Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

  • @SanchoPanza


    Hm...muss ich mir mal anschauen. Bin kompletter Clicker Doofie.


    Wo ich nen Bremsfaktor sehe: Er wird bis auf weiteres draußen immer Beißkorb tragen, was Futteraufnahme erschwert. Aber das Risiko, dass ein unbeteiligter Passant ins sommerlich entblößte Bein gehackt kriegt, gehe ich nicht ein.


    Gewalt seh ich auch fehl am Platz. In manchen Momenten wird er einen erziehenden Brüller wohl mal vertragen, tendentiell aber nicht. Schon gar nicht, wenn er ohnedies komplett hochgefahren ist.

  • Als ehemalige Podenco-Halterin und mit einer Freundin die mehrere Galgos hält kann ich dir den Tipp geben dich mit anderen Besitzern dieser Rasse in Verbindung zu setzen. Das geht sicher ganz gut über Foren.

    Ich finde Galgos total toll, aber sie sind eben anders, besonders wenn sie nur unter Ihresgleichen aufgewachsen sind.

    Mit meinem Podenco, er war 2 Jahre als er einzog, war ich total überfordert. Geholfen hat mir der Kontakt zu anderen Haltern dieser Rasse. Damals, vor über 20 Jahren, war es noch sehr schwer diese zu finden. Es gab hier in der Nähe einen sogenannten Podencoauslauf, 1x in der Woche, auch Galgos waren dort.

    Kam mal ein andersrassiger Hund mit dazu war es sofort aus mit der Ruhe. Ich kann mich noch an einen jungen Schäferhund erinnern der zusammen mit einem Galgo auftauchte. Das ging gar nicht. Warum? Keine Ahnung. Es war unmöglich ihn in dem Auslauf zu lassen obwohl er ganz friedlich war und Galgos kannte. Mit meinem Podenco entspannt zu laufen hat Jahre gedauert, obwohl meine Podenco-Mix-Hündin damals sehr entspannt unterwegs war.

    Die Galgos meiner Freundin brauchen auch sehr lange bis sie andere Hund akzeptieren. Wobei kleine Hunde sofort Jagdverhalten auslösen wenn sie sich schnell bewegen. Mit meiner Schäferhündin funktioniert es ganz gut, aber die kennen sie seit sie ein Welpe war.

    Ich würde dem Hund erst einmal viel Zeit geben sich an das neue Leben zu gewöhnen.


    LG Terrortöle

  • Terrortöle


    Er lebt mit einem anderen Galgo zusammen. Und ist mehr oder weniger mein 5ter.


    Ich meide explizite Windhundausläufe, weil meine - oft - besser hören bzw ich durch die gemeinsame Haltung sehr unterschiedlicher Hundetypen relativ hardlinermäßig unterwegs bin, was Windhunde und kleine Hunde zb betrifft.


    Aber klar, er braucht noch massig Zeit. Geduld sowieso. Und Ruhe.


    Das ist so ein bisschen der Knackpunkt. Ich kann nicht das Sparprogramm fahren, dass er derzeit bräuchte weil er (und die anderen) raus müssen. Getrennt gehen aktuell auch nur bedingt machbar, weil er noch nicht alleine alleine bleiben kann.

  • Verzeihung, kann am Handy nicht zitieren.


    Bzgl. positiver Hundekontakte


    Was ja funktiert ist das Leben in der Gruppe. Den Sittinghund (der unsere Lage noch extra verkompliziert) wollt er anfangs angehen. Wohl noch nie ne Französische Bulldogge gesehen, aber da lies er sich gut verbal regulieren und überhaupt hab ich einfach Mittagsschläfchen zwische ihm und dem unheimlichen Schnauftier abgehalten, danach gings.


    Draußen gibt es vereinzelt Möglichkeiten, ihn andere Hunde betrachten zu lassen, ohne dass er ausrastet. Wobei wir da keine u günstig gelaufene Hundebegegnumg vorher gehabt haben sollten, weil dann noch zuviel Adrenalin im ihm wabert.


    Er gesichert, ich das Wuschelhündchen am Schoss, ihm gedanklih signalisierend, dass das definitiv nicht gefressem oder angegangen wird, geht.


    Nach etwas Vorstellungszeit nimmt er vernünftig Kontakt auf oder erträgt das Tier in seiner Nähe jedenfalls.

  • Wo ich nen Bremsfaktor sehe: Er wird bis auf weiteres draußen immer Beißkorb tragen, was Futteraufnahme erschwert.

    Stimmt, das ist wirklich ein Bremsfaktor. Mit Maulkorb habe ich keine Erfahrung, wohl aber schon gelesen, dass es geht. Irgendwie...Dann muss man vielleicht größere Stücke nehmen und mehr am normalen Futter einsparen. Oder eine Futtertube.

    Was ja funktiert ist das Leben in der Gruppe.

    Scheint so ein Spanierding zu sein. Meiner war in Gruppen auch immer verträglich. Von Anfang an immer bei Hundesittern und bis auf wenige Ausnahmen immer super gut gelaufen.

    Ich würde zwar schon versuchen, auch einzelne Trainingseinheiten zu machen mit ihm, kann mir aber auch vorstellen, dass er sich anpasst, wenn er sieht, dass die anderen Hunde gechillt sind.

  • @SanchoPanza


    Maulkorbfütterung ist keine Hexerei. Jedenfalls bei denen, die wir verwenden.


    Bloß der Belohnenszeitpunkt wird nicht immer günstig erwischt und eben Futter am Boden oder so klappt nicht gut.


    Wobei... je länger Hund versucht, Futterbröckchen durch den Korb zu quetschen, umso länger ist er abgelenkt...:denker::lachtot: Vielleicht ist das gar nicht sooo blöd.


    Clickern ist ja eher nicht mein Ding. Werd mich trotzdem mal wieder einlesen. Gibt's da Netz-Lesempfehlungen?


    Bzgl. Gechilltheit der Mithunde. Blöderweise bringt ein Pöbler in der Runde ja auch gern eine neue Dynamik rein und der Große braucht aktuell ebenfalls ein wachsames Auge und bisweilen Ermahnung, um nicht beim Stänkern mitzuziehen. Klassisches "Es sind selten die "guten" Dinge, die sie sich voneinander abschauen".


    Also alles nicht ganz ideal im Moment. Was ich nicht dramatisch seh. Es macht die Dinge halt einfach mühsamer.


    Nichtstänkerer integrieren ging immer wesentlich smoother vonstatten.

  • Nach etwas Vorstellungszeit nimmt er vernünftig Kontakt auf oder erträgt das Tier in seiner Nähe jedenfalls.

    Ist gerade bei unsicheren Hunden die aus Angstagression handeln oft normal.

    Sie können halt den anderen Hund nicht einschätzen.


    Meine ist im Rudel auch vollkommen verträglich und unaufällig.

  • Du hast Eneas wissentlich mit der Artgenossenbaustelle übernommen, oder?

    Nein, ich hab nichts davon gewusst. Man kann da niemanden nen Vorwurf machen. Er war ein Rückganger vom Züchter. Eni kam aus schlechter Haltung, seine Züchterin hat ihn da rausgeholt und wusste auch nicht so recht, was da auf alle Beteiligten zukommen würde.

    Als Eneas bei mir angekommen leichte Pöpeltendenzen zeigte, hätte ich sofort dementsprechend reagieren müssen. Bei Zaidit habe ich erste Anzeichen wohlwissend im Keim erstickt und damit einen soliden Grundbaustein gelegt.

    Ich (!) würde bei deinem Hund jegliche Kontaktaufnahme (an der Leine) zu anderen unterbinden- kein Glotzen, kein Umdrehen, ned mal Ansehen. Fremdhunde gehen ihn nix an, er hat damit nichts am Hut und du regelst das. In solchen Situationen ist das Führen am Hb praktischer, du kannst besser einwirken.

    Vorsicht, jetzt wirds ein wenig grob: hier arbeite ich je nach Aufregungsgrad durchaus mit Leinenrucken.

    Ich kenne deine Hunde ja nicht, aber Eneas und Zaidit benötigen ein sehr strukturiertes Umfeld und deutliche Anweisungen. Lasse ich ihnen zu viel Raum, geht das idR schief.


    EDIT: und pack dir viele Leckerlies ein. Blickkontakt belohne ich, genau wie ignorantes/ souveränes Verhalten bei Hundebegegnungen an der Leine.

  • Versuch vielleicht ein Markerwort zu trainieren, also Clickern bloß mit Wort.


    Wort, Wurst geben, während er kaut Wort, Wurst geben,... Zuhause üben.


    Nach kurzer Zeit kannst du dann draußen trotz Maulkorb und Verzögerung belohnen. Wenn die Wurst stimmt crazy-dog-face

  • GhAres


    Das Galgöchen hier hat ab der ersten Sekunde cirka ausgepackt. Ich hatte so nen gewissen Vorverdacht aus Vorerfahrung mit der "Dürrekatastrophe" und deren scheelen Blicken auf andere Hunde und war deshalb auch aufs Übersprungzwicken vorbereitet.


    Wird jetzt natürlich spannend - kommt da noch was, weil er noch gar nicht richtig aufgetaut ist oder ist er so eben weil er noch nicht aufgetaut ist und kein Vertrauen haben kann?


    Ich hab ihn anfangs, also noch anfänglicher, als wir immer noch sind- mit einer gewissen Absicht - eigentlich enorm überfordert, um zu sehen, wie er wann (über)reagiert.

    Hauptsächlich um zu sehen, ob er auch nach Menschen schnappt bzw was er da noch gar nicht ab kann. Mit Kleinkind im Haus ist so ein Schnappi halt nicht die beste Wahl. Da hab ich zwar weiterhin ein strenges Auge drauf, aber Kinder per se sind eher keines seiner Probleme.


    Nur Halsband ginge bei ihm gar nicht. Noch ist die grundsätzliche, anfängliche Abhautendenz zu groß und seine Unsicherheit ebenfalls. Er bleibt im Sicherheitsgeschirr verschnallt.


    Und...er springt mit solcher Wucht in die - kurze - Leine, dass er bereits gestürzt ist und sich überschlagen hat. Da war ich, Artgenossenthemen von mehreren Hunden gewöhnt, doch ziemlich baff. Am Halsband bräche der sich das Genick.


    (Vorhin überhaupt Königsdisziplin mit 2 Hetzjägern an der Leine. Die Pinkelrunde war 300m lang... Fremdhund von links (optisch marderartig), echter laufender Marder von rechts. Katze am Fenster.


    War knapp vorm gevierteilt werden.)


    Leinenrucke und Co seh ich nicht immer, jederzeit und absolut auf jeden Fall zu 1000% verkehrt. Beim Galgöchen und seinem momentanen Stand aber schon.

    Ich denke, dass ich ihn damit eher breche, auch wenn ich einen "richtigen" Zeitpunkt dafür fände. Und ich denke, dass der einfach auch mit mir noch nix anfangen kann. Wir kennen ums 21 Tage. Dafür darf ich eh schon viel bei ihm. Ihm da das bisschen Vertrauen zu nehmen, das er schon hat halt ich nicht für sinnvoll.

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