Würdet ihr einen frühkastrierten Hund nehmen?

  • Seid ihr der Meinung, dass ein frühkastrierter Hund automatisch zum Problemhund wird?

    Nein, natürlich nicht, da gibt es doch viele Gegenbeispiele. Mir geht es aber darum, eine Praxis nicht zu unterstützen, die dem Hund im Schnitt mehr schadet als nützt.

  • Nun denn, warum im Tierschutz Hunde kastriert bzw. frühkastriert werden kann man endlos diskutieren. Mag ich aber nicht.


    Ich werde mich auch in Zukunft nach Tieren aus dem Tierschutz umsehen. Und es wird meine Entscheidung zur Übernahme oder nicht nicht beeinflussen, ob sie frühkastriert sind.

  • Hallo,


    ich hatte eine früh kastrierte Hündin aus dem Tierheim. Sie wurde schon mit ca 16 Wochen kastriert. Als sie zu uns kam, war sie ca. 5 Monate alt. Sally ist niemals richtig erwachsen geworden, hatte große Schwierigkeiten stubenrein zu werden. Da könnte aber auch das Aufwachsen im Zwinger für verantwortlich sein. Mit ca. 5 Jahren fing es an, dass sie nach dem Aufwachen immer etwas tröpfelte. Laut Tierarzt war das auf die Frühkastration zurückzuführen. Das ist dann bis zu ihrem Tod so geblieben.

    Aus dem Tierschutz würde ich trotzdem einen früh kastrierten Hund nehmen, er braucht ja trotzdem ein schönes Zuhause. Vom Züchter oder Vermehrer würde ich keinen Hund nehmen.

  • Ich hatte einmal einen frühkastraten, nie wieder. Er hat sein welpenverhalten nie abgelegt, das fand ich ganz schrecklich.

  • weil es ein paar Mal angesprochen wurde: Mias medizinische Indikation zur Frühkastration.

    Sie hatte eine schlimme Demodikose. Zunächst hatte sie nur ein paar kleine, kahle Hautstellen, die wurden dann aber trotz Behandlung in sehr kurzer Zeit (wenige Tage) sehr viel schlimmer. So dass sie letztendlich größtenteils kahl war. Kopf, Brust, Bauch, Beine waren komplett kahl. Am restlichen Körper hatte sie große kahle Flecken. Wenn man sie am zb Hals gestreichelt hat, hat wie man wie bei einem Nackthund nur die Haut berührt. War also eine generalisierte Demodikose. Behandelt (und auch gerettet) wurde sie dann mit einem umgewidmeten Medikament, das eigentlich für Schafe benutzt wird und parallel mit einem Medikament aus der Humandmedizin.


    Ein Demodikose bricht wohl häufig in einer Läufigkeit erneut aus. Und da es bei ihr so stark war, die Behandlung sich so schwierig gestaltet hatte, hätte es eben durchaus sein können, dass auch das umgewidmete Medikament ihr nicht mehr helfen kann.

    Daher haben wir uns für die Kastration entschieden.


    ich weiß, dass man sich auch hätte anders entscheiden können und dass das hier sicher einige auch anders gemacht hätten. Aber für mich als Ersthundehalter ohne weitere Erfahrung war das damals einfach der sicherste Weg.

  • Ich persönlich würde gar keinen kastrierten Hund nehmen (ich kann halt besser mit inktakten) und einen frühkastrierten schon gar nicht, sofern es keine dringende Notwendigkeit gab.

  • Bis wann handelt es sich um eine "Frühkastration"?


    Ich habe bisher nur positive Erfahrungen mit kastrierten Hunden bei mir und Bekannten gemacht.


    Bezüglich meiner Hunde kann sagen:


    Meine 1. Hündin wurde mit ca. 9/10 Monaten kastriert.

    Sie war und blieb eine selbstbewusste Hündin. Ich konnte nicht feststellen, dass sich die Kastration auf ihr Wesen irgendwie ausgewirkt hat.


    Jetzt haben wir eine Hündin aus dem Tierschutz, die mit ca. 5/6 Monaten kastriert wurde.

    Es ist vom Wesen her eine ganz tolle Hündin, hat Null Probleme mit anderen Hunden und ist einfach ein Traumhund.

    Sie nicht zu nehmen, weil sie relativ früh kastriert wurde, wäre mir nie in den Sinn gekommen.


    Wir haben jetzt die Kombination intakter Rüde und kastrierte Hündin und das finde ich auch sehr ideal.

  • Huhu! :winken:


    Ich habe Pina frühkastriert aus dem Tierschutz übernommen. Charakterlich hat sich die Frühkastration nicht negativ ausgewirkt, körperlich leider schon. Mit ihren ca. 9 Jahren wurde sie inkontinent. Laut unsere Tierärztin hängt das mit der Kastration zusammen. Zunächst half Granufink, inzwischen bekommt sie Incurin, also Estriol, und verliert keinen Urin mehr.


    Von mir aus würde ich einen Hund nicht ohne medizinische Notwendigkeit kastrieren, dennoch wäre eine Kastration für mich kein Grund, einen Hund aus dem Tierschutz nicht zu nehmen.


    LG

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