Warum vegan füttern? Warum nicht vegan füttern?
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Wenn man über den Sinn oder Unsinn von Veganer Ernährung spricht, dann muss man doch über sowas echt nicht reden.
Das ist da nämlich kein Problem ... ich finde noch nicht mal moralisch, denn wenn du anders nicht überleben kannst, dann ist das so.
Vegan macht richtig Sinn, wenn du in einer Industrienation wohnst.
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98% von was? Der Weltproduktion? der EU-Produktion? oder der Deutschlandweite nicht Bio-Anteil? Was ist dann mit dem Weiderind aus konventioneller Haltung? Wo fällt das rein?
Keiner sagt das das was momentan an Fleisch gegessen wird der Goldstandard ist.
Aber erst ist das heutige Wissen so groß, das Ernährungsfehler nicht auftreten können - dann geht es gar nicht um gesunde Ernährung.
Dann werden Hunde schon seit Xtsd Jahren mit Mais ernährt - den es solange noch gar nicht gibt.
A weng genauigkeit tät nicht schaden.
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Ich finde, wenn man über Nachhaltigkeit der Ernährung, vernünftige Landnutzung und Anbau von Getreide/Soja u.ä. für Menschen vs. Vieh spricht, muss man eigentlich auch über das Problem der Nahrungsmittelverschwendung reden. Das hat zwar mit veganer Ernährung des Hundes nicht direkt etwas zu tun, aber die ganze Frage "Wie können wir uns (und unsere Tiere) langfristig vernünftig nachhaltig ernähren" ist ja eben doch noch ein Stück komplexer.
Zur Zeit wird schätzungsweise ein Drittel der produzierten Lebensmittel einfach weggeworfen. Weil die Ernte den "Qualitätsansprüchen" (oder seltsamen Normen) nicht genügt, weil Menschen Lebensmittel wegwerfen, die das MHD überschritten haben, weil Supermärkte und Restaurants nicht verkaufte Speisen und Lebensmittel in die Tonne kloppen. Teils werden auch Ernten einfach auf dem Feld gelassen, damit die Preise nicht sinken bzw. aus selbigem Grund sofort vernichtet. Würde man dafür sorgen, dass mindestens 95% der produzierten Lebensmittel auf den Tellern landen, bräuchte man vermutlich erst einmal nicht mehr über dauernd notwendige neue Ackerlandgewinnung nachdenken, jedenfalls nicht mehr in diesem Ausmaß.
Ich sehe es übrigens definitiv auch so, dass der Fleisch- und Milchkonsum enorm sinken müsste. Nicht unbedingt um 98%, denn es müssten ja nicht alle Massenbetriebe ersatzlos gestrichen werden. Eine Umstellung auf (mindestens hauptsächliche) Weidehaltung wäre ja auch denkbar. Fleisch müsste aber zwangsläufig ein gutes Stück teurer werden; es ist manchmal einfach erschreckend, für wie wenig Geld man das inzwischen bekommt. Welchen Effekt das dann unterm Strich auf die Hundeernährung hätte/haben müsste, wenn Schlachtreste nicht mehr in diesen Mengen zu Verfügung stünden... keine Ahnung
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Fleisch müsste aber zwangsläufig ein gutes Stück teurer werden; es ist manchmal einfach erschreckend, für wie wenig Geld man das inzwischen bekommt.
deshalb wird davon u.a. soviel verzehrt, es ist teils billiger als hochwertige, gemüselastige (Bio-) Ernährung.
Passend dazu lese ich in der Zeitung, dass männliche Küken geschreddert werden müssen, weil sonst, wenn man die aufziehen müsste, das Ei um 3 Cent teurer werden müsste ohne Worte...
Fleischhandel und Ernährungswirschaft ist ein ewiger Teufelskreis aus wirtschaftlichen, politischen und sonstwelchen Interessen. Das Tierwohl kommt ganz zum Schluß, scheint mir.
OT Ende
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es ist manchmal einfach erschreckend, für wie wenig Geld man das inzwischen bekommt. Welchen Effekt das dann unterm Strich auf die Hundeernährung hätte/haben müsste, wenn Schlachtreste nicht mehr in diesen Mengen zu Verfügung stünden... keine Ahnung
Immer noch genug, zumindest wenn der Handelsschwachsinn aufhört.
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Ich finde es schwierig bei einer Diskussion Klimafreundlichkeit und Ethik beim Thema Ernährung zu vermischen. Manches ergänzt sich, aber einiges schließt sich auch gegenseitig aus. Ich denke, man muss diese beiden Aspekte einzeln betrachten, um dann einen Konsens (oder Kompromiss) zu finden.
Um das Ursprungsthema aufzugreifen: Ich finde den Gedanken an eine vegane Ernährung von Hunden durchaus nachvollziehbar. Der Zeitgeist lässt sicherlich noch viel mehr Leute in Zukunft darüber nachdenken.
Man sollte sich nur bewusst sein, dass man noch etwas im Dunkeln tappt, was die vegane Ernährung von Hunden angeht. Im Gegensatz zur vegetarischen Ernährung, die durchaus (zumindest zeitweise) in der Geschichte des Hundes vorkommt, ist die vegane Ernährung absolutes Neuland.
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Wenn man über den Sinn oder Unsinn von Veganer Ernährung spricht, dann muss man doch über sowas echt nicht reden.
Das ist da nämlich kein Problem ... ich finde noch nicht mal moralisch, denn wenn du anders nicht überleben kannst, dann ist das so.
Vegan macht richtig Sinn, wenn du in einer Industrienation wohnst.
Eben. Es geht doch nicht darum, irgendwelchen Völkern in der tiefsten mongolischen, angolischen, russischen...Provinz das Halten und Schlachten von Tieren zu verbieten. Das halte ich für - zumindest absehbar lange Zeit - nicht umsetzbar. Und das hätte auch keinen merklichen Einfluss auf den Klimawandel. Wirklich problematisch sind doch die Industrienationen mit ihrer Massentierhaltung. Da muss angesetzt werden. Und da ist diese Diskussion um "man kann nicht alle Flächen weltweit als Ackerland nutzen" sowas von irrelevant. Es werden jetzt schon Pflanzen in riesigen Gewächshäusern, in zig Etagen übereinander, produziert - Stichwort "Vertical Farming" - was es im Prinzip ermöglicht, Ackerbau selbst in der Arktis oder in der Wüste zu betreiben - und genau dahin wird es auch in Zukunft gehen. Das muss nicht jedem gefallen, die technologische Entwicklung in diese Richtung wird sich aber nicht aufhalten lassen. Dazu vielleicht mal ein paar interessante Artikel:
https://www.wiwo.de/technologi…-produziert/13551586.html
https://www.businessinsider.de…ger-co2-verursacht-2019-6
Ebenso wird In-Vitro-Fleisch - also die Fleischproduktion mittels angelegter Stammzellenkulturen - die Zukunft sein. Das ist auch keine Entwicklung, die für uns hier in Europa erst in zehn Jahren relevant sein wird, im Gegenteil. Europäische und deutsche Unternehmen wie z.B. Wiesenhof planen bereits jetzt den Einstieg in die In-Vitro-Fleisch-Produktion. Nach Schätzungen soll innerhalb der kommenden 20 Jahre bereits 1/3 des weltweit produzierten Fleisches aus der Retorte kommen - und wer weiß, vielleicht hat das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken - in den Industrie- und Schwellenländern - dann in 30-40 Jahren sogar endlich ganz ein Ende.
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Dann werden Hunde schon seit Xtsd Jahren mit Mais ernährt - den es solange noch gar nicht gibt.
A weng genauigkeit tät nicht schaden.Wo immer steinzeitliche Menschen sesshaft geworden sind, gab es je nach dem was der Boden hergab, entsprechende Landwirtschaft. Ob nun in Südchina, Mittelamerika oder Westafrika oder woanders. Der Übergang vom Nomaden und Jäger zum Bauern passierte ja nicht plötzlich, sondern vollzog sich in einem langen Wandel.
In dieser Zeit konnte sich der Mensch quasi von seiner direkten Umwelt "emanzipieren" und die kargsten Zonen dieses Planeten besiedeln.......Hochgebirge, Steinwüsten, Arktis oder meinetwegen auch die südamerikanischen Anden. Wann wo Mais, Weizen, Kartoffeln und Gerste usw. überwiegend angebaut wurden, ist wissenschaftlich nicht sicher, aber aufgrund der unterschiedlichen Klimaverhältnisse geographisch eingegrenzt.
Dank immer raffinierterer Kochtechniken kamen neben Mehlspeisen auch zunehmend Wurzeln und Knollen auf den Speiseplan, die roh lange Zeit als ungenießbar galten. Eine pflanzliche Ernährung ( nicht roh, sondern erhitzt) ist dem Hund, der sich dem Menschen angeschlossen hat, eigentlich seit Jahrtausenden vertraut
Kein anderes Lebewesen als der Hund kommt heutzutage neben dem Menschen in den Genuss derart hochwertiger und energiereicher Nahrung........ganz gleich ob auf dem Speiseplan pflanzliche oder tierische Kost steht.
Aufgrund der aktuellen Debatte über Massentierhaltung und Tierleid kann man sich durchaus ohne schlechtes Gewissen wieder an den Ursprung der Hundeernährung erinnern.......ein Mix aus wenig Fleisch/Fisch, Gemüse, Speisereste wie Reis, Kartoffeln, Hirse, Nudeln....ggf. etwas Sauermilch, Obst, Nüsse.
Nach den heutigen ernährungsphysiologischen Erkentnissen ist man auch in der Lage, den Hund komplett fleischlos zu ernähren. Wenn man denn will. Will man nicht, dann erübrigen sich auch alle Argumente, die in diese Richtung zielen.
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Ich erlebe auch sehr viel häufiger "Veganer-Bashing" als missionierende Vegetarier/Veganer. Mich nervt das. Mich nerven zwar auch die "Missionierer", aber das sind, meines Erachtens nach, viel weniger, als immer behauptet wird. Und dass Veganer einem sagen, dass sie vegan leben... tja, wenn man sie zum Grillen/Essen einlädt, bleibt ihnen ja nichts anderes übrig Da finde ich die Fleischesser, die auf ihr "Recht auf Fleisch" pochen (und selbst bei sowas wie einem Veggi-Day in der Kantine auf die Barrikaden gehen...), wesentlich anstrengender.
Ich selbst esse übrigens Fleisch, versuche aber auch, dabei Maß zu halten und zu gucken, was für Fleisch ich kaufe. Perfekt läuft das sicher nicht, aber ich bin weit davon entfernt, jeden Tag Fleisch oder Wurst zu essen. Wäre ich konsequent, wäre ich übrigens meiner Überzeugung nach mindestens Vegetarier. Ich vermute auch, dazu wird es früher oder später noch mindestens weitestgehend kommen. Aber soweit bin ich noch nicht.
Ich finde übrigens die Mischernährung für Hunde, die hier einige praktizieren, sehr ansprechend. Ich selbst traue sie mir allerdings nicht zu und hätte vermutlich auch meine Schwierigkeiten, Marley davon zu überzeugen. Der beäugt neue Nahrungsmittel mit großer Skepsis. Inzwischen nimmt er mal ein Stück gekochte Kartoffel so, aber die meisten pflanzlichen Nahrungsmittel nimmt er höchstens in Verbindung mit Fleisch. Wie er auf Veggie-TroFu reagieren würde, weiß ich nicht, aber reine TroFu-Fütterung kommt für mich auch nicht mehr in Frage, weil ich einfach weiß, dass er Nassfutter oder Frischfütterung viel lieber mag.
Ich habe allerdings auch meine grundsätzlichen Schwierigkeiten mit einer (rein) vegetarischen/veganen Ernährung für Hunde, zumindest ohne medizinische Notwendigkeit. Der Verdauungstrakt eines Hundes ist halt einfach wesentlich mehr darauf ausgelegt, tierische Nahrungsmittel zu verwerten. Ich bin mir nicht sicher, ob die Herkunft der Nährstoffe nicht langfristig eben doch einen Unterschied macht, Stichwort Epigenetik und Bioverfügbarkeit. Ich möchte da einfach keine Experimente mit meinem Hund machen.
Da ja auch anfangs mal auf den Panda als hauptsächlich pflanzenfressendes Raubtier Bezug genommen wurde: er hat einen wesentlich langsameren Stoffwechsel als seine fleischfressenden Verwandten, ist dadurch weniger aktiv und einen Großteil des Tages mit Fressen beschäftigt. Effektiv ist seine Ernährungsweise also nicht und daher auch in meinen Augen nicht als "glänzendes Beispiel" geeignet, dass auch ein Tier mit "carnivorem" Verdauungssystem sich (fast) rein pflanzlich ernähren kann.
Bei der durch Zusätze ergänzten Fütterung können wir als Menschen da für unsere Hunde sicherlich einiges ausgleichen. Für mich ist aber eine Ernährung, die ohne solche Zusätze kaum auskommt (außer vielleicht, man weiß ganz genau, was man tut - das kann ich nicht beurteilen) nicht erstrebenswert. Überspitzt formuliert: man könnte sich als Mensch auch dauerhaft von Astronautennahrung ernähren. Ob das aber wirklich gesund ist, betrachte ich zumindest mit einer gewissen Skepsis.
Übrigens finde ich einen Großteil der Diskussionsbeiträge hier sehr angenehm. Ernährung ist - für Mensch und Hund - nunmal immer emotional behaftet; da fällt es nicht immer leicht, sachlich zu bleiben. Umso schöner finde ich es, wenn unterschiedliche Herangehensweisen und Ansätze auch mal nebeneinander stehen können. Mich hat der Thread auf jeden Fall dazu inspiriert, mich noch einmal mehr mit meiner eigenen Ernährung zu beschäftigen und nach Möglichkeiten zu suchen, dabei nachhaltiger zu agieren, ohne gleich in den völligen Verzicht zu gehen. Der fällt mir nach den langen Allergiegeschichten meiner Kindheit nämlich noch immer schwer, wenn er nicht medizinisch indiziert ist...
Bezüglich des Verdauungstraktes sehe ich beim Hund keinen großen Unterschied im Vergleich zum Menschen.
Auch das Argument, das der Hund einen (viel) kürzeren Darm hätte, stimmt so nicht.
https://hundeprofil.de/hunde-s…sser-weiloder-doch-nicht/
Bei einer ausgewogenen veganen Hundefütterung ( Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse, Sämereien, gesunde Öle )
bleibt meiner Meinung nach nichtmehr viel übrig, das man noch dazugeben müsste:
-VitB12: wird aus Bakterien gewonnen, die so auch in der Natur vorkommen. ( https://www.vitaminb12.de )
-Omega3 ( DHA + EPA ) wird aus Algen hergestellt die im künstlichen Meerwasser kultiviert werden
( keine Schadstoffbelastung ) https://www.zentrum-der-gesund…/omega-3-fettsaeuren.html
-Kalzium: z.b. aus Dolomit
https://www.topfruits.de/dolom…und-magnesium?sPartner=22
https://www.energetikum.org/ur…-positiven-eigenschaften/
Auch einige Pflanzen enthalten viel Kalzium.
-evtl. Jod, falls ein Mangel besteht. Kann mit einem Urintest überprüft werden.
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B12 muss schon bei Menschen, die sich vegan ernähren künstlich zugeführt werden. Biologisch aktives B12 kommt nur in tierischer Nahrung vor. Die Analoga, die über Pflanzen bezogen werden nützen einem nichts, sie blockieren sogar die Aufnahme des biologisch aktiven B12 und verschleiern einen B12 Mangel im Standardtestverfahren.
Somit kann man schon bei Menschen, die sich vegan ernähren, nicht von ausgewogener, bedarfsdeckender Ernährung sprechen. Man gaukelt sich selbst etwas vor, was einfach nicht möglich ist.
Mein Hund würde mir die Mittelkralle zeigen bei rein veganer Ernährung. Dann geht sie eben Muscheln fischen, oder fängt wirklich an ernsthaft zu Jagen und nach Aas/Kot zu suchen. Mir wäre es lieber, sie würde mehr pflanzliche Sachen von sich aus fressen. Aber ohne ihr die unterzujubeln nimmt sie höchstens noch rohen Kohlrabi und Melone.
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