Berührende Worte eines Tierheimhundes

  • Mit Traces ist da auch kein Hund aus- bzw eingereist. Dazu müsste man mal wissen, was das ist.

    Ich würde auch gerne wissen, was das ist :ops::ops: aber ich vermittele auch keine Hunde...... sagst du mir das trotzdem??:gott:

    Traces, zu englisch „trade control and expert system“ ist ein eu-weites Programm über das alles „Tierische“ gemeldet werden muss, das gewerbsmäßig eine Grenze überquert. Das geht von lebenden Tieren über Jagdtrophäen bis hin zu Schinkenwürfeln. Und da Tierschutzorganisationen als gewerbsmäßig gelten, müssen die Tierschutzhunde auch über Traces gemeldet werden, was teilweise ein ziemlicher Aufwand ist.

  • hasilein75


    Ein innereuropäisches Tiertransportregistrierungssystem.


    Die Transporte müssten quasi angemeldet und verfolgbar sein. Bis hin zur Pflegestelle. Die müssten auch registriert srin.


    Auf Österreich bezogen gibt es seit - weiß ich nicht genau - auch einige Änderungen, die Tierhandel eindämmen sollen und den Auslandstierschutz regulieren.

    Die Vereine brauchen u.a. eine Genehmigung, eine Tierheimzulassung sozusagen.

    Tiervermittlung sehr erschwert. (Wobei das eher Private betrifft, die dürfen ihre Tiere nicht mehr inserieren. Züchter und Händler schon. Plus eben Vereine mit "Zulassung". Deshalb gibt es in den einschlägigen Tierhandelsbörsen nur noch Massenzüchterhunde, ein paar klassische Züchter und halt Auslandshunde. Was im Prinzip den Griff zum Auslandshund beschleunigt. Privatverkäufe kriegst ja nur noch durch Zufall)



    Dass das nur bedingt funktioniert, sieht man in Wiens Straßen jeden Tag.

    Nachbarschaft, grad unlängst: Welpe bzw eher Junghund, mit dem Flieger gekommen. 400 Euro "Schutzgebühr" für altersbedingt unkastriert und ohne Mittelmeercheck. Angegebenes Endmaß/Endgewicht: mittelgroß und max. 20 Kilo. Sieht mittlerweile doch nach groß und 30 - 33 Kilo aus. Hirtenhund wahrscheinlich. (Das war expliziter Ausschlussgrund

    Bloß jetzt ist der Hund da und nett und wie sollt der wieder zurück?)

    Vermittler halbprivat mit Wohnsitz da wie dort. Wobei das im Grunde wohl mehr ein "Auslandskauf" war und somit womöglich okay, abgesehen davon, dass der Hund so nicht inseriert werden hätt dürfen, wenn von hier aus der Adoptant angeworben wurde.

  • Allerdings denke ich, es ist etwas viel verlangt, dass Freiwillige Helfer Experten für alle landestypischen Rassen sei sollen.


    Dann haben sie schlicht in der Vermittlung nichts verloren mMn.

    Wenn der ehrenamtliche Gassigeher in Berlin keine Ahnung hat, was in der Türkei auf dem Land für typische Arbeitsrassen rumrennen, ist das vollkommen ok.


    Wenn aber derjenige, der für die Vermittlung von türkischen Straßenhunden zustädnige Ehrenamtliche einen Kangal nicht von einem Labrador unterscheiden kann, ist das ein massives Problem und hat nichts mehr mit seriösem Tierschutz zu tun.


    Und da sind wir auch an dem Punkt an dem die Anforderungen der einzelnen Vereine ins Spiel kommen und sich selbst ad absurdum führen. Ich kann nicht ein allgemeingültiges Anforderungsprofil erstellen nachdem ein Interessent für alle 400+ Rassen und 2 Millionen Rassemixkombinationen geeignet ist. Das ergibt keinen Sinn.

    Das ist auch der Punkt an zu viele TSVs mMn nicht über ihren Schatten springen und zugeben können, dass sie von Rasse X einfach nicht die geringste Ahnung haben. Es wäre begrüßenswert, würde man da seltener das eigene Ego hoch halten und öfter zugeben, dass man Hilfe von Spezialisten braucht, die sich mit der Rasse auskennen und einem bei der Unterbringung qualifiziert helfen können.

  • TRACES


    Am Schlimmsten finde ich die Vereine, die sich auf diese reinen Tiertransporte spezialisiert haben, wo der Interessent sich wie in einem Katalog per Foto und Kurzbeschreibung einen Hund aussucht, der dann mit dem nächsten Transport geliefert wird.


    Da gehen 30, in der Hauptsaison auch gerne 100 Hunde pro Monat nach Deutschland.

    Dass sie so viele Hunde verbringen, wird damit begründet dass der Tierschutz vor Ort, den sie natürlich betreiben (die meisten kennen ja das Argument, dass die reine Verbringung nichts ändert, wenn sich vor Ort nichts ändert), einfach nicht ausreicht.

    Prüft man dann mal, WAS dieser Verein vor Ort den MACHT - dann stellt man fest: 3 Kastrationsaktionen in 5 Jahren - bei denen jeweils 10 Hunde und 20 Katzen kastriert wurden. Für diese Aktionen wurde aber extra Geld gesammelt...


    Die Haupttätigkeit dieser "Tierschutzvereine" ist also tatsächlich das verkaufen von Hunden.


    Dir Krux an der Sache: Tatsächlich arbeiten dort immer auch unglaublich engagierte Menschen - selbstverständlich ehrenamtlich. Die davon nichts mitbekommen oder in ihrem Eifer einfach blind dafür sind.


    Frag man dann aber mal nach, wo die Gelder bleiben - Glückwunsch, Popkornkino vom Feinsten.


    Eine Sauerei für die Vereine, die wirklich mit viel Engagement sowohl vor Ort als auch hier arbeiten.

  • Mit Traces ist da auch kein Hund aus- bzw eingereist. Dazu müsste man mal wissen, was das ist. Und ein paar Auflagen erfüllen.

    Es ist möglich, Hunde ohne TRACES und ohne Besitzer legal über europäische Grenzen zu bringen?

    Wenn nämlich nicht (was meines Wissens so ist: entweder privat, was die Anzahl der Hunde begrenzt oder gewerblich mit TRACES), dann ist die Bezeichnung "Tierschutz" hier völlig falsch. Das ist nicht mal unseriöser Tierschutz sondern schlichtweg illegaler Hundehandel.

  • Womit wir dann bei den Themen hier im Forum wären: Im Grunde wären die nämlich eine gute Gelegenheit zu zeigen, "guck mal, auch Tierschützer können offen und nett sein". Statt dessen bestätigt sich leider wieder mein Bild, abwertende Sprache, Generalvorwürfe, aggressiver Ton...

    Schade, dass das deinerseits so generalisiert wird!

    Versuch's noch mal, könnte sich lohnen. Tierschützer sind oft offen und nett. :nicken: (Meine Erfahrung :smile:)

    Außerdem gibt es tolle Hunde, die sie vermitteln. Setzte einfach Deinen in allen bisherigen Deiner Beiträge mit Ausnahme des Zitierten gezeigten, von mir sehr geschätzten Verstand ein!

    :dafuer:

    Falls bei Dir noch ein Hund einzieht, würde es mich für ihn und Dich freuen, unabhängig davon, ob aus dem Tierschutz oder nicht. (Dem Hund ist es ohnehin egal, woher er kommt. Er ist ein Hund.)

    Aktuell ist TS nur für leidensfähige Idealisten und Menschen die Glück haben.

    Ich denke bzw. weiß, dass das eine Aussage ist, die in ihrer Generalisierung bedauernswerterweise von Unkenntnis oder vielleicht Enttäuschung zeugt.

    L. G.

  • Vielleicht hast du meine Aussage falsch verstanden?

    Ich denke nicht, dass man von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter verlangen kann, dass er die zwanzig Prozent Herdenschutzhund, die in Straßenhund XY sind, zuverlässig erkennt und am besten noch die Rasse benennen kann.

    Ich rede hier nicht von Exemplaren, die im Aussehen oder Verhalten eindeutig zuzuordnen sind.

  • Akki Leela ,


    Ich finde es wichtig was du da schreibst. Ich kann dem nur Hinzufügen das einige x-y in Not Organisationen welche auf bestimmte Rassen spezialisiert sind , sich überwiegend die Offensichtlichen Exemplare !ungesehen! liefern lassen , da sie mit Mixen selbst probleme bekommen und Rückläufer nicht gut für den Ruf und das Geschäft sind . "Liefern lassen " schreib ich mal ganz bewusst, da es u.a gängige Praxis ist .


    Ich frage mich die ganze ZEIT , wer sind diese Experten von denen hier gesprochen wird und für wen arbeiten sie ?

  • Die Rasse exakt zu bennennen, was bei den häufigen Landschlägen, die ineinander übergehen und nix mit FCi, ohnedies schwer möglich, ist nicht immer wesentlich. Aber der Hundetyp.


    Und ja, ich sehe da Beratungs- und Wissensmissstände an allen Ecken und Enden.

    Aber sehr viel Fantasie in Rassezuschreibungen. Die oftmals schlichtweg auf Unkenntnis der örtlichen Gegebenheiten basieren.


    Was macht ein Koikerhondje in der spanischen Tötung, wenn in der Region massenhaft mit Bretonen gejagt wird?

    Was ein blonder Retriever in der ländlichen Türkei, wo man Akbas züchtet?


    Kann alles immer mal vorkommen, mittlerweile werden alle möglichen Hunde überall auf der Welt gehalten, aber es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeiten und man findet immer wieder komplett abstruse Rasseangaben. Oder alles ist ein Mischling, was klar ein Mastin ist.


    Viele Hundetypen sind nicht für viele Menschen geeignet. Das seh ich vorallem im Auslandstierschutz zuwenig bedacht. Ich kann nicht beraten oder sinnvolle Entscheidungen treffen, wenn ich den "Vermittlungsgegenstand" eigentlich nicht kenne.


    Klar, auch nicht in jedem deutschen oder österreichischen Tierheim weiß jeder voll Bescheid über die rasse/typtypischen Eigenheiten, die massiv Einfluss auf das gemeinsame Leben von Hund und Halter haben können, aber dort sitzt mehr Wissen gleichzeitig an einer Stelle, man ist vernetzter, hat Zugriff auf Trainer oder Rassekenner.

    Selbst da passieren so Dinge wie unlängst hier in einem Thread beschrieben, dass eine belgische Schäfervarietät bzw ein Mix daraus oder so Richtung Altdeutscher Hütehund zum Spitz gemacht wird und daraus echte Schwierigkeiten resultieren.


    Verzeihung, aber wenn einer der derzeit aktivsten Vereine rund um Wien, der nur ungarische Hunde vermittelt, eine recht bekannte ungarische Rasse nicht kennt, ich brauch nur "ungarische Rassen" googeln, mit völligem Unverständnis auf die gängigsten Themen diese Rasse betreffend: Jagdtrieb (Hetzjäger), Ableinbarkeit und ev. Wachsamkeit reagiert und Hunde als nette Begleiter vermittelt, die unter Umständen ne Bombenmischung sind. Eine bewusste Bombenmischung, gibt nämlich neuerdings auffällig viele. Lurcher (Windhund X Gebrauchshund oder Arbeitsrasse) produziert man gerne zu dem Zwecke, dass sie krass sind. Speed X Vorwärtsgang. Jagdtrieb X Schutztrieb.


    Man muss die Details nicht kennen oder wissen, was ein Lurcher ist. Aber die potentielle Nichtlieblichkeit der Mischung wär doch ganz gut zu erkennen, wenn man die in rauen Mengen (in dem Fall angeblich 11 Junghunde) unters Volk bringt.


    Man kann natürlich auch die Interessenten auch in der Verantwortung sehen, sich zu informieren. Aber den größten Anteil seh ich bei den Vereinen.

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