Beißhemmung

  • Und was ist mit den Hunden, die diese Hemmung augenscheinlich schon "vorinstalliert" haben?

    Meiner Meinung nach? Ich würde antworten, die haben sehr früh sehr gut gelernt und das entsprechende genetische Rüstzeug dafür mitbekommen;)


    Der Begriff „Beißhemmung“ wie ich ihn Ende der Siebziger Anfang der Achtziger kennengelernt habe, kam tatsächlich aus dem gleichen Bereich wie der „Welpenschutz“. Da stand die These dahinter, dass Hunde genetisch bedingt nicht zubeißen können, sobald sich ihr Gegenüber deutlich ergibt. Dass da quasi eine „Blockade“ im Kopf einsetzt.

    Speedy habe ich mit 9 Monaten ohne Beißhemmung übernommen. Der wusste nicht, dass er kein kleiner Scheisser war, sondern hat einfach zugehackt, ohne mit der Wimper zu zucken, wenn man vor Schmerzen geschrien hat.

    Bei einem fast 30kg Hund war das nicht witzig und ich habe die Vorbesitzer echt verflucht. Im vorherigen Zuhause konnte er nichts sinnvolles lernen, weil ihn der vorhandene Rüde zerbissen hat.


    Cookie kam mit gut 15 Wochen hier an und hat in ihrem vorherigen Zuhause schon viel gelernt. Auch die Beißhemmung ist sehr gut ausgeprägt bei ihr, nur ab und an nimmt sie die Hand oder den Arm ins Maul, lässt aber auf "Aua" sofort wieder aus.

    • Neu

    Hi


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    • Rocky wurde die Beisshemmung weder in die Wiege, noch in die Kinderstube gelegt, und so kam auch er hier mit 4 Monaten als kleine Schnappschildkröte an.


      Ich bin da eher aus dem Bauch heraus ran. Hab mich zurückgezogen und das Spiel abgebrochen, oder auch schon mal drauf losgewettert (dosiert, er ist da echt ein Sensibelchen, wenn man ihn anmeckert), wenn es denn wirklich zu doll war.

      Auch ein extra Ersatzspieli (ein Tau) für den Zweck haben wir ihm als Reinbeissersatz gegeben.


      Inzwischen hat er eine wirklich gute Beisshemmung. Allerdings muss man das auch ein bisschen relativ sehen, denn er spielt nach wie vor sehr maulbetont und er darf auch mit uns rangeln. Er verletzt dabei gar nicht und zwickt auch nicht fest zu, aber manch anderem wäre das sicherlich schon zu viel.


      Er ist generell sehr maulaffin, beispielsweise wenn er kuschelt (sanftes Knabbern) oder auch, wenn er unsicher ist (zb wenn er angefasst wird). Er nimmt dann die greifende Hand ins offene Maul, immer das Zeichen, dass es jetzt gerade zu viel ist.


      Keine Ahnung, ob wir das nun richtig oder falsch gemacht haben, für uns passt es so. Übrigens kann ich bestätigen, dass er bei mir oder meinem Mann ganz anders reagiert, das zeigt sich aber in recht vielen, auch anderen Situationen.

    • Zitat

      Keine Ahnung, ob wir das nun richtig oder falsch gemacht haben, für uns passt es so.

      Und das ist mit das Wichtigste

    • Beißhemmung ist genetisch nicht vorhanden. Das ist erlerntes Sozialverhalten.

      Einzelne Welpen, die mit der Falsche aufgezogen werden, gelten z.B. als sehr schwierig.

      Hunde sind nämlich dazu in der Lage Hund und Mensch, Tier und Mensch zu unterscheiden. Flaschenaufzuchten fehlt da etwas.

      Rassen sind auf verschiedene Aufgaben selektiert. Solche die selbständig jagen sollten oder schützen, sind da bestimmt schwieriger zu erziehen.

      Bei einem großen Hund bzw. Welpen ist es automatisch unangenehmer wenn er zubeißt.


      Es ist schon wichtig, wo der Hund herkommt, ob er Geschwister hatte und Kontakt zu verschiedenen Menschen hatte, vielleicht auch zu anderen Tieren.

      Im Endeffekt kann man es noch erzieherisch erreichen, aber es ist unterschiedlich anstrengend.

    • Das würde also bedeuten, ein Tierschutzhund, der von der Straße weg in ein Shelter kommt, würde Menschen stark beißen, selbst wenn er freundlich Kontakt aufnimmt, streicheln genießt, da er noch nie Kontakt mit Menschen hatte?

      Das kann doch so nicht stimmen.

    • Nein, ein Straßenhund entwickelt Strategien. Und dazu gehört es auch, sich mit Menschen zu arrangieren z.B. um an Futter zu kommen.

      Aber es führt vom Thema weg.


      Ich habe beim ersten Hund auch Ersatzbeißzeug in Reichweite gehabt und gegeben, Spiel abgebrochen. Der hat im Spiel auch mal später sanft die Hand nehmen dürfen. Er war Maul betont und ich denke, so hat er es am Besten gelernt. Es wäre sehr scher gewesen,ihm das Maul ganz ab zu gewöhnen. Er hat gelernt es sanft zu benutzen.

      Beim Gesellschaftshund habe ich das so eingeführt: Menschenteile gar nicht ins Maul. Das war einfach. Er leckt ersatzweise, aber auch wenig.

      Und wir hatten immer viel Besuch, also gilt das generell.

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