Berührende Worte eines Tierheimhundes
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Das finde ich sehr interessant was du schreibst, dargestellt wird es ja häufig so als ob dort quasi kein Tierschutz existiert.
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Soweit ich weiß ist die Tötung von Hunden in Rumänien seit 2014 zumindest offiziell verboten
Das ändert sich immer wieder, mal wird es verboten, dann wieder mit 3 Montasfrist eingeführt, dann wird es wieder auf 6 oder 9 Monate "Wartezeit" erhöht, dann wieder verboten. 2018 gab es noch oder wieder eine großangelegte Tötungsaktion von Behördlicher Seite.
Das liegt wohl daran das das Gesetz nie aufgehoben wurde, sondern nur ausgesetzt, so dass man es bei "Bedarf" immer wieder nutzen kann.
So zumindest mein Wissensstand.
Kleine Anekdote dazu, es gibt dort eine Prämie für Hundefänger, die war Zeitweise so hoch das die Hundefänger angefangen haben Tiere aus Gärten, von Höfen oder sogar gleich von der Leine zu klauen... das war einfacher und ungefährlicher als irgendwelche wildgewordenen Straßenhunde einzusammeln.
Mittlerweile hat man dort von seitens des Tierschutz durchsetzen können das "anerkannte" Tierschützer mit den Hundefängern fahren dürfen um solche Auswüchse zu vermeiden.
Übrigens, dort sehe ich viel eher das moralische Dilemma zwischen Züchter und TS Hund, weil man dort mit jedem Züchterhund (ob der Begriff Züchter mit unserer Vorstellung vereinbar ist sei dahin gestellt) wirklich einem TS Hund den Platz nimmt. Hier bei uns ist das eher ein Luxusproblem, in Ländern mit solchen Zuständen hingegen...
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Für mich persönlich kommt ein Tierheimhund nicht in Frage. Aber auch da würde ich bei Mehrhundehaltung Ausnahmen machen. Aber es sind und bleiben Ausnahmen. Ein Hund aus dem Ausland kommt gar nicht in Frage. Ich spende jeden Monat Geld an eine Organisation, welche keine Tiere nach Deutschland vermittelt sondern nur Vorort die Bevölkerung aufklärt und unterstützt.
Diese überzeugen die Besitzer dazu, ihre Hunde kostenfrei kastrieren zu lassen. Anschließend kommt der Hund / die Hunde wieder zurück auf den Hof.
Besitzerlose Hunde werden dort nicht auf die Straße zurückgesetzt! Sondern ausschließlich im eigenen Land vermittelt. Es fährt kein Hund nach Deutschland.
Ursprünglich ist diese Organisation aber nicht für die Hunde unterwegs gewesen, sondern für Arbeitspferde. Mittlerweile wurden aber auch Kastationskliniken und -programme aufgebaut.
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Meine Lilly stammt ja ursprünglich aus Bulgarien. Übernommen habe ich sie allerdings von einem örtlichen Tierheim, wo sie schon mehrere Monate war. Und zwar im Rahmen einer Kooperation, bei der es um die Förderung des Tierschutzes vorort geht. Sie kam auch nicht direkt von der Straße, sondern in einem Shelter. Wo sie vermutlich über kurz oder lang eingegangen wäre.
Ich glaube, dass ich sehr guten Gewissens verneinen kann, dass sie gerne auf die Freiheit der Straße in Bulgarien zurück möchte. Wie es ihr dort ergangen ist, kann ich nur mittelbar anhand ihrer Reaktionen auf manches vermuten. Das reicht mir aber auch schon.
Ich hab mich weder bewusst für einen Hund aus dem Ausland entschieden, noch war es für mich irgendwie Thema. Sie hat spezielle Bedürfnisse, die konnten wir bieten und die entsprechende Sachkenntnis auch. Das sind meine Entscheidungskriterien.
Und ich hoffe sehr, dass Tierschutz endlich irgendwann ein auf europäischer Ebene vernünftig organisiertes Anliegen wird. Und zwar nicht nur auf Hunde bezogen. Der europäische Aspekt fehlt mir irgendwo bei den ganzen Debatten über In- oder Ausland.
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Der europäische Aspekt fehlt mir irgendwo bei den ganzen Debatten über In- oder Ausland.
was ich immer wieder interessant finde bei Diskussionen dieser Art: Der Inlandstierschutz wird komplett ausgeblendet und Tierschutz ist für viele anscheinend ausschließlich Vermittlung von Hunden aus dem Ausland.
Aber es passiert ja dennoch oft viel mehr. Irgendeine Orga in Spanien? zb arbeitet mit Schulen zusammen, um eben die Kinder zu sensibilisieren usw.
Und Hunde zu vermitteln heißt ja nicht, den Fluß am Leben zu erhalten wie der Kauf von Welpen von Massenzüchtern. Wer immer den Vergleich brachte, so ein Schwachsinn
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Mich erinnert das Tierschutz-Bashing ein bisschen daran, dass man sich - aus dem Gefühl heraus, an die Wand gestellt zu sein - ganz arg denjenigen, der einen an die Wand stellt, mies reden muss.
Und das meine ich in diesem Sinn: Für mich ist offensichtlich, dass moralisch gesehen richtiger ist, einen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen als einen Hund vom Züchter zu kaufen. Da gibt es meiner Meinung nach gar nichts dran zu rütteln, weil die Rechnung, dass für jeden Zucht-Hund, den ich kaufe, stattdessen ein Hund im Tierheim versauert, ziemlich simpel ist. Ich frage mich, mit welchen moralischen Argumenten man das aufwiegen möchte.
Ich für meinen Teil sehe mich nicht an die Wand gestellt - ich finde es nur befremdlich, wenn im Tierschutz das Wohl der Tiere über das Wohl des Menschen gestellt wird (manchmal - nicht immer)
Und dass die Moral-Keule geschwungen wird, wenn man sich im Moment einfach keinen Tierschutzhund zutraut.
Oder aus anderen Gründen einen Hund vom seriösen Züchter wählt - sei es, weil man eine bestimmte Rasse möchte, der Hund für einen bestimmten Job "benötigt" wird oder ähnliches.
Da gibt es viele andere Beispiele, auszugsweise: Moralisch gesehen wäre es richtig, dieses Kleidungsstück nicht zu kaufen, weil es unter menschenunwürdigen Umständen hergestellt wurde. Entweder ich handle entsprechend und kaufe es nicht. Oder ich kaufe es, weil es mir a) einfach gefällt und ich es haben will oder b) ich dringend eine Winterjacke benötige, um nicht zu erfrieren, mir aber keine fair hergestellte leisten kann. So, gerade im letzten Fall ist es klar, dass sich die Person FÜR die Jacke entscheidet. Das macht es moralisch gesehen, lässt man die Begleitumstände außer acht, aber nicht richtiger. Fakt ist, für diese Jacke gab es Leid. Da braucht man doch dann nicht anfangen, die Konsequenzen von dem Kauf auszublenden oder zu leugnen.
Ob das jetzt Sinn macht, weiß ich nicht, in meinem Kopf tut es das gerade.
Finde ich zum Teil richtig - aber ich sehe - für mich persönlich - auch einen großen Unterschied:
In den Beispielen unterstütze ich Leid aktiv - indem man z.B. die Jacke kauft, bei der man weiß, dass dadurch Leid verursacht wird.
Hier bin ich also aktiver Teil dieser Vorgehensweise.
Wenn ich einen Hund vom Vermehrer kaufe, trage ich aktiv dazu bei, dass der Vermehrer auch in Zukunft Hunde nachproduziert.
Wenn ich einen Hund vom Züchter wähle, habe ich mich gegen einen Tierschutzhund entschieden - heißt, ich habe zwar nicht geholfen - aber ich habe auch nicht aktiv dazu beigetragen, dass der Hund im Tierheim sitzt.
Natürlich hat auch dieses "dagegen entscheiden" Auswirkungen - aber es ist für mich trotzdem etwas anderes, als aktiv für Leid verantwortlich zu sein.
Und wo will man dann die Grenze ziehen, ab der ein "dagegen entscheiden" dann okay ist?
- Wenn ich das Geld, das eigene Kinder kosten spenden würde, könnte ich für das, was ein eigenes Kind in 20 Jahren kostet, wahrscheinlich 100 Kindern in Burkina Faso ein gutes Leben bieten.
Sind dann Menschen mit eigenen Kindern aus moralischer Sicht schlecht?
- Wenn man nur einen oder zwei Hunde hat, obwohl man Platz für einen weiteren Hund hätte - ist man dann moralisch ebenfalls für die Hunde im Tierheim verantwortlich?
- Oder mein Haus verkaufen und das Geld spenden?
- Oder die Hundehaltung aufgeben, weil das auch sehr viel Geld verschlingt, das wahrscheinlich mehrere Kinder retten könnte?
Das "dagegen entscheiden" hat natürlich immer Auswirkungen - und ich finde es furchbar traurig.
Trotzdem ist es für mich ein Unterschied zum "aktiven" Leid verursachen.
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Wobei man auch ehrlich sagen muss dass es je nach Standort auch schwierig ist Hunde aus dem deutschen Tierschutz zu bekommen weil die Tierheime einfach Knüppelvoll mit Auslandshunden sind. Bei uns ist es z.b. der Fall dass größtenteils nur große, schwierige Hunde aus Deutschland kommen. Also Dobermänner, Schäferhunde und sowas.
Ich weiß nicht ob es daran liegt dass es hier kaum andere Hunde mehr gibt, keine Ahnung.
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Wobei man auch ehrlich sagen muss dass es je nach Standort auch schwierig ist Hunde aus dem deutschen Tierschutz zu bekommen weil die Tierheime einfach Knüppelvoll mit Auslandshunden sind. Bei uns ist es z.b. der Fall dass größtenteils nur große, schwierige Hunde aus Deutschland kommen. Also Dobermänner, Schäferhunde und sowas.
Ich weiß nicht ob es daran liegt dass es hier kaum andere Hunde mehr gibt, keine Ahnung.
Nein. Das liegt daran, welche Hunde aus Deutschland „Tierschutzfälle“ werden. Und für welche Hunde Interessenten da sind.
In meiner Zeit als Gassigänger habe ich einen Hund sechs Jahre und einen drei Jahre bis zu seinem Tod im Tierheim begleitet. Weil sich für diese Hunde einfach kein passender Interessent gefunden hat.
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In meiner Zeit als Gassigänger habe ich einen Hund sechs Jahre und einen drei Jahre bis zu seinem Tod im Tierheim begleitet. Weil sich für diese Hunde einfach kein passender Interessent gefunden hat.
Waren das Hunde, die man relativ einfach in eine Familie mit (Klein-)Kindern hätte integrieren können?
Ich frage deshalb, weil ich letztes Jahr die Erfahrung gemacht habe, dass Hunde, die für uns in Frage gekommen wären, im deutschen Tierschutz nicht vorhanden waren.
Kleinere Hunde unter 1-2 Jahren, ohne größere Probleme, mit guter Sozialisierung und Prägung gab es nicht - und teilweise gibt es für solche Hunde Wartelisten.
Ich schließe für die Zukunft wie gesagt gar nicht aus, einem Hund, der sonst keinen Platz finden würde, ein gutes Zuhause zu geben.
Auch eine Direkt-Adoption aus dem Ausland schließe ich für später nicht aus.
Nur passt das einfach aktuell nicht.
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Wobei man auch ehrlich sagen muss dass es je nach Standort auch schwierig ist Hunde aus dem deutschen Tierschutz zu bekommen weil die Tierheime einfach Knüppelvoll mit Auslandshunden sind.
Es gibt Tierschutzvereine, die sich in erster Linie um inländische Fälle kümmern. Muss man halt mal ein klein wenig recherchieren.
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