Warum vegan füttern? Warum nicht vegan füttern?

  • Mir kommt das ganz schön albern vor, wenn man auf einer veganen Wurst rumreitet, wo ich zu 95 % im veganen Thread Gerichte ohne Fleischersatzprodukte zeige. Und eine vegane Dose hat mein Hund noch nie bekommen. Mir scheint, dass das Thema dich emotional so belastet, dass mit dir leider keine respektvolle Diskussion möglich ist.

    ja, mach mich nur lächerlich, weil meine Standpunkte möchtest Du gar nicht diskutieren. Es fällt schwer, sich selbst zu hinterfragen :) Da ist es einfacher, sich über den anderen lustig zu machen. Richtig, mit Leuten wie dir kann man nicht diskutieren, denn Du scheinst gar nicht weiter denken zu wollen


    Und ja, jemand der seinen Hund rein vegan ernährt, hat sich das falsche Tier für sich ausgesucht. Auch wenn das der Veganfütterer natürlich nicht hören möchte.

  • Ich würde meinen Hund aktuell nicht vegan ernähren, da ich froh bin jetzt ein Trockenfutter gefunden zu haben was er gut isst und gut verträgt.


    Prinzipiell hätte ich allerdings nichts dagegen es irgendwann mal zu probieren. Ich denke mit dem Anstieg der Weltbevölkerung, dem Leid der Tiere und dem Klimawandel ist eine vegane Ernährung eine sehr gute Alternative. Dafür müsste es allerdings ein veganes Trockenfutter mit guter Zusammensetzung und Mini Kroketten geben. Bisher habe ich das noch nicht gesehen.

  • gut, dann antworte ich mal auf die Eingangsfrage.


    Ich füttere meine beiden Hunde nicht vollständig vegan, aber sie bekommen als Basis zeitweise ein veganes (also fast, das Veggie Dog ist ja nur zu 99,99% vegan) TroFu, im Wechsel mit TroFu mit Insektenprotein. Dazu gibts sehr oft Essensreste von meinem Essen (ich koche für mich selbst vegan), aber auch mal vegetarisches Essen von meinem Freund + Kauartikel vom Tier + hin und wieder mal einen Beutel Bio-Nassfutter vom Tier (das bekommt vor allem meine Hündin als Belohnung nach dem Sport).


    Begründung:

    ich habe früher gebarft, einige Jahre lang. War davon total überzeugt und meine Hunde haben es auch soweit gut vertragen, außer dass sie gekotzt haben oder Verdauungsprobleme bekamen, wenn der Knochenanteil zu hoch war.

    Ich selber hab vor etlichen Jahren aufgehört, Fleisch zu essen und habe mich vor 4 Jahren für die komplett pflanzliche Ernährungsweise entschieden. Grund war, dass mich die Erzeugung tierischer "Lebensmittel" von jetzt auf gleich so dermaßen angewidert hat, dass ich einfach umgestiegen bin. Für mich sind Fleisch, Eier, Milch usw. keine Nahrungsmittel mehr. Will ich einfach nicht mehr, fertig. Wenn man mich fragt, warum, dann sage ich: aus jedem Grund, den es gibt. Da gibt's nicht den einen Grund.

    Die erste Zeit hab ich an der Ernährung der Hunde nichts geändert, irgendwann wollte ich aber nicht mehr mit rohem Fleisch hantieren. Also hab ich's eingestellt und auf ein kaltgepresstes fleischhaltiges Futter umgestellt (Lupovet). Haben sie sehr gut angenommen und vertragen. Dann stieß ich auf das Futter mit Insektenprotein - interessant aus ökologischen Gründen. Ausprobiert, hat funktioniert. Veganes Futter war mir erst nicht geheuer, es kam mir falsch vor, ich hatte Vorbehalte...

    Dann hab ich aber einfach mal einen kleinen Sack Veggie Dog gekauft und erstmal nur als Leckerli gegeben. Kam gut an, haben sie gut vertragen. Also hab ich mal nen großen Sack bestellt, habs erst nur dem Rüden gegeben (wg. des Alters sollte er eh etwas proteinärmer essen), meiner Hündin weiterhin das Insektenfurter. Jetzt bin ich aber soweit, dass ich abwechle. Das mache ich deshalb, weil ich es für nicht optimal halte, den Hunden jahrelang das gleiche Futter zu geben. Abwechslung sollte sein und daher bekommen sie verschiedene Sorten, mal mit tierischem Protein (Insekten in dem Fall), mal ohne. Wenn ein Sack leer ist, gibts nen anderen... Und dazu halt immer noch irgendwas anderes (siehe oben).


    Für mich ist das ein Kompromiss, mit dem ich gut leben kann.


    Demnächst möchte ich mich gerne mal ins Thema Kochen für Hunde reinlesen, das wird dann vermutlich erstmal vegetarisch und gerne auch vegan sein, ein TroFu wird es aber immer auch geben. Kauartikel und hin und wieder mal Nassfutter auf Tier-Basis werde ich auch weiterhin füttern, meine Hunde fahren da voll drauf ab, auch wenn sie ihren Veganerfraß auch lieben. Es ist gut zu wissen, dass sie so ziemlich alles mögen und vertragen. Sie sind gesund und sportlich aktiv, ich sehe keine Nachteile in unserer Fütterungsart. Auch sehe ich es absolut positiv, dass sich auf dem Gebiet der Hundenahrung grad so viel tut. Nachhaltigkeit und Ethik sind halt Themen, die nicht nur meine eigene Ernährung betreffen.

  • jennja Wow, danke, dass du doch noch hier geschrieben hast!


    Ich muss sagen, dass ich so ziemlich überall deiner Meinung bin. Vorallem auch was die Ernährung betrifft. Du machst es abwechslungsreich, weisst aber auch, dass deine Hunde Tiernahrung, hier als Nassfutter, lieben und sie bekommen es auch.

    Genauso, dass du immerhin Insekten in deinen Futterplan aufnimmst.

    Doch, das finde ich ok.


    Nicht, dass ich meine Nasen so ernähren wollen würde, aber deinen Standpunkt kann ich absolut verstehen. Und vorallem bist du beim Futter nicht so extrem, also ausschliesslich vegan.

    Das ist dass was ich für mich nicht akzeptieren kann.


    Danke für diesen interessanten und schönen Beitrag :nicken::bussi:


    Oh, ich habe die Kauartikel ganz vergessen. Das finde ich ja eh top :gut:

  • ich kann ja nur von mir sprechen, aber mein Eindruck ist, dass vegane Hundehalter bemüht sind, sowohl den Ansprüchen an eine möglichst artgerechte (was immer das konkret heißen mag) Hundeernährung als auch dem eigenen Maßstab an Umweltverträglichkeit & Tierethik gerecht zu werden. Das ist ein Spagat und geht nur, indem man Kompromisse eingeht.

    Dass jemand seinem Hund ausschließlich veganes Trofu hinstellt und damit das Thema abgehakt ist, dürfte wohl eher die Ausnahme sein.

    Man guckt ja auch auf seinen Hund und erfreut sich daran, wenn er Spaß am Futtern hat, wenn Abwechslung im Napf herrscht, wenn Freude aufkommt, weil es was tolles gibt, was es vielleicht auch nicht so oft gibt (bei uns eben Nassfutter und Kauartikel)... Ich selber habe an der veganen Ernährung irre viel Spaß, viel mehr als früher. Ich koche viel lieber (früher hab ich's gehasst), probiere Sachen aus, ja ich feiere mein Essen! Und davon profitieren auch meine Hunde. ;-)


    Hundeernährung sollte ohne Dogma auskommen, sie sind doch eh so anpassungsfähig, vorrausgesetzt, sie sind gesund und vertragen alles, was man ihnen vorsetzt (sinnvolle Nahrungszusammensetzung vorausgesetzt).

    Aber das heißt nicht, dass ich meine eigenen Überzeugungen völlig ausblenden muss. Und das bedeutet eben auch, dass ich meine Hunde nicht ins Tierheim bringe, nur weil nicht mehr hinter der Fütterungsart, wie wir sie jahrelang praktiziert haben, stehe. Ich denke darüber nach, wie ich mein Dilemma (Hundeernährung vs. eigene ethische Grundsätze) auflösen oder zumindest auf ein möglichst niedriges Level bringen kann, sodass es mir weiterhin möglich ist, Hunde zu halten, denn das möchte ich auch in Zukunft (dann vielleicht kleinere Hunde, die müssen weniger essen...).

  • Ich freu mich über jeden Vegetarier/Veganer hier, weil ich der Meinung bin, dass sie unsere Welt ein Stückchen besser machen. :smile:
    Auf jeden Vegetarier/Veganer der "missioniert" kommen für mich gefühlt 100 Fleischesser die sagen "Wer kein Fleisch essen will soll keine veggie-Wurst essen sondern es dann auch ernst meinen!!" und natürlich "die Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg!"

    Ganz schlimm sind die FB Beiträge zu vegetarischen Ersatzprodukten....da gibts immer ganz viele die sich böse böse angegriffen fühlen, weil es ihr Fleischprodukt auch vegetarisch gibt. Das ist einfach nur peinlich |)


    Ich bin übrigens selber nicht vegetarisch/vegan, versuche aber meinen Fleischkonsum gering zu halten. Balin bekommt reguläres Futter, bei Hundekeksen und co schau ich aber jetzt auch mal bei den Veggie Sachen vorbei :smile:


    Solange der Bedarf auf eine gesunde Art und Weise gedeckt ist, spricht für mich auch nichts dagegen, nur ich denke da muss man sehr aufpassen, wie beim BARF ja auch.

    Würde Balin das essen was er sich aussuchen würde, wäre er schon lange nicht mehr am Leben :tropf:. Er würde nämlich einfach alles essen, was nur im entferntesten Sinne essbar ist.

  • Ich erlebe auch sehr viel häufiger "Veganer-Bashing" als missionierende Vegetarier/Veganer. Mich nervt das. Mich nerven zwar auch die "Missionierer", aber das sind, meines Erachtens nach, viel weniger, als immer behauptet wird. Und dass Veganer einem sagen, dass sie vegan leben... tja, wenn man sie zum Grillen/Essen einlädt, bleibt ihnen ja nichts anderes übrig :ka: Da finde ich die Fleischesser, die auf ihr "Recht auf Fleisch" pochen (und selbst bei sowas wie einem Veggi-Day in der Kantine auf die Barrikaden gehen...), wesentlich anstrengender.


    Ich selbst esse übrigens Fleisch, versuche aber auch, dabei Maß zu halten und zu gucken, was für Fleisch ich kaufe. Perfekt läuft das sicher nicht, aber ich bin weit davon entfernt, jeden Tag Fleisch oder Wurst zu essen. Wäre ich konsequent, wäre ich übrigens meiner Überzeugung nach mindestens Vegetarier. Ich vermute auch, dazu wird es früher oder später noch mindestens weitestgehend kommen. Aber soweit bin ich noch nicht.


    Ich finde übrigens die Mischernährung für Hunde, die hier einige praktizieren, sehr ansprechend. Ich selbst traue sie mir allerdings nicht zu und hätte vermutlich auch meine Schwierigkeiten, Marley davon zu überzeugen. Der beäugt neue Nahrungsmittel mit großer Skepsis. Inzwischen nimmt er mal ein Stück gekochte Kartoffel so, aber die meisten pflanzlichen Nahrungsmittel nimmt er höchstens in Verbindung mit Fleisch. Wie er auf Veggie-TroFu reagieren würde, weiß ich nicht, aber reine TroFu-Fütterung kommt für mich auch nicht mehr in Frage, weil ich einfach weiß, dass er Nassfutter oder Frischfütterung viel lieber mag.


    Ich habe allerdings auch meine grundsätzlichen Schwierigkeiten mit einer (rein) vegetarischen/veganen Ernährung für Hunde, zumindest ohne medizinische Notwendigkeit. Der Verdauungstrakt eines Hundes ist halt einfach wesentlich mehr darauf ausgelegt, tierische Nahrungsmittel zu verwerten. Ich bin mir nicht sicher, ob die Herkunft der Nährstoffe nicht langfristig eben doch einen Unterschied macht, Stichwort Epigenetik und Bioverfügbarkeit. Ich möchte da einfach keine Experimente mit meinem Hund machen.

    Da ja auch anfangs mal auf den Panda als hauptsächlich pflanzenfressendes Raubtier Bezug genommen wurde: er hat einen wesentlich langsameren Stoffwechsel als seine fleischfressenden Verwandten, ist dadurch weniger aktiv und einen Großteil des Tages mit Fressen beschäftigt. Effektiv ist seine Ernährungsweise also nicht und daher auch in meinen Augen nicht als "glänzendes Beispiel" geeignet, dass auch ein Tier mit "carnivorem" Verdauungssystem sich (fast) rein pflanzlich ernähren kann.


    Bei der durch Zusätze ergänzten Fütterung können wir als Menschen da für unsere Hunde sicherlich einiges ausgleichen. Für mich ist aber eine Ernährung, die ohne solche Zusätze kaum auskommt (außer vielleicht, man weiß ganz genau, was man tut - das kann ich nicht beurteilen) nicht erstrebenswert. Überspitzt formuliert: man könnte sich als Mensch auch dauerhaft von Astronautennahrung ernähren. Ob das aber wirklich gesund ist, betrachte ich zumindest mit einer gewissen Skepsis.


    Übrigens finde ich einen Großteil der Diskussionsbeiträge hier sehr angenehm. Ernährung ist - für Mensch und Hund - nunmal immer emotional behaftet; da fällt es nicht immer leicht, sachlich zu bleiben. Umso schöner finde ich es, wenn unterschiedliche Herangehensweisen und Ansätze auch mal nebeneinander stehen können. Mich hat der Thread auf jeden Fall dazu inspiriert, mich noch einmal mehr mit meiner eigenen Ernährung zu beschäftigen und nach Möglichkeiten zu suchen, dabei nachhaltiger zu agieren, ohne gleich in den völligen Verzicht zu gehen. Der fällt mir nach den langen Allergiegeschichten meiner Kindheit nämlich noch immer schwer, wenn er nicht medizinisch indiziert ist...

  • Ich bin vor gut 2 Monaten erst auf vegane Ernährung umgestiegen. Seit Teenagerzeiten (mit Unterbrechung) bin ich Vegatarier. Obwohl ich mich schon länger mit vegan beschäftige, konnte ich diesen Schritt erst machen nachdem ich für mich annehmen kann, dass es ok ist nicht perfekt vegan zu sein. Ein Schritt nach dem anderen, so wie es einem möglich ist. Alles von jetzt auf gleich ändern zu wollen und 100% ethisch korrekt, nicht nur in Bezug auf Tiere, leben zu wollen, würde (mich) wohl verzweifeln und aufgeben lassen.

    Ich fände es schön wenn jeder so viel, wie es ihr/ihm möglich ist, macht um das Leid und Tod anderer (Tiere und natürlich auch Menschen) zu vermeiden. Das ist nicht immer einfach die ganzen Zusammenhänge zu durchblicken und hat ja auch viel mit Prägung, Kultur, usw. zu tun.


    Warum ich mir schon jetzt Gedanken um die Ernährung meiner Hunde mache obwohl ich mir noch keine konkreten Gedanken über vegane Schuhe oder veganes Shampoo gemacht habe: Die Fütterung meiner Hunde macht einen großen Teil meines Konsums tierischer Produkte aus! Das sind bei mir auf gesamt 30 kg Hund 400g Reinfleischdose, 250g TroFu pro Tag plus Leckerchen & Knabberkram. Da kommen schon einige kg bzw Tierleben im Jahr zusammen.


    Ich würde nie meinen Hunden ein Futter hinstellen nach dem Motto friss oder stirb. Aber ich will auch nicht mehr das Geschmackserlebnis meiner Hunde über das Leid der (Nutz)Tiere stellen. Also versuche ich Kompromisse zu finden, die für meine Hunde und mich akzeptabel sind.


    Welche Veränderung ich in den nächsten Monaten bezüglich Hundefutter anstrebe:

    TroFu nur noch VeggieDog Origin oder InsectDog, wird von beiden gemocht bzw andere veggie Futter werde ich testen

    Für meine ältere Hündin koche ich schon ab und zu vegan oder sie bekommt von meinem Essen und ihr schmeckt das genauso gut wie mit Fleisch, das gibts dann in Zukunft öfter.

    Bei meiner jüngeren Hündin möchte ich den Anteil der Reinfleischdose reduzieren und pflanzliche Proteinquellen entsprechend hinzufügen – mal sehen was der Gourmetpudel davon hält.

    Sie bekommen zu der gekochten bzw selbst zusammengestellten Mahlzeit ein Mineralstoff-VitaminPulver.


    Meine Hunde waren schon da bevor ich vegan wurde oder mich überhaupt nur damit beschäftigt hatte. Soll ich sie nun abgeben? Bestimmt ist niemandem damit geholfen, denn auch im Tierheim würden sie gefüttert werden müssen.

    Überlegungen für die Zukunft, die ich mir auch weiterhin nicht ohne Hundehaltung vorstellen kann: Wenn meine ältere Hündin mal nicht mehr ist, 1. bleibt die jüngere Einzelhund oder wenn die jüngere mit 1. gar nicht klar kommen sollte, zieht 2. ein kleiner Hund (= weniger Futter) ein. Auf jeden Fall wird es in Zukunft nur noch Secondhand-Hunde hier geben, die gibt es sowieso schon, müssen ohnehin gefüttert werden, ob nun bei mir oder woanders.


    Bezüglich was würde ein Hund fressen wenn man ihm die Wahl ließ:

    Mein Terrier hatte Probleme mit dem hohen Fleischanteil zu Barfzeiten und hat nie eine gefangene Maus oder gefundenes Aas gefressen, sehr wohl aber weg geworfenes Pausenbrot mit Käse oder auch Nutella, Fritten, Pizza usw. Sie liebt Brot, Nudeln, Nüsse und Kichererbsen. Der Pudel würde tatsächlich gerne nur Fleisch/Tierisches fressen, so langsam findet sie das ein oder andere Pflanzliche (wie Nüsse) aber auch essbar.

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