Beißhemmung

  • Aaah - jetzt dämmert mir, was Du meinst.


    Ich hab ja immer noch keine funktionsfähige Glaskugel und kann nur vermuten:. Meine Tipps:


    1. Die Mitglieder in Deinem Sozialverband inkl. Dir selbst strahlen recht klar nach Außen aus, dass sie sich nicht beißen lassen und dass sich respektvolles Verhalten lohnt.


    2. Beißen in der Art, dass es zum Problem wird, ist nicht so häufig, wie es anhand der gehäuften Threads den Anschein hat. Was gut läuft wird ja eher selten thematisiert. Denn ja: Idealerweise haben Geschwister, die Mutter und die Besitzer der Mutter bzw. Vorbesitzer schon einen guten Fundus mitgeliefert.

    • Neu

    Hi


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    • Ist Beisshemmung also ein falsch verwendeter Begriff für Respekt innerhalb der eigenen Familie/des eigenen Rudels?

      Selbst wenn man sagt, dass ein im Spiel hochpushender Welpe, der seine spitzen Zähnchen dann im Finger versenkt, respektlos gegen seine "Familie" handelt... würde ich es nicht so nennen. Wenn man Welpenneulingen sagt, dass das "fehlender Respekt" des Welpen ist, will ich mir die Folgen gar nicht ausmalen, wenn sie versuchen sich dann Respekt zu verschaffen. :tropf:


      Beißhemmung finde ich schon richtig. Der Hund soll lernen, dass er in unterschiedlichen Situationen seinen Mund und seine Zähne unterschiedlich stark einsetzen soll/darf. Also eine Hemmung in bestimmten Situationen mit dem Mund zu fest zuzugreifen.


      Wenn deine Welpen das alle schon konnten, lag das wahrscheinlich weniger an einer von Natur gegebenen "Fähigkeit", sondern daran dass sie es von Eltern, Geschwistern und Züchter/Besitzer erzogen / angelernt / sich angeeignet haben. Wie man es nennen will.


      Und ja ich glaube das was Junimond gesagt hat kommt noch dazu:

      "Hampeln" Hundeanfänger z.b. um das Problem herum und sind verunsichert und probieren tausend verschiedene Unterschiedliche Sachen aus, bringt das natürlich nicht weiter. Und Ruckzuck wird der kleine Welpe als Problemfall dargestellt.

    • Ich glaube, irgendwie drücke ich mich unklar aus.

      Wenn es eine Beisshemmung gibt- warum dann nicht gegenüber fremden Hunden/ Tieren/ Menschen?

      Innerhalb der eigenen Familie würde der Hund nicht beissen, sich grob verhalten usw.

      Wenn bei einem Kampf der andere Hund/ das andere Tier quiekt, lässt der Hund ja nicht los.

      Aber genau dieses Loslassen würde er in seinem Verband/seiner Familie/seinem Rudel zeigen.

      Versteht man mich jetzt?

      Beisshemmung klingt so allgemein, als würde sie alle anderen Tiere/Menschen mit einschließen.

      Einer quiekt, der andere lässt los.

      Das stimmt aber nicht.

      Das sind jetzt meine Überlegungen dazu.

    • Ähhm :???: nö. Ich verstehe es nicht. Hatte ja eingangs erwähnt, dass ich nicht an das Konzept einer angeborenen Beißhemmung glaube. Sondern an erworbenes Verhalten mit entsprechenden genetischen Dispositionen, die bestimmtes Verhalten begünstigen.


      Und „Verhalten“ wird ja auch immer an den Kommunikationspartner angepasst. So kann ein Tier durchaus lernen (ich spreche aus Erfahrung), dass es spaßig und lustvoll sein kann, meinen Mann zu beißen, aber nicht, mich zu beißen.


      Was den „Kampf“ mit Außen angeht: Bist Du da noch beim Welpen, oder redest Du jetzt vom Verhalten erwachsener Hunde?

    • @Stinkelilly : Ich bin da inzwischen beim erwachsenen Hund, der diese Beisshemmung innerhalb seines Rudels bereits "vorinstalliert" hat.

      Durch deine Erklärung ist mir verständlich geworden, dass es eine allgemeine Beisshemmung nicht gibt.

      Die gibt es nur in der eigenen Familie.

      Bislang ging ich davon aus, dass auch untereinander fremde Welpen eine Beisshemung beim Spielen zeigen.

      Diese Hemmung geht aber beim Reifen verloren. Richtig?

      Warum ist sie dann überhaupt kurz vorhanden? Nur, weil es sich in dem Moment "lohnt"?

    • Die Hemmung besteht doch darin, den Griff dosieren zu können ohne wehzutun- denn wehtun macht den ganzen Spaß kaputt.

      Spielabbruch, Leute werden komisch etc. dh. der Mitspieler fällt dann aus.

      Mein Hund zeigt auch gegenüber Spontanbekanntschaften (wenn alles stimmt) diese Hemmung- je vorsichtiger der Hund, desto mehr Rücksicht wird genommen.

      "Fremde " muss man ja näher definieren.

      EIn potentieller Gegner, der vertrieben werden soll ist allerdings kein "Mitspieler", da kann es natürlich auch gröber werden, aber die Hemmung andere zu verletzen ist doch sehr hoch. Da müsste sehr viel passieren und sehr viel Kommunikation scheitern. Ein Hund der verletzen will, der macht genau nur das ohne jegliche Rücksichtnahme, der hat ja sonst kein Interesse am Gegenüber.

    • Mein kleines Parson Russell Terrier Mädchen Velvet schien von Beißhemmung noch nie was gehört zu haben....sie war ein ganz schlimmer Piranha.:verzweifelt:

      Alles was wir versucht haben, von schreien, ruhig und bestimmt reden, wegschieben, Alternativen anbieten hat sie nicht interessiert.

      Das ging in das eine Schlappöhrchen rein, und in dem anderen wieder raus.

      Meine Sachen sahen aus, als hätten wir Riesenmotten zuhause. Zwischendurch hab' ich echt gedacht, sie sei vom Teufel besessen.

      Es hat wirklich fast bis zum Abschluss des Zahnwechsels gedauert - danach war der Spuk wie von selbst vorbei.:hurra:

    • Jetzt bin ich durcheinander.


      Zucchini


      Ich denke auch nicht, dass es eine „installierte“ Beißhemmung gibt. Nicht heftig zu beißen kann natürlich auch im Spiel mit anderen Welpen eine sinnvolle Taktik sein, um das Spiel am Leben zu erhalten. Und auch das kann der Hund lernen. Und im Spiel im eigenen Sozialverband kann auch mal ein heftiger Knapper eine gute Methode sein, etwas zu kriegen, was man haben will


      Und sowohl innerfamiliär als auch außerfamiliär können für den Hund Interessenskonflikte bestehen, die darin münden, dass er doch die Zähne einsetzt. An sich muss er lernen, dass es grundsätzlich die sinnvollere Taktik für ihn ist, das nicht zu tun.


      Und was aus Hundesicht sinnvoll ist oder nicht, dass wird eben stark von der genetischen Disposition bestimmt.


      Und um einen gut funktionierenden Sozialverband und die eigene Unversehrtheit zu erhalten ist es meistens schon sinnvoll, innerfamiläre Streitigkeiten eben nicht komplett eskalieren zu lassen.

    • Mal etwas OT zur Kommunikation im eigenen Verband ein gerade ereignetes Praxisbeispiel. Ich spoiler es, weil es doch nicht so ganz hineinpasst:


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