Berührende Worte eines Tierheimhundes

  • Ich finde, dass du dich zu sehr in Aussagen reinsteigerst. Kaum jemand hat gesagt dass Tierschutz per se schlecht ist. Und ins lächerliche gezogen (wie du es mit der Bearbeitung bezüglich Zirkus) gemacht hast, war bis eben kein Beitrag.

    Kaum jemand sagt es so offen, stimmt, aber deutlich wird es wieder und wieder und wieder. Ist ja nicht das erste Thema dazu und ich bin nicht der einzige dem das schon aufgefallen ist oder der es schon angesprochen hat.


    Und der Zitierte Beitrag wurde nur von der Ich-Perspektive auf die allgemeine Perspektive verändert und der Autor entfernt, sonst nichts, wie zieht das irgendwas ins Lächerliche?

    Diese Änderung habe ich nur gemacht um ganz deutlich zu machen das es nur ein Beispiel ist, ohne den Autor/die Autorin damit irgendwie angreifen zu wollen. Ich hätte auch ein anderes Beispiel nehmen können was irgendwo auf den letzten Seiten stand, aber da war ich zu faul zu suchen.

    Genau das meinte ich mit reinsteigern.


    Nicht „kaum einer sagt es so offen“ trifft meiner Meinung nach zu, sondern „kaum einer meint es so wie du es empfindest“ (und bitte bekomm das nicht in den falschen Hals ich meine das weder beleidigend noch sonst wie als Vorwurf)


    Ich habe einfach sehr oft das Gefühl, dass Leute die (zum Teil wirklich sehr ausgedehnten) Kontrollen und Erwartungen im Tierschutz als vollkommen überzogen ansehen und dies dann einfach als „Schwachsinn“ „Unsinn“ oder eben „Zirkus“ beschreiben, da es nunmal Theater geben kann, wenn man Hund x gerne hätte, aber nicht bereit ist bei der Vorkontrolle jeden Raum zu zeigen.


    Dann noch die indirekten Unterstellungen, dass Züchtern dann wohl nichts an ihren Hunden liegt, nur weil dem Züchter die Aufteilung des Schlafzimmers egal ist. (Grob überspitzt also bitte jetzt nicht wieder drauf rum hacken)


    Anders ausgedrückt, ich glaube beide Diskussionsseiten wollen sehr ähnliche Dinge aber es hapert in der Kommunikation.

  • Es waren sich hier aber fast alle einig, dass sie den Artikel nicht gelungen fanden und er nicht als Werbung für Tierschutzhunde taugt.

    Trotzdem wird es hier jetzt immer wieder so hingestellt, als ob das eben typisch Tierschutz sei!

  • Ich habe einfach sehr oft das Gefühl, dass Leute die (zum Teil wirklich sehr ausgedehnten) Kontrollen und Erwartungen im Tierschutz als vollkommen überzogen ansehen und dies dann einfach als „Schwachsinn“ „Unsinn“ oder eben „Zirkus“ beschreiben, da es nunmal Theater geben kann, wenn man Hund x gerne hätte, aber nicht bereit ist bei der Vorkontrolle jeden Raum zu zeigen.

    Das ist es ja, nicht jede Orga verlangt eine Bankauskunft oder einen Striptease, nicht jede Orga will alle Zimmer sehen oder einen Lebenslauf. Nicht jede Orga verteilt seine Hunde nach Gesichtskontrolle oder verlangt irgendwelche speziellen Fütterungsmethoden.


    Aber hier im Thema (oder in diversen anderen Themen) ließt man all diese Vorwürfe immer wieder nicht als "ich kenne x Orgas die das so machen" sondern als "Der TS macht das halt so".

    Gleichzeitig kommen dazu dann Sätze "Das ist mir zuviel Aufwand, da fahre ich lieber zum Züchter", was dann ein Bild vom Züchter zeichnet der seine Hunde rausfeuert an völlig Egal wen oder der bei Sichtkontakt schon erkennt wer ein guter HH wird und wer nicht. Halte ich auch nicht für Zielführend wenn Züchter, durch solche Aussagen, entweder als Produktionsstätten oder gottgleiche Hellseher hingestellt werden. Und das mit einem Satz, je nach Leseart.

    Die machen sich sicher auch ihre Gedanken, zumindest einige. Irgendwo im Forum gab es sogar ein Beispiel von einem Züchter der Vor- und Nachkontrollen durchführt. Aber wenn man dann sagt es gibt Züchter die verlangen auch spezielle Fütterungen, das ist dann plötzlich die große Ausnahme, wo das gleiche eine Handvoll Posts vorher auf Basis von 1-2 Erfahrungen noch zum Standard des TS erhoben wurde.


    Deppen gibt es, wie schon mehrfach gesagt, immer in jeder Personengruppe egal ob ich nun 10 gute oder 10 schlechte Exemplare kennengelernt habe, es lässt keinen Rückschluss auf die Allgemeinheit zu. (Angenommen die Allgemeinheit besteht aus mehr wie 100 Exemplaren)


    Und mal Ehrlich, wenn die 30min Kaffee trinken mit Fremden in meinem Reich bei der Vorkontrolle (Egal ob Züchter oder TS) das größte Opfer sind welches ich für meinen Hund bringen muss, dann habe ich es verdammt gut erwischt. Egal woher ich den Hund habe, in den meisten Fällen werde ich anstrengenderes Erleben im Laufe der 15 Jahre. (Ausnahmen gibt es sicher auch für dieses Beispiel)

  • Mich erinnert das Tierschutz-Bashing ein bisschen daran, dass man sich - aus dem Gefühl heraus, an die Wand gestellt zu sein - ganz arg denjenigen, der einen an die Wand stellt, mies reden muss.

    Und das meine ich in diesem Sinn: Für mich ist offensichtlich, dass moralisch gesehen richtiger ist, einen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen als einen Hund vom Züchter zu kaufen. Da gibt es meiner Meinung nach gar nichts dran zu rütteln, weil die Rechnung, dass für jeden Zucht-Hund, den ich kaufe, stattdessen ein Hund im Tierheim versauert, ziemlich simpel ist. Ich frage mich, mit welchen moralischen Argumenten man das aufwiegen möchte.
    So, nun ist es aber so, dass man ja nicht immer in jedem Belang moralisch handeln kann und/oder möchte. Nur, warum kann man das nicht eingestehen? Ich handle nicht so, weil xyz. Zum Beispiel: Ich zu viele miese Erfahrungen mit dem Tierschutz gemacht habe und keinen Bock mehr habe, die passende Orga zu suchen. Ich einen Hund mit ganz konkreten Eigenschaften haben möchte. Ich diese und jene Rasse einfach liebe. etc. pp.

    Da gibt es viele andere Beispiele, auszugsweise: Moralisch gesehen wäre es richtig, dieses Kleidungsstück nicht zu kaufen, weil es unter menschenunwürdigen Umständen hergestellt wurde. Entweder ich handle entsprechend und kaufe es nicht. Oder ich kaufe es, weil es mir a) einfach gefällt und ich es haben will oder b) ich dringend eine Winterjacke benötige, um nicht zu erfrieren, mir aber keine fair hergestellte leisten kann. So, gerade im letzten Fall ist es klar, dass sich die Person FÜR die Jacke entscheidet. Das macht es moralisch gesehen, lässt man die Begleitumstände außer acht, aber nicht richtiger. Fakt ist, für diese Jacke gab es Leid. Da braucht man doch dann nicht anfangen, die Konsequenzen von dem Kauf auszublenden oder zu leugnen.

    Ob das jetzt Sinn macht, weiß ich nicht, in meinem Kopf tut es das gerade. :???::D

    Und noch was, worüber ich kurz mal Frust ablassen muss. Es wird in einer unfassbar überheblichen Art und Weise oft so hingestellt, als seien emotionale, empathische Menschen automatisch irgendwie bissl unterbelichtet und doof. Es wird so hingestellt, als wäre es der schlimmste Fehler, aus Mitleid bzw. aus dem Wunsch heraus, zu helfen und etwas Gutes zu tun, einen Hund aufzunehmen. Als ginge mit viel Gefühlslastigkeit automatisch Inkompetenz, Unfähigkeit und Verblendung einher. Dass es solche Fälle gibt, ist wohl unbestreitbar. Auch wenn ich das Wort "Tierschutz-Uschi" dennoch regelrecht despektierlich dafür finde.
    Was mich umtreibt, ist schon lange die Frage, seit wann und warum es regelrecht so oft verwerflich geworden ist, Gutes zu tun, und gut handeln zu wollen.

    In meinen Augen ist die Motivation, einem Tierschutz-Hund ein schönes Hundeleben machen zu wollen, eine wundervolle Motivation, einen Hund zu sich zu nehmen. Leider kenne ich selbst Fälle, wo das klassische "gut gemeint ist nicht gut gemacht" voll zutrifft. Wo es für beide Seiten kein großer Gewinn war. Aber die Menschen, die einen Hund aus der Motivation heraus "retten" und entsprechende Kompetenz und Möglichkeiten, die gibt es genauso, und die haben den allerhöchsten Respekt verdient, finde ich.

    Puh, ist schon spät. Das war das Wort zum Sonntag...

  • Vor allem, wer keinen Hund vom Tsch holen möchte, weil er eben bestimmte Vorstellungen von einem Hund hat und wie er sein sollte und eben keinen erwachsenen Hund möchte, kann das doch einfach zugeben?

    Anstatt zu sagen, "der Tierschutz" gibt mir eh keinen Hund.

    Dafür gibt es ganz einfach zuviele Menschen ohne Garten, Millioneneinkommen und 24-Stunden-Anwesenheit, die einen Hund von einer Orga/TH bekommen haben.

  • Das streitet hier doch auch keiner ab, oder?


    Na, wer behauptet denn, dass es so wäre? Im Gegenteil, darüber sind sich doch wirklich alle einig und betonen eben das auch immer wieder.

    Ihr habt beide Recht.

    Mir ging es in diesem Zusammenhang lediglich um den Ausgangstext.

    L. G.

  • Und nochmal: Ich persönlich mag weder mir persönlich für mein früheres Engagement noch den Aktiven, die ich jetzt noch kenne, ein moralisches Ei drauf backen. Und als bekennender Fan von vielen, vielen Hunderassen mag ich auch die Zucht überhaupt nicht kleinreden oder so.


    Ich würde mir - und jetzt hör ich mich an wie meine alte Erzieherin - einfach wünschen, dass man höflich (vielleicht sogar freundlich) und wertschätzend miteinander redet und einander zuhört, auch wenn man unterschiedlicher Ansicht ist. Und vielleicht auch einfach mal auf in sich abschätzige Formulierungen verzichtet.


    Und das geht meiner Meinung nach dort nicht, wo vorhandene extreme Negativbeispiele (die streitet doch keiner ab) gebetsmühlenartig zitiert werden um eine vorhandene eigene negative Einstellung auf jeden Fall zu untermauern. Und sich gar nicht darauf einzulassen, was derjenige sagt, mit dem man gerade im Gespräch ist. Oder ihn vielleicht auch mal etwas zu fragen?? So behält man sein Bild im Kopf, anstatt mal zu hören, ob der Andere einem nicht doch was zu sagen hätte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!