalten bzw. die Symptome an sich betrachtet werden, sondern dass auch der Grund für dieses Verhalten herausgearbeitet wird bzw. dass ihr euch den Ursachen, die das Verhalten auslösen, bewusst seid, um das Training dann auch sinnvoll angehen zu können.
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Die Antworten von @Juno2013 und @terriers4me würde ich gerne 100fach liken - bitte nimm Dir das zu Herzen @hartgeldfenno
Momentan fährst Du mit einem Porsche jeden Tag über einen Acker und wunderst Dich, dass der Wagen nicht rund läuft.
Ich finde, das trifft es genau auf den Punkt.
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Meine inzwischen neunjährige Parson-Hündin kommt ebenfalls aus einer JLZ, und die habe ich unter anderem deshalb ausgesucht, weil ein guter LZ-Russell noch sehr ausbalanciert ist: draußen Rakete, drinnen trotz Hochtemperament ruhig und entspannt. Natürlich ist sie jederzeit bereit und insgesamt eine Rakete - aber das hast du mit der Wahl so eines Hundes ja gewollt.
Was willst du auch mit einem Jagdhund, der sich permanent mit Durchdrehen verausgabt und sich, wenn's drauf ankommt, vor lauter Gehibbel nicht konzentrieren kann? Außerdem ist der Russell eine der wenigen Hochleistungsrassen ,die immer zweigleisig gefahren sind und neben dem Job absolute Haushunde waren - auch da muß man abschalten können.
Einer der anderen Gründe, dass ich bei dieser Züchterin/Jägerin gekauft habe war übrigens, dass die Hunde aus ihren Linien bekannt dafür sind, auch mit schwerer Arbeit sehr alt zu werden - soviel zu zum "schnellen Verheizen gezüchtet".
Dass ein typischer LZ-Russell prinzipiell von selbst nicht ruhig wird und dass sie zum Verheizen gezüchtet werden ,ist also schlichtweg Blödsinn. Da bist du leider an einen Vermehrer/Jäger allerübelster Sorte geraten. Und die bringen tatsächlich solche hyperaktiven Nervenbündel hervor, weil sie bei der Zucht nicht auf die Balance zwischen Trieb und Ruhe achten. Dass dabei hypernervöse Hunde rauskommen können, ist ein durchaus bekanntes Problem.
Kann also gut ein ,dass du da einen Hund erwischt hast, der schon ein genetisches Grundproblem hat. Also mußt du gegensteuern, so gut du kannst. Tipps bekommst du ja schon genug. Nur noch kurz aus meiner Erfahrung: Spaziergänge würde ich länger und sehr entspannt halten, also lieber eine lange Schnüffel-Trödel und Erkundungsrunde, auf der der Hund sich auch mit Rennen oder Buddeln ausleben kann und hinterher zufrieden ist, als dreimal zwanzig Minuten. Das wäre für meinen Terrier wohl auch Gift gewesen, dreimal sozusagen Anknipsen, aber nie ausleben dürfen. Da hätte die sich irgendwann auch nicht mehr entspannt, sondern nur ständig auf die nächste Runde gelauert.
Und: Vergiß das Einsperren. Ein Terrier ist ein sehr reaktiver, aufmerksamer und seinem Menschen und der Umwelt zugewandter Hund. Wenn er von allen Eindrücken abgeschnitten wird, wird er auf die Dauer nicht ruhig, sondern wahnsinnig. Zur Ruhe zwingen kannst du so einen nicht, du staust da einen gewaltigen Frust auf, der sich irgendwo entladen muß,
Die Ruhe kann nur von dir kommen, aus einem geregelten Tagesablauf und geeigneter Beschäftigung für den Hund.
danke dir. ich würde halt gerne viel zeit mit ihr in wald und wiese verbringen, aber sie ist da so wahnsinnig gestresst. hast du das mit deinem hund hinbekommen, dass er sich in der natur fokussieren kann? ich möchte sie gerne auf bergtouren mitnehmen und ähnliches und denke, das könnte toll für sie sein, wenn sie nicht ganz so wahnsinnig agiert.
das mit dem verheizen hat der züchter selbst so gesagt (andere wortwahl, aber sinngemäß). nach allem was ich weiß werden die hunde auch nicht groß erzogen, also sie werden halt am schliefplatz vorbereitet etc. aber sie sind nicht abrufbar oder ähnliches. -
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Ein paar Sachen sind mir nun doch noch eingefallen - bzw. bei ein paar Sachen weiß ich nicht, wie ich sie einordnen soll - deshalb würde ich es gut finden, wenn Du dazu noch mehr schreiben könntest:
Im "Zeigen und Bennen"-Thread hast Du geschrieben, dass Deine Hündin leinenaggressiv ist, aber Du das nicht im "herkömmlichen" Sinne der Leinenaggression einordnest, weil Deine Hündin andere Hunde nicht vertreiben will, sondern Kontakt haben möchte und sich deshalb aus Frust so an der Leine aufführt.
Kenne ich ganz genau so aus Lexis Welpenzeit - sie hat sich an der Leine ganz schön aufgeführt - und ich war ziemlich verunsichert, weil ich die ersten Male dieses Verhalten als "Vorstufe" einer späteren Leinenaggression bzw. einer Unverträglichkeit gewertet habe.
Und das bei ein 13 Wochen alten Welpen... das hat mich ziemlich verunsichert...Bei uns war es aber - zum Glück - definitiv nur Frust darüber, dass Lucy nicht zum anderen Hund durfte.
Auch dazu kann ich Dir gerne mehr schreiben - aber ich finde, Deine Aussagen passen nicht wirklich zueinander.
Will Dein Hund nun zum anderen Hund, weil sie freundlichen Kontakt aufnehmen möchte und ist darüber frustriert, dass sie durch die Leine daran gehindert wird?
Oder ist sie unverträglich?
Auch hier hört es sich ganz anders an, als das, was Du im "Zeigen und Benennen"-Thread geschrieben hast.
Ich finde es aber sehr wichtig, dass man weiß, was hinter dem Verhalten steckt.
Aggression mit Beschädigungsabsicht ist etwas ganz anderes als ein Hund, der "nur" frustriert ist.
Natürlich kann der Frust auch in Aggression umschlagen - aber die Grundvoraussetzungen sind anders.
Und deshalb würde ich die Probleme auch unterschiedlich angehen.Was sagt die Trainierin dazu?
Was ist ihre Einschätzung, warum Dein Hund so handelt?ok, du hast eine menge geschrieben, danke für die tipps. ich fang mal an:
wegen der leinenaggression ist es so, dass sie hinwill, um zu "fetzen". die trainerin meinte das auch. also es ist nicht zu hundert prozent eine freundliche annäherung, aber sie mag hin, am hund riechen, auf terrier-art spielen, (und sie spielt recht ruppig). sie hat definitiv keine angst vor dem anderen hund. andere hunde sind für sie meist nur eine willkommene gelegenheit, um jagdspiele zu starten. weil sie so einen hohen trieb hat, ist es leider dabei schon dazu gekommen, dass sie in den trieb gerutscht ist und gebissen hat. deswegen gibt es jetzt nurnoch kontakt mit dem zweithund, mit dem sie -nachdem ich ihr die höflichkeitsregeln beigebracht hab- gut auskommt. die trainerin meinte, sie ist kein hund, der unbedingt spielen mit fremden hunden braucht und daher lasse ich das auch aus. wie hast du das denn geregelt mit dem frust an der leine? bei uns ist es wie gesagt schon besser geworden, je nach tagesform. manchmal geht es sogar, dass wir wenige meter an einem anderen hund vorbeigehen (mit viel klicken) -
Ich hatte es leicht. Ich wohne so, dass ich, obwohl Stadtmitte, gut mit dem Hund rauskann, und meine LZ-Welpen (das ist jetzt mein zweiter LZ-Russell) brachten prima Anlagen mit, auf denen ich nur noch aufbauen mußte.
Du bist wirklich mit der Kombination aus einem Hund mit nicht so tollen Anlagen und der Großstadt extrem benachteiligt: Der nervöse Hund und die vielen Reize schaukeln sich hoch, hoch und nochmal hoch. Dann wirst du immer frustiger, und das kommt auch noch dazu, um einen so sensiblen Hund nervös zu machen. ein Teufelskreis.
Ich würde versuchen ,den damit zu durchbrechen, dass ich mit der Kleinen möglichst oft und regelmäßig dahin fahre, wohin sie gehört: raus. Nimm sie an eine lange Leine, damit sie nicht abhauen kann und geh mit ihr in Wald und Feld. Lass sie schnüffeln, viel schnüffeln, buddeln, und trödeln, bis ihr beide von eurem Streß runterkommt. Sozusagen die Entdeckung der Langsamkeit. Erst wird sie vor Aufregung sicher noch mehr zappeln, aber wenn du ruhig bleibst und ihr einfach gleichmäßig weiter erkundet,kommt das mit der Zeit. Und sieh dich nach einem eingezäunten Gelände oder einem ganz sicheren Ort um, wo sie zwischendurch auch mal richtig flitzen kann - nur mit Langsamkeit geht das bei so einem Hund natürlich auch nicht.
Im Moment habt ihr euch wirklich so hochgedreht, dass der Hund gar nicht mehr runterkommen kann. Die Arme erwartet schon nichts mehr als Streß, wenn sie nur vor die Tür kommt, zappelt entsprechend und kommt von dem Adrenalin hinterher in der Wohnung nicht mehr runter. Was für dich sicher auch schrecklich ist.
Ich würd's wirklich erstmal mit längeren, ruhigen Entspannungs-Gängen draußen versuchen, möglichst zu festen Zeiten, dass sie weiß, woran sie ist und nicht ständig auf die nächste Runde lauert.
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das mit dem verheizen hat der züchter selbst so gesagt (andere wortwahl, aber sinngemäß). nach allem was ich weiß werden die hunde auch nicht groß erzogen, also sie werden halt am schliefplatz vorbereitet etc. aber sie sind nicht abrufbar oder ähnliches.
Das finde ich leider sehr bedenklich.
Für mich ist ein PRT, mit dem so umgegangen wird, ein hochexplosives Pulverfass
Geht für den Halter vielleicht gut, wenn der Hund sein Leben im Zwinger und auf dem Schliefplatz verbringt.
Aber im Alltag ist so ein Hund - aus meiner Sicht - nicht führbar.
Und auch im Jagdeinsatz ist so ein Hund eigentlich eine Katastrophe...
Vielleicht magst Du Dich doch nochmal ein bisschen einlesen zur Rasse bzw. in diesem Fall dazu, für welche Art der Jagd der PRT gezüchtet wurde - da wird nämlich sehr viel Wert darauf gelegt, dass der Hund in sehr engem Kontakt zum Jäger steht (auch, wenn er natürlich selbständig denke und entscheiden darf und soll).
Ich finde es sehr interessant - und vielleicht siehst Du dann manchen Dinge unter einem anderen Blickwinkel.Denn wenn man den Hund unter dem Aspekt "als Kanonenfutter gezüchtet", "zum Verheizen gezüchtet" usw. sieht, hat man vielleicht falsche Grundannahmen und sieht dann auch das Verhalten des Hundes vielleicht im falschen Licht.
Wenn Du Fragen hast, beantworte sich sie gerne - aber ich bin jetzt dann im Büro und habe leider erst heute Abend wieder Zeit, mich zu melden.
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Ich versuche gerne, ob ich vielleicht ein paar Tipps habe - wird aber vermutlich ein etwas längerer Text werden
Vielleicht kurz zu uns:
Lucy ist jetzt 1 Jahre und kam mit 12 Wochen zu uns.Hattest Du Dich allgemein für einen PRT interessiert - oder kam das einfach nur, weil Du den Welpen retten wolltest - ganz unabhängig von der Rasse?
Ist gesundheitlich alles abgeklärt worden?
Schilddrüse usw.?Und kann ein Teil der Problem evtl. daher kommen, weil Deine Hündin durch die einseitige Schwerhörigkeit vielleicht verunsichert ist?
Ansonsten gehe ich nachfolgend auf ein paar Punkte ein, die mir aufgefallen sind.
Ich möchte ganz ausdrücklich betonen, dass alles, was ich nachfolgend schreibe natürlich nicht allgemeingültig ist und ich nur von den Erfahrungen mit meinem PRT berichten kann.
Da Dein Hund in vielen Bereichen anders reagiert, als ich das von Lucy kenne, möchte ich Dich bitten, meine Tipps wirklich nur als Anregung zu verstehen und nicht einfach 1:1 umzusetzen.Ich habe bei Lucy die Erfahrung gemacht, dass ein PRT sich nicht langweilt.
Wenn er zu wenig sinnvolle Auslastung bekommt, dann sucht der PRT sich einfach selbst eine Auslastung
Meist nicht unbedingt das, was man sich als Halter da so wünschen würde...Ich habe mich vor Lucys Einzug bei uns sehr intensiv mit dem Thema "Ruhe lernen" beschäftigt.
So wirklich geklappt hat das allerdings trotzdem nicht...So, wie Du Deinen Hund beschreibst, wirkt er auf mich sehr reizoffen.Und gerade für reizoffene Hunde kann das Stadtleben einen hohen Hintergrund-Stress erzeugen - was dann wiederum dazu führt, dass alle weiteren Situationen durch diesen bereits bestehenden Hintergrund-Stress noch stressiger empfunden werden.
Für einen reizoffenen Hund ein ziemlich doofer KreislaufIch sehe da - bei dem von Dir beschriebenen Hundetyp - absolut keine positive "Kopfarbeit", sondern einfach nur viel zu viele Reize.
Auch der zweite Hund kann für Deinen Hund Stress bedeuten.
Daran kann man arbeiten - aber dafür muss man erst erkennen, ob es für den Hund stressig ist oder nicht.wie gesagt ist sie in der stadt entspannter als auf dem land. sie macht aber zuhause von der einrichtung etc. nichts kaputt und kann auch alleine bleiben. als welpe hat sie natürlich sich öfter mal einen schuh geholt etc. aber jetzt nimmt sie nurnoch ihre spielzeuge.
ich mag ja die energie generell auch und spielen mit ihr macht drinnen viel spaß, aber draußen weiss sie nicht wo ihr der kopf steht (auf dem land, in der stadt ist es besser) ich mag terrier generell (patterdale, parson und größere), weil man bei ensprechender konzentration gut mit ihnen arbeiten kann (fährten, suchspiele generell) -
Ich hatte es leicht. Ich wohne so, dass ich, obwohl Stadtmitte, gut mit dem Hund rauskann, und meine LZ-Welpen (das ist jetzt mein zweiter LZ-Russell) brachten prima Anlagen mit, auf denen ich nur noch aufbauen mußte.
Du bist wirklich mit der Kombination aus einem Hund mit nicht so tollen Anlagen und der Großstadt extrem benachteiligt: Der nervöse Hund und die vielen Reize schaukeln sich hoch, hoch und nochmal hoch. Dann wirst du immer frustiger, und das kommt auch noch dazu, um einen so sensiblen Hund nervös zu machen. ein Teufelskreis.
Ich würde versuchen ,den damit zu durchbrechen, dass ich mit der Kleinen möglichst oft und regelmäßig dahin fahre, wohin sie gehört: raus. Nimm sie an eine lange Leine, damit sie nicht abhauen kann und geh mit ihr in Wald und Feld. Lass sie schnüffeln, viel schnüffeln, buddeln, und trödeln, bis ihr beide von eurem Streß runterkommt. Sozusagen die Entdeckung der Langsamkeit. Erst wird sie vor Aufregung sicher noch mehr zappeln, aber wenn du ruhig bleibst und ihr einfach gleichmäßig weiter erkundet,kommt das mit der Zeit. Und sieh dich nach einem eingezäunten Gelände oder einem ganz sicheren Ort um, wo sie zwischendurch auch mal richtig flitzen kann - nur mit Langsamkeit geht das bei so einem Hund natürlich auch nicht.
Im Moment habt ihr euch wirklich so hochgedreht, dass der Hund gar nicht mehr runterkommen kann. Die Arme erwartet schon nichts mehr als Streß, wenn sie nur vor die Tür kommt, zappelt entsprechend und kommt von dem Adrenalin hinterher in der Wohnung nicht mehr runter. Was für dich sicher auch schrecklich ist.
Ich würd's wirklich erstmal mit längeren, ruhigen Entspannungs-Gängen draußen versuchen, möglichst zu festen Zeiten, dass sie weiß, woran sie ist und nicht ständig auf die nächste Runde lauert.
nein, so furchtbar ist es jetzt auch nicht. sie schläft nach wie vor zuhause, nur halt nicht sofort und ich denke auch zuwenig. wir haben unsere rituale, wenn es raus auf die straße geht (an der tür warten, ruhig hinter mir laufen etc.) und das klappt nach wie vor. es ist halt einfach verbesserungswürdig und ich will sie in einen konzentrierten modus bringen draussen, ich weiss natürlich, dass der hund anlagen mitbringt und kein mops ist. sie hat ja viel gelernt und ist im vergleich zur welpenzeit schon viel ruhiger. ich denke schon, dass es irgendwann möglich sein wird, mit ihr mehr oder weniger entspannt zeit zu verbringen. ich bin halt dabei, die bedingungen dafür herauszuarbeiten. derzeit kommt noch dazu, dass sie demnächst wieder läufig wird, da ist sie immer ein bisschen unrund.
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