Warum vegan füttern? Warum nicht vegan füttern?
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Klar ist emotional, aber ich glaube grösstenteils sind wir hier sehr sachlich und anständig unerwegs. Finde ich zumindest. Sollte ich mich irgendwo doch im Ton vergriffen haben tut es mir leid, ich habe nicht vor hier irgendjemanden anzuprangern.
Ich fands jedenfalls sehr spannend und bereichernd und fände es schade, wenn sich jetzt nur noch Leute äußern würden, die da eher konventionell agieren.
Da schliesse ich mich jetzt einfach mal an und hoffe es kommen noch neue Personen mit ihren Meinungen und Erfahrungen dazu.
Auch diejenigen die vegan füttern. Die Gründe dafür nehmen mich ja auch wunder und so ein zwei Einwände von Lagurus habe ich ja auch nachvollziehen können und musste da durchaus auch irgendwo zustimmen.
Darum würde es mich freuen wenns hier gesittet weitere Meinungsaustäusche geben könnte.
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Hi
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Bei der veganen Ernährung verwehrt man den Hund ja nicht aus Spaß an der Freude das Fleisch, sondern sieht auch, dass es neben dem eigenen Hund noch Millionen anderer Tiere tagtäglich massive Qualen erleiden müssen. Ich möchte nicht, dass das jetzt als Vorwurf gesehen wird, es ist einfach dieser Zwiespalt zwischen dem eigenen Hund und etlicher anderer Tiere, denen man eben auch nicht dieses Leben wünscht.
Ich verstehe ja, was du meinst (auch wenn ich doch sehr hoffe, dass dein Hund nicht wie geschrieben tagtäglich massive Qualen leiden muss). Was ich nicht verstehe ist, wie einem das Leiden der Tiere, die für die Produktion der moralisch ach so viel besseren pflanzlichen Nahrungs- und Futtermittel sterben, so egal ist, dass es gar nicht auftaucht in dem Abwägen und dem Zwiespalt. Ist man da willentlich betriebsblind, oder hat man schlicht zu kurz gedacht?
Industrielle Landwirtschaft ist nicht tierfreundlich, auch wenn nur Getreide, Gemüse und Obst angebaut wird. Es leiden und sterben Millionen anderer Tiere dafür. Der komplette Verzicht auf industrielle Landwirtschaft ist ethisch auch nicht vertretbar, denn dann leiden und sterben Millionen von Menschen plus Tiere. Die Milchmädchenrechnung der veganen Ideologie zur Vermeidung von Leid ist sehr fehlerhaft - aber sie ist halt simpel und daher geeignet, trendig zu werden.
Keine Ernährungsform, auch nicht die vegane, funktioniert komplett ohne Tierleid. Das ist eine Illusion. Aber darum geht es bei veganer Ernährung auch nicht, sondern darum, vermeidbares Leid zu vermeiden. Bzw. darum, so wenig Leid zu verursachen, wie es eben machbar und möglich ist.
Selbst beim Eigenanbau im heimischen Garten wird es sich nicht vermeiden lassen, Kleinstlebewesen zu töten. Dennoch handelt es sich dabei sicherlich noch um die schonendste und tierfreundlichste Variante, sofern man seinen kompletten Eigenbedarf damit decken kann. Wer aber nicht die Möglichkeit hat, seine Nahrung selbst zu produzieren oder in ähnlicher Weise produzieren zu lassen (und das betrifft in den Industrieländern sicherlich die meisten), wird zwangsläufig auf die industrielle Landwirtschaft zurückgreifen müssen. Und dabei schneidet die vegane Ernährung in Sachen vermeidbares Leid tatsächlich um Längen besser ab als alle anderen Ernährungsformen. Denn wo auf der einen Seite Tiere (z.B. Insekten, kleine Säuger wie Feldhamster und Mäuse) beim Anbau von Pflanzen für den menschlichen Verzehr sterben, sterben auf der anderen Seite Tiere beim Anbau von Pflanzen für den menschlichen Verzehr UND beim Anbau von Pflanzen als Futtermittel für die Nutztierhaltung UND die Nutztiere selbst. Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass es um ein Vielfaches ökologischer ist, pflanzliche Nahrung direkt zu konsumieren anstatt indirekt über das Essen von Fleisch. Man kann sich ja spaßeshalber mal versuchen vorzustellen, wie viel weniger angebaut werden müsste, wenn man global nur noch 7 Milliarden Menschen und nicht zusätzlich noch, geschätzt, 60 Milliarden Hühner, Schweine und Kühe ernähren müsste. Es hat schon seine Gründe, weshalb kluge Köpfe wie z.B. Bill Gates schon seit vielen Jahren in die Entwicklung von Fleischalternativen investieren.
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Das Thema ist so unglaublich komplex. Daher ist eigentlich der Schritt keine Tiere zu halten bzw. mindestens keine Fleischfresser oder auch Insektenfresser der realtiv noch einfachste weitere Punkt/Schritt.
generell Tiere, denn die grundsätzliche Frage ist immer noch: Was ist mit der Zucht von Tieren? Meerschweinchen oder Kaninchen fallen ja auch nicht einfach vom Himmel.
Warum findet man es also ok, ein anderes Lebewesen zu fangen, zu züchten, an die Leine zu hängen, in die Wohnung zu sperren. Ist es ok?
Ich glaube, dazu müsste man einen eigenen Thread aufmachen
Grundsätzlich bin ich allerdings kein Freund davon, Leuten sozusagen ihren eigenen Lebensstil um die Ohren zu hauen und zu sagen "Wenn du das und das lebst und propagiert, musst du konsequenterweise auch das und das machen".
Inkonsequent ist wohl die menschlichste aller Eigenarten, und ich bin zwar selbst kein Veganer, aber auch da gibt es Menschen, die das konsequenter ausleben und manche, bei denen es sich zb erstmal in erster Linie auf die Ernährung bezieht.
ZB kenne ich eine Veganerin (oder eine Frau, die sich vegan ernährt), die trotzdem Lederstiefel trägt, weil sie das Plastik halt auch doof findet und im Winter aber nicht mit Hanfschlappen oder Espandrilles rumlaufen will. Und das ist doch auch völlig ok.
Insofern habe ich schon Sorgenfalten, wenn man andeuten wollen würde, dass Veganer sich keine Haustiere halten dürften. Das hast du nicht gemacht, @Cindychill , du hast nur provokant gefragt.
Ich meine das jetzt nur vorbeugend und grundsätzlich.
Mit teilweise vegan habe ich mich übrigens auf die Inhaltsstoffe im Futter bezogen, die eben teilweise fleischlos sind. Also, wenn ich meinen Hund montags immer vegan füttere, dann ist das für mich fleischlos am Montag.
Ich habe mich damit nicht auf die grundsätzliche Lebenseinstellung "Veganismus" bezogen. Weil, da gibt es natürlich kein "teilweise", sondern nur "ganz oder gar nicht".
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Nur mal so gesagt: Am Veganismus stört mich am meisten, dass es so eine Blase ist und man sich nur vegan ernährt oder verhält, wenn man die 100% Marke knackt.
Weil man sich ja nur vegan ernährt, wenn man es immer tut. Das kommt so abgehoben rüber.
Ich kenne zum Glück auch Veganer, die das lockerer sehen. Weil jedes bisschen einfach zählt.
Für Hunde und Menschen kann ich mir eine überwiegend vegane Ernährung problemlos vorstellen, vollkommen vegan geht für Menschen, wenn sie mindestens b12 zuführen auch.
Weiss jemand, was im Fleisch drinnen ist oder in Milchprodukten, was ein Hund unbedingt braucht und was nicht pflanzlich ersetzt werden kann?
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Nur mal so gesagt: Am Veganismus stört mich am meisten, dass es so eine Blase ist und man sich nur vegan ernährt oder verhält, wenn man die 100% Marke knackt.
Weil man sich ja nur vegan ernährt, wenn man es immer tut. Das kommt so abgehoben rüber.
Ich glaube genau das ist auch oft das Problem. Deshalb gehen Nicht-Veganer auch immer gleich in die Defensive wenn es um solche Themen geht.
Ich persönlich hasse "solche" Veganer (die die missionieren und/oder meinen, jeden niedermachen zu müssen, der nicht zu 100% vegan lebt).
Ich finde es ist schon toll, wenn jemand vegetarisch lebt oder auch nur manchmal auf Fleisch verzichtet. Das sollte man nicht kleinreden!
Aber eben weil es oft so ist, ist diese ganze Thematik mit sehr vielen Emotionen besetzt und das macht eine Diskussion schwierig, egal ob es nun um Hunde oder Menschen geht.
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Deshalb gehen Nicht-Veganer auch immer gleich in die Defensive wenn es um solche Themen geht.
Das ist zumindest einer der Gründe. ^^
Ich schätze, dass viele Nicht-Veganer (oder Nicht-Vegetarier) genauso emotional auf das Thema reagieren, weil sie als vernunftbegabte Menschen wissen, dass ihr Fleischkonsum (und auch der ihres Hundes) mit dem Leid von Tieren einhergeht und das eigentlich eine Position ist, die man ethisch/moralisch nicht unbedenklich halten bzw. verteidigen kann. Weil man zugeben müsste, dass einem das Leid der Tiere so ziemlich egal ist bzw. das Leid nicht schlimm genug ist, dass man sein eigenes Leben dafür ändern würde.
Und dann zieht man sich entweder ganz aus diesem Thema zurück oder geht in die Offensive und belächelt vegane (vegetarische) Ernährung oder macht sie schlecht.
Und auch die Argumentationsform, dass einem sich vegan (vegetarisch) ernährenden Menschen dann seine übrig bleibenden "ethisch-moralischen Verfehlungen" vorgehalten werden, indem man die Logik auf die Spitze treibt, gehört dazu. Was man hier auch teilweise sieht. Wenn jemand sich vegan ernährt, erweitert sich die Diskussion darauf, dass aber ja die Hundehaltung an sich ethisch ja auch nicht ganz vertretbar ist. Dass man aber eine Ansicht auch leben kann, ohne alles bis in die Spitze zu treiben, sondern mit sich selbst einen Kompromiss einzugehen was in Ordnung ist und was nicht, wird dann nicht gelten gelassen.
Aber sorry, das ist schon wieder offtopic, wollte einfach mal eine Lanze mit den Veganern brechen, denn ich gehöre zu den anderen und auch ich muss mich oft zurückhalten nicht in diese Schiene zu fallen, wovon ich gerade geschrieben habe. ^^
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Jetzt mal etwas OT aus meiner eigenen Erlebenswelt (weswegen ich auch einfach gar nicht mehr drüber rede, was ich warum esse, solange nicht jemand direkt danach fragt - und das Gespräch gelegentlich auch dann von vorneherein abwürge):
Mehrheitlich bekomme ich als einen der ersten Sätze zu hören, dass man das grundsätzlich ja toll fände, aber die Missioniererei nicht leiden könne.
Wenn ich dann vorsichtig anmerke, dass ich eigentlich ja überhaupt nicht missioniert habe:„Ja Du! Du bist da aber auch die Ausnahme.“
Und das geht dann noch eine ziemliche Zeit lang weiter so mit Beispielen, was da wer wann wo völlig übertrieben gesagt oder gepostet hat (und was mir ehrlich gesagt ziemlich weit am Allerwertesten vorbeigeht). Und unterm Strich unterhalten wir uns nur ziemlich kurz (wenn überhaupt) über das, was derjenige mich eigentlich gefragt hat. Stattdessen endlos über einen (scheinbaren? ) Medienhype, den man doch eigentlich gar nicht unterstützen will. Warum redet man dann denn darüber? und wenn man sich für meine - ganz individuellen Gründe - eigentlich gar nicht interessiert? Warum fragt man dann?
Und jetzt hier im Thread: Ich habe bei niemandem aus der vegetarischen/veganen Richtung niedermachen oder missionieren gelesen. Echt nicht, hab nochmal durchgeguckt.
Ich werde mich jedenfalls in der nächsten Zeit mal etwas umfassender schlau machen über das Thema Hundeernährung. Sobald ich meine eigenen Danke für die vielen Anregungen.
Edit: Loras Hat sich mit Deinem Beitrag überschnitten. Danke Dir
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Ich füttere nicht vegan/vegetarisch und habe auch nicht die Absicht dies zu tun. Ich kenne Leute, die aus gesundheitlichen Gründen vegan/vegetarisch füttern und wo es dem Hund dadurch besser geht. Das wäre der einzige Grund für mich so zu füttern.
Für die Zeit, die der Hund bei mir lebt, soll er möglichst abwechslungsreich und vielfältig ernährt werden, eben das bekommen, was er fressen darf und kann.
Ich hab mich selbst lange vegan ernährt und habe meine Erfahrungen damit gemacht. "Überstülpen/anpreisen" will ich das keinem, weder meinem Mann, Freunden noch meinem Hund "nur weil ich das gut fand".
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Weil man zugeben müsste, dass einem das Leid der Tiere so ziemlich egal ist
Ich finde, dass es zahlreiche Gründe gibt, sich selbst vegan zu ernähren.
Bei meinem Hund stünden aber nicht Ethik und Umwelt im Vordergrund, sondern heilende bzw. präventive Aspekte im Fokus. Ich möchte die Ernährung meines Hundes so gestalten, dass er möglichst lange ohne Krankheiten leben kann und körperlich (wie geistig) fit bleibt.
Ist das ein verwerflicher Gedanke?
Wäre es falsch, vegan zu füttern ohne moralischen, ethischen und ökologischen Grundgedanken?
Jahrtausende alte Erfahrungen und aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, das "Gesundheit" besonders gut mit einer Kost aus pflanzlichen Lebensmitteln zu erreichen ist. Die Frage stellt sich, ob das auch für den Hund zutrifft.
Die Frage ist aktuell wissenschaftlich nicht zu beantworten.
Wissenschaftlich eindeutig akzeptiert ist heute die ovo-lakto-vegetarische Ernährung für den Hund, was den Begriff "artgerecht" neu überdenken lässt.
Artgerecht=Fleisch hat für mich noch nie gestimmt. "Artgerecht" ist in Bezug auf Hundeernährung ein dehnbarer Begriff. Für mich ein wenig "Pippi Langstrumpf-Welt"
Ist verarbeitete Industrienahrung artgerecht? Sicher nicht. Rohe Schlachtabfälle mit rohem Gemüse? Gekochtes oder reine (aufgeschlossene) Pflanzennahrung mit Pülverchen?
Vor ein paar Jahren galt in der Forenwelt gekochte Nahrung als unzumutbar und "tierquälerisch". Dann die vegetarische Ernährung. Heute also vegan. Wie lange wird es dauern, bis sich die vegane Hundeernährung von einer Randerscheinung zum Mainstream entwickelt?
Meine Prognose: Gar nicht. Nach wie vor ernähren über 80% aller HH ihre Hunde mit Fertignahrung und daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern
umfassender schlau machen über das Thema Hundeernährung.
Ich hatte heute übrigens große Lust für meinen Hund vegan zu kochen......angeregt durch diesen Thread
Hundeernährung kann man sehr vielseitig gestalten. Schlau machen ist ein guter Weg
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Ich finde, dass es zahlreiche Gründe gibt, sich selbst vegan zu ernähren.
Bei meinem Hund stünden aber nicht Ethik und Umwelt im Vordergrund, sondern heilende bzw. präventive Aspekte im Fokus. Ich möchte die Ernährung meines Hundes so gestalten, dass er möglichst lange ohne Krankheiten leben kann und körperlich (wie geistig) fit bleibt.Ist das ein verwerflicher Gedanke?
Wäre es falsch, vegan zu füttern ohne moralischen, ethischen und ökologischen Grundgedanken?
Ich verstehe deine Fragen im Bezug auf meinen Beitrag nicht so ganz... im Bezug auf meinen Beitrag sehe ich da nicht so den direkten Zusammenhang.
Aber wenn es dir hilft: Ich habe nirgends erwähnt, dass das was ich geschrieben habe immer und für alle zutrifft und warum ein anderer Grund verwerflich oder falsch sein sollte verstehe ich auch nicht. ^^
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