Berührende Worte eines Tierheimhundes
-
-
Gibt es da vielleicht noch nähere Infos dazu? Das würde mich jetzt sehr interessieren, denn diesen Ansatz finde ich durchaus unterstützenswert.
da von Arbeitspferden die Rede war, gehe ich davon aus, dass Equiwent gemeint ist.
eine sehr gute Orga, die vor Ort hilft und die Leute und Tiere unterstützt und nicht über Hetze und Mitleid Spenden generiert, sondern durch Aufklärung.
Ganz genau, Equiwent heißt die Organisation
. Ich wusste nicht, ob ich den Namen nennen darf oder ob das als Werbung gilt. Ich hatte eine PN verschickt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Wir haben vor 3 Jahren ja gesucht. Kriterien waren 3-6 Jahre alt, kastrierter Rüde, verträglich mit Mensch und Hund, gerne ab 60 cm hoch, wenig bis kein jagdtrieb, in Deutschland bestenfalls Bayern kennenzulernen, kein angsthund, kein listenhund.
Ich hatte mit einigen Orgas und Tierheimen Kontakt und bekam praktisch nur Absagen. Von "als Alarmanlage vermitteln wir keinen Hund" bis " solche Kandidaten müsste man sich backen" bis zu "zu gleichgeschlechtlichen Hunden vermitteln wir prinzipiell nicht". Es ging weiter mit "an hundesportler vermitteln wir nicht" und dann die Frage " warum ein 5ter Hund, sie haben doch schon 4?"
Nach ein paar Monaten und nur ernüchternden aussagen, haben wir das abgebrochen und ich habe mir einen anderen Typus Hund, für mich passend beim Züchter gekauft, der sich freute, dass sein Hund in eine hundegruppe kam, der sich über den garten freute, der sich über den hundesport freute usw.
Sehr schade das ganze. Dabei war der Verstorbene Hund, dessen Platz der neue Hund einnehmen sollte, aus dem tierschutz.
Ich erkannte also, dass es das was wir suchen wohl nicht im Tierschutz gibt, dabei waren die Kriterien meiner Ansicht nach, doch gar nicht außergewöhnlich. Oder das wir dem Tierschutz nicht gut genug sind. Kurzfristig zog darum auch ein unpassender Hund von einem Züchter ein, bei dessen Kauf ich aber nicht involviert war und es dann auch nicht passte. Der Hund ging dann nach 7 Tagen zum Züchter zurück.
Ich fühle mich moralisch völlig ok, einen Hund vom Züchter zu kaufen und wenn ich sehe, wie das mit diesen direktimporten abläuft, schüttelt es mich. Es deklariert die Hunde so sehr zur formbaren ware. Hat was von "kaufe Frau, aus dem katalog."
Seit 20 Jahren wird gerettet, aus Spanien, Rumänien, Griechenland, Russland usw. und es werden nicht weniger Hunde. Irgendwas an diesem Systeme funktioniert nicht! In ca. 20 Jahren müsste man irgendeine Verbesserung, Veränderung bemerken.
Meine Eltern sind gerade in Griechenland, nicht in einer touristischen Hochburg und meine Mutter hat gestern vom ersten Tag schon Bilder mit strassenhunden ohne Ende geschickt. Ist es jetzt richtig loszugehen und zu schauen wo Hundefutter zu bekommen ist, oder lieber nicht noch das ganze fördern?
Wenn die Gesellschaft in den betroffenen Ländern sich nicht ändern kann, oder will, was will man dann machen? Allen seine moralvorstellungen aufs Auge drücken? Sie aus der EU schmeißen?
Uns deutsche beachtet man doch eh schon mit Argusaugen. Weltverbesserer, gutmenschen, kommen mit moralkeulen ums eck usw.
Wie sagte jemand, andere, ärmere Länder, sehen uns als laufende Geldscheine, mit und an uns kannst du gut Geld verdienen und wir retten alles und kaufen das ab, wenn es nur erbärmlich genug aussieht.
In 20 Jahren, hätten es weniger Hunde werden müssen, wenn das rettungssystem funktionieren würde. In 20 Jahren, sind es viele arme Tiere geblieben, weil das system, mit dem geldverdienen mit den Mitteleuropäern so fantastisch funktioniert.
Lg
-
-
Ich denke, dass ein Problem ist, dass wir uns hier in den wohlhabenden Ländern einfach gar nicht vorstellen können, dass das Leben in vielen Ländern Europas ganz anders ist. Damit meine ich jetzt nicht dass der Bezug zum Tier schlecht ist. Auch dort lieben viele Menschen ihre Tiere. Aber in den armen Ländern, haben die Menschen einfach nicht die Bildung, das Wissen und letztendlich auch gar nicht die Möglichkeiten wie hier.
Für mich ist es der falsche Weg, die Menschen Vorort zu beschuldigen und nur den Tieren zu helfen. Aber das impliziert ja schon das "retten" von Tieren für mich. Man "rettet" die Tiere vor den dort lebenden Menschen. Nachhaltig wird es den Tieren aber nur besser gehen, wenn man den Menschen hilft. Mich macht es immer ganz fassungslos, wenn ein Leben wie das eines Hundes in Deutschland gefordert wird und völlig ausgeblendet wird, wie die dortigen "Hundehalter" leben.
Aber auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache: Das ist für mich der Fehler im System. Ich habe leider nur all zu oft erlebt, dass eine hohe Sympathie (ich schreibe bewusst nicht Empathie) für Tiere mit einer hohen Ablehnung gegenüber Menschen einherrgeht. Da ist der Osteuropäische Bauer dann selbst Schuld an seiner Lage - dem Bösewicht würde man niemals helfen - nehmt dem bloß all seine Tiere weg (die er braucht um überhaupt überleben zu können). Tiere sind ja sowieso die besseren Menschen.
-
Da stimme ich Dir zu 100% zu. Und genau deshalb finde ich es aber auch fragwürdig, so scharf in nationalen „Grenzen“ zu denken.
Und die Organisationen, die ich kenne, setzen ja auch genau da an. Ja - in Kooperation mit anderen Tierschützern dort. Aber da ist der Tierschutz halt auch der Vereinszweck.
Wenn man dort die Arbeit im Tierschutz erleichtern kann, dann ist das mMn auch letztlich eine Unterstützung der dort tätigen Menschen.
-
-
Erwachsene Menschen ....
Ich kenne einige ..
Glaub ich dir.
-
Ich muss noch etwas schreiben, ich dachte immer, wenn sich die Situation der Menschen, ihr Lebensstandard verbessert, verbessert sich auch ihre Haltung den Tieren gegenüber. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. Der Lebensstandard in vielen Ländern hat sich in den letzten 20 Jahren verbessert, die Einstellung zu Tieren irgendwie kaum merkbar.
Selbst hier bei uns, wo der Lebensstandard extrem hoch ist, ist tierleid nicht ein längst vergangenes Thema.
Warum ist das so? Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Einen noch höheren Lebensstandard als in Mittel und Nordeuropa gibt es kaum bzw. nicht. Und doch gibt es hier tierleid.
Tierschutz und Rettung muss man sich leisten können. Ja, sehe ich immer noch so. Aber Tierschutz hat nicht nur etwas mit Geld haben zu tun, sondern geht so tiefgreifend in sehr viele unterschiedliche Bereiche hinein. Politik, wirtschaft, Bildung, Tradition, Brauchtum, usw.
Eigentlich befasst es sich ganz grundlegend damit, Mensch zu sein. Bei uns wacht jetzt die junge Generation auf, dass es etwas zu ändern gilt. Eigentlich hätten wir 25-45 jährige das schon extremer tun müssen. Jetzt ist die Hoffnung, dass die junge Generation und wir mittelalten, aus allen Ländern, Regionen, gemeinsam etwas ändern. Und das ändert dann auch etwas für den Tierschutz. Für den weltschutz. Hoffentlich.
Ich denke, Tierschutz funktioniert nicht, wenn Land a (reich), Land b (arm) Hunde abkauft und so hofft, die Flut an Notleidenden Tieren zu verhindern.
Das system dahinter ist so tiefgreifend, so gigantisch, so in viele Bereiche verwoben, dass das nur am Symptom doktorn ist, aber am Problem rein gar nichts, verändert.
Sorry, dass das jetzt sehr politisch und evtl. auch zu weitschweifend war, und vielleicht liege ich auch ganz falsch, ich weiß nur, dass einfache Lösungen, meist keine Lösungen sind, sondern alles nur verschieben, teils verschlimmern.
Lg
-
Ich finde es mit weitem Abstand am moralischsten, einen Hund bei einem guten (!!!) Züchter zu kaufen. Da ist nämlich - und das ist für mich der Idealfall - Tierschutz überflüssig, weil der Welpe und dessen Verwandtschaft gleich artgerecht gehalten werden.
Mit anderen Worten: Mein Geld da zu lassen, ist nachhaltig, weil es für die Hunde wirklich Gutes tut, und ich das kontrollieren kann. Mit Sicherheit effektiverer Tierschutz, als es im inzwischen unübersehbaren AuslandsTS-Dschungel zu lassen und letztlich nur Platz für neues Elend freizukaufen.
Trotzdem bin ich inkonsequent genug, mich sehr über jeden Hund zu freuen, der einen guten Platz findet und würde nicht mal im Traum daran denken, jemanden anzuzicken ,der einen Hund "rettet". Wenn alle glücklich werden, ist das doch super, und ganz für mich ausschließen würde ich das auch nicht.
Daher reagiere ich wirklich allergisch auf Leute, die meinen, sich selbst mit der Anschaffung/Vermittlung eines TS-Hundes auf eine moralisch höhere Ebene gestellt zu haben, sich selbst als Maß aller Dinge sehen, und andere, die andere Wege gehen, von oben herab mit ihrem Gutmenschentum unter Druck zu setzen versuchen - so, wie im Eingangstext.
-
Ich denke, dass ein Problem ist, dass wir uns hier in den wohlhabenden Ländern einfach gar nicht vorstellen können, dass das Leben in vielen Ländern Europas ganz anders ist. Damit meine ich jetzt nicht dass der Bezug zum Tier schlecht ist. Auch dort lieben viele Menschen ihre Tiere. Aber in den armen Ländern, haben die Menschen einfach nicht die Bildung, das Wissen und letztendlich auch gar nicht die Möglichkeiten wie hier.
Also ich persönlich kann mir das gut vorstellen. Ich hatte meinen Kinder Bilder von dem bulgarischen Tierheim gezeigt, in dem Leni saß. Und sie waren ganz entsetzt über die Zustände und haben gesagt, was das wohl für schlechte Menschen sind, die so mit den Tieren umgehen.
Aber ganz ehrlich, als Mutter, würde ich dort leben und wüsste nicht, wie ich meine Kinder satt bekommen sollte und woher das Geld für Kleidung und Schuhe etc. kommen soll, da wären mir die Hunde auch egal. Nicht dass ich es gut heiße, wenn diese schlecht behandelt werden, dass muss nun wirklich nicht sein, aber dieses Geschiss (sorry) was hier in Deutschland teilweise mit den lieben Vierbeiners veranstalten wird, ist ein absolutes Wohlstandsproblem.
Daran merkt man wie gut es uns allen geht. Insofern stimme ich Dir absolut zu, dass man die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort betrachten/berücksichtigen muss und ggf. verbessern muss. Und dann klappt es womöglich auch irgendwann mit dem Tierschutz.
-
Ich denke, dass ein Problem ist, dass wir uns hier in den wohlhabenden Ländern einfach gar nicht vorstellen können, dass das Leben in vielen Ländern Europas ganz anders ist. Damit meine ich jetzt nicht dass der Bezug zum Tier schlecht ist. Auch dort lieben viele Menschen ihre Tiere. Aber in den armen Ländern, haben die Menschen einfach nicht die Bildung, das Wissen und letztendlich auch gar nicht die Möglichkeiten wie hier.
Also ich persönlich kann mir das gut vorstellen. Ich hatte meinen Kinder Bilder von dem bulgarischen Tierheim gezeigt, in dem Leni saß. Und sie waren ganz entsetzt über die Zustände und haben gesagt, was das wohl für schlechte Menschen sind, die so mit den Tieren umgehen.
Aber ganz ehrlich, als Mutter, würde ich dort leben und wüsste nicht, wie ich meine Kinder satt bekommen sollte und woher das Geld für Kleidung und Schuhe etc. kommen soll, da wären mir die Hunde auch egal. Nicht dass ich es gut heiße, wenn diese schlecht behandelt werden, dass muss nun wirklich nicht sein, aber dieses Geschiss (sorry) was hier in Deutschland teilweise mit den lieben Vierbeiners veranstalten wird, ist ein absolutes Wohlstandsproblem.
Daran merkt man wie gut es uns allen geht. Insofern stimme ich Dir absolut zu, dass man die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort betrachten/berücksichtigen muss und ggf. verbessern muss. Und dann klappt es womöglich auch irgendwann mit dem Tierschutz.
Der NDR hat eine Doku ueber einen afrikanischen Anthropologen, der deutsche Hundehalter erforscht. Die glauben ihm in Afrika nie, wie hier Hunde gehalten werden. Was hier fuer ein gewese um die Hundehaltung stattfindet ist absolut nicht der Massstab.
Ich will natuerlich keine Toetungsstation loben - das finde ich auch schrecklich. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es in Osteuropa auf jedem Dorf 3 Kleintierpraxen gibt wo man seine Hund kastrieren lassen kann. Und das die Leute da mal eben das Geld fuer locker machen koennten.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!