Dino und die Sache mit dem Lecken - Diagnose: Futtermittel- und Umweltallergie

  • Ja, Dino riecht an den betroffenen Stellen auch ein wenig wie alter Käse. Wegen genau der Sache war ich Anfang des Jahres auch schon mal bei unserer Dorf-TÄ, weil ich zuerst an eine Infektion mit Hefepilzen dachte ...

    Ansonsten riecht er ganz normal nach Hund. Wenn man es nicht weiß oder sieht, dann käme keiner auf die Idee, dass Dino aktuell hochansteckend krank ist.


    Nachher lad ich mal Fotos vom aktuellen Stand seiner Problemstellen hoch. Vielleicht hilft der Thread ja später mal jemandem mit einem ähnlichen Problem =)

  • Und man darf auch nicht vergessen, das das belecken und knabbern in diesem Fall recht stark eingeschränkt wurde.


    Die meisten Tiere sehen so extrem aus, weil sie sich durch den Juckreiz massiv belecken und beknabbern. Dadurch kommt es immer wieder zu Irritationen und Infektionen der Haut und durch die weitere mechanische Bearbeitung durch den Hund wird es immer schlimm, bis das Gewebe regelrecht vernarbt.


    Deshalb auch das Antibiotikum um die Entzündungen der Haut in den Griff zu bekommen.


    Dino würde deutlich schlimmer aussehen, hätte man ihn nach herzenlust schlecken und knabbern lassen.


    Kennt man ja schon bei Mückenstichen, EIGENTLICH halb so wild, aber wehe man gibt dem Juckreiz nach und fängt an zu kratzen und zu kratzen, dann wird es erst so richtig schlimm.


    Das wurde hier durch den Trichter und die Kontrolle natürlich schon gut verhindert.

  • Danke McChris fürs Threadtitel-anpassen =)


    SanSu: ja, stimmt. Die x Monate mit Trichter haben das Gröbste verhindern können, ich denke, das ist auch unser Glück gewesen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es Dino ohne Trichter ergangen wäre :dead: ... oder wie schlimm es ohne bei ihm aussehen würde.


    Wir nutzen jetzt erstmal die vergleichsweise angenehmen Temperaturen und den Wind für einen entspannten Waldspaziergang =)

  • Dino läuft wohl seit über 2 Jahren (der arme Kerl :( :) mit Sarcoptes-Befall rum. Das Thema Allergie ist noch nicht ganz vom Tisch, die TÄ schließt eine Hausstaub-, Milben- oder Gräserallergie nicht aus, deshalb der Allergie-Vortest. Wenn da nichts auffällig ist, können wir davon ausgehen, dass Dino keine Allergie hat.

    Was mir aber Sorgen macht und wofür ich mir so richtig in den Arsch trete, ist Sarcoptes. Warum zum Geier ist das vorher keinem einzigen Menschen aufgefallen? :verzweifelt:


    Es tut mir so wahnsinnig leid für Dino; auch weil ich das Ausmaß seines Leids erst (wie die Vorbesitzer auch) auf Stress geschoben habe. Joa. Ist nicht... Sarcoptes der HuSo. Und das seit 2+ Jahren ... Mann, der arme Kerl.

    Wie wurde das denn nun festgestellt? Wurde in den 2 Jahren jemals irgendwas "milbentötendes" verabreicht ?


    Wir doktorn ja auch seit 2 Jahren mit Juckreiz rum. Von Allergien bis neurologisches steht alles im Verdacht.


    Zwischenzeitlich gab es regelmäßig Stronghold, welches potenzielle Milben (sind eigentlich ausgeschlossen worden) getötet hätte.

  • Was die Vorbesitzer ihm verabreicht oder was sie überhaupt an Diagnostik genutzt haben, weiß ich nicht. Dino war ja von ~2017 bis Mitte Januar 2019 bei ihnen, dann kam er zu mir. Ohne aufgefrischte Impfung etc pp :lepra:


    Die Impfungen habe ich dann recht zügig nachgeholt, gegen Februar/Anfang März gab es dann eine Bravecto-Tablette - die ja eigentlich auch milbentötend wirkt. Zusätzlich dazu hat sie Dino bei bisher allen (2) Tierarztbesuchen Advantix verabreicht. Danach wurde es in Kombination mit Apoquel auch besser - dann war ich gegen Ende März für zwei Tage in der Schweiz und das Spiel ging dann von vorne los :ka:


    Direkt festgestellt wurde es nicht - die TÄ hatte es als Verdachtsdiagnose geäußert. Sie hat mir dann auch noch erklärt, welche Möglichkeiten es für eine eindeutige Diagnose gibt. Ein Hautgeschabsel wollte sie bei Dino nicht machen lassen, weil seine Haut in den Bereichen ja ohnehin schon sehr angegriffen ist und sie das Ganze nicht noch schlimmer machen wollte. Ein Antikörper-Titer-Test wäre zwar machbar gewesen, aber da ich nicht weiß, wann er sich damit angesteckt haben könnte, haben wir die Option auch außen vor gelassen. Daher gehen wir jetzt den Weg der direkten medikamentösen Behandlung - wenn er danach symptomfrei ist, so die TÄ, wäre die Verdachtsdiagnose gesichert.

    Sie hat allerdings Haare aus den betroffenen Regionen gezupft und mittels Tesa auch einige Proben direkt von der Hautoberfläche entnommen. Da war es für sie dann wohl sehr eindeutig, dass "nur" Sarcoptes + evtl eine Allergie in Frage kommen.


    Eine Allergie als Mitverursacher können wir aktuell noch nicht ausschließen, aber in zwei Wochen gibt's das Ergebnis des Allergiescreenings, dann wissen wir mehr.

  • Ach okay, das habe ich überlesen, dass du ihn neu hast.


    Hm, also nur eine Verdachtsdiagnose? Da dann mit solchen Kanonen zu agieren, halte ich für einen gewagten Versuch. Aber ich kenn das, dass man zu jedem Strohhalm greift.

    Bei uns wirkt Apoquel auch super, damit habe ich auch einen topgesunden, optisch einwandfreien Hund ohne Haut-Läsionen. Da spricht bei uns lt Tierärzte definitiv gegen Milben. Wir haben letztes Jahr auch eine "Stronghold"- Kur gemacht, damit wurde es auch nicht besser.


    Den Artikel hier finde ich interessant dazu: https://www.tierarzt-rueckert.…nde=1489&Modul=3&ID=19563


    Wir sind aber auch der Meinung, dass es doch kein psychischer Tick sein kann, da der Hund ja nicht weiß, wann er Apoquel bekommt und wann nicht. Und genau das Apoquel ist eben der entsprechende An- und Aus-Knopf des Kratzens bei uns.

  • Kein Problem. =)


    Ein gewagter Versuch ist es definitiv, ja. Er bekommt ja wirklich einiges an Medikamenten, und dann auch noch richtige Klopper. Wenn er danach nicht milbenfrei ist bzw. die Milbenpopulation wieder in normalen Bereichen liegt, dann weiß ich auch nicht ... momentan schlägt es ja gut an. Lt. TÄ hat er auch irgendwo einen stark entzündlichen Prozess im Körper; deshalb auch die Dauertherapie mit dem Antibiotikum, schätze ich (Therios 750 mg, Wirkstoff Cefalexin).


    Den Rückert-Artikel kenn ich, den hab ich mir aufm Heimweg vom TA-Besuch schon zu Gemüte geführt. Ist sehr gut geschrieben und auch sehr informativ.


    Was habt ihr denn schon alles an Diagnostik durchgemacht?


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    Dino hatte heute sein erstes Bad mit dem Shampoo. Begeistert war er nicht, aber der Kerl hat brav stillgehalten und sich einseifen lassen. Einige der Stellen sehen schon jetzt deutlich besser aus, wenn wir nachher wieder auf dem Sofa die optische Kontrolle machen, poste ich auch endlich mal die versprochenen Fotos :tropf:

    Bisher geht es ihm dank der Medikamente sehr gut, das ist kein Vergleich zu vorher. Das Verlangen, sich zu kratzen, tendiert gegen 0, ab und an möchte er dann doch noch. Wir geben Apoquel ja aber auch erst seit Mittwoch, das braucht mWn ja eine Weile, bis sich da ein gewisser Spiegel aufgebaut hat.

    In zwei Tagen ist dann das nächste Bad dran, ich bin gespannt, wie die befallenen Stellen dann aussehen.

  • Wir sind aber auch der Meinung, dass es doch kein psychischer Tick sein kann, da der Hund ja nicht weiß, wann er Apoquel bekommt und wann nicht. Und genau das Apoquel ist eben der entsprechende An- und Aus-Knopf des Kratzens bei uns.

    Placebo by Proxy Effekt vielleicht?

  • Sorry für off topic, Apoquel lindert Juckreiz und Entzündung, richtig? Warum wirkt das dann bei Entzündung und Juckreiz durch Milben nicht?

  • Sorry für off topic, Apoquel lindert Juckreiz und Entzündung, richtig? Warum wirkt das dann bei Entzündung und Juckreiz durch Milben nicht?

    Apoquel kann man sich als Juckreiz-Signal-Blocker vorstellen. Das setzt sich an den Rezeptoren fest und verhindert, dass das Signal "Ey, da am Bein am Knöchel juckts, kratz dich mal da" nicht im Hirn ankommt, weil Apoquel "Du kommsch hier nisch rein" sagt.

    Gegen Entzündungen wirkt es direkt nicht, aber durch das Blocken des Signals verhindert das Medikament, dass der Hund da weiter dran rumkratzt. So hab ich das zumindest bei meiner kurzen Web-Recherche verstanden. Wenn man die Entzündung in/auf der Haut also zuverlässig bekämpfen will, ist zwangsweise die Gabe eines entzündungshemmenden Medikaments bzw. Antibiotikums notwendig.


    Apoquel würde also auch den Juckreiz lindern, der von Milben ausgeht, das seh ich ja bei Dino. Bei psychischen Geschehen funktioniert das allerdings nicht, weil der Hund ja idR keinen Juckreiz per se hat, sondern sich durch festgefahrenes Zwangsverhalten z. B. permanent am Knie beleckt.

    Bei Hunden, die z. B. an den Genitalien schwer misshandelt worden sind, kann man mWn oft sehen, dass die Hunde sich da zwanghaft belecken oder im worst case auch selbst verstümmeln, da würde Apoquel also ins Leere laufen.

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