Hunde besteigen sich

  • Hallo zusammen,

    ich habe zwei unkastrierte Yorkie-Rüden, Lucky(12) und Sam(0,5). Im Februar kam Sam zu uns und war sehr begeistert von unserem Lucky, der auch schon als Welpe zu uns kam. Lucky hat etwas länger für die Eingewöhnung gebraucht, wir haben ihm da auch seinen Freiraum gegeben. Mittlerweile verstehen sich die beiden aber wunderbar und möchten alles nur noch zusammen unternehmen.

    Leider haben wir seit einigen Tagen ein kleines Problem, zu dem wir noch keinen guten Ratschlag gefunden haben:

    Die beiden besteigen sich momentan andauernd, besonders Abends. Wir haben aber nicht das Gefühl, dass es dabei um die Rangordnung geht, sondern eher sexueller Natur ist, weil seit es angefangen hat, in der Gegend eine läufige Hündin unterwegs zu sein scheint.

    Normalerweise würde ich ja sagen, dass sollen die unter sich ausmachen und das geht bestimmt bald wieder vorbei, aber abgesehen davon, dass es ziemlich unangenehm ist, hat Lucky auch noch Herzprobleme und sollte sich eigentlich nicht so stark austoben. Wenn die beiden das machen, unterbinden wir es sofort und schicken die beiden erstmal auf ihren Platz, bis sie sich beruhigt haben. Aber das Problem ist, dass sie das auch machen, wenn sie alleine sind und da wir berufstätig sind, ist es natürlich nicht zu vermeiden, dass sie auch mal alleine bleiben.

    Lucky hat das auch schonmal bei Hunden gemacht, die er besonders mag (alles Rüden).

    Hat damit schonmal jemand Erfahrungen gemacht? Können wir erzieherisch was dagegen tun oder sollten wir die beiden in verschiedenen Räumen lassen, wenn sie getrennt sind (was natürlich auch nicht so toll für die beiden wäre)?

  • Besteigen hat nur selten eine echte sexuelle Motivation. Bei euch denke ich eher an Stress, der mittels Ventil Besteigen abgebaut werden sollen.


    Ein so junger Hund ist für einen alten Hund Stress, vor allem wenn der junge Hund den alten Hund so "toll" findet.


    Vielleicht magst du ja mal von eurem Alltag berichten. Gerade abends, wenn nach müde blöd kommt, werden Übersprungshandlungen vollführt.

  • Das Besteigen hat in den seltensten Fällen einen sexuellen Hintergrund. Ich hatte vor ein paar Wochen Besuch von einer zu einem ungünstigen Zeitpunkt kastrierten Hündinnen die zwei meiner intakten Rüden sehr mögen. Trotzdem hat keiner versucht einen Mithund zu besteigen. Auch wenn ich merke, dass eine Hündin in der Umgebung läufig ist wird hier nicht gerammelt.


    Oft ist der Grund für Rammeln Stressabbau (bei zu viel Auslastung) oder Langeweile bei zu wenig Auslastung. Manchmal soll ein anderer Hund auch in der Bewegung eingeschränkt werden in dem ihm die Pfoten auf den Rücken gelegt werden. Das machen meine Hunde manchmal im Spiel. Wenn der Hund dem die Pfote auf den Rücken gelegt wird nicht selber aus der Situation rauskommt greife ich ein.


    Wenn das Aufreiten besonders häufig abends oder wenn die Hunde allein sind passiert würde ich überlegen wie euer Tagesablauf ist und ob deine Hunde eher zu viel oder zu wenig Auslastung haben.


    Bei fremden Rüden würde ich das Aufreiten als Bewegungseinschränkung sehen. Kastraten werden auch manchmal von intakten Rüden gerammelt.

  • Ich würde sie auf jeden Fall trennen, wenn ihr auf der Arbeit seit, denn es ist für die Hunde Mega stress.

    In den meisten aller Fälle ist es ein Zeichen für Aufregung, Stress...eher eine Übersprungshandlung, wenn sie nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.

    Offensichtlich kommen sie nicht zur Ruhe, wenn ihr weg seit.

    Wie lange schlafen sie insgesamt und wieviel Bewegung und geistige Auslastung ist da?

    Zulassen dürft ihr dieses Verhalten gar nicht, nicht ein einziges Mal.

    Bei Hündinnen ist es was anderes, die das aus sexueller Motivation untereinander in den Stehtagen machen ( da kommt man sowieso nicht gegen an).

    Aber bei Rüden konsequent und immer und überall untersagen und parallel mehr für Entspannung sorgen

  • Der Alltag sieht für die beiden meistens recht gleich aus. Nach dem Aufstehen geht es für die beiden kurz in den Garten, danach gibt es für beide Hänchen mit Reis, Karotten oder ähnliches. Wenn wir fertig sind gehen wir entweder durch den Lieblingspark, wenn wir mehr Zeit haben für ein bis zwei Stunden in die Heide. Danach legen sich die beiden meist für ein paar Stunden hin.

    Gegen Mittag gibt es dann das erste Mal Trockenfutter, dass ich den beiden etwa drei bis vier Mal am Tag reiche. (Lucky hat sich sein Essen früher selber eingeteilt, bekommt jetzt aber Spezialfutter fürs Herz und Sam fährt darauf ab, deswegen gibt es das Futter nur noch unter Beobachtung). Die beiden werden dann aktiver und spielen miteinander, wenn ich keinen Ball werfen mag. Der Mittagsspaziergang fällt bei der Wärme momentan eher kurz aus.

    Gegen Abend gibt es dafür dann aber eine große Runde und davor oder danach wird noch etwas gespielt.

    Mir ist aufgefallen, dass das Rammeln immer mit Spielen beginnt, in das sich Lucky dann reinzusteigern scheint, bis er irgendwann nur noch auf Sam fixiert ist und auch kaum noch auf uns reagiert. Umgekehrt fühlt sich Sam zu Rammeln animiert, seit Lucky das macht.

    Bei Menschen machen die beiden das zum Glück nicht. Sam hatte eine kurze Phase, in der er das versucht hat, aber das haben wir direkt unterbunden.

    Das Lucky von Sam gestresst sein könnte, wäre mir noch nicht aufgefallen. Für mich sieht es so aus, als hätte er ihn akzeptiert. Die beiden liegen freiwillig zusammen und animieren sich oft gegenseitig. Natürlich lass ich mich da auch eines Besseren belehren.

  • Ich stimme den anderen zu, es ist Stress. Bei Anwesenheit würde ich es unterbinden, bei Abwesenheit trennen, denn es kann zu einer Beißerei führen. Ist das denn erst passiert, habt ihr ein größeres Problem, als das Rammeln.

  • FrauRossi

    beide schlafen die Nacht durch. Lucky bleibt morgens gerne noch für etwa eine halbe Stunde liegen, wenn wir aufstehen. Ansonsten schläft er noch ein bis zwei Stunden nach dem Morgenspaziergang (ca.15-30 Minuten oder bis 2 Stunden, wenn wir die Zeit haben). Sam steht mit uns auf, schläft aber nach dem ersten Spaziergang immer so bis 11, 12 Uhr. Lucky ist den Rest des Tages wach, döst hin und wieder, wenn ihm langweilig ist. Sam schläft am Nachmittag noch ein bisschen und ist Abends so ab 20 Uhr nicht mehr wach zu kriegen.

    Sind beide wach und haben Langeweile, versuchen sie entweder mich zum Spielen zu animieren oder sie spielen miteinander.

    Zur geistigen Auslastung haben wir einen Schnüffelteppich, den die beiden lieben. Tricks zu lernen begeistert die beiden aber nicht so, aber ich kann mich auch nochmal damit beschäftigen, wenn das helfen könnte.

    Mittags ist die Runde sehr unterschiedlich, momentan eher 10 Minuten. Zwischendurch geht es immer mal wieder in den Garten, der aber leider nicht so viel Lauffläche bietet. Abends sind wir 30-60 Minuten unterwegs.

















  • Okay, also ich sehe, ihr seid euch recht einig, dass es am Stress liegen muss. Da möchte ich natürlich unbedingt etwas gegen tun.

    Also: Mehr Bewegung, mehr geistige Auslastung. Fürs erste trennen, wenn sie alleine sind.

    Habt ihr noch ein paar Tipps, wie ich die beiden gut beschäftigen kann?

    Sie lieben es Bällchen zu holen, bzw. den Schnüffelteppich. Lucky darf allerdings nicht zu viel toben und in den Schnüffelteppich sollen natürlich auch nicht zu viele Leckerlis landen.

    Ich arbeite viel von zuhause, somit sind die beiden nur zwei Tage die Woche alleine. Ich opfere natürlich gerne was von meiner Zeit, wenn es den beiden hilft :)

  • Du musst deine Hunde jetzt nicht mit Auslastung hoch puschen. Stress muss nicht unbedingt an der Bewegung und Auslastung liegen. Es gibt mehrere Formen und Arten von Stress.

  • Du hast zwei Rüden wovon einer langsam erwachsen wird. Ich befürchte, dass du Anzeichen übersiehst, dass die Hunde nicht wirklich so die dicken Freunde sind, wie ihr glaubt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!