Hund „beißt“ - Wie geht ihr mit solchen Situationen um?
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Hintergrund ist folgende Situation: Vor einem Supermarkt war ein Hund angebunden. Ein Mädchen sah den Hund und wollte wohl mit ihm „spielen“. Ehrlich gesagt hat sie den Hund gepiesackt. Der Hund hatte wohl keinen Bock auf sie. Er hat sie gewarnt und als sie nicht aufgehört hat, hat der Hund „zugebissen“, aber quasi in der Form dass er einfach den Arm mit der Schnauze weggepackt hat. Das sah die Mutter und dann war das Geschrei groß, dass der Hund das Mädchen gebissen hat.
...........Die Schilderung hört sich für mich so an, als wenn du dabei gewesen bist. Warum hast du dann nicht eingegriffen?
Ich habe auch früher schon mal erlebt, dass Kinder im Beisein ihrer Mutter einen angeleinten Hund vor einem Supermarkt geärgert haben. Gespräch mit der Mutter brachte nichts, die verstand mich nicht, also habe ich mich vor den Hund gestellt und die Kinder davon abgehalten den Hund weiter zu ärger.
Habe dann einen Kunden dort gebeten den Hundebesitzer ausrufen zu lassen und gewartet bis dieser kam.Klar hätte ich nicht tun müssen, ich kannte niemanden in dieser Situation. Aber ich wollte eben als selber Hundebesitzerin nicht, dass der Hund nachher die A-Karte hat, weil Besitzer und die Kids mit Mutter Mist gebaut haben
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Die Schilderung hört sich für mich so an, als wenn du dabei gewesen bist. Warum hast du dann nicht eingegriffen?
Aus zwei Gründen:1) Der Hund gehört nicht mir und das Geschehen habe ich nur am Rande beobachtet. Und so richtig habe ich es mitbekommen, als die Mutter angefangen hat zu schreien. Wie gesagt, aus meinen Augen ist da nichts passiert, nur dass der Hund eben keinen Bock auf das Kind hatte.
2) In meiner Straße ist ein Kinderspielplatz. Fahre ich an dem Kinderspielplatz normal vorbei, bin ich ein Raser, fahre ich an dem Kinderspielplatz langsam vorbei, bin ich ein potentieller Kinderschänder. Wäre ich da selbst eingeschritten, wer weiß was man mir sonnst angedichtet hätte.
Es geht ja jetzt nicht darum, dass ein Hund vor dem Supermarkt angebunden werden soll, sondern dass er mit anderen Menschen zusammen ist, auf die er keinen Bock hat. Oder auch richtig Bock hat.
Und das zweite Thema ist, dass der Hund seine Schnauze nicht nur verwendet um zu Beißen um Schaden anzurichten.
Wenn man es genauer nimmt, wurde ich auch schon mal von einem Hund gebissen. Ich habe mit einem Hund herumgespielt. Der Hund sprang zum Ball, den ich grade fangen wollte. Und zwischen dem Ball und dem Hund war ein Finger von mir, den der Hund mit erwischt hat. Ja, es war unangenehm und ja, es hat etwas geblutet. Mich hat es aber nicht sonderlich interessiert. Das einzige, was man dem Hund da vorwerfen könnte, wäre dass er evtl. etwas zu grob gespielt hat.
Aber was ist denn beißen?
Ein Hund macht Sachen mit der Schnauze, ein Hund spielt. Wenn es einem Hund zu viel wird, dann zwickt er auch gerne mal. Und irgendwann zum Schluss ist dann das aggressive beißen. Aber ich habe das Gefühl, dass alles in einen Topf geworfen wird. Sobald der Hund die Schnauze mit Mensch dazwischen geschlossen hat, hat er zugebissen. -
Ich finde auch, dass die Eltern so etwas den Kindern beibringen müssen. Das ist das gleiche als wenn ein Kind einfach ohne zu gucken auf die Straße läuft. Kleines ein mal eins
Wir hatten hier letztens eine ähnliche Situation. Bonnie (12 Wochen) war draußen mit mir zum lösen (lasse sie an der Schleppleine weil kein Zaun). Drei Kinder (schätze so ca. 5-8 Jahre) mit ihrer Mutter kommen vorbei und rennen sofort auf uns zu. Ich rufe direkt, dass es gerade kein guter Zeitpunkt ist und bitte die Kinder zurückgerufen werden sollen. Frau grinst und macht nix. Die Kinder kommen bei uns an und Bonnie hat sich erst zurückgezogen und als ich sie endlich hatte, hat sie mich dann ordentlich in den Arm gekniffen.
Ich hab gar keine Worte für die dumme Frau gefunden. Die hat nur den Kopf geschüttelt und dann irgendwann die Kinder gerufen
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Also, ich glaube, die meisten Menschen hier im Forum betrachten "beißen" differenziert und nicht als "sind Zähne am Menschen, ist das ein Biss". Das sehen viele andere Leute, vor allem Nichthundehalter, natürlich gern anders, besonders wenn der Fang sich um ein Körperteil schließt. Woher sollen sie das auch wissen, vor allem, wenn sie das nur sehen? Gerade ein Kind, dessen Arm plötzlich im Hundemaul landet, wird sich sicherlich erschrecken, vor allem, wenn die Mutter dann das Geschrei anfängt. Und wenn das Kind dann weint - vor Schreck, Angst, was auch immer - wie will man dann noch festmachen, ob der Hund wirklich "gebissen" oder das Maul nur verwendet hat, weil er nunmal keine Hände besitzt, um nervige Kinder wegzuschieben? Und kann man den Leuten vorwerfen, dass sie es "schlimmer" einstufen, als es war/vom Hund gemeint war?
Beißen, wie es klassischerweise gemeint ist, beinhaltet für mich immer eine gewisse Beschädigungsabsicht bzw. zieht dann auch irgendeine Art von Verletzung/Schmerz nach sich. Das muss keine blutende Wunde hinterlassen, nichtmal einen Kratzer oder blauen Fleck. Mir kommt's da auch immer auf die Absicht des Hundes an: wenn der beißen will, tut der das auch. Er kann sein Maul auch anders einsetzen, aber das ist von außen und vor allem als Unkundiger nicht immer leicht zu erkennen. Und ich glaube, ich würde auch den Humor verlieren, wenn ein fremder Hund seine Zähne an meinem Kind hätte. Wobei ich mein Kind auch nicht zu fremden Hunden lassen würde, geschweige denn zulassen würde, dass mein Kind einen Hund ärgert...
Ich glaube, das einzige, was du da effektiv tun kannst, ist, vorsichtig zu sein und den Hund nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Ob du Kinder an einen Welpen lässt, kommt ganz auf die Situation, die Kinder und den Welpen an. Es gibt Welpen, die sind kleine Schnappschildkröten. Kenne da einen Airedale Terrier, der war als Welpe ziemlich grob. An den hätte ich damals kein Kind gelassen (würde ich heute - Junghund - wahrscheinlich immer noch nicht). Kinderhaut ist einfach viel empfindlicher, Kinder erschrecken sich schneller und selten haben sie die Ruhe, dann so aus der Situation zu gehen, dass so ein Schnappiwelpe nicht denkt "geil, jetzt wird das Spiel erst richtig lustig". Daneben gibt's auch Welpen, die von sich aus nicht so viel schnappen; da kann man sich das eher mal überlegen. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst: keine fremden Kinder an deinen Hund und bei bekannten Kindern nur solche, die entsprechend vorsichtig sind und von dir angeleitet werden. Und gut auf die Signale des Hundes achten, damit der nicht in die Verlegenheit kommt, sich wehren zu müssen.
Ich stimme dir zu, dass ein Hund sehr viele Dinge mit dem Maul macht und Verletzungen auch mal aus menschlicher Blödheit/unglücklichen Umständen entstehen können. Das Dumme ist: wenn dir das mit den falschen Leuten passiert, hat dein Hund einfach die A...karte. Völlig egal, ob dein Hund "nur gezwickt", "nur den Arm festgehalten" oder tatsächlich gebissen hat: als Hundehalter haftest du und unterm Strich damit dein Hund. Wenn's blöd läuft, bekommt ihr Auflagen wie Wesenstest bzw. Maulkorb- und Leinenzwang oder, wenn's richtig dumm kommt, wird dein Hund eingezogen oder gar eingeschläfert (letzteres wohl erst nach mehreren Vorfällen). Daher, völlig unabhängig von irgendwelchen Beißdefinitionen: Sorg am besten dafür, dass die Zähne deines Hundes nie an fremden Menschen landen - egal aus welchem Grund. Und das geht eben nur, wenn der Hund nicht unbeaufsichtigt ist, wo fremde Menschen an ihn rankommen.
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Beißen ist nicht gleich Beißen. Und die beschriebene Situation ist dumm vom Halter gewesen, denn man lässt seinen Hund nicht unbeaufsichtigt.
Dass ein Hund nicht einfach beißt, nur weil ihm was nicht passt, was aber sein muss, ist Erziehungssache. Zu erkennen, was "ungezogen" ist und was aber aus anderen und ganz anders zu bearbeitenden Problemen herrührt, ist dann wieder wichtig zu differenzieren. Wenn man einen Hund hat, der beißt und man selbst der Sache nicht Herr wird, sollte man sich in jedem Fall professionelle Hilfe holen mMn. Am besten schon, wenn man glaubt, es könnte so werden, denn dann ist das Verhalten noch nicht gefestigt.
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Ich lasse es gar nicht erst zu einer Situation kommen, wo einer meiner Hunde beißen könnte/müsste.
Grad was Kinder angeht habe ich hier 3 komplett unterschiedliche Exemplare und handle auch entsprechend.
Wir haben hier in der Nachbarschaft extrem 'distanzlose' Kinder (5-7 Jahre ca), die irgendwie ständig ankommen und nerven, selbst hier auf den Hof.
"Dürfen wir die Hunde streicheln?"
Das gestaltet sich bei mir dann folgendermaßen:
Mia (Collie, 10 Jahre) liebt Kinder, liebt es im Mittelpunkt zu stehen. Die darf ausgiebig gestreichelt und geknuddelt werden
Kensi (Russkiy Toy, 3 Jahre) findet Kinder generell ziemlich doof, würde in höchster Not vermutlich sogar die Zähne einsetzen, wenn sie nicht weglaufen kann. Da gilt die Regel: Nicht anfassen, nichtmal versuchen anzufassen und nicht hinterherlaufen. Das musste ich bisher allerdings immer mal wieder deutlich durchsetzen, das letzte Mal so deutlich, dass eines der Kinder anfing zu weinen, weil ich es harsch gerüffelt habe. War mir egal, seither lassen sie Kensi aber auch in Ruhe.
Leevje (Collie, aktuell 16 Wochen) findet Kinder mega lustig, setzt aber halt, grad bei so einer Aufregung, durchaus auch mal ein Zähnchen ein. Fremde Kinder dürfen daher noch nicht zu Leevje, die Nachbarskinder wissen, dass sie spitze Zähne hat und agieren dann 'auf eigenes Risiko'. Soll heißen, wer keinen Kratzer riskieren möchte darf nicht zu ihr.
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Wenn mein Hund kein Bock auf den Menschen hat, dann muss er keinen Kontakt haben. So einfach ist das! Abgesehen von TA/Ausstellungen duerfen meine Hunde selber entscheiden, ob sie nun angefasst werden wollen oder nicht und ich setze ihr 'will ich nicht' dann gegenueber der Person durch.
Im Gegenzug lernen sie sich hoeflich zu benehmen, wenn sie Kontakt wollen.
Ich seh das Problem da nicht so wirklich
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Wie geht ihr mit solchen Situationen um?
Auch wenn ich meine Hunde niemals ohne Aufsicht irgendwo anbinde... die Mutter hätte von mir den Anschiss ihres Lebens kassiert, dass sie gefälligst ihr Blag mal erziehen soll.
Kein Hund muss sich antatschen lassen.
Leider ist es in der heutigen Zeit eine Unsitte geworden, dass die Leute (auch Erwachsene) immer mehr davon ausgehen, dass jedes Tier (egal ob Katze, Hund, Pferd oder Bär im Zoo) ein laufendes Spielzeug sein muss, dass sich immer und Jederzeit alles gefallen lassen muss.
Natürlich ist es für den Hundehalter praktisch, wenn Hund der Hund damit kein Problem hat. Erwarten oder gar einfordern darf man es meiner Meinung nach aber nicht. Man ist da einfach auch gefragt, den Hund vor solchen Übergriffigkeiten durch Fremde zu beschützen.
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Ich muss Dako immer wieder unbeaufsichtigt vorm Kindergarten lassen, anders ist es nicht zu machen (er könnte zu Hause bleiben, geht aber aufgrund meiner Tochter nicht, lange Geschichte). Da sind naturgemäß dutzende Kinder, einige auch interessiert an Dako. Mein Glück, Dako ist groß und liebt es zu Spielen. Letzteres erkennen die meisten Kinder und vor allem Eltern nicht und gehen daher nicht näher ran.
Muss Dako vorm Supermarkt auf mich warten, irgend einen Kleinmist vergessen, lasse ich immer mindestens meinen Sohn mit draußen.
Meinen Kindern habe ich beigebracht das man
- den Halter fragt ob man zu dem Hund darf
- das man dem Hund dennoch erstmal vorsichtig und seitlich die Hand zum Schnuppern reicht.
- und dann schaut wie der Hund reagiert, schnüffelt er, leckt er, stubst er knurrt er oder kneift er den Schwanz ein und weicht zurück?
Ich finde das ist nicht zu viel verlangt von Eltern sowas den Kindern zu vermitteln, will oder kann ich das als Elternteil nicht, dann darf mein Kind halt nicht zu Hunden. Wären meine Kinder gebissen worden weil sie sich ungefragt einem Hund nähern, hätte der Halter sich keine Sorgen um seinen Hund machen müssen, das Kind aber sicher um sein Taschengeld, Fernsehzeit oder ähnliches.
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Es ist halt leider überall zu beobachten, dass einem großen Teil der Menschen offenbar jedes Gespür für den Umgang mit Tieren fehlt. Dabei denke ich nicht nur an Hunde, wo man als Hundehalter vielleicht einfach zu viel voraussetzt. Letztens zum Beispiel war ich mit dem Krümel im Hessenpark, und hab mit mittelprächtigem Kopfschütteln gesehen, wie sich Eltern mit Kindern vor den Mutterschafen aufgeführt haben. Also dass ein Schaf, das den Kopf senkt und immer wieder mit einem Vorderbein aufstampft, nicht "hallo sagen" und "komm mal streicheln" will, sondern die lästigen Menschen vom Lamm fernhalten - dafür muss ich doch kein Schafkenner sein...
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