unsicherer "Wuff"Hund

  • Warum verbietest du ihm das Wuffen nicht einfach?

    Er ist jetzt ungefähr seit einem Jahr bei euch, ist denn in Richtung Erziehung überhaupt schon etwas gelaufen in dieser Zeit?

    (wir lernen gerade noch das Alleinebleiben

    Das müßte eigentlich auch schon erledigt sein!

    Wie würdest du es denn verbieten?
    Ich hatte auch im Garten angefangen im Garten "nein" und "schluss" zu sagen ... er entfernt sich dann von mir, macht aber weiter. Mal abgesehen davon, dass ich nun ständig höre und lese, dass man es nicht verbieten soll, weil er dann die Angst in sich reinfrisst bzw. das nur Symptombekämpfung ist und nicht den Grund behebt.

    Was verstehst du denn unter Erziehung? Die Frage wirkt sehr dahingeworfen. Mal abgesehen davon, dass er schon davor die Grundkommandos beherrscht hat, kennt er hier sein Kissen und geht auf Kommando darauf ... er lässt sich draußen (auch ohne Leine) zurückrufen. Grundsätzlich sagt die Trainerin, dass unsere Beziehung eine sehr gute ist. Louie ist grundsätzlich ein recht gelehriger und ich würde jetzt einfach mal so sagen "höriger" Hund. Oder was genau willst du mit deiner Frage wissen?


    Und bezüglich Alleinebleiben: Das "müsste" schon erledigt sein, wenn man den Hund alleine lassen MUSS. Ich nehme ihn aber täglich mit auf Arbeit. Aber natürlich liegt es in meinem Interesse, dass wir auch mal ins Kino gehen können ohne ihn irgendwo bei Freunden/Familie zu lassen.
    Mein erster Trainer meinte, dass kommt einfach mit der Zeit und man soll nix überstürzen. Der Hund müsse sich erst einmal im neuen Leben einfinden. Nun habe ich das Thema erst seit ein paar Wochen überhaupt wieder mit einer neuen Trainerin in Angriff genommen.

    (Bei der Vorbesitzerin war er übrigens den ganzen Tag alleine daheim - also täglich 8- Stunden - laut ihrer Aussage ohne Probleme.)

    Ich hab hier auch einen Unsicherheitswuffer. Er ist aber generell unsicher Fremden gegenüber, also höchstens bedingt mit deinem vergleichbar. Bei ihm fällt allerdings auf, dass sein Wuffen (und meist auch das Bellen - er ist aber insgesamt nicht sehr gesprächig) ein meldendes Wuffen ist. Im Normalfall reagiert einer von uns dann drauf, geht hin und sagt ihm, dass das schon in Ordnung ist und wir uns kümmern. Dann ist meist sehr schnell wieder Ruhe; wenn er dann meint, groß weiterwuffen/-bellen zu müssen, verbieten wir es auch. Alternativ nehme ich ihn auch ab und zu aus der Situation; meist, wenn wir bei den Schwiegereltern zu Besuch sind. Dort kann er die Dorfstraße überblicken und wacht dann auch mehr; wenn mehr los ist, hole ich ihn dann einfach vom Beobachtungspunkt weg. Letztlich hab ich aber immer den Eindruck, dass er Bescheid sagt, weil er gern eine Einschätzung von uns hätte. Das mag ich ihm gar nicht komplett verbieten, denn "Bescheid sagen" gehört für mich bei einem Hund einfach dazu. Übrigens kommt es bei uns auch gelegentlich vor, dass er auf seinem Kissen liegt und kaum oder gar nicht den Kopf hebt, aber rumwufft, wenn er was ungewöhnliches hört.


    Hast du den Eindruck, dass dein Hund es "beruhigend" findet, wenn du reagierst? Wenn es auch so eine Art "Bescheid sagen" bei ihm ist, wird sich da vor allem viel über Gewöhnung ergeben müssen, denke ich. Wenn der Hund mit der Situation sicherer wird und sie selbst einschätzen kann, sieht er auch weniger Notwendigkeit, dich zu informieren. Ich denke, ich würde mal ausprobieren, wie er reagiert, wenn du ihm sagst, dass es schon in Ordnung ist und ihn, je nach Situation, "aus der Verantwortung" nimmst, also ihn z.B. auf seinen Patz schickst oder neben dich beorderst.

    Ich weiß tatsächlich nicht, wie ich ihn aus der Situation holen soll. Er liegt ja bei uns im hinteren Teil des Gartens unterm Tisch (das ist ja auch nicht wirklich ein Beobachtungsposten). Er rennt nicht vor an den Zaun.
    Damit ist er eigentlich immer in meiner Nähe, das scheint ihm aber nicht zu helfen. Wenn ich zur Tür gehe, um ihm zu zeigen, dass ich mich quasi kümmere, scheint ihn das eher zu animieren als würde er mich weiter antreiben wollen.

    Wie kann ich ihm sagen, dass alles in Ordnung ist, ohne dass es nach einem Lob fürs Wuffen klingt?

    Wie häufig "sagt eurer denn Bescheid"?

  • @Lorbas: Ich hab jetzt auf die Schnelle nichts gefunden, woher genau der Hund stammt und welche Erfahrungen er mitgebracht hat. Ich weiß nicht, ob er direkt aus dem Tierheim kommt und Alleinbleiben noch gar nicht kannte, ob er Vorbesitzer hatte, die das Thema gründlich versaut haben, ob erst spät mit ihm das entsprechende Training angefangen wurde und warum. Gab ja vor einigen Monaten auch nochmal einen Ortswechsel (Umzug) und daher auch wieder eine neue Umgebung, in der das Alleinbleiben evtl. neu aufgebaut werden muss.

    Für mich beginnt Erziehung, wie du sie verstehst, auch ab Tag 1, aber es kann durchaus sein, dass ich manchen Aspekten mehr Beachtung schenke als anderen, weil sie aktuell in dem Moment wichtiger sind. Wenn ich eine so gut abgedeckte Betreuung habe, dass der Hund noch nicht viel allein sein muss, dann lege ich vielleicht erstmal größeren Wert auf die Leinenführigkeit, damit er mir nicht bei jedem Gassi den Arm ausrenkt, übe den Rückruf, damit er auch mal in den Genuss von Freilauf kommen kann oder oder oder. Und es gibt Hunde, die lernen sogar nie, vernünftig allein zu bleiben, andere brauchen dafür ewig. Aus der Information, dass der Hund ab und an mal wufft und noch nicht allein bleiben kann, würde ich halt nie den Schluss ziehen, dass da erziehungstechnisch noch nichts passiert ist. Ich weiß übrigens auch nicht, ob Louie der erste eigene Hund der/des TE ist und Mensch und Hund vielleicht einfach Zeit brauchten, sich aneinander bzw. an das Leben mit Hund zu gewöhnen. Nicht jeder ist ein hundeerfahrener Meister, der gleich von Anfang an alles superduper richtig macht. Und nicht jeder Hund "funktioniert" nach einem Jahr in jeder Hinsicht so, wie man sich das vorgestellt hat :ka:


    Edit: Ok, manche Infos hab ich jetzt auch gelesen, war aber noch mit Schreiben beschäftigt, als SanniDD geantwortet hat.


    Mal gucken, ob ich da jetzt noch die Antwort auf deine Frage, Sanni, in die Bearbeitungszeit bekomme.

    Marley wufft, wie gesagt, zu Hause nur sehr selten; am ehesten noch, wenn der Nachbar von genau gegenüber heimkommt oder wenn wir den Paket-/Lieferdienst direkt vor der Tür stehen haben. Bei den Schwiegereltern bellt er deutlich mehr; da ist es aber dann auch eher bellen und nicht wuffen. Mich kümmert's übrigens sehr wenig, ob er meine Ansprache als Lob für's Wuffen sehen könnte; er wufft ja ohnehin, wenn er es für nötig hält, lässt es aber eben auch, wenn ich es dann verbiete. Und zum verbieten kommt es oft gar nicht, weil es ihm meist genügt, wenn ich ihm sage, dass ich es mitbekommen habe. Ansonsten darf er nicht mit zur Tür, wenn Fremde dort stehen; da schicke ich ihn ins Wohnzimmer und mache die Tür zu. In den Fällen ist es tatsächlich auch nicht immer so, dass er komplett aufhört. Wenn mein Mann und ich beide daheim sind, bleibt einer von uns in solchen Situationen unmittelbar beim Hund und sagt ihm, dass alles gut ist oder verbietet das Bellen, wenn er nicht aufhört, während der andere sich um die Tür kümmert.

    Kannst du deine Trainerin mal fragen, was sie dazu sagt? Ansonsten würde ich einfach mal ausprobieren, ob ein "alles gut" "ist schon in Ordnung" o.ä. in ruhigem Tonfall hilft. Wufft er denn mehrmals hintereinander oder nur ganz vereinzelt mal?

  • Naja, wie schnell ein Hund entspanntes Alleinbleiben lernt, ist ja immer noch eine individuelle Frage.

    Ich habe oft das Gefühl, daß man gerade bei Hunden aus zweiter Hand, sehr nachsichtig in der Erziehung ist. Da spielt wohl auch falsch verstandenes Mitleid eine große Rolle.

    Erziehung fängt bei uns direkt am ersten Tag an. Unter Erziehung verstehe ich nicht Drill, sondern ein Eingliedern des Hundes in unseren Tagesablauf, und nicht andersrum.

    D. h. z.B., daß ich unerwünschtes Benehmen sofort korrigiere oder ganz abstelle.

    Je eher der Hund weiß was man von ihm erwartet, desto einfacher ist es für ihn.

    Gegen Anfängerfehler hat der Hundetrainer von Anfang an entgegen gewirkt. Ich habe eher das Gefühl, dass ich zu streng bin/Sachen zu eng sehe.
    Aber er meinte immer, dass klare Regeln dem Hund Sicherheit geben.

    Ich weiß nur nicht, wie das bezüglich dieses Wuffens umzusetzen ist. Er wufft, ich sage "nein" ... er wufft weiter, was mache ich?
    Vielleicht fragst du dich nun, ob das "nein" stark genug trainiert ist. Es ist tatsächlich das Einzige, um ihn mit einem Wort (ohne wütende Wiederholung) vom Lecken von Hundeurin draußen zu stoppen.

  • Ich weiß nur nicht, wie das bezüglich dieses Wuffens umzusetzen ist.

    Was sagt dein Trainer denn dazu?


    Diese Wufferei muß nicht unbedingt Unsicherheit bedeuten, manchmal ist es nur eine Angewohnheit, weil es nie verboten oder unterbrochen wurde.

  • Q

    Ich weiß nur nicht, wie das bezüglich dieses Wuffens umzusetzen ist.

    Was sagt dein Trainer denn dazu?


    Diese Wufferei muß nicht unbedingt Unsicherheit bedeuten, manchmal ist es nur eine Angewohnheit, weil es nie verboten oder unterbrochen wurde.

    Sie sagt, dass es Unsicherheit ist. Ich fürchte nur, dass der ängstliche Eindruck durchs Verkriechen unterm Tisch vor allem dadurch kommt, dass ich ihn eben auch schon gerügt hab und er weiß, dass er es nicht soll. Die Trainerin arbeitet rein mit positiver Bestärkung D.h. Ruhiges Verhalten belohnen und vom Wuffen ablenken und dann belohnen. Nur leider kann ich ihn nicht jede Sekunde belohnen, die er ruhig ist und es scheint nicht weniger zu werden durch den Ansatz.

  • Hey,


    das mit dem Rückzugsraum bzw festen Platz hab ich deshalb gefragt, weil ein "Bescheid"Wuffen damit abtrainiert werden kann.


    Selbst wenn dein Hund schläft, kann er ja zentral liegen und den" Aufpasser" spielen. Und weil niemand nachgeht und guckt, steigert er sich dann rein.

    Hier läuft es nach dem Aufwuffen so das mein Hund schon von selbst auf den eigenen Platz geht, vorher geschickt, und ich früher die Lage gecheckt habe. Es gibt ein "alles gut" Kommando.


    Was mich nur ein klein wenig aufhorchen lässt ist das anknurren von Familienmitgliedern. Wie genau läuft das ab? Auch da kann ein Platz für seinen eigenen Raum sorgen. Thema Individualdistanz.


    Den Rückzugsort / festen Platz muss man aktiv etablieren und gern optimal legen. Also bei euch in Menschennähe, aber nicht in Mittelpunkt oder zu nah am Hauptweg. Eher sowas leicht hinter dir. Eine bewegliche Decke, kann man auch nehmen, wenn der Garten groß ist.


    Ihr habt sonst kein Kontroll oder Hütteproblem? Ist es reine Unsicherheit laut Trainerin? Das Anknurren der eigenen Leute. Vielleicht kannst du die Situationen mal genauer beobachten. Erschreckt er beim aufwachen. Leckt er vorher viel oder dreht sich weck. Sind das sehr bewegliche Personen. Da könnten Details weiterhelfen.


    Schönen Feiertag allen!

  • Was ist Dein Hund denn für ein Mischling?

    Auf dem Foto sieht man ja nur sein Gesicht, aber könnte die Neigung zu Wachen/Wuffen vielleicht auch rassebedingt sein?

    Je nachdem ist die Lösung vielleicht auch unterschiedlich?

    L. G.

  • Selbst wenn dein Hund schläft, kann er ja zentral liegen und den" Aufpasser" spielen. Und weil niemand nachgeht und guckt, steigert er sich dann rein.

    Hier läuft es nach dem Aufwuffen so das mein Hund schon von selbst auf den eigenen Platz geht, vorher geschickt, und ich früher die Lage gecheckt habe. Es gibt ein "alles gut" Kommando.

    Ah ok, also Hund wufft -> auf die Decke schicken und nach vorne gucken gehen. Was wenn der Hund dann Anstalten macht mitzukommen? Lasse ich das zu oder muss er zwingend auf der Decke warten? Darf der Hund nach dem "alles gut"-Kommando dann wieder von der Decke runter? Und wenn er auf der Decke nach der Wiederkehr wieder wufft? Gehe ich dann wieder vor schauen.


    Was mich nur ein klein wenig aufhorchen lässt ist das anknurren von Familienmitgliedern. Wie genau läuft das ab? Auch da kann ein Platz für seinen eigenen Raum sorgen. Thema Individualdistanz.


    Ihr habt sonst kein Kontroll oder Hütteproblem? Ist es reine Unsicherheit laut Trainerin? Das Anknurren der eigenen Leute. Vielleicht kannst du die Situationen mal genauer beobachten. Erschreckt er beim aufwachen. Leckt er vorher viel oder dreht sich weck. Sind das sehr bewegliche Personen. Da könnten Details weiterhelfen.

    Naja, tatsächlich wollte ich damit die "Dussligkeit" und "Fehleinschätzung" seines Wuffens verdeutlichen. Letztens lag er direkt an mir auf der Wiese (ich lag auf der Decke). Meine Mutti war im vorderen Teil des Gartens und kommt (geräuschvoll weil Steinchen) den Weg innerhalb des Gartens zurück. Der Garten ist sowieso nicht sooo groß - vllt 20 Meter zum Hauptweg. Er wufft und knurrt also, bleibt aber in entspannter Haltung einfach bei mir liegen. Er hört auf, wenn sie vllt noch 5-10 Meter entfernt ist - wow, er hat sie erkannt. Hierzu noch: er hat gute Augen ... das hatte ich mich dann gefragt.

    Im Garten der Eltern meines Freundes war das letztens mit seinem Bruder so: der Bruder kommt aus Straßenrichtung -> Louie knurrt, wufft und läuft auf ihn zu ... 5-10 Meter Entfernung hört er auf und wedelt mit dem Schwanz. Lustigerweise macht er das aber selten wenn jemand hinten rum ums Haus kommt - als wäre bei ihm drinne "kommt von vorne -> ist Eindringling!" egal wer ...

    Was ist Dein Hund denn für ein Mischling?

    Auf dem Foto sieht man ja nur sein Gesicht, aber könnte die Neigung zu Wachen/Wuffen vielleicht auch rassebedingt sein?

    Je nachdem ist die Lösung vielleicht auch unterschiedlich?

    L. G.

    Laut Rassetest hat er 25% Schäferhund in sich und je 12,5 % verschiedene Spanielsorten. 50% sind nach wie vor unbekannt. Ich weiß nicht, wie sehr sich da der Schäferhund wirklich durchsetzt, er kommt mir so garnicht danach vor.

  • Hast Du denn mal ein Foto von ihm?

    Wo kam der Hund denn ursprünglich her?

    L. G.

    Ich habe ihn direkt von der Vorbesitzerin, die eine Allergie entwickelt hatte. Einen schönen Start ins Leben hatte er wohl nicht, sie musste ihn komplett resozialisieren. Er kam aus einem Messihaushalt, wo er vermutlich auch geschlagen wurde.

    Da ein Upload am Beitrag gerade nicht möglich ist. (Maximale Größe 0 Bytes), Habe ich ihn als Titelbild gesetzt. Sieht man das?


    Was wäre denn das Vorgehen, wenn die Rasse der Grund für das wuffen ist?

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