Berührende Worte eines Tierheimhundes

  • Für die kommenden Generationen an Hunden ändert es überhaupt gar nüscht, dass ich einen Hund zu mit genommen habe. Der Strom der notleidenden Hunden hört aus diversen Gründen nicht auf, die allesamt nicht bei mir liegen. Aber für diesen einen Hund ändert sich alles, indem er ein Zuhause bekommt. Und das ist der Punkt, der für mich maßgeblich ist. :smile:

    Aber ist das nicht genau der Grund der immer angebracht wird wenn Leute beim Vermehrer kaufen?

    Das durch jeden Kauf eben weiteres Leid produziert wird?

    Wieso ist das anders nur weil Tierschutz dransteht?


    Denn es ist doch nix anderes. Die meisten Muttertiere bleiben in den Händen der Besitzer und werfen weiter.

    Was nicht gebraucht wird wird aussortiert. Früher gabs den Fluss, heut halt das Shelter. Und leider immer noch auch noch Orgas die Geld für die Welpen zahlen. In ihren Augen müssen sie das, um diese Welpen vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.

    Aber der Besitzer dem die Viecher halt mehr oder weniger schnuppe ist sichert sich gerne diese Einkommensquelle. Also wirds weiter Welpen geben, deren ein schlimmes Schicksal erspart werden muss. Und deren Mütter, ach... Darüber reden wir besser nicht.


    Und allein darum ist für mich so jemand auf keinen Fall ein moralisch besserer Mensch. Sie produzieren doch selbst immer wieder Leid nach, das sie doch eigentlich beenden wollen.




    Ich trenne für mich ja eigentlich in Tierschutz und Tierschutzuschis. Aber das darf ich ja nicht, hieß es hier. Gut, wenn ich nicht so trennen darf muss ich sie halt alle in einen Topf werfen. :ka:


    Ich wiederhol mich hier ständig, ich weiß das es guten Tierschutz gibt. Und ich empfehle auch immer wieder das Leute erstmal beim Tierschutz gucken. Für mich ganz persönlich ist das nix, weil ich persönlich da einfach andere Prinzipien habe. Und vor allem meist sehr spezifische Wünsche an den Hund den ein Tierschutzhund nicht erfüllen kann.

    Und dennoch kann ich doch auch anprangern was falsch läuft, oder nicht? Muss ich das nicht sogar auch? Wenn wir schon bei Moral sind?

    Und da sind wir uns hier ja fast alle einig, diese geschönten Beschreibungen gehen einfach nicht. Und sind indirekt verantwortlich für mehr Leid, denn glücklich ist meist weder der Hund noch der Halter wenn der ach so liebe Labimix mit 3, 4 Jahren plötzlich den Herdenschutzhund auspackt.


    Hab ja vor ein paar Seiten erst mal kurz gegoogelt, reichte schon. Der Herdenschützer springt den Hunden aus dem Gesicht, aber nein nein, das sind soziales, süße Wattebälle...




    Edit: Warum werden einen neue Posts eigentlich nicht angezeigt?

    @Dakosmitbewohner : Wo ist also der sinn bei den Kontrollen wenn man die einfach belügen kann?

    Ich muss also alle Orgas weltweit kennen. Wow... Aber klar.

    Bisher wollten von 45 Orgas 40 die Personummer haben und 38 wissen was mein Partner macht, ja. Darum kam ich bei all denen auch nichtmal dazu die Selbstauskunft auszufüllen, weil das einfach Dinge sind die keinen was angehen.



    Und ansonsten... Ach was solls. Wird mir zu mühsam.

    Is okay. Ist alles rosig. Überall. Weil... Weil halt irgendwo irgendwas schlimmer ist. Yep.

  • Auf der Moralfrage kaue ich nun ein wenig herum. Gehen wir mal davon aus, es wäre wirklich das moralisch hochwertigere, einen Hund aus dem TS zu nehmen. Dann wäre es umgekehrt moralisch natürlich minderwertiger, einem Hund aus dem TS einen entsprechenden Platz zu verwehren. So weit, so logisch.


    Jetzt versuch ich das mal auf meine ganz persönlichen Erfahrungen zu übertragen. Nachdem ich mein Leben so weit geregelt hatte - ausreichend Erfahrungen mit dem ersten Hund, fester Job (mit der zuverlässigen Möglichkeit, Hund(e) mitzunehmen und sogar bei Bedarf die Arbeitzeit anzupassen), eigene Wohnung mit Erlaubnis der Hundehaltung und in direkter Nähe zum Wald - stand der Gedanke im Raum, einen passenden Zweithund aufzunehmen. Und der Gedanke, dabei einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu geben. Wäre nach dem o.g. Modell moralisch korrekt, sehe ich das richtig?


    Dann kamen die Anfragen beim örtlichen Tierschutz, die ziemlich drastisch endeten - wie schon erwähnt, in kurzen Gesprächen (einmal telefonisch, einmal persönlich, bei zwei verschiedenen Tierheimen hier in der Nähe) bekam ich eröffnet, was für ein furchtbarer Mensch und schlimmer Tierquäler ich wäre, überhaupt einen Hund zu halten, weil berufstätig, single und in einer kleinen Mietwohnung ohne Garten. Was nun, moralisch betrachtet, zu den Varianten führt: Entweder die Tierheimmitarbeiter hatten damit Recht. Dann war es doch nur gut von mir, es nicht weiter zu versuchen und damit keinem Tierschutzhund ein solches Leben zuzumuten? (Und mein einziger, schlimmer Fehler, einem Welpen vom Züchter ein solches Los anzutun.) Damit wäre ich moralisch schrecklich, aber nicht weil ich dem Tierschutzhund ein Zuhause verweigert, sondern weil ich einen Züchterhund dazu verurteilt habe. Oder, Variante zwei, die Tierheimmitarbeiter waren vielleicht doch ein wenig vorschnell, verurteilend und abschreckend. Wären in diesem Fall nicht sie selbst es, die einem ihrer Schützlinge das neue Zuhause verweigert hätten, und damit auch in der moralischen Verantwortung dafür stehen? :denker:

  • Es waren sich hier aber fast alle einig, dass sie den Artikel nicht gelungen fanden und er nicht als Werbung für Tierschutzhunde taugt.

    Trotzdem wird es hier jetzt immer wieder so hingestellt, als ob das eben typisch Tierschutz sei!

    Also ich weiß das es nicht typisch Tierschutz ist, es gibt ja auch nicht den typischen Deutschen. Dennoch verbinde ich solche Texte stark mit dem Tierschutz, liegt wohl an meinen Erfahrungen und diese beruhen wohl darauf das diese Art "Tierschützer" wohl am lautesten schreien und damit wohl mehr auffallen. :tropf:

  • Ich bin pro Tierschutz, sofern er gut gemacht ist. Ich war auch über zwei Jahre Patin im Tierheim, bevor mein erster Hund einzog. Der einzige Grund, weshalb meine Hunde dennoch alle drei vom Züchter kamen ist, dass ich bestimmte Eigenschaften suchte, die ich gern in den Elterntieren gesehen haben wollte.


    Einen solchen Text gibt es auch von einem Hund, der im Tierheim abgegeben wurde, weil er dem Besitzer lästig wurde. Damit kann ich persönlich mehr anfangen. Den hier verlinkten Text empfinde ich als übergriffig und am Ziel vorbei. Was wäre denn passiert, wenn die "Hundemama" sich statt für einen Züchterwelpen für einen Tierheimhund entschieden hätte - bloß eben für einen anderen? Dann wäre der Textschreiber ja immer noch eingeschläfert worden? Ist also Animal Hoarding die Lösung? In der Hoffnung, dass man die Hundezahlen im Tierheim verkleinert? Ich denke, nein.


    Die Wurzel des Übels sehe ich in erster Linie bei verantwortungslosen Vermehrern und Leuten, die Tiere wie Accessoires kaufen und wegschmeißen, wenn sie lästig oder langweilig werden, oder nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen. Ich unterstütze gerne Tierheime durch Geld- oder Sachspenden, aber ich sehe mich nicht in der Verantwortung, die Fehler der Menschen auszubügeln, durch die die Hunde überhaupt erst im Tierheim landen. Damit meine ich nicht die Menschen, die ihre Tiere wirklich aus unvorhersehbaren Notsituationen heraus abgeben müssen! Und ich finde es auch ehrenwert, Hunde aus dem Tierschutz aufzunehmen. Würde hier jemals ein Zweithund einziehen, wäre der auch aus dem Tierschutz - dann hätte ich einen Wunsch-Funktionshund und ein Überraschungspaket. Wenn ich mir jemals zwei Hunde erlauben könnte, würde ich das gerne hinnehmen.


    Aber den Schuh "Weil du dir einen Hund vom Züchter gekauft hast, ist der arme Fido im Tierheim eingeschläfert worden." zieh ich mir nicht an. Wegen mir sitzt kein Hund im Tierheim. Und wo ich meine Hunde kaufe/adoptiere/rette, entscheide ich immer noch selber - und zwar mit reinem Gewissen.

  • Ich sehe das mit der Moral anders .

    Ich halte überhaupt nichts davon Tiere aus dem Ausland her zu importieren die hier überhaupt nicht her passen weil sie z.b. die Stadt nicht kennen und deswegen z.b. ein Angst Problem haben. Oder einfach aus ganz anderen Umständen auf Teufel komm raus hier reinpassen müssen.

    Oder wie oben geschrieben, für die noch Geld bezahlt wird weil sie freigekauft werden. Oder die extra für den Tierschutz produziert werden.

    Von daher sehe ich es nicht als moralisch besser mir einen Tierschutz Hund zu holen als einen Züchter Hund.

    Sollte ich irgendwann mal zu Geld kommen und für einen guten Zweck spenden wollen würde ich ausschließlich Organisationen unterstützen die nur im Inland Veränderungen betreiben und nicht ins Ausland vermitteln.

  • Davon abgesehen, dass ich TS und Züchter nicht moralisch gegenüber stellen mag (halte ich für absoluter Mumpiz).


    Aber nur weil es überall Idioten gibt (vielleicht mal mehr), ist das doch nicht allgemeingültig.

    bekam ich eröffnet, was für ein furchtbarer Mensch und schlimmer Tierquäler ich wäre, überhaupt einen Hund zu halten, weil berufstätig, single und in einer kleinen Mietwohnung ohne Garten.

    Ich bin auch berufstätig (VZ) und single, ok meine Mietwohnung hat nen Garten.

    Aber ich hab hier trotzdem zwei TS Hunde sitzten.

    Das hat mich auch wieder die aus dem TH, noch die aus dem TS-Verein jemals gefragt.


    Ich hatte auch keine Vor- oder Nachkontrollen. Ich hab in beiden Fällen auch keinen X-seitigen Fragebogen ausfüllen müssen.:ka:

    Ich behaupte beide Orgas haben sich Gewissenhaft bei der Vermittlung überlegt, wer den Hund bekommt und das auch ohne den ganzen Mist.

    Das geht auch.

    Es gibt eben nicht den Tierschutz.


    Wenn man keinen Hund aus dem TS haben will, find ich das ok.

    Ich finde es nur blöd, TS im allgemeinen runter zu machen. Von mir aus verteufelt die einzelnen Personen, aber es gibt so viele Menschen die wirklich klasse Arbeit machen, tolle Hunde die ein zu Hause brauchen.

    Ich bin froh, dass es dieses Engagement und die Möglichkeit für die Hunde gibt.



    Ich halte überhaupt nichts davon Tiere aus dem Ausland her zu importieren die hier überhaupt nicht her passen weil sie z.b. die Stadt nicht kennen und deswegen z.b. ein Angst Problem haben.

    TS ist nicht nur Auslandtierschutz, sondern auch Tierheimhunde oder Rasse in Not hier im Inland, die ein neues zu Hause brauchen.

    Klar gibts da komplizierte Hunde, die nicht für jeden geeignet sind und auch nicht jeder will. Aber da gibts auch einen Haufen unkomplizierte Hunde (die sind ja dann auch, zum Glück, entsprechend schnell vermittelt).

  • @Vakuole, ich weiß, ich hatte selber schon einen Hund aus dem Tierheim.

    Er war, bis auf seine zahlreichen verschwiegenen Krankheiten, der perfekteste Hund der Welt.

  • Er war, bis auf seine zahlreichen verschwiegenen Krankheiten, der perfekteste Hund der Welt.

    Ersteres ist :wuetend: , aber zweiteres :herzen1:.


    Ich denke allen wäre mehr geholfen, sachlicher zu sein.

    Also nicht hier im Thread, sondern im real Live. Die Mitleidshascher im TS, die meinen die Moralkeule schwingen zu müssen, aber auch die Käufer bei der Auswahl des passenden Hundes. Wäre man da immer ehrlich auf allen Seiten (auch zu sich selbst- was brauch ich an Hund), dann würde sich ein Blick in TH/TS immer lohnen, auch wenn man am Ende sich bewusst dagegen entscheidet.=)

  • So eine Einleitung ist nur dann nötig, wenn das fette "aber" das Gegenteil sagt. ;)

    Wenn das so rüberkommt, habe ich mich falsch ausgedrückt.

    Es folgt zwar ein "aber"; das soll aber keinesfalls das Eingagngsstatement ins Gegenteil umkehren.

    Meine Familie hatte selbst schon mehrere Hunde aus dem osteuropäischen Tierschutz und prinzipiell schließe ich diese "Option" auch für die Zukunft nicht aus :ka:

    Ich kenne viele Tierschützer, die unglaublich gern eingefangene Hunde kastrieren und dann wieder freilassen würden. Aber sie würden diese Hunde in einen ziemlich sicheren Tod entlassen. Kein Tod durch Verhungern sondern ein Tod durch behördlich angeordnete Tötung.

    Soweit ich weiß ist die Tötung von Hunden in Rumänien seit 2014 zumindest offiziell verboten.

    Ob bzw. wie häufig soetwas unter der Hand passiert, kann ich nicht beurteilen. Wenn man sich aber die dahinterstehenden Mechanismen anschaut, muss davon ausgegangen werden, dass sowas eher selten geschieht. Die EU fördert die Versorgung der ehemaligen Straßenhunde mit nicht unbeträchtlichen Geldsummen pro Kopf. Die Hundefänger, die diese Tiere auflesen, bekommen ebenfalls einen Teil des Geldes, wenn sie die Hunde (lebend) in die staatlichen Tierheime bringen. Dementsprechend besteht zumindest kein finanzielles Interesse daran, die Hunde zu töten.


    Daraus folgend ergibt sich die Frage, ob das Leben in diesen Tierheimen aus der Perspektive ehemaliger Straßenhunde nun besser oder schlechter ist als eine Innenhaltung in einer deutschen Stadt. Das ist wahrscheinlich individuell zu beurteilen. Zumindest eine Grundversorgung ist auch dort mittlerweile gewährleistet.

    Interessanterweise werden geimpfte, tierärztlich untersuchte und kastrierte Tiere von den Tierheimen entweder komplett kostenlos oder für einen geringen zweistelligen Betrag herausgegeben, wenn man dort vor Ort anfragt.

    Ich tendiere immer dazu, im Auslandstierschutz sehr kritisch hinzuschauen. Aber ich kann das Dilemma der dortigen Tierschützer gut verstehen. Die haben nicht die Wahl, die Hunde auf der Straße leben zu lassen.

    Dem kann ich zustimmen. Was ich kritisch sehe ist lediglich "blinder Aktionismus", der im Endeffekt nicht zu einer Verbesserung oder "Rettung" eines Hundelebens führt, sondern im Gegenteil viele Probleme nach sich zieht. Aber mir ist auch klar, dass die Frage, ob man einen bestimmten Hund einfängt und dann nach Deutschland bringt oder nicht im Einzelfall sehr schwierig und emotional sein kann. Ich bin froh, dass ich das nicht entscheiden muss und habe großen Respekt vor jedem der nach bestem Gewissen solche Entscheidungen trifft.

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