Berührende Worte eines Tierheimhundes

  • Ich komme ja aus der ähnlichen Region wie Helfstyna glaube nachbarlandkreis oder übernächster Landkreis und ich kann ebenfalls berichten, dass ich im Verein und beim gassi regelmäßig sehr schwierige auslandshunde treffe. Bis zu der Familie, die praktisch im nirgendwo wohnt, mit allem hätte leben können, nur nicht mit jagdtrieb und sie einen windhundmix aus Spanien vermittelt bekommen haben, mit dem Wortlaut "der jagt nicht".

    Sie haben keinen umzäunten garten, der Hund jagt wie die Seuche und Frauchen hat mir letztes Mal völlig verzweifelt erklärt, dass der Hund gut versichert ist, wenn er denn dann nun irgendwann vors Auto läuft. Sie hat zwei Kinder und sobald die Türe aufgeht, schlüpft der Hund raus und geht jagen.

    Er reißt sich auch los beim gassi und geht jagen und da sie genau am Wald wohnen in einem Mini Dorf, mit einer Straße die vorbei führt, ist der Hund ständig am wildern.

    Klar, dass der Hund im spanischen Tierheim nicht gejagt hat, aber die Familie hat sogar angegeben, keinen starken jagdtrieb und dann bekommen die einen windhundmix vermittelt. Einzäunen geht da nicht. Die Frau hat völlig aufgegeben und wartet nur noch darauf, dass der Hund vors Auto oder dem Jäger vor die Flinte läuft.

    Die orga nimmt den Hund auch nicht zurück und das Tierheim nimmt ihn auch nicht. Hat sie alles probiert. Mir tun alle Beteiligten so leid. Aber der Hund ist tatsächlich eine absolute jagdsau. Sowas habe ich vorher kaum jemals gesehen.


    Oder der Hund aus Griechenland, der an ersthundehalter vermittelt wurde, zu absoluten hundeanfängern, der ständig nach den Leuten schnappt und Angst vor dem eigenen Schatten hat. Besitzer keine Ahnung von Hunden, können den Hund nicht lesen, den Tierarzt hat der Hund nun schon übel gebissen, Maulkorb lässt sich der Hund nicht anlegen. Völlig verfahrene Situation.


    Ich erwähne jetzt nicht den Hund, der nach 3 Monaten Deutschland, das Auto kriechend verlässt und als "ist ein bisschen ängstlich" nach München/Schwabing vermittelt wurde.


    Oder der kangal mix der an eine fußkranke Frau im EG eines Mehrfamilienhauses vermittelt wurde. Mein Fundus an diesen Geschichten ist leider wirklich groß.


    Ich mache den Tierschutz nicht schlecht, aber ich wäre schon sehr froh, wenn nur noch über pflegestellen in Deutschland vermittelt werden würde und diese pflegestellen richtig Ahnung haben müssten. Dann könnte viel Elend vermieden werden und diese Bestellungen nach Bild aus dem internetkatalog würden aufhören. Die gehen nämlich tatsächlich öfter schief.


    Lg

  • Na, was wollt ihr denn? Tierschutzuschis sollen wir doch nicht sagen!

    Beim Rassehund gibts eben Züchter und Vermehrer. Damit ist ganz klar was gemeint ist. Aber Tierschutz ist halt Tierschutz, da soll man ja nix anderes sagen... Wenn man da keine sprachliche Unterscheidung machen darf ist halt alles ein Topf.

    unseriöse Tierschutzorganisation? Reicht das nicht? Ich denke das ist um einiges klarer als tierschutzuschis.


    Und es gibt einige Seiten wo man sich informieren könnte. Dogforum ist auch eine frei öffentliche zugängige Plattform und hier wird denke ich genug vor unseriösen tierschutz gewarnt.

  • Ich finde den Begriff Tierschutzuschis gut. Die gibt es in jedem Verein mit ehrenamtlichen Helfern. Das macht auch noch keinen Verein unseriös. Entscheidend ist der Umgang mit ihnen, haben sie Entscheidungsgewalt? Dann wird es schwierig.

    Sind das Gassigänger, Katzenkuschler und sonstige ganz wichtige Helfer. Dann gehören sie einfach dazu, egal ob ich sie unsympathisch und nervig bishin zu gefährlich finde.


    Und auch das ist wieder ein Punkt den TS schwierig macht. Weder möchte ich per se Menschen verurteilen noch einen ganzen Verein beurteilen, nur weil ein Mitglied doof ist. Wenn viele aktive Mitglieder doof sind und das der Vereinsphilosophie entspricht, ja dann ist der auch für mich unseriös.


    Tierschutzuschis sind oft extrem und Schrecken ab, da kann ich jeden verstehen der da nicht immer wieder einen Versuch startet auf jemand vernünftigen zu treffen.


    Das Auslandstierschutz der nur aus Hundehandel besteht, nicht das Wahre ist, da sind sich doch alle einig.

  • Inkompetente Idioten vermitteln gerettete Hunde..


    Leider heißt das für Hundeanfänger: Finger weg!


    Aber Zuchthunde sind ja alle krank.....


    Hmmmja.....

  • Ach viel einfacher. Einfach nehmen, wenn es gut geht, waren alle seriös und ein gutes Beispiel. Wenn es schief geht unseriös, man hat es nicht besser gewusst, gibt sich nächstes Mal mehr Mühe oder wurde arglistig getäuscht.

  • Hundeproduzenten in Züchter und Vermehrer einzuteilen ist leider so einfach auch nicht.

    Das Siegel VDH reicht bei weitem nicht aus, um sicher zu sein einen passenden, wesensfesten und gesunden Hund zu bekommen.

    Hier ein paar Beispiele aus meiner Bekanntschaft:


    Collie-Rüde als Welpe an eine alleinerziehende Mutter mit 2 kleinen Kindern vermittelt. Mutter völlig überfordert mit dem pubertären Hund, keine Zeit für Erziehung und Spaziergang, wurde in den Garten "weggesperrt. Gestorben mit 8 Jahren. 8 lange eintönige Jahre für den Hund. Ein Wunder das keins der Kinder stärker verletzt wurde und es nur bei kleinen Blessuren blieb.


    Dobermann Rüde als Welpe in eine sehr erfahrene Hundefamilie gekommen. War so "sensibel" dass er die eigenen Besitzer aus Unsicherheit? ins stressigen Situationen, bei Begegnungen mit Artgenossen gebissen hat. Wurde daraufhin nur noch nachts ausgeführt. Gestorben mit 3 Jahren.


    Bernhardiner Rüde: Netter Hund, grundsätzlich passend ausgesucht, der leider nur 4 Jahre alt wurde.


    Border Collie Rüde: Jagt Kinder und Autos, wird auch nur zu ganz frühen Morgenstunden ausgeführt, erfordert hohes Management der Besitzer, da Kinder vorhanden und oft Besuchskinder da.


    Weißer Schäferhund Hündin : Schwere DH, 2 neue Hüftgelenke , Tierarztkosten im fünfstelligen Bereich


    Meine Australian Terrier Hündin: Ab dem 8. Lebensjahr ein alter, kranker Hund wie so viele ……..Diabetes

  • feenzauber .

    Sind Erfahrungen die bestätigen, dass auch beim züchten nicht alles Gold ist was glänzt. Stimme ich dir uneingeschränkt zu. Und gut Züchten ist genauso schwer wie guter Tierschutz, wenn nicht schwieriger.

    Was du aber selbst bei deinen negativ Beispielen bestätigst, selbst beim schlechtesten Züchter erfüllen wenigstens die Hunde rassetypische Klischees, die sich in ungefähr 2 Minuten ergoogeln lassen.

    Und das traue ich jetzt wirklich jedem Interessenten zu und erwarte ich auch, da kann man jetzt auch nicht so viel falsch machen.

    Das das trotzdem zum Teil selten dämliche Vermittlungen sind, den Vorwürf dürfen sich jetzt Züchter, Interessenten und Pech teilen.

  • Der Unterschied liegt meiner Ansicht nach darin, dass man beim Züchter davon ausgehen kann einen Hund mit gewissen Rasseeigenschaften zu bekommen. Natürlich kann man da als Interessent auch das Blaue vom Himmel lügen und dem Züchter (und sich selbst) weismachen, dass man für Rasse XY geeignet ist. Der eine bekommt den in feenzauber Beispiel genannten Collie-Welpen auch mit zwei Kindern gewuppt, andere können gefühlt arbeitslos sein und sich nur um den Hund kümmern und es wird nix. Man weiß aber in etwa welche Verhaltensweisen auf einen zukommen. Beim Tierschutz-Mix weiß man das ist der Regel nicht, oder kann nur mutmaßen. Man muss also bereit sein sich auf eine ganze Bandbreite an Verhaltensweisen einzustellen, was meiner Ansicht nach eine Menge Hundeverstand erfordert.


    So gesehen sind sicher die Startbedingungen beim Hund vom Züchter im Vergleich zum TS-Hund besser, den Hund versauen bzw. die bestehenden Probleme schlimmer machen, kann man in beiden Fällen.

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