Tierschutzhund- ein Haufen Fragen
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ich finde es super, daß ihr einen Hund aus dem Tierschutz nehmen wollt und daß ihr den Hund sogar vor Ort besuchen würdet.
Ich finde es auch immer sehr schwer "für Anfänger geeignet oder nicht", denn neben Wissen, was man sich aneignen kann, braucht es vor allem Gespür.
Ich kenne genügend Leute, die x Seminare besucht haben und auch Erfahrung mit Hunden und dann können sie dennoch null umgehen mit bestimmten Problemen.
Was ich aber dennoch sagen möchte: Es gibt soviel TschHunde, warum sich einen Hund aussuchen, mit dem man es sich evtl etwas schwer macht. Sagt auch der Text, daß Kenntnisse der Hundesprache sinnvoll wäre. Ich finde die Idee gut, wenn ihr zum TH selbst fahrt, dort gibt es sicher noch viele andere Hunde :)
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Mal völlig unabhängig von der fehlenden Hundeerfahrung würde ich persönlich schon alleine wegen der Wohnlage nicht im Traum auf die Idee kommen, mir so ein Überraschungspaket aus dem Ausland ans Bein zu binden.
Wohnt Ihr zur Miete? Im wievielten Stock? Was ist, wenn sich der Hund erst mal nur in der Wohnung löst? Türen und Einrichtung zerstört, weil er das Leben in der Wohnung nicht kennt? Oder draußen sich an Stellen löst, wo es absolut unerwünscht ist? Keine Enge erträgt (z. B. Hausflur, Unterführungen, öffentliche Verkehrsmittel) und zuschnappt?
Kennt er Leine, Halsband? Vertraut er Menschen soweit, dass er sich - nach Eingewöhnung selbstverständlich - auch für unangenehme Dinge wie Zecken entfernen oder Verletzungen verarzten anfassen lässt?
Ihr geht doch sicherlich arbeiten oder zu sonstigen Aktivitäten wie Studium oder Ausbildung aus dem Haus - was ist, wenn der Hund nicht alleine bleiben kann und Rabatz macht? Keinen Bock auf andere Hunde in einer Hundepension hat?
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Für mich ist der Hund auf dem Video einerseits total überfordert mit anderen Hunden - er stellt den Schwanz senkrecht mit leichten beschwichtigten Wedelbewegungen bleibt aber in der Anspannung. Man sieht es dass die anderen Hunde nicht auf ihn zugehen - sondern abdrehen. Das könnte natürlich einerseits mit dem "Selbstbewusstsein" zu tun haben - oder mit dem "danke - bin heute schon vermöbelt worden - idealogie".
Der Hund kommt zum menschen - lässt sich streicheln... ich kenne das, mein Labi ist auch so einer - der nimmt nämlich kein Futter draussen auf der Strasse, der ist aufmerksam - aber im Fluchtmodus (mittlerweile verlässt er des öfteren seinen "Fluchtmodus" und beginnt sogar zu spielen oder frisst leckerlis aus der Hand - aber - er schaltet dann auch wieder um - auf maximale Konzentration - 0 leckerli - 0 aufmerksamkeit - 0 Frauchen/Herrchen). Der wirkt dann wie ein Autist - den man mit streicheln und rubbeln und abklopfen erst wieder mal aufmerksam machen muss dass er hier gerade nicht alleine ist. So weit habe ich ihn in 4 Monaten gebracht, und ich kenne mich ein bisschen aus mit Hunden. Mittlerweile haben wir ein outdoorquietsch gefunden - dass ihn aus der Situation herausreisst (nicht immer, aber immer öfter). Es gibt Momente wo er wirklich seelig ist - wo er rumtollt als würde er gar nichts anderes kennen - und gleichzeitig - drückt er wieder seinen "Autistenknopf" - da geht gar nichts mehr, da steht plötzlich ein komplett anderer Hund vor dir und du musst erst einmal wachrütteln um ihm zu sagen "hab keine Angst, ich bin ja da, ich pass auf dich auf, wir zwei schaffen diese Situation - wir sind ein Team".
Möglicherweise das ein HSH dabei ist, man sieht wie er zu anderen Menschen hingeht und sie auf distanz beobachtet. Ein normaler Hund würde hingehen und begrüssen, ein hund der geschlagen wurde - verschwindet, ein HSH hält auf Distanz und folgt auf distanz (aber das video kann auch trügerisch sein).
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Noch ein PS: Ich habe mal spaßeshalber die Beschreibungen einiger anderer Hunde überflogen, und für mich klingen sie alle ähnlich: Hund ist lieb, würde nie beißen, arme Seele, etc. pp.
Schmalz lässt grüßen.
Ganz ehrlich, solche Beschreibungen sind im Kombination mit Leuten, die sie mangels Erfahrung nicht interpretieren können, der Stoff, aus dem Katastrophen geboren werden.
Einen Hund dieser Organisation würde ich nur aufnehmen, wenn ich ganz genau 0,0 Erwartungen an das Tier hätte und ihm alle Zeit der Welt in Kombination mit viel Platz und Ruhe bieten könnte, um sich ganz behutsam an ein Leben in Deutschland zu gewöhnen.
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich absolut für Tierschutzhunde bin - aber dann doch bitte mit einer halbwegs realistischen Beschreibung, selbst wenn diese dann lautet, zu dem Hund können wir nichts oder wenig sagen bzw. bei uns zeigt er sich so und so.
Ehrlich, spart Euch das Geld für den Kroatien-Trip, wenn Ihr ihn nur wegen des Hundes machen wollt, und bezahlt lieber eine Hundeschule, die Euch bei der Anschaffung unterstützt, denn diesen Service - Anschaffungsberatung - bieten mittlerweile einige an.
Nicht immer ist das Tierheim eine gute Anlaufstelle, wenn z. B. hauptsächlich anfängeruntaugliche Ladenhüter mit speziellen Anforderungen einsitzen, aber evtl. findet Ihr alternativ dort jemanden, der Euch auf dem privaten Markt - ob Tierschutz, Züchter oder Privatabgaben - bei der Hundesuche unterstützt, damit Ihr einen Blick dafür bekommt, wie Hundebeschreibungen zu interpretieren sind..
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Und genau solche Organisationen die jeden Hund als lieb und so weiter anpreisen versauen den Ruf des Tierschutzes.
Mal davon abgesehen dass ich es niemals nicht verstehen werde dass man sich einen Hund direkt aus dem Ausland holen kann, finde ich solche Beschreibungen wirklich unter aller Kanone und das sind dann die Hunde die im Tierheim in Deutschland hängen und zum Wanderpokal werden weil die Leute nicht damit klarkommen.
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Wir haben eine Hündin aus Kroatien - allerdings kein Direktimport, sondern über eine Pflegestelle. Sie war allerdings erst 4 Monate alt als wir sie bekommen, nur 1,5 Monate im Tierheim und eine Woche in einer Pflegestelle. Wir hatten Glück, sie mochte von Anfang an das Leben in der Wohnung (mit genügend Auslauf). Sie hatte bis auf den allerersten Tag mit 100 neuen Geräuschen nie Unsicherheiten/Angst vor Menschen, Straßenbahnen, Autos etc. Liegt sicher auch am Alter.
Ein Direktimport wäre mir aber zu riskant gewesen. Habt ihr keine Tierschutzorganisationen, die Hunde aus dem Ausland holen und über Pflegestellen vermitteln? Da kann man Sympathie und Verhalten in Alltagssituationen schon viel besser abschätzen.
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Ein normaler Hund würde hingehen und begrüssen, ein hund der geschlagen wurde - verschwindet,
noch pauschaler gehts nicht? Nein, nicht jeder Hund geht zu jedem Menschen ;-)
Wenn man den Hund nur auf videos kennt - müssten Pauschalierungen gemacht werden. auf jeden fall sieht man dass der Hund seine alarmbereitschaft nicht hinunterfährt. Das wäre durchaus - bei allen Hunden ein Zeichen dass sie anspannen - was immer in der Vorgeschichte passiert ist - kann man nicht wissen - das weiss wahrscheinlich nicht mal der Hund selbst.
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Das Problem mit dem Video: Man weiß nicht was kurz vorher passiert ist, wie gut er die Umgebung in der er sich gerade befindet kennt und wie gut er die im Video mit ihm interagierenden Menschen kennt.
Das alles sind eventuelle "Störfaktoren", die das Verhalten des Hundes beeinflussen.
Leider hilft das wenig um heraus zu finden, was genau der Hund so mit sich bringt.
Gerade bei einem Neuhundehalter, würde ich ein solches Überraschungspaket nicht aufnehmen. Dann lieber einen Hund in der Nähe, der mehrmals besucht werden kann, um zu schauen, ob es harmoniert.
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Na, der TS ist ja online und liest, wird sich schon melden. Kann mir vorstellen, dass man erstmal verdauen muss, wenn man sich für so einen niedlichen Hund entscheiden wollte und nun (berechtigerweise) lesen muss, dass der Hund nicht geeignet ist für sie.
Nicht zuletzt, weil die Möglichkeiten in Deutschland, als Anfänger einen Hund generell zu übernehmen, generell eher mau sind. Sowohl im Tierschutz als auch bei Züchtern wird immer ein erfahrenerer Hundehalter bevorzugt werden (was auch nachvollziehbar ist, keine Frage).
Also das kann ich so gar nicht bestätigen, zumindest bei Züchtern.
Ich denke es kommt darauf an, bei was für Züchtern/welchen Rassen man sich so meldet.
Aber ich sehe z.B. habe viele Anfragen von unerfahrenen Interessenten und auch immer welche zwischen meinen zukünftigen festen Welpenbesitzern.
Es kommt halt auch darauf an, wie engagiert man ist und man zeigen kann, dass einem bewusst ist, welche Bedürfnisse die ausgesuchte Rasse hat.
Ich finde es toll, dass ihr direkt vor Ort gucken wollt.
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