Tierschutzhund- ein Haufen Fragen
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Da widersprichst Du dir aber.
Was ist ein Problem?
Das ist ohnehin individuell.
Aber wie sollte ein Anfänger das einschätzen können?
Ich bin mit dem fünften Hund in der Lage zu beurteilen, wie ich Probleme bewältigen kann.
Welche Ausmaße Probleme annehmen können.
Was für mich wann eine Katastrophe ist und was eben nur anstrengend.
Was ich organisieren und managen kann.
Wie viel ich bereit bin, an meinem Lebensstil anzupassen.
Welche ggf. auch finanzielle Ressourcen erforderlich und vorhanden sind, um ein Verhaltens- oder Gesundheits- Problem zu lösen.
Wie mein Umfeld reagiert, wenn sich der Hund eben nicht 08/15 benimmt. Oder ich auf Grund dessen meinen Lebensstil ändere.
Von daher, wenn man Anfänger ist - immer den sichersten Weg - Überraschungen kommen auch trotzdem noch genug.
Auch dem Hund gegenüber ist das die fairste Lösung.
Also echt lieber Katastrophe/ Katastrophe, als huch - so habe ich mir das aber nicht vorgestellt.
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Klare Ansage das und das kann als Problem auftreten, um sowas zu Handhaben müsste man das und das haben/leisten können/wollen, statt gleich davon auszugehen das die Fragenden eh nicht dazu in der Lage sind mehr als den Dosenöffner zu schwingen.
siehst du, da fängt es nämlich schon an: Es handelt sich um keine Maschinen sondern Lebewesen. Da funktioniert es nicht auf Knopfdruck und nach Bedienungsanleitung.
Was du oben schreibst ist schier unmöglich.
Mal ein Beispiel: Hund aus Rumänien in der Vermittlung als total lieb, aufgeschlossen und super verträglich inseriert. Bei Kontrolle wurde ebenfalls bestätigt: kleiner Hund, lieb völlig unkompliziert.
Dann kam ein Hund an, wo die Fotos wohl eher aus Kindertagen stammten. Doppelt so schwer wie angegeben (nicht dick) und kannte überhaupt nichts. Vorsichtshalber ging er deswegen auf Alles und damit meine ich wirklich, egal ob Menschen, Autos, Fahrräder, andere Hunde oder Katzen - los, was ihm draußen begegnete und zwar nicht nur zum Schein, sondern wirklich um zu beschädigen. In der Wohnung hingegen "fror" er ein und bewegte sich dann stundenlang nicht, wenn man ihn nur einmal anschaute.
Noch ein Beispiel: anderer Hund, Vermittlungstext (mal wieder) Lieb, Freundlich und trotz der Rassenmischung NULL Jagdtrieb. (Podenco Galgo Mix)
In Deutschland angekommen - erster Spaziergang- Hund stand eine viertelstunde schreiend auf den Hinterbeinen weil er auf weite Entfernung ein Kaninchen gesehen hat. Und damit ist wirklich schreien in den höchsten Tönen gemeint. Monatelang interessierte der Hund sich draußen in keinster Weise für das andere Ende der Leine.
Einmal nach Monaten ist der Hund, weil der Karabiner defekt war, auf der Hundewiese entwischt. Nach einer Stunde konnte er dann dank zweitem Hund eingefangen werden. In der Zeit hat er etwas gemeuchelt, da Schnauze und Brustbereich total blutig war. (weisser Hund)
Dieser Hund ist in eine Etagenwohnung ohne Garten vermittelt worden. Ein Hund, der absolut Auslauf braucht und niemals unangeleint irgendwo laufen darf, weil definitiv zu gefährlich
Was soll man da Anfängern raten als laß die Finger von unbekannten Auslandshunden.
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Siehste bei mir umgedreht
Boris kam an und war so ein kleines, dünnes Häufchen Elend - im Vergleich zu den Fotos - dass ich gefragt habe, ob das auch der richtige Hund ist.
Und das obwohl, ich kenne meine Organisation und habe da Erfahrung und Vertrauen.
Nach vier Wochen, sah er dann auch wieder aus, wie auf den Bildern.
Aber das ist genau der Punkt - ich hatte 0 Erwartungen an den Hund - aber viel Erfahrung.
Geht da nun aber ein Anfänger voller Enthusiasmus - meinetwegen sogar super gut beraten ran - geht die Enttäuschung schon beim ersten Treffen los.
Nun hat man zu so einem Hund logischerweise noch keine Bindung, kein Vertrauen, keine Liebe und dann kommt ein Problem.
Klar hat man den Anfänger darauf hingewiesen, dass der Hund vielleicht nicht stubenrein ist.
Aber tatsächlich über Wochen jeden Tag die Kacke (Aufregung = Durchfall) wegzumachen, von einem Hund, der anders aussieht als erwartet und sich am Anfang nicht mal streicheln läßt -
ist schon eher was für Menschen, die das bereits praktisch geübt haben.
Und Kacke wegmachen ist zumindest für mich kein Problem - aber eben, weil ich aus Erfahrung weiß - es geht vorbei.
Das Mädchen habe ich von der Pflegestelle abgeholt.
Danach habe ich das Auto reinigen lassen - dass kann man zwar einem Interessenten sagen, aber erleben muss man das selbst.
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Vieles wurde eh schon gesagt, und ich finde es sehr gut, dass ihr euch gegen einen Direktimport entschieden habt. Ich kann nämlich aus eigener, sehr frischer Erfahrung sagen, würde ich auch nicht mehr machen. Klar das kann auch klappen, aber vor allem als Anfänger (so wie ichs auch bin) würde ich davon abraten. Unser Rumäne wurde auch als sehr freundlich, aufgeschlossen und verträglich beschrieben – und ja, dass ist er auch, zu mir… zu Fremden leider nicht . Hätten wir ihn vorher auf einer Pflegestelle kennengelernt (und wir wären im diesem Fall ja „die Fremden“ gewesen), dann hätten wir wohl ziemlich schnell gemerkt, dass er so zu uns und unserer Lebenssituation nicht passt. (wohnen in einer WG, wir sind junge Leute die viel mit Freunden unterwegs sind usw…). Ja jetzt ist er aber hier, und wir arbeiten natürlich mit ihm an seinen Problemen und wir arbeiten auch an uns – ganz klar!
Und auch ein nicht einfacher Auslandshund/TSH kann mit Anfängern klappen, man muss sich aber im Klaren sein, viel zu investieren (nicht nur Zeit). Aber wenn man das wirklich will, dann schafft man das auch. Aber ich merke es gerade selber, einfach ist es nicht . Man redet sich selbst das Negative vorher manchmal einfacher, als es dann doch ist - oder habt ich zumindest so gemacht . Auch wenn es immer einer meiner Träume war, einen eignen Hund zu haben, es flossen trotzdem viele Tränen seit er hier ist ... der "Welpenblues" (auch wenns kein Welpe war) lässt grüßen
Aber was ich euch damit auf dem Weg geben will: habt einen Plan B, C und D bereit! … nimmt euch so viel Zeit wie es eben braucht. Lernt den Hund kennen, vertraut niemals Beschreibungen (die mögen vielleicht auch passen, aber der Hund kann wo anders wieder ganz andere Probleme zeigen). Und bringt viel Geduld und Zeit mit...
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Mein dritter Hand Boxer wurde auch als völlig lieb und unkompliziert beschrieben.
In Wirklichkeit war er ein totaler Angsthase und knurrt auch gerne mal Leute an die ihm seiner Meinung nach zu tief in die Augen gucken. Andere Rüden findet er auch zu 90% verprügelungswürdig.
Ich muss zugeben, wenn ich den als ersten Hund gehabt hätte hätte mir das arge Probleme bereitet.
Mit meinem ersten Hund habe ich auch negative Erfahrungen gemacht weil die Orga unseriös war, von daher empfehle ich nur noch Leuten einen Tierschutzhund denen so ziemlich alles egal ist was der Hund auspacken könnte. Erst Hundehaltern empfehle ich sowas grundsätzlich nicht.
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Und auch ein nicht einfacher Auslandshund/TSH kann mit Anfängern klappen, man muss sich aber im Klaren sein, viel zu investieren (nicht nur Zeit). Aber wenn man das wirklich will, dann schafft man das auch. Aber ich merke es gerade selber, einfach ist es nicht . Man redet sich selbst das Negative vorher manchmal einfacher, als es dann doch ist - oder habt ich zumindest so gemacht . Auch wenn es immer einer meiner Träume war, einen eignen Hund zu haben, es flossen trotzdem viele Tränen seit er hier ist ... der "Welpenblues" (auch wenns kein Welpe war) lässt grüßen
Ging mir genauso. Fühlte mich durch Lektüre, jahrelanges Vorbereiten bis die Situation passt und TV-Serien super vorbereitet. Hätte man sich sparen können, kam alles anders als in den blöden Heftchen. Inklusive "Welpenblues" ohne Welpe, weil man einfach zu viel erwartet hat und alles so einfach klang.
"Sie hat angst vor größeren Hunden und bellt die an" - Ach was solls, das wird schon! Ich beschütze sie doch. Bisschen üben und fertig. Das sich dahinter ein Hund versteckt, der Hunde niemals toll finden wird, nicht sozialisiert ist und es einfach managen für immer bedeutet... ups, das stand so aber nicht im Kleingedruckten!
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Ich hab gerade wieder so was im Bekanntenkreis. Diesmal kein Hund, sondern ein Pferd - als unerfahrene Halter/Reiterin eine junge Stute gekauft, die als unreitbar verkauft wurde (billg...). Aber wohl gesund ist. Nach einmal anschauen gekauft, weil sie "nachts von ihr geträumt hat" und weil der Name der Stute so ähnlich wie ihr eigener Name klingt.
Naja, inzwischen ist klar, warum unreitbar - die buckelt wie nix Gutes. Bei einem sehr erfahrenen Reiter könnte das was werden, aber so .. egal, das Mädel ist natürlich traurig, macht das Beste draus, zahlt viel Geld, hat viel Arbeit, schaut den anderen hinterher, wenn die ausreiten.
Es ist halt das erste Pferd. Wie beim ersten Hund weiß man in der Regel erst danach, was man garantiert NIE wieder tun wird und nie wieder haben möchte.
Man kann jetzt entweder aufs Glück vertrauen, oder gezielt einen tendenziell geeigneten Hund suchen. Der wird noch Herausforderung genug.
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Ich hab mir jetzt mal den Spaß gemacht, die umliegenden Tierheime mal online durchzugucken. Drei Tierheimseiten durchgeblättert, das Ergebnis:
3jähriger Malimix von den Vorbsitzern importiert aus dem franzöischen Tierschutz, abgegeben wegen Beißvorfällen gegen Menschen.
2jähriger HSHmix von den Vorbsitzern importiert aus dem polnischen Tierschutz, Maulkorb und Leinenpflicht wegen mehrern Angriffen auf andere Tiere, deswegen auch abgegeben.
3jähriger Dobermannmix von den Vorbsitzern importiert aus dem spanischen Tierschutz, abgegeben wegen Beißvorfall mit dem Kind
5jähriger kleiner Mischling von den Vorbsitzern importiert aus dem rumänischen Tierschutz, abgegeben wegen Beißvorfällen in der Familie, aus der Vermittlung zurckgekommen wegen massiven Angriff auf den Nachbarshund und das nachbarskind (seit 4 Jahren im TH)
3jähriger RRmix von den Vorbsitzern importiert aus dem spanischen Tierschutz, abgegeben wegen Beißvorfällen gegen Passanten, zweimal aus der Vermittlung zurück wegen Beißvorfällen.
4jährige Husky Hündin von den Vorbsitzern importiert aus dem russischen Tierschutz, abgegeben wegen massiver Ressourcenaggression gegen den Zweithund und die neuen Besitzer
5jähriger mittelgroßer Mischling von den Vorbsitzern importiert aus dem rumänischen Tierschutz, abgegeben wegen Beißvorfall mit der Besitzerin
und in der Nachbarschaft:
6jähriger Rottweilermix von den Vorbsitzern importiert aus dem türkischen Tierschutz, abgegeben nach zwei Beißvorfällen, nach der Vermittlung nun Leinen- und Maulkorbpflicht nach zwei weiteren Beißvorfällen mit einem Hund und einem Passanten.
Das sind die Fälle, die gern verschwiegen werden bei dem Thema. Wie gesagt, über misshandelte oder schlecht geprägte Hunde mit Angstproblematik wird realtiv offen kommuniziert (auch wenn da sehr gern Weichspüler darüber gekippt wird!) dass es aber eben auch nicht ungefährlich sein kann, wenn man du zu uninformiert und zu gutgläubig rangeht, wird gern ausgelassen.
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Ich habe mal aus Spaß in "unser" Tierheim geschaut. Da fallen Aussagen wie: "...braucht eine konsequente, aber liebevolle Hand. Unfaires und gewalttätiges Verhalten quittiert er sofort. Mit anderen Hunden ist er nur bedingt verträglich, ein Zuhause ohne andere Tiere, aber professionell begleiteten Hundekontakten wäre optimal. Kinder sollten nicht im Haushalt leben.", oder: "...bindet sich extrem stark an ihre Vertrauensperson und entwickelt dann auch einen starken Schutztrieb. Ihr Vertrauen zu gewinnen dauert etwas Zeit. Gegenüber Fremden oder bei Hundebegegnungen, ist sie sehr impulsiv, jedoch lässt sie sich sehr gut kontrollieren." und: "...ist eher ein dominanter Hund, der eine klare Führung braucht.". Die Aussagen sind aber so allgemein gehalten, dass sie von einem Anfänger vielleicht nicht so verstanden werden können, wie sie gemeint sind.
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Wie gesagt ich bin da voll bei Dir Helfstyna - auch die Probleme und Gefahren offen zu kommunizieren.
Aber, wenn man in "deiner" Liste die Rassemixe anguckt und die lapidare Beschreibung importiert aus.... -
dann sagt das leider nicht wirklich was darüber aus, wo der Hund tatsächlich herkommt,
mit welcher Motivation der Hund angeschafft wurde,
Wie die Vermittlung gelaufen ist.
Wie er hier gehalten wurde.
Wie es zu dem Vorfall kam.
Es gibt eben auch die Beispiele von "super deutschen" Züchter-Hunden, die dann plötzlich das Kind/ Enkelkind oder andere Leute/ Hunde beißen.
Habe ich gerade im Freundeskreis.
Die nun Oma - hat das Verhalten ihres Hundes trotz mehrfacher Warnungen von verschiedenen Seiten nicht ernst genommen.
So nach dem Motto, ach der ist doch nur eifersüchtig und wenn das (eigene durchaus geliebte Enkel-) Kind nicht gerannt wäre, dann hätte er doch auch nicht....Zum Glück nichts wirklich Schlimmes passiert, aber m. E. zurecht nun großes Familiendrama.
Ich glaube, es gibt inzwischen im Allgemeinen eine große Naivität im Umgang mit Tieren.
Ich verstehe das echt nicht, wenn ich die Zähne von meinen Hunden sehe oder die Hufe vom Pferd - habe ich eine klare Vorstellung davon, was passieren könnte.
Meine Hunde dürfen mit ins Bett und alles, aber sie dürfen bei mir nicht ins Gesicht.
Aus genau 2 Gründen:
Einmal, finde ich es schlicht unangenehm und unpassend.
Zum Zweiten ist an Hals und Gesicht die Verletzungsgefahr viel größer/dramatischer als bei anderen Körperteilen, auch wenn es einfach nur "dumm gelaufen" war.
Und gerade Kinder- Hälse/Köpfe sind lange auf Hundeschnauzenhöhe.
Da baue ich einfach rein aus Vorsicht ein absolutes Tabu auf.
Es gibt ganz viel Streicheln und Kontaktliegen, bis hin, dass ich fast aus dem Bett falle - aber das Geküsse von Hund und Pferd begreife ich nicht.
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