Rüde oder Hündin?

  • Hallo zusammen!


    Ich warne schon mal vor: es könnten absolute Anfängerfragen auftauchen :ugly:


    Auf dem Weg zum ersten eigenen Hund stellt sich natürlich auch die Frage: Rüde oder Hündin. Speziell bei meiner Wunschrasse lese (und höre) ich immer wieder "Rüden sind härter", "Hündinnen sind weicher, leichter zu erziehen und anhänglicher". Aus Mangel an Hundeerfahrung kann ich mir darunter nicht wirklich etwas vorstellen. Diskutiert ein Rüde beim Lernen grundsätzlich länger herum als eine Hündin? Muss ich durchsetzungsstärker sein als bei einer Hündin? Vielleicht hat ja jemand mal ein anschauliches Beispiel für mich?

    Zum Thema Anhänglichkeit: da kann ich leider nur unsere Katzen als Beispiel nehmen (und man verzeihe mir den Vergleich von Äpfeln und Birnen) - unsere Kater sind sehr, sehr, sehr anhänglich. Ohne Mutti am Abend geht gar nichts. Unsere Katze hingegen ist auch verschmust aber eher zurückhaltend und nicht ganz so körperlich. Aber vielleicht ist das ja bei Hunden anders?


    Was mir auch schon als Argument gegen einen Rüden genannt wurde: Rüden markieren und die Pipirunde dauert länger, weil sie eben tröpfchenweise machen und nicht, wie die Hündin, alles auf einmal rauslassen. Wäre für mich jetzt irgendwie irrelevant. Der Hund braucht ja eh ausreichend bis viel Bewegung. Mit einer 5-Minuten-Runde um den Block rechne ich jetzt nicht.


    Hündinnen werden läufig. Schon mal sorry für die Fragen aber wie funktioniert das? Bluten sie den ganzen Zeitraum über? Wieviel Blut ist das? Tragen die ein Schutzhöschen?


    Ich habe beim Suchen noch einen Text von Martin Rütter gefunden: "Rüde oder Hündin" (PDF). Danach wären die üblichen Aussagen eher Klischees und es kommt letztendlich auf den individuellen Hund an.


    So rein vom Gefühl her bin ich übrigens Typ Rüde. Ich kann das gar nicht erklären, ist so eine innere Einstellung. Bei uns zu Hause sind Frauen in der Überzahl, vielleicht liegt es daran.

  • In 40 Jahren Hundehaltung teilten und teilen 6 Rüden und eine Hündin ihr Leben mit mir. Dabei war mir völlig egal, welches Geschlecht der Hund hatte, wenn ich ihn sah. Allerdings ist mir Eines aufgefallen - meine Hündin zu erziehen, war ein Selbstläufer und sie ist auch wirklich anschmiegsamer als die Jungs. Da sie aber die Einzige ist, weiss ich nicht, inwieweit das zu verallgemeinern ist. Sie ist kastriert, deshalb kann ich zur Läufigkeit keine Aussage machen.

    Aber mit den gemachten Erfahrungen weiss ich, ich würde nun mehr zu Hündinnen tendieren.

  • Wir haben einen Rüden und eine Hündin. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

    Zum Thema Kuscheln: Unser Rüde ist definitiv viel verschmuster. Das liegt aber auch an der Rasse. Die sind bekannt für ihre Kuschelattacken. Unsere Hündin hingegen mag gar keine Nähe. Umso glücklich ist man, wenn sie doch mal kuscheln kommt. :herzen1:

    Zum Thema Gassi gehen: Auch unsere Hündin pinkelt mehrmals beim Gassi gehen, ebenso der Rüde. Ein Unterschied hab ich da nicht wirklich mitbekommen :ka: Allerdings wird das Gassi gehen anstrengender sobald eine läufige Hündin in der Gegend war. Der Rüde brauch dann ewig und drei Tage für eine kurze Strecke. Da ist es mit einer Hündin schon einfacher.

    Zum Thema Läufigkeit: Unsere Kira ist da vieeeeel anhänglicher als sonst. Rennt einen überall hinterher. In der Zeit trennen wir dann auch die beiden Hunde. Wir wollen ja keine franz. Spitze :ugly:
    Ansonsten eine Hündin ist 3 Wochen lang läufig. Das Blut hält sich in Grenzen. Hängt natürlich von der Größe des Hundes zusammen. Unsere Mittelspitzdame blutet zwar nicht sehr stark, aber hat immer ein Höschen an, damit sie nicht den weißen Teppich versaut.:pfeif:Die Schutzhöschen gibt es in jedem Tierladen (ähnlich wie Windeln). Man kann sich aber auch aus Stoff welche anfertigen lassen. Die wären dann waschbar. :bindafür:

  • Da geb ich Rütter ausnahmsweise mal Recht. Es bleibt im Endeffekt Geschmacksfrage oder auch eine Typfrage. Ich mag lieber Jungs weil sie in meinen Augen auch im hohen Alter noch Jungs sind. Mädels werden irgendwie doch erwachsen. Ich arbeite mit meinen HUnden, da sind mir persönlich die Kindsköppe lieber. Obwohl meine Resi auch toll war aber ich fand es wesentlich schwieriger mit ihr zu arbeiten. Genauso die Hündin meiner Jugend. Irgendwie finde ich zu Rüden schneller Zugang. Erklären kann ich das eigentlich nicht wirklich

  • Rüden markieren und die Pipirunde dauert länger, weil sie eben tröpfchenweise machen und nicht, wie die Hündin, alles auf einmal rauslassen.

    :lol:

    Auch Hündinnen markieren, aber das ist da oft eher Charaktersache und/oder hängt mit dem Hormonstatus zusammen. Kurz vor der Läufigkeit markieren viele Hündinnen durchaus.

    Ich kann mir aber nicht großartig vorstellen, dass Pipirunden mit Rüden länger dauern als mit Hündinnen. Bei mir gibts 2x täglich eine reine Pipirunde ohne viel Action, dafür je nach Route und Wetterlage sowie meiner Laune mit Freilauf auf den Wegen. Die dauert im Schnitt 20 Minuten und führt in 80% der Fälle irgendwie durch den Wald. Dino geht ins Gebüsch, hebt das Bein, lässt kurz laufen und kommt dann hinterher getrabt. Ist er angeleint, muss ich halt kurz stehenbleiben, bis der Herr fertigmarkiert hat, aber auch da handelt es sich nur um ein paar Sekunden.


    Ob anschmiegsam oder nicht ist ebenfalls eher Charaktersache, denke ich. Dino ist ein absoluter Schmusehund. Nachts ohne Körperkontakt schlafen? Für ihn undenkbar, es sei denn, ihm ist eh zu warm. Aber selbst dann liegt er im Bett auf seinem Kissenberg mit maximal 20 cm Abstand zu mir.

    Die Hündin einer Freundin ist das krasse Gegenteil von ihm. Schmusen? Nee, kein Bock drauf. Die lässt sich vielleicht mal kurz kraulen und streicheln, aber intensiv kuscheln ... weniger.

    Teki war anfangs, als er hier noch neu war, auch eher schmusig veranlagt. Das lag aber daran, dass er sich "sicherheitshalber" erstmal an mich rangehängt hat. Nachdem er sich hier eingelebt hat, klebte er mir nicht mehr so sehr am Rockzipfel, sondern ist selbständiger geworden und hat Kuscheleinheiten nur dann eingefordert, wenn ihm danach war. Wenn ich mit ihm kuscheln wollte, gabs meistens eher Blicke wie den hier: :skeptisch2:


    Ich persönlich bin auch eher Typ Rüde, denke ich. Natürlich würde ich auch einer Hündin ein Zuhause bieten, aber läufige Hündin und intakter Rüde in der gleichen Wohnung sind halt so ein Ding, ne ... klar kann man trennen, das steht außer Frage. Aber zwei Rüden sind mMn pflegeleichter als ein Pärchen.

    Edit: da geh ich bei Lockenwolf mit, das wurde in ihrem Post gut zusammengefasst =)


    Bei einem Rüden musst du dich nur auch darauf einstellen, dass er auf läufige Hündinnen bzw. deren Geruch reagiert. Dino schnüffelt dann nur SEHR interessiert an den Pipistellen und macht den Hündinnen den Hof, wenn sie gut riechen. Andere Rüden verlieren dann vielleicht völlig den Nerv und fiepen wie bekloppt.

  • Ich denke, es ist eine Frage der persönlichen Präferenzen.


    Hündinnen markieren übrigens auch! Je näher die Läufigkeit rückt, desto eifriger - aber auch außerhalb.


    Du bist doch immer noch beim DK? Da kann man sich auch nicht verlassen, dass Hündinnen "weicher" im Sinne von leichter erziehbar sind.


    Die Läufigkeit fällt sehr unterschiedlich aus von Tier zu Tier. Auch das Pflegeverhalten. Manche Hündinnen bluten wenig und putzen sich sehr gut, sodass man nichts merkt, andere hinterlassen richtige Blutpfützen und Spritzer... Das dauert auch 3, 4 Läufigkeiten, bis sich das eingependelt hat. Du hast dann auch noch die Scheinträchtigkeit, die hormonell gesehen bei jeder Hündin eintritt mit unterschiedlichen Konsequenzen - von physischen Symptomen wie Milchbildung über starke Müdigkeit bis hin zu so einer Art Depression. Wenn ich Hundesport auf hohem Niveau (nicht nur zum Spaß des Hundes) machen wöllte, tät ich deswegen keine Hündin nehmen. Rüden scheinen mir da konstanter. Zudem dürfen läufigen Hündinnen nicht zu jedem HuPla. Andererseits kriegst du auch mit Rüden von Läufigkeiten in der Umgebung was mit... Je nachdem können die da schon recht affektiert von sein.


    Hast du den nun eineN Züchter_in, der/die an Nichtjäger abgeben würde? Willst du immer noch Zughundsport mit dem Vorsteher machen? Hast du einen passenden Verein/Trainer aufgetan? Letzteres wär auch f mich spannend, weil Jagdhunde ja meine große Liebe sind, wie du weißt... Da jemand Gutes vor Ort zu wissen, wäre für die Zukunftsplanung vielleicht nicht schlecht!

  • Ich glaube das fällt ein wenig unter die eigenen Vorlieben, ich mag lieber Rüden und bei anderen Tieren auch lieber den männlichen Part (auch wenn ich Umgang mit beiden hab).


    Zum einen muss ich mich dadurch nicht unbedingt mit Läufigkeiten auseinander setzen :ugly:


    Was die anhänglichkeit betrifft hatten wir von voll selbständig, absolut anhänglich und sensibel bis beides gemixt jeweils ein Exemplar.


    Was das markieren betrifft, hab ich nicht unbedingt eine große Zeitdifferenz bemerkt bei unterschiedlichen Spaziergängen. Da wird das Beinchen gehoben, ein bisschen getröpfelt und schwupps geht's weiter.


    Bei Läufigkeiten von Hündinnen hatten wir Glück, 2 mal mitgemacht, jetzt ist es da doch eher uninteressant geworden. Aber da reagieren Rüden ja auch unterschiedlich.

  • Ich habe bis auf eine Hündin nur Rüden gehabt, es gab leicht und schwer auszubildende, schmusige und nicht schmusige. Mein Boxer möchte mir am liebsten den ganzen Tag auf dem Schuss liegen, der Labrador kommt mal für zwei Minuten, dann hat er keine Lust mehr. Die Hündin hat übrigens genauso viel markiert wie ein Rüde, dafür hatten wir mit den Läufigkeiten und Gebärmutter Entzündungen Probleme. Nachdem medizinisch indizierten Kastration war sie dann inkontinent. Für mich der Grund keine Hündin mehr zu nehmen. Die war übrigens unglaublich kuschelig.

    Es ist einfach Geschmackssache.

  • Das ist reine Geschmackssache.


    Zum Thema markieren:

    Man kann Rüden sehr einfach beibringen, nicht überall zu markieren. Die können auch laufen ohne dauernd das Bein zu heben und jedem Nachbarn im Vorbeigehen an die Hausmauer zu pissen. Reine Erziehungssache.


    Ebenso das Arbeiten in Anwesenheit läufiger Hündinnen. Kann der Herr lernen.


    Rüden sind halt oft etwas „kindischer“ und sie brauchen ewig plus 3 Lichtjahre, bis sie sowas wie erwachsen werden :D


    Ich mag die Kindsköpfe, mit denen man so herrlich herumalbern kann. Hündinnen sind mir manchmal zu „abgeklärt“, die stehen so über den Dingen ;) nichtsdestotrotz natürlich ebenso wunderbare Hunde.

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