Würdet ihr einen frühkastrierten Hund nehmen?
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Weils mich an dieser Stelle nun doch nicht in Ruhe lässt ... Und hier auch wieder so ne Tendenz Richtung Tierschutz geäußert wurde: Ich kenne aus den letzten 10 Jahren 2 von Tierschutzvereinen betriebene Tierheime: Ein recht großes als Gassigänger, ein recht kleines als „Kunde“. Damit bin ich bei Weitem kein Experte. Aber ich spekuliere hier einfach mal, was denn Motive sein könnten. Wie gesagt: Meine Spekulationen, keine bewiesenen Tatsachen.
In der Regel werden Hunde in diesen Tierheimen nicht in „Einzelhaft“ gehalten. Es sei denn, sie sind unverträglich. Bei der Auswahl der „Zimmergenossen“ wird natürlich geguckt. Wenn da aber ein festangestellter Pfleger auf X Hunde kommt, der auch mit Besuchern, Abgaben, Vermittlungen, Tierschutzfahrten und Verwaltungskram beschäftigt ist und nach X Stunden dann auch mal Feierabend hat, dann bleibt da nicht so viel Zeit wie zu wünschen ist. Weder für die Vergesellschaftung noch für die Überwachung (Anzeichen auf Läufigkeit).
Und durch die natürliche Fluktuation gibts noch einen zusätzlichen Unruheherd.
Die Zwinger - ob mit Zwei- oder Mehrbettbelegung, liegen i. d. R. so dicht beieinander, dass die Hunde weder Geruchs- noch Geräuschskulissen entkommen können
Faustregel bei Vergesellschaftung ist ja gerne gegengeschlechtlich. Hmmh. Ist mit intakten Hunden nicht einfach. Klar kann man gucken. Aber die Hand dafür ins Feuer legen, dass man es unter den Umständen wirklich erkennt? Wenn man in der Einrichtung vielleicht so 60-80 Hunde betreut - und andere Tiere zusätzlich auch.
Gleichgeschlechtlich? Wenn bei zwei Damen eine läufig wird oder zwei Herren der Duft einer läufigen Dame in die Nase steigt? Da kanns auch im ansonsten besten Team knatschen. Will ich morgens bei Arbeitsantritt wirklich das etwaige Ergebnis sehen?
Einzelhaft für Alle, wenn Eine läufig wird ? Junghunde bis zur ersten Läufigkeit in Quarantäne?
Ach ja - die leicht erregbaren Herren, die ihren Stress lautstark der Welt mitteilen. Wie lange dauert das, bis alle damit angesteckt sind und sich gegenseitig immer weiter in ihren Stress reinsteigern?
Und an dieser Stelle höre ich ganz einfach mal auf zu spekulieren. Leute, die sich damit wirklich auskennen, haben sicher nich ne ganze Menge mehr Überlegungen zu leisten, als mir hier einfallen.
Darum möchte ich Gründe kennen, bevor ich urteile.
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Hi
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Hier leben ja nur Tierschutzhunde , auch in meinem Umfeld und die meisten sind kastriert. Außer meinem eigenen Hund sind das alles normale Hunde , meist recht unkompliziert . Ich habe weder gute noch schlechte Erfahrungen gemacht, weil es sind normale Hunde. Meine Hunde waren alle schlank, erwachsen, arbeiten gerne, sind sehr alt geworden. Die Einzigste die zum dick werden neigte, etwas faul war , etwas infantil und nicht so recht erwachsen wurde war meine unkastrierte Schäferhündin . Was sagt das nun aus ? Nix, das war einfach ihr Wesen. Im Alltag habe ich keine Ahnung ob mir kastrierte oder unkastrierte begegnen, ich frage nicht und wurde auch noch nie gefragt
Bei dem spanischen Tierschutzverein den ich unterstütze und wo auch meine Pflegehunde herkamen, trete ich schon dafür ein das Hunde erst mit dem erwachsen werden kastriert sind, zumindest bei unsicheren Hunden bemühen sich die Mädels inzwischen. Ich hatte schon unkastrierte Angsthunde hier und das aus gutem Grund. Aber im Rudel im Tierheim ist das halt schwierig. Natürlich könnte man die läufige Hündin rausnehmen, wenn man das denn rechtzeitig bemerkt und in Einzelhaft stecken. Die Rüden bemerken das trotzdem, auch wenn die läufige Hündin im letzten Eck hockt und man riskiert Kämpfe. Wenn die Läufigkeit übersehen wird gibt's Welpen, noch schlimmer. Also muss man mit ca. 8 Monaten eine Lösung finden.
Hier im deutschen Tierheim um die Ecke wird nicht kastriert. Das hören die Leute hier gerne. Erzählte jemand gerade letztens beim Tierarzt das er sich eine ältere Schäferhündin aus dem Tierheim geholt hat und jetzt züchten möchte. Ja super . Natürlich kann eine Kastration auch negative Folgen haben, das bestreitet niemand und zu früh ist wirklich schlimm. Aber warum ich deshalb einem erwachsenen Hund kein Zuhause geben soll, wenn er zu mir passt und wir glücklich sein können , nur weil er nicht intakt ist … das wäre Quark. Und ein Welpe zieht hier nicht mehr ein, also stellt sich die Frage nicht mehr Aber jeder wie er möchte, das ist doch völlig in Ordnung.
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Ich schreib jetzt einfach mal blau rein, weil ich nicht weiss, ob und wie Einzelzitate funktionieren.
Da ich eine Sterilisation - wenn es nur um die Verhinderung der Fortpflanzung geht - auch sinnvoller finden würde, habe ich mich auch schon sehr oft gefragt, warum das im Tierschutz nicht so gelöst wird.
Deshalb finde ich die Gründe bzw. das Argument mit den möglichen Folgeerkrankungen auch sehr interessant.
Meine Überlegung ist dazu folgende:
Wenn einer Hündin die Eileiter durchtrennt wird, "merkt" der Körper das - rein hormonell gesehen - ja gar nicht.
Somit dürfte es dann aber durch die Sterilisation keine direkten Folgerisiken für Gebärmutter, Eierstöcke usw. geben, oder? *grübel*
Bzw.: Das Risiko wäre dann für eine sterilisierte Hündin nicht größer, als bei einer völlig intakten Hündin, wenn diese Annahme stimmt.
Ja wenn! Aber die Anzeichen deuten ja darauf, dass diese Annahme eben NICHT stimmt. Es könnten beispielsweise manche hormonellen Regelkreise nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funtionieren. Oder andere Stoffwechselvorgänge infolge der fehlenden Verbindung des Eierstocks zum Uterus gestört sein.
Das würde dann aber ja heißen, dass im Vergleich zwischen Kastration und Sterilisation die Kastration Vorteile hätte - das wären dann aber exakt die Vorteile, die zwischen "nicht kastrieren" und "kastieren" bestehen (Ausschluss von Gebärmutterentzündungen usw.)
WENN die Annahme stimmen würde, ja (auch auf die Nachteile der Kastration bezogen, die bei der sterilisierten Hündin wegfallen). Bis auf den entscheidenden Vorteil der Sterilisation, dass die Hündin nicht mehr aufnehmen kann. Da aber deine Annahme höchstwahrscheinlich nicht stimmt, hat die sterilisierte Hündin nicht nur nicht die Vorteile der Kastration, sondern noch zusätzlich ein erhöhtes Risiko an Krankheiten, die eine Kastration notwendig machen. Sprich, sie hat eine gute Chance auf zwei Bauch-OPs statt einer...:/
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Ich schreib jetzt einfach mal blau rein, weil ich nicht weiss, ob und wie Einzelzitate funktionieren.
Da ich eine Sterilisation - wenn es nur um die Verhinderung der Fortpflanzung geht - auch sinnvoller finden würde, habe ich mich auch schon sehr oft gefragt, warum das im Tierschutz nicht so gelöst wird.
Deshalb finde ich die Gründe bzw. das Argument mit den möglichen Folgeerkrankungen auch sehr interessant.
Meine Überlegung ist dazu folgende:
Wenn einer Hündin die Eileiter durchtrennt wird, "merkt" der Körper das - rein hormonell gesehen - ja gar nicht.
Somit dürfte es dann aber durch die Sterilisation keine direkten Folgerisiken für Gebärmutter, Eierstöcke usw. geben, oder? *grübel*
Bzw.: Das Risiko wäre dann für eine sterilisierte Hündin nicht größer, als bei einer völlig intakten Hündin, wenn diese Annahme stimmt.
Ja wenn! Aber die Anzeichen deuten ja darauf, dass diese Annahme eben NICHT stimmt. Es könnten beispielsweise manche hormonellen Regelkreise nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funtionieren. Oder andere Stoffwechselvorgänge infolge der fehlenden Verbindung des Eierstocks zum Uterus gestört sein.
Das würde dann aber ja heißen, dass im Vergleich zwischen Kastration und Sterilisation die Kastration Vorteile hätte - das wären dann aber exakt die Vorteile, die zwischen "nicht kastrieren" und "kastieren" bestehen (Ausschluss von Gebärmutterentzündungen usw.)
WENN die Annahme stimmen würde, ja (auch auf die Nachteile der Kastration bezogen, die bei der sterilisierten Hündin wegfallen). Bis auf den entscheidenden Vorteil der Sterilisation, dass die Hündin nicht mehr aufnehmen kann. Da aber deine Annahme höchstwahrscheinlich nicht stimmt, hat die sterilisierte Hündin nicht nur nicht die Vorteile der Kastration, sondern noch zusätzlich ein erhöhtes Risiko an Krankheiten, die eine Kastration notwendig machen. Sprich, sie hat eine gute Chance auf zwei Bauch-OPs statt einer...:/
Naja, so ganz falsch sind meine Annahmen nicht
Außerdem hat ja eine Kastration nicht weniger Risiken.
Klar - die Eierstöcke können nicht erkranken - dafür gibt es aber genug andere Risiken und der Eingriff ins Hormonsystem ist viel heftiger.
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Naja, so ganz falsch sind meine Annahmen nicht
Außerdem hat ja eine Kastration nicht weniger Risiken.
Klar - die Eierstöcke können nicht erkranken - dafür gibt es aber genug andere Risiken und der Eingriff ins Hormonsystem ist viel heftiger.
Jetzt verstehe ich dich nicht mehr. Du hast oben geschrieben, dass die sterilisierte Hündin nicht die Vorteile der Kastration hätte. Und nun schreibst du, dass die Kastration nicht weniger Risiken hätte. Woran machst du das fest? Und was ist aus den Vorteilen der Kastration geworden?Es ist doch immer ein Abwägen von Vor- und Nachteilen. Ob intakt, kastriert (mit Unterscheidung früh - spät) oder sterilisiert. Und die zugegebenermassen sehr dünne Datenlage deutet darauf hin, dass die sterilisierten Hündinnen leider die A***karte gezogen haben. Sie haben eine OP mit ähnlichen Risiken wie bei der Kastration, aber nicht die gesundheitlichen Vorteile selbiger. Und es sieht so aus, als hätten sie auch höhere Erkrankungsrisiken als ihre intakten Kolleginnen.
Und bevor jemand aufschreit: natürlich hat eine Kastration der Hündin neben den gesundheitlichen Vorteilen auch ein erhöhtes Risiko für gewisse Erkrankungen zur Folge. Aber unter dem Strich überwiegen die rein gesundheitlichen Vorteile doch sehr, was durch die signifikant höhere Lebenserwartung von Kastratinnen hinreichend belegt ist. Ob das mit einer Verschlechterung der Lebensqualität einhergeht, kann man durchaus diskutieren - ich bezweifle allerdings, ob es dazu halbwegs aussagekräftige Daten gibt.
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Hasst du eine Quelle für die erhöhte lebenserwaung?
Ich kenne das nämlich eher anders herum, das man der Hündin mit der Kastration im Schnitt eher 2 Lebensjahre klaut.
Da sie aufgrund der fehlenden Hormone schneller altern.
Aber ich habe leider auch keine Quelle, deswegen würde mich eine Studie die das Gegenteil Beweist sehr interessieren.
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Und was sind bitte die gesundheitlichen Vorteile einer Kastration?
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Hasst du eine Quelle für die erhöhte lebenserwaung?
Ich kenne das nämlich eher anders herum, das man der Hündin mit der Kastration im Schnitt eher 2 Lebensjahre klaut.
Da sie aufgrund der fehlenden Hormone schneller altern.
Aber ich habe leider auch keine Quelle, deswegen würde mich eine Studie die das Gegenteil Beweist sehr interessieren.
Keine Scheinschwangerschaften, daher geringeres Risiko für Mammatumore.
Keine Möglichkeit mehr für Endometriose.
War in früheren Zeiten ein Grund, weswegen Kastrationen bei Hündinnen sogar empfohlen wurden.
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Dagegen steht erhöhtes Risiko für andere schwerer zu behandelnde Krebsarten.
Erhöhtes Risiko für Bänder und Sehnenschäden.
Bindegewebsschwäche.
Schlechter knochenaufbau.
Erhöhtes Risiko für hormonelle disbalangsen wie Schilddrüsenunterfuntion.
Usw...
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Naja, so ganz falsch sind meine Annahmen nicht
Außerdem hat ja eine Kastration nicht weniger Risiken.
Klar - die Eierstöcke können nicht erkranken - dafür gibt es aber genug andere Risiken und der Eingriff ins Hormonsystem ist viel heftiger.
Jetzt verstehe ich dich nicht mehr. Du hast oben geschrieben, dass die sterilisierte Hündin nicht die Vorteile der Kastration hätte. Und nun schreibst du, dass die Kastration nicht weniger Risiken hätte. Woran machst du das fest? Und was ist aus den Vorteilen der Kastration geworden?Für mich hat die Kastration keine Vorteile (außer, wenn sie aus medizinischen Ich erfolgt, weil z.B. die Gebärmutter entzündet ist)
Müsste ich einen Hund, der bei mir lebt (also nicht in einem Tierheim usw) unfruchtbar machen, würde ich mich wahrscheinlich eher für eine Sterilisation entscheiden.
Das Argument, dass eine Sterilisation Risiken hat, verstehe ich.
Aber da aber ja auch eine Kastration Risiken hat, würde dieses Argument für mich persönlich nicht für eine Kastration bzw gegen eine Sterilisation sprechen.
Im Gegenteil - da ich bei der Kastration ja den Hormonhaushalt ganz sicher beeinflusse, während eine Sterilisation sich hormonell auswirken KANN, würde ich lieber die Sterilisation wählen.
Da könnte ich dann zumindest noch hoffen, dass es zu keinen hormonellen Auswirkungen kommt.
Wenn man in der Kastration allgemein Vorteil sieht (also auch ohne medizinischen Grund), dann passt mein Denkansatz aber natürlich nicht.
Zur längeren Lebenserwartung:
Das ist laut aktueller Studienlage eigentlich widerlegt.
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