Tierschutzhund- ein Haufen Fragen
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Wenn ich mir das Video so ansehe... der Hund geht steif, wedelt auch sehr steif, züngelt immer wieder, in manchen Einstellungen sieht man, dass das Nackenfell leicht gesträubt ist... Der Hund lässt sich anfassen, wendet sich aber ab dabei, bleibt distanziert...
Ja, der Hund ist unsicher, ich würde aber in keinem Fall unterschreiben, dass dieser Hund niemals beißen würde, wie sie es beschreiben. allein von der Körpersprache in dem Video wäre ich persönlich nicht überrascht, wenn der Hund durchaus aus Stress schnappen würde, wenn man ihn bedrängt.
Der Hund ist schon in einem sehr kontrollieren Raum, den er offenabr kennt mit einem anderen Hund und einem menschen deutlich gestresst, da ist mehr als fraglich, ob ein solcher Hund sich gut in den normalen Alltag in Deutschland einfügen wird.
Ich würde die Finger von dem Hund lassen. Ja, ihr findet ihn hübsch, aber darauf kann man keine gemeinsames Leben aufbauen, dafür braucht es mehr. Gerade als Anfänger würde ich da Abstand nehmen. Es gibt im Tierschutz durchaus geeignete Anfängerhunde, allerdings wäre ich mit Direktimporten sehr sehr vorsichtig - besonders wenn eine Tierschutzorga bei der Beschreibung der Hunde ordentlich Weichspüler drüber gekippt hat.
Gerade als Einsteiger wäre - wenn es ein Tierschutzhund sein soll - die Möglichkeit sich länger kennenzulernen wichtig.
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Nicht zuletzt, weil die Möglichkeiten in Deutschland, als Anfänger einen Hund generell zu übernehmen, generell eher mau sind.
Öhm...nö?
Es gibt sehr viele Tierschutzvereine, die Hunde auch an Anfänger vermitteln, wenn die Hunde denn für Anfänger geeignet sind. Sonst wäre ich nicht an meinen ersten Hund (siehe Avatar) gekommen
Es hat nun mal seinen Grund, dass viele Auslandshunde bevorzugt in erfahrene Hände abgegeben werden. Aber was spricht denn dagegen, einen Hund von privat zu übernehmen? Auf eBay Kleinanzeigen werden oft schon ältere, grundlegend gut erzogene Hunde inseriert, die aus x Gründen ein neues Zuhause suchen (Herrchen verstorben/krank, keine Zeit mehr, Vermieter möchte keinen Hund mehr haben usw.). Schaut euch doch auch mal da um.
Von Xavi rate ich übrigens auch ab. Ich hab hier mit Dino selbst einen eher unsicheren Hund sitzen und die ersten Monate waren doch eher ungemütlich, obwohl ich wusste, worauf ich mich eingelassen habe. Leinenaggression, fremde Menschen fand er doof, Besuch findet er noch doofer und teilweise ging er bei Radfahrern oder Fußgängern, die uns entgegen kamen, auch nach vorne.
Wenn ihr euch einen solchen Hund als Ersthund anlacht, dann solltet ihr schon vorher Erfahrung mit Hunden gemacht haben oder euch sehr gut in die Thematik "unsicherer Hund" einlesen. Ein guter Hundetrainer, der sich mit der Thematik auskennt, ist auch unerlässlich. Und Freunde, die Verständnis dafür haben, dass der Hund eben nicht von jedem angefasst werden will.
Worauf müsst ihr euch einstellen, was kann passieren, wie sieht der Worst Case aus, wie könnt ihr mit den Baustellen des Hundes umgehen?
Stellt euch darauf ein, dass ihr in der ersten Zeit erstmal kleine Schritte machen müsst. Der Hund kennt nichts, kann ggf. nicht ruhig im Auto mitfahren und zerlegt bei kleinen Fahrten schon das Auto, kann nicht alleine bleiben, kennt das Leben in der Stadt nicht ...
Anfangs müsst ihr fremden Hunden und Menschen ausweichen. Radfahrer müsst ihr vor eurem Hund und andersherum schützen - ich hatte schon ein paar Mal die Situation, dass Dino in der Anfangszeit fast in Radfahrer reingesprungen ist, weil ICH unachtsam war.
Wenn ihr mit einem unsicheren Hund unterwegs seid, dann müsst ihr zu 120% dabei sein. Aufmerksam sein, die Gegend abscannen, auf die Körpersprache vom Hund achten und schnell reagieren können. Da ist nichts mit "mal eben am Smartphone Fotos machen" oder der Freundin auf Facebook antworten...
Bevor ihr den Trip nach Kroatien wagt, solltet ihr euch mMn auch nach anderen Hunden umsehen. Ja, vielleicht ist Xavi in 2-3 Jahren ein halbwegs umweltsicherer Hund - aber bis dahin wird er euch viel Geld und viele Nerven gekostet haben.
Gerade als Ersthundehalter ist ein souveräner, sicherer, vielleicht auch schon etwas älterer Hund Gold wert. Mit dem könnt ihr erste Schritte wagen, ihr müsst euch nicht sofort beschränken - Besuch empfangen ist mit Dino nur eingeschränkt möglich. Hund irgendwo hin mitnehmen? Nö, geht nicht, der zerlegt mir das Auto. Wir trainieren seit 3 Monaten das ruhige Sitzen im Kofferraum. Erst bei offener Klappe, mit viel Spaß und Belohnung verbunden. Jetzt sind wir soweit, dass ich die Kofferraumklappe für wenige Sekunden schließen kann, ohne dass er fiept oder in Panik ausbricht.
Überlegt es euch. Überlegt es euch sehr gut, ob ihr euch im worst case wirklich so einschränken wollt und ob euch ein offenerer, selbstsicherer Hund nicht mehr Spaß bereiten würde.
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Diese Berichte über die TSH sind alle kein MUSS, man kann natürlich auch Glück haben. Aber man sollte sich im klaren sein das es genau so kommen kann.
Wir haben was Dako angeht auch im Vorfeld mit dem schlimmsten gerechnet, die Hälfte dennoch nicht auf dem Schirm gehabt, haben dennoch den Jackpot gezogen und ein doch vergleichsweise pflegeleichtes Exemplar bekommen.
Ich hätte mir aber auch, vielleicht nicht wirklich berechtigt, zugetraut einen kleinen Problembären ins Haus zu holen, einziges OK-Kriterium wäre Aggression gegen Kinder gewesen (gegen Nachbarn wünsche ich es mir dafür manchmal still und heimlich). Und auch das haben wir mit unserer Orga abgesprochen, wäre das in der Richtung schief gelaufen hätte es eine Pflegestelle gegeben.
Das würde ich euch auch dringend raten, klärt eure Bedenken ab und erkundigt euch nach einem Plan B. Die Dame die bei uns die Vorkontrolle gemacht hat fand das sehr gut, weil es halt zeigt das man das nicht aus einer Laune heraus macht, sondern sich Gedanken zum Wohle des Tieres macht.
Ich für meinen Teil, der aber auch nicht die Erfahrung vieler anderer hier hat, finde eure Entscheidung sich das anzuschauen gut, wenn euch das mit dem Realismus gelingt.
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Ich finde es erst einmal gut, dass ihr euch her getraut habt und euch dazu die Mühe machen wollt, für einen Besuch nach Kroatien zu fahren. Das die Haltungsbedingungen abgeklärt und lange geplant sind, davon gehe ich jetzt einmal aus als verantwortungsvoller Hundebesitzer. Ich möchte mir hier anhand eines kurzen Videos auch kein Urteil bilden, dafür habe ich nicht die nötigen Kenntnisse für.
Wohnung im Stadtkern ist leider alles andere als ideal - das wisst ihr wohl selbst. Macht euch wie einige schon vorher gesagt haben, einfach auf das schlimmste gefasst, es kann sein, dass der Hund bellt, was auch zu Problemen führen kann. Ich habe selbst einen kleinen, kroatischen Mischling, allerdings wohnen wir in einem Einfamilienhaus und die Nachbarn stört es nicht - abgesehen davon arbeiten wir daran. Aber mit solchen Dingen muss man rechnen, ebenso wie schreckhaften, unsicheren Verhalten. Als Ersthundehalter kann ich euch nur empfehlen, vorher ausgiebig Lektüre zu studieren und dann bestenfalls mit dem Hund zu einem professionellen Trainer zu gehen, falls ihr nicht alleine damit klar kommt (das soll kein Angriff sein) aber mir hat es damals als Anfänger sehr geholfen.
Wie auch immer, als Ersthundehalter würde ich dann eher zu einer anderen Orga tendieren. Tierhilfe Menorca ist mir bisher positiv aufgefallen, denn sie vermitteln auf (bekannte) Pflegezwischenstellen, die sich dann erstmal ein Urteil von dem Hund bilden können. So kann er sich schonmal an das deutsche Leben gewöhnen. Wie auch immer, nichts ist unmöglich wenn man einem Hund die Zeit, Mühe und Liebe schenkt, die er einen kostet, denn sie lernen ein Leben lang. :)
Viel Erfolg und liebe Grüße an euch:)
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Also den tornjak(Mix) finde ich jetzt nicht so an den Haaren herbei gezogen. Such auch mal nach dessen mixen. Ich habe auch einen sensiblen, leicht ängstlichen auslandshund. Ein Goldstück. Aber den spitz hat man schon auf den Bildern gesehen. Und einem unsicheren ängstlichen (Hsh) Mix aus den Tiefen der kroatischen Tierheim-Pampa in eine Stadtewohnung zu verfrachten, als Anfänger halte ich für ein dummes Unterfangen. Ja er ist süß, aber ich muss allen Vorrednern zustimmen.
Ihr sucht einen netten, Anfänger geeigneten Begleithund, keine (möglicherweise) Großbaustelle die euer Leben komplett auf den Kopf stellt kann gut gehen, muss aber nicht.
Entweder ihr nehmt das Geld in die Hand und sucht euch nen vernünftigen Züchter da wisst ihr wenigsten in etwa was ihr bekommt oder eine Orga mit ehrlichen Beschreibungen der Hunde.
Xavi würde ich nicht nehmen.
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Sowohl im Tierschutz als auch bei Züchtern wird immer ein erfahrenerer Hundehalter bevorzugt werden (was auch nachvollziehbar ist, keine Frage).
Darf ich fragen, wird das in den Tierheimen, im Tierschutz allgemein zu euch so gesagt, oder dass ein konkreter Hund, für den ihr euch nicht interessiert, nichts für Anfänger ist? Denn auch wenn ich weiß, dass Tierheime oft nicht so "einfach" sind, was die Ansprüche an die Interessenten sind, grundsätzlich Anfänger nicht zu wollen, erstaunt mich schon etwas.
Könnte es vielleicht auch daran liegen, dass der Hund zu lange allein sein müsste bei euch oder so etwas? Denn das Alleinebleiben ist für viele Hunde ja oft nicht einfach.
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Ganz ehrlich ( hart aber herzlich gemeint)
SPART das Geld für den Kroatien Trip doch lieber für einen Rassehund vom VDH Züchter.
Macht euch Gedanken, was ihr dem Hund bieten könnt. Mit welchen Eigenschaften des Hundes ihr Leben könnt (Wachtrieb, Jagdtrieb...)
Findet eine geeignete Rasse und bewerbt euch beim VDH Züchter.
Da werdet ihr mit Sicherheit deutlich mehr Freude an dem neuen Familiemitglied haben.
Das Anfänger keinen Hund beim Züchter kriegen stimmt pauschal überhaupt nicht. Auch hier kommt es auf eure Rasseauswahl und wie diese zu euch/euren Lebensumständen passt an !!!
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Auch ist so ein Hund in einer Stadt nicht gut aufgehoben, der sollte m.E.n. ausschließlich aufs Land/Dorf/Stadtrand vermittelt werden in eine ruhige Gegend.
Das sehe ich auch so. Das eine ist, dass Ihr mit einem solchen Hund wahrscheinlich nicht glücklich werdet- der Hund aber wahrscheinlich in Eurer Lebenssituation auch nicht.
Selbst wenn Ihr einen Hund aus dem Auslandstierschutz aufnehmen möchtet - was ich gut verstehen kann, mache ich ja tw. auch- dann nehmt doch einen, der menschenfreundlich ist, aufgeschlossen, mutig. Solche Hunde gibt es durchaus, und solch ein Hund gewöhnt sich dann auch eher an ein Leben in der Stadt.
ICh würde weiterhin dafür plädieren, einen Hund hier auf einer Pflegestelle kennenzulernen. Selbst, wenn Ihr den Hund in Kroatien im Tierheim besucht und seht, wie er sich dort verhält, sagt das nichts über sein Verhalten bei Euch aus. Völlig unterschiedliche Situationen- dort lebt er mit vielen anderen Hunden und vergleichsweise wenig Menschen in einer eher reizlosen Umgebung, bei Euch wäre das Gegenteil der Fall.
Ich bin nicht dagegen, Hunde aus dem Ausland herzuholen- aber nur, wenn die Chancen darauf gut sind, dass Mensch UND Hund davon profitieren.
Vielleicht wäre es eine Option, aufzuschreiben, was Ihr Euch von Eurem Hund wünscht, was ihr mit ihm vorhabt und wie Ihr sonst so lebt- da wären sicherlich Vorschläge möglich.
Übrigens ist es kein Problem, als 22/23jähriger Hundeanfänger in D einen gut sozialierten Hund zu erhalten. Vor meiner ersten Hündin war ich lange Gassigängerin im Tierheim und hätte dort problemlos einen Hund bekommen (als Anfänger und in einer 1Zimmer-Wohnung lebend). Auch meine Hündin vom Züchter bekam ich damals.
Evtl. lasst Ihr Euch ja mit Tipps weiterhelfen? Die Idee, mit verschiedenen Hunden aus dem TH spazieren zu gehen, möchte ich Euch übrigens ans Herz legen. Man lernt viel über Hunde und zeigt dort Engagement/ Zuverlässigkeit, die die Chance, einen (und dazu dann passenden) Hund von dort zu bekommen, deutlich erhöhen.
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Meine drei sind Direktimporte aus dem Auslands-Tierschutz, der dritte war eigentlich nur zur Pflege aber ich habe ihn nicht losgekriegt, weil er ein paar spezielle Persönlichkeitsmerkmale hat, die nicht so gefragt sind...
Es gibt doch so viele "einfache" Hunde im ATS, die ein normales Leben führten, bis sie Pech hatten.
Viele sitzen vor Ort auf Pflegestellen und können gut eingeschätzt werden.
Als Anfänger einen echten Staßenhund, das finde ich mutig, noch dazu wenn er im Tierheim und nicht auf Pflege sitzt.
Aber warum wird hier ein Züchterwelpe
empfohlen, wenn man sich für einen erwachsenen Hund aus dem TS interessiert?
Nachtrag: wenn er jetzt schon unsicher ist und dann noch vor Abreise kastriert wird, kann das nicht nach hinten losgehen? Ich kenne mich damit aber nicht so gut aus wie andere hier im Forum.
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Meine drei sind Direktimporte aus dem Auslands-Tierschutz, der dritte war eigentlich nur zur Pflege aber ich habe ihn nicht losgekriegt, weil er ein paar spezielle Persönlichkeitsmerkmale hat, die nicht so gefragt sind...
Es gibt doch so viele "einfache" Hunde im ATS, die ein normales Leben führten, bis sie Pech hatten.
Viele sitzen vor Ort auf Pflegestellen und können gut eingeschätzt werden.
Als Anfänger einen echten Staßenhund, das finde ich mutig, noch dazu wenn er im Tierheim und nicht auf Pflege sitzt.
Aber warum wird hier ein Züchterwelpe
empfohlen, wenn man sich für einen erwachsenen Hund aus dem TS interessiert?
Nachtrag: wenn er jetzt schon unsicher ist und dann noch vor Abreise kastriert wird, kann das nicht nach hinten losgehen? Ich kenne mich damit aber nicht so gut aus wie andere hier im Forum.
Das frage ich mich auch! Vor allem da ein Welpe eventuell gar nicht erst zu ihren Lebensumständen passt. Nicht alle Auslands bzw. Tierschutzhunde haben was an der Waffel, auch wenn es oft so dargestellt wird. Lediglich die Auswahl muss sorgfältig erfolgen, aber nach einer Weile Suchen wird man sicher auch was geeignetes finden, es muss eben doch nicht immer der teure Züchterwelpe sein! Ich würde mich auch an eine andere Organisation wenden, die eben schon Pflegestellen in D-Land hat, wo man den Hund besuchen und auch einschätzen kann.
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