Probleme mit Besuchern, das komplette Ausflippen
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Ach so, vergessen
Wenn ich merke den Hund verblast's gleich, rufe ich ihn vorher zu mir und gebe ihm einen Job, wofür ich ihn dann natürlich loben und belohnen kann.
Etwas aufheben ist hier immer sehr beliebt, fällt mir halt was runter
Ich rufe Hund auch um ein bissel zu spielen, wir zergeln gern, da wird zehn Sekunden gezergelt und dann ist wieder gut.
Je schwieriger die Situation für den Hund ist, je mehr helfe ich mit Unterbrüchen.
Und die Unterbrüche gestalte ich FÜR den Hund, also mache ich das, was dem Hund hilft. Das ist natürlich individuell, der eine braucht eine Kuscheleinheit auf dem Boden, der andere zwei Minuten ums Haus gescheucht werden, der Dritte kann mit Hilfe einer Reizangel gut aushalten, der Vierte findet Kauzeugs gut, etc. etc.
Man kennt die Features vom eigenen Hund ja gut, damit lässt sich auch in so einer Situation arbeiten.
Wichtig ist, das Mass zu finden und den Hund nicht zu überfordern und/oder zu überdrehen.
Die "Pausen vom Nichtstun" sollen der Ent-spannung helfen, nicht das gegenteil davon...
Weisst wie ich meine?
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@CH-Troete wie immer besser ausgedrückt als ich. Genau das ist das Ziel bei uns gewesen.
So habe ich es mit allem gemacht, egal ob Betteln beim Essen ( wir schauen mittlerweile schon dumm, wenn unsere das Zimmer verlassen, wenn wir uns zum Essen hinsetzen), die Türklingel ( hier hat geholfen, dass meine Nachbarin recht vergesslich war was ihren Schlüssel betrifft) oder eben Besuch. Es war früher undenkbar, dass sich Ben hinsetzt, wenn es klingelt und er warten muss bis ich die Tür aufmache, dann begrüßen wir und dann darf er loslegen.
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tönt mach mega Stress für den Hund in der Situation. Vielleicht meint er auch , die Situation regeln zu müssen.
Die Ansätze des Trainings finde ich gut. Allerdings muss das tausend Mal geübt werden und auch die Situationen im üben immer weiter steigern. Geht das nicht, muss man den Hund aus der Situation rausnehmen.
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Ich halte den grundsätzlichen Ansatz deiner Freundin auch für gut. Allerdings ist der Sprung der Ablenkung einfach zu groß.
Ein Hund lernt in so einer "Bleib-Übung" relativ schnell, dass er dann auch bei so tollen Sachen wie einem gerollten Ball sitzen bleiben muss und dafür hochwertig belohnt wird. Da erfolgt das Belohnen ja auch (gerade zu Anfang) sehr zügig, sodass auf einer Ablenkungsskala von 1 bis 10 der Ball vielleicht zu Beginn eine 8 ist, aber schon nach wenigen Wiederholungen auf eine 5 und nach einiger Übungszeit auf eine 1 oder 2 runtergeht.
Nun klingt es aber so, als wäre Besuch für den Hund auf einer Ablenkungsskala von 1 bis 10 eine 15 Das ist einfach viel, viel schwerer für ihn als ein Ball. Wenn da nicht genauso kleinschrittig und hochwertig belohnt wird, ist das für ihn unglaublich schwierig, die Situation auszuhalten.
Ebenso ist es problematisch, wenn die aufregende Situation länger anhält. Im Körbchen zu bleiben, obwohl er doch so, so gern mal zum Besuch würde, braucht unheimlich viel Frustrationstoleranz und Impulskontrolle. Je länger also die Situation dauert, in der er nicht hin darf, desto größer wird der Frust bei gleichzeitigem Schwinden der Impulskontrolle. Der Hund kann also nur "versagen" (im Sinne von: das gewünschte Verhalten nicht aufrecht erhalten) oder resignieren. Beides finde ich persönlich im Hundetraining nicht wünschenswert. Und manch ein Hund - wie offenbar auch der deiner Freundin - hat seeeehr viel Ausdauer, bevor er resigniert.
Ich würde also auch vorschlagen, das gezielt zu üben. Vielleicht kann ein netter Nachbar dabei auch helfen und einfach (nach Absprache) mal bei ihr klingeln. Meist ist das ja für Hunde schon der erste Trigger. Ich würde dann mit dem Nachbarn auch absprechen, dass sie entweder gar nicht aufmacht oder erst, wenn der Hund im Korb bleibt. Gerade zu Anfang wird sie den Hund vielleicht zum Korb bringen müssen, weil er zu aufgeregt ist, um auf Kommando reinzugehen. Dann sollte sie daneben sitzen bleiben und hochwertig belohnen. Und zu Anfang zügig wieder auflösen und ihm eine Möglichkeit zum Stressabbau geben, wie @CH-Troete das schon geschrieben hat. Das ist echt wichtig. Bei uns wäre das wohl am ehesten zergeln oder was werfen und holen lassen. Diese Unterbrechungen finde ich allgemein im Training immer ganz wichtig, damit das Hundehirn einmal entspannen kann von der ganzen Konzentration.
Auch hier sind, wie immer, viele Wiederholungen nötig, bis das sitzt. Wenn er beim Klingeln problemlos ins Körbchen geht (automatisch oder hingeschickt), kann deine Freundin ihn dort belohnen, zur Tür gehen, zurückkommen und wieder belohnen. Dann auch mal Tür auf, Tür zu, wieder belohnen. Das ist zwar sehr kleinschrittig und kann eine Weile dauern, aber ich würd's tatsächlich auf mich nehmen. Und "Tür auf, Tür zu" kann auch eine sehr große Ablenkung sein, die deine Freundin also unabhängig vom Türklingeln üben kann - dann ist sie da ein bisschen weniger auf Hilfe von außen angewiesen.
Wenn dann tatsächlich Besuch kommt, würde ich auch vorschlagen, die ersten Besuche kurz zu halten. Besuch kommt rein (auch da kann man, bei Bedarf, erstmal das Begrüßen/Reden an der Tür üben, ohne dass der Hund losrennen darf), setzt sich hin, ignoriert den Hund. Deine Freundin belohnt hochwertig und oft, wenn der Hund im Korb bleibt und der Besuch geht, bevor der Frust für's Hundetier zu groß wird. Bei später längeren Besuchen würde ich den Hund, wenn er sich einige Zeit beruhigt hat, dann übrigens auch mal Hallo sagen lassen. Das wird nämlich wahrscheinlich unterm Strich die größte Belohnung für ihn sein.
Es kann sein, dass ihr mit einer anderen Methode schneller ans Ziel kommt oder deiner Freundin die Mühe zu viel ist. Ich hab's nur deshalb mal so kleinschrittig aufgelistet, damit man mal ein Gefühl dafür bekommt, wie viele Ablenkungen und Trigger in der Situation "Besuch" drin stecken. Dann wird vielleicht ein bisschen klarer, warum der Sprung "Frauchen klappert in der Küche rum" zu "Besuch kommt" so riesig für den Hund ist. Zumindest ein paar der Zwischenstufen müssen bestimmt noch eingebaut werden, bevor er relativ gelassen bleiben kann.
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