Warum vegan füttern? Warum nicht vegan füttern?

  • Da wäre doch, logisch betrachtet, dass (eventuelle) Leid des Haustiers das kleinere Übel, oder nicht?


    Das ist für mich die falsche Fragestellung...


    Die Frage sollte eher lauten, wenn ich kein Leid in Kauf nehmen möchte hinsichtlich der Haustierhaltung/Fütterungsfrage, wieso stelle ich dann nicht den eigenen Egoismus hinten an und verzichte auf die Haltung eines Carnivoren?

    Weil es nicht notwendig ist. Ein Hund kann prima vegan ernährt werden, also muss man da keine Kompromisse eingehen. Hunde sind auch keine reinen Carnivoren...

  • Kann mir jemand sagen

    • ob es korrekt ist dass die Verstoffwechselung von pflanzlichen Proteinen (rote Linse, Erbse ..) beim Hund stärker die Nieren belastet als die Verwertung von tierischen Proteinen
    • wenn ja warum das so ist

    Das stimmt so nicht, geht wahrscheinlich um den Puringehalt. Der ist bei den meisten Fleischsorten ähnlich hoch bzw. höher. Milchprodukte sind allerdings purinärmer

  • Was sind für dich Fleischabfälle?

    Eigentlich wäre Schlachtabfälle der richtige Begriff.

    Also sSo etwas wie Knorpel, Schnäbel, Hufe, etc.

    Sonst auch das Buch "Hunde barfen" von Julia Fritz, auch wenn man nicht barft. Es wird allgemein das Thema Ernährung sachlich erklärt und mit Mythen aufgeräumt. Meiner Meinung nach das beste Buch in der Preisklasse.

    Danke, das werde ich mir mal anschauen.

  • Eigentlich wäre Schlachtabfälle der richtige Begriff.

    Also sSo etwas wie Knorpel, Schnäbel, Hufe, etc.

    Danke, das werde ich mir mal anschauen.

    Dazu hatte ich mal was geschrieben

  • Zitat

    Eigentlich wäre Schlachtabfälle der richtige Begriff.

    Also sSo etwas wie Knorpel, Schnäbel, Hufe, etc.

    Das wären dann ja die echten Abfälle, die normalerweise ins Fleischmehl gehen. Für mich wären Schlachtabfälle eher das, was Menschen normalerweise (außer es wird ihnen in der Wurst untergejubelt) nicht essen, was aber den Bedarf eines Hundes immer noch prima deckt.


    Also zum Beispiel Rindermaulfleisch, Rind- oder Schafpansen, sehniger oder zu fettiger Verschnitt von Schaf/Lamm oder Wild, Bauchlappen, Stichfleisch, Hühnerkarkassen zum gelegentlichen Brühekochen - die ganze Richtung. Sowas kriegen meine Hunde seit fast 30 Jahren als Fleischration, sind damit bestens klargekommen - und ich weiß, dass da kein Tier extra aufgezogen/verarbeitet werden muß.

  • Das ist für mich die falsche Fragestellung...


    Die Frage sollte eher lauten, wenn ich kein Leid in Kauf nehmen möchte hinsichtlich der Haustierhaltung/Fütterungsfrage, wieso stelle ich dann nicht den eigenen Egoismus hinten an und verzichte auf die Haltung eines Carnivoren?

    Weil es nicht notwendig ist. Ein Hund kann prima vegan ernährt werden, also muss man da keine Kompromisse eingehen. Hunde sind auch keine reinen Carnivoren...

    Können tut man viel, ob man es auch sollte, steht auf einem anderen Blatt.

    Und ja, Hunde sind keine reinen Carnivoren, sie sind aber eben auch weder Omnivoren noch Herbivoren. Das Argument pro veganes Futter klingt halt nur nicht mehr so toll, wenn man das anfügt.


    Ist und bleibt Carnivore mit omnivorer Tendenz und da ändern auch zig neue Mittelchen und Verkaufsargumente aus der Futter- und Philosophieecke nix.

  • Kann mir jemand sagen

    • ob es korrekt ist dass die Verstoffwechselung von pflanzlichen Proteinen (rote Linse, Erbse ..) beim Hund stärker die Nieren belastet als die Verwertung von tierischen Proteinen
    • wenn ja warum das so ist

    Ja, die Leguminosenproteine werden verstärkt im Dickdarm unter bakterieller Beteiligung (erkenntlich an häufigen Blähungen) verdaut, wobei als Stoffwechselzwischenprodukt Ammoniak entsteht. Der muß dann über die Leber entgiftet werden und der übrigbleibende Rest wird durch die Nieren ausgeschieden. Ganz grob gesagt. Da pflanzliches Protein nicht die ideale Aminosäurenzusammensetzung hat, braucht der Hund auch mehr, um seinen Bedarf an allen AS zu decken. Also noch mehr Belastung.

  • Kann mir jemand sagen

    • ob es korrekt ist dass die Verstoffwechselung von pflanzlichen Proteinen (rote Linse, Erbse ..) beim Hund stärker die Nieren belastet als die Verwertung von tierischen Proteinen
    • wenn ja warum das so ist

    Ja, die Leguminosenproteine werden verstärkt im Dickdarm unter bakterieller Beteiligung (erkenntlich an häufigen Blähungen) verdaut, wobei als Stoffwechselzwischenprodukt Ammoniak entsteht. Der muß dann über die Leber entgiftet werden und der übrigbleibende Rest wird durch die Nieren ausgeschieden. Ganz grob gesagt. Da pflanzliches Protein nicht die ideale Aminosäurenzusammensetzung hat, braucht der Hund auch mehr, um seinen Bedarf an allen AS zu decken. Also noch mehr Belastung.

    Es ist meines Wissens nach auch nicht restlos geklärt, ob Fleischfresser und "Mischköstler" nicht Kollagen brauchen, für eine ideale Nahrungszusammenstellung. Es gibt kein pflanzliches Kollagen.

  • Kann mir jemand sagen

    • ob es korrekt ist dass die Verstoffwechselung von pflanzlichen Proteinen (rote Linse, Erbse ..) beim Hund stärker die Nieren belastet als die Verwertung von tierischen Proteinen
    • wenn ja warum das so ist

    Es kommt drauf an, wie die pflanzlichen Proteine bzw. die proteinhaltigen Pflanzen verarbeitet sind und ob die richtigen Zusätze im Futter sind.


    In kommerziellen Futtermitteln werden die essentiellen Aminosäuren, die in den Hülsenfrüchten limitierend sind, einzeln zugesetzt und das Eiweiß/die Pflanze oft hydrolisiert, so das die Eiweiße und sonstigen Bestandteile besser verwertbar werden. So verhindert man, dass die Gesamtmenge an Eiweiß zu groß werden muss um den Bedarf der essentiellen Aminosäuren zu decken und man sorgt für bessere und weniger belastende Verwertung. Wenn das gelingt, dann werden die Nieren auch nicht stärker belastet.


    Wenn man aber die Hülsenfrüchte direkt und ohne Zusatz als Futtermittel verwendet, dann fallen während der Verdauung aus verschiedenen Gründen größere Mengen an Stickstoff- und Schwefelverbindungen an. Der eine Grund ist der oben genannte: man muss eigentlich mehr davon füttern um alle essentiellen AS ausreichend zu geben, muss also mehr Gesamteiweiß füttern. Wenn man die Hülsenfrüchte nur normal kocht, kommt noch das Problem mit den Schwefelverbindungen aus der bakteriellen Verwertung der Hülsenfrüchte-typischen Zuckermoleküle dazu. Beides, die Schwefelverbindungen und die Stickstoffverbindungen werden schlussendlich über die Nieren abgebaut und ausgeschieden. Wenn man nicht gut aufpasst, haben die Nieren beim Verstoffwechseln pflanzlicher Proteine deutlich mehr Arbeit als beim Verstoffwechseln tierischer Proteine.


    Man kann es aber wie beschrieben verhindern: durch Substitution der limitierenden Aminosäuren und entsprechende Aufbereitung der Proteinquelle.

  • zu spät für edit:


    Wobei man das Eiweiß-Überschuss-Problem natürlich auch mit tierischen Eiweißen hinbekommen kann. Der Unterschied ist: beim Pflanzeneiweiß ist es ohne Substitution ein notwendiges Übel. Bei tierischen Eiweiß ist es nahezu unmöglich, bei bedarfsdeckendem Gesamteiweiß noch eine limitierende Aminosäure zu finden. (Mit ausschließlich Haut, Sehnen und ähnlichem Müll könnte man das schaffen, aber das ist hoffentlich eine rein theoretische Überlegung.)

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