Würdet ihr einen frühkastrierten Hund nehmen?

  • 02wotan


    Es gibt ganz bestimmt auch viele, die hätten ihn genommen. Ich z. B., ich mag kleine Charakterköpfe.:herzen1:


    Hier sind, glaube ich, einfach ganz unterschiedliche Ansätze unterwegs, sich einen (bestimmten) Hund zu holen.


    Bei mir im Umkreis wird im Tierschutz kastriert. Wie gesagt, ich mag da nicht über Sinn und Unsinn diskutieren, ohne ALLE Fakten zu kennen. Und wenn, dann nicht hier, sondern da, wo es gemacht wird.


    Da diese Orgas eher selten Welpen bekommen, gehe ich mal nicht von einer „flächendeckenden“ Frühkastration aus.


    Da es mir wichtiger ist, dass wir inkl. Vierbeiner einen neuen Hausgenossen genauer kennenlernen, wirds also vermutlich wieder auf einen kastrierten Hausgenossen hinauslaufen. Es sei denn, Schatz will einen Welpen vom Züchter.

  • Es ist ein ganz großer Unterschied, ob ein Hund erwachsen kastriert wird (ab 2, 3 Jahren) oder noch vor der vollendeten Geschlechtsreife FRÜHkastriert wird.

    Dementsprechend macht es wenig Sinn, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.


    Das ist sicher richtig. Hier schreiben ja aber auch viele, dass generell ein kastrierter Hund ein Nogo für sie wäre.


    Ja, ich zB, aber nicht weil Kastration in meinen Augen generell etwas böses ist, sondern durch den Grund bzw die Gründe die dahinter stehen.


    In absehbarer Zeit werde ich sowieso keinen erwachsenen Hund aufnehmen und immer den Welpen beim Züchter holen, aber gehen wir jetzt mal davon aus, mir würde doch ein zwei oder dreijähriger Hund über den Weg laufen, bei dem ich schwach werden könnte. Wieso hätte ich ein Problem wenn der kastriert wurde egal ob mit 2 Monaten oder zwei Jahren?


    Möglichkeit eins: Der Hund wurde aus valider Indikation kastriert... egal ob psychisch oder physisch. Ein Hund der so wenig Nerven hat, dass er nicht damit umgehen kann, dass da draußen einmal eine läufige Hündin unterwegs ist, birgt für mich eine zu großes Gefahr weiterer nervlicher Unzulänglichkeit, Ich habe keine Lust auf mangelnde Stresstoleranz die so weit geht, dass der Hund dadurch körperliche Beschwerden und Einschränkungen hat.

    Gleiches gilt für körperliche Indikation... ein dreijähriger Rüde mit so massiven Prostatproblemen, dass es nicht mehr anders geht, eine Hündin die in dem Alter schon eine schwere Gebärmutterentzündung hatte oder Zubildungen an den Geschlechtsorganen, ist für mich schlicht krank. Das steht für mich auf der selben Ebene wie HD/ED, oder Tumore bei Hunden in diesem Alter, würde ich auch nicht absichtlich aufnehmen.

    Ich möchte mir keinen kranken Hund mehr ins Haus holen. Krank können sie alle irgendwann werden, aber bei einem neuen Hund möchte ich doch die Möglichstkeit möglichst lange einen gesunden Hund zu haben.


    Möglichkeit zwei: Der Hund wurde aus Bequemlichkeit kastriert und das bedeutet bei meinen Rassen durch die Bank weg eins: die Besitzer waren überfordert und das merkt man den Hunden auch im Zusammenleben und Alltag an. Hab ich auch keine Lust mehr darauf beim gebrauchten Gebrauchshund die versäumte Erziehung von mehreren Jahren nachzuarbeiten.

  • Größter Faktor bei denKastrationskosten ist ja die Narkose, oder? Und die bzw deren Kosten sind gewichtsabhängig. Mal so vor mich hingedacht: Natürlich ist Frühkastration grad im Tierschutz dann ne spannende Option, weil deutlich billiger...

  • Och nö - das geht jetzt ein bisschen weit. Die Tierschutzorganisationen, die ich kenne, haben ein Agreement mit einem Tierarzt. Und da geht es nicht um das Gewicht.

  • Es gibt ganz bestimmt auch viele, die hätten ihn genommen. Ich z. B., ich mag kleine Charakterköpfe.:herzen1:

    :streichel: Ja, Monkibär hatte schon was.


    Ich bin einfach nur erstaunt, wodurch ein Tier keine Familie mehr bekommen könnte.


    Ich bin ja auch nur für Kastration mit echtem Hintergrund aber ich würde einem Notfallhund bestimmt nicht aus solchen Gründen keine Chance geben.

  • Eher nicht, einfach weil ich mit kastrierten Hunden generell keine guten Erfahrungen in Hinblick auf Wesen / Gesundheit gemacht habe.

    Sollte es DER Hund sein in welchem Sinne auch immer vermutlich schon.

    Aber tendenziell würd ich es nicht wollen.

  • Mein Dackelrüde wurde mit 10 Monaten kastriert da ich zu 100% (in einem 5-Personenhaushalt inkl. damaligem Kleinkind) verhindern wollte, dass er meine intakte Schäferhündin deckt weil irgendjemand vergessen hat, eine Türe zu schließen.

    Er entwickelte eine subkl. SDU welche mit 3 Jahren diagnostiziert wurde.


    Meine jetzige Dackelhündin wurde auch mit 10 Monaten nach der 1. Läufigkeit kastriert weil sie extremst scheinschwanger war. Sie konnte keine Minute mehr alleine bleiben, hat ununterbrochen gejammert und sich bis zum Kotzen da reingesteigert. Ich habe lange überlegt, ob ich sie kastrieren lasse (sie war eine sehr unsichere Hündin), habe mich dann aber dafür entschieden und das war gut so, denn sie hatte bereits Zysten an den Eierstöcken.

    Ihre Unsicherheit hat sich durch die Kastra nicht verschlimmert, die ist (sie wird im Sept. 3 Jahre) komplett weg.

    Schilddrüsenprofil habe ich 2x machen lassen zur Kontrolle ob sie eine SDU entwickelt, bisher ist alles top.


    Da ich meine 1. DSHündin mit 2 Jahren nach einer Notkastra verloren habe und meibe 2. DSHündin mit 13 Jahren notkastriert werden musste, bin ich der Meinung, dass ich bei Sina richtig gehandelt habe - ich bin dadurch einfach ein bisschen vorgeschädigt.


    Ich konnte bei Sina bisher keine Nachteile durch die frühe Kastra erkennen. Ich würde aber nicht mehr "eindach so" einen Hund kastrieren lassen wie es beim Dackelrüden war.


    Ich hätte aus meinen Erfahrungen heraus kein Problem, einen frühkastrierten Hund aufzunehmen.

  • Ich würde keinen Hund von einer Orga holen, bei der alle Tiere (auch Junghunde) kastriert sind. Mag sein, dass es bei manchen praktische Gründe gibt - aber oft ist das gefühlt auch einfach deren "Politik". Und so etwas möchte ich mit meiner "Schutzgebühr" nicht unterstützen.


    Ich würde ebenfalls keinen 9monatigen Hund nehmen, der bereits kastriert ist. Weil ich "infantil geblieben" als Folge einer zu frühen Kastration kenne und ich bei einem Junghund nicht wüsste ob und wie sich dieser Hund (noch) entwickelt.


    Wenn mir allerdings ein erwachsener Tierschutzhund vom Wesen her gefällt, der kastriert ist... dann frage ich nicht nach ob der mit sechs Monate oder mit drei Jahren kastriert wurde. Wäre er infantil geblieben, würde ich es ja merken. Dass ausgewachsene Hunde im Tierschutz kastriert sind ist absolut üblich (und kann ich auch nachvollziehen) und ich kenne außer "infantil" tatsächlich keine langfristige negative Kastrationsfolge aus eigener Erfahrung - nur vom Hörensagen aus dem Forum hier.

  • Da redet er aber von dem Eingriff, und der ist tatsächlich nicht schwieriger oder riskanter als die Kastration. Zu den Folgerisiken sagt er nichts - erwähnt aber immerhin, dass später eine Kastration notwendig werden könne und möglich sei.

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