Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

  • @SanchoPanza


    (und andere gerne auch)


    Hast Du Einleseempfehlung ins Clickertraining?

    Möcht ich mir auch mehr anschauen, ob das was für Galgöchen und mich ist.

    (Und wie läuft das eigentlich, wenn man ansich mit 2-4 Hunden unterwegs ist und nur mit einem trainiert wird?)

  • (Huch, wo kommt diese Markierung des Wortes Clickertraining her?)

  • Die Kleidung strotzt vor öligen Schlieren, mich umwabert der Geruch von billigen Füllstoffen in tierischem Fett, die Hunde werden demnächst echt dick und ich muss irgendwo nen 10l Futterbeutel auftreiben, aber: da war ein nahezu spektakulärer Extrawurstdurchbruch.


    Galgöchen nimmt vermehrt Futter. Fordert es beinah schon ein. Zaudert nicht mehr zaghaft.


    Zwar waren da, angesichts der Uhrzeit eher unerwartete, Hundebegegnungen und Menschen verbellen, aus mir unerfindlichen Gründen und unangenehm windig war es obendrein, jedoch: Galgöchen kennt mitttlerweile so ungefähr das Wort nein und lies sich mit einem scharf-bestimmten im Pöbelelan unterbrechen und mit Schau! auf mich (oder jedenfalls die Wurst) umlenken, sofern nicht schon komplett im Auszuckmodus.


    Das war zwar kein durchdachtes Training, sondern Notfallimprovisation, dennoch Grund zur Freude, find ich. Er reagiert und wendet sich zu. Und er hat die - durchaus nicht unübliche - Eingewöhnungsscheu in Sachen Futter nehmen weiter abgelegt. Zumindest wenn es guter Stoff ist.

  • Ich glaube auch wir reden nur aneinander vorbei. Ich füttere 100% der Hunde schön. Die 85% mit super Erfolg und 15% sind schwierig wegen plötzlich auftauchen oder im falschen Moment. Allerdings ohne Stimme, bzw Markerwort, weil sie einfach noch zu panisch ist um das zu verbinden.


    Markerwort gibt es wenn ich sie vom Reiz wegführen durch Hand oder Hier kann. Es gibt Hunde bei denen sie nicht mehr panisch reagiert und deshalb mit Click for Blick belohnt wird, also mit Markerwort. Bei Radfahrern auch so und Plakaten.


    Sobald sie die Welt genauer betrachten kann und den anderen Hund vorab schon positiver empfinde kommt dann das benennen hinzu. Wir wollen das einfach als positives Gefühl aufbauen. Sonst sag ich meinem Hund immer "Weltuntergang" und nicht "hey hund"

    Die wäre da gar nicht in der Lage zu fressen.

    Heute 7 Hunde gesehen und einige waren nur zum Leckerlis abstauben für sie interessant.


    Man muss das halt individuell dem Tier anpassen. Jedes hat ja die eigenen Macken.


    EDIT Schönfüttern heißt non stop dem Hund Futter geben bei Reizsichtung bis dieser weg ist, sprich mit Futtertube.


    @pinkelpinscher da ihr ja mit Hunden positiv lebt, kann man die auch als Trainingsanfang nutzen also bei Sichtung der eigenen Hunde.

  • Hier wird sehr gut erklärt, wie es funktioniert und auch warum und dass man mit dem Clicker von Anfang an negative Emotionen und Erregungszustände abbauen kann:


    Zitat

    Ein typisches Problem im Hundeschulbetrieb ist unerwünschtes Verhalten bei Hundebegegnungen. Viele Hundebesitzer wünschen sich nichts mehr, als einfach mit dem angeleinten Hund entspannt an anderen Hunden vorbeigehen zu können. Oft gebärdet sich der Hund aber unangenehm: Er zieht, bellt, pöbelt oder hat vielleicht sogar noch Schlimmeres im Sinn. Die Ursache hinter solch einem Verhalten kann unterschiedlich sein: Unsicherheit und Angst, aber oft auch einfach Frust darüber, nicht sofort mit dem anderen Hund spielen zu können. Das Verhalten ist also eigentlich nur ein Spiegel dessen, was im Hund selbst gerade nicht stimmt.

    Die konkrete Trainingstechnik, die hier oft zum Einsatz kommt, wird Click-für-Blick genannt. Im ersten Schritt ist dabei das Ziel zum Beheben des Problems, dass der Hund bewusst seine persönlichen Problemauslöser anschaut und wir genau in diesem Moment clicken und anschließend belohnen. Zum Beispiel: Hund schaut anderen Hund an = Click plus Belohnung. Daraus folgen für den Hund verschiedene mögliche Veränderungen.

    Beispieleffekt 1: „Immer, wenn ich andere Hunde anschaue, fühle ich mich super, also muss der andere Hund super sein!“ Der Auslöser „anderer Hund“ wird mit so viel guter Emotion überlagert, dass zum Beispiel bei dem Hintergrund „Angst“ mögliche Unsicherheiten quasi weggeclickt werden können.

    Beispieleffekt 2: Hunde, die geclickt werden, lernen, bewusste Entscheidungen zu treffen. Der Hund entscheidet sich zum Beispiel bewusst dazu, den anderen Hund anzuschauen, meist lange bevor er „explodieren“ würde. Bewusste Entscheidungen werden also in einem Erregungszustand getroffen, in dem der Hund noch in der Lage ist, mitzudenken. Clickertraining hilft dem Hund, bei den bewussten Entscheidungen zu bleiben, und senkt damit in vielen Fällen spürbar das Erregungsniveau. Das wiederum verhindert bei richtiger Umsetzung das unbewusste, reflexive „Explodieren“. Das neutrale Geräusch des Clickers dringt außerdem oftmals merklich besser zum Hund durch als die rein verbale Ansprache und sorgt auch durch diese Eigenschaft für längeres „Cool-Bleiben“.

    Quelle: https://www.sitzplatzfuss.com/clickertraining/


    Notfallimprovision braucht man in der Stadt! Du kannst aber auch in solche Situationen reinclickern, nach dem du Hundi beigebracht hast: Click=lecker und Party! So habe ich es jedenfalls sehr oft gemacht. Mein Vorteil war natürlich, dass ich a) nur einen Hund dabei hatte und b) der keinen MK trug und ich somit Wurst werfen konnte, auch mal haufenweise. Übrigens Fleischwurst! Lange, lange Zeit niemals ohne Clicker und winzig geschnibbelte Fleischwurst rausgegangen.

    Wie oben beschrieben: Freuen und ausrasten gleichzeitig geht nicht.

    Vielleicht wäre es praktischer für dich einen Zungenschnalzer zumindest mit aufzubauen. Ich gehe mal davon aus, dass nebst dem ganzen Futter und der Belohnung keine Hand mehr zum clickern frei ist!

    In dem hier vor paar Seiten verlinkten Thread "Zeigen und Bennenen" wird es wirklich alles ganz super erklärt! Ich weiß nicht, ob Shoppy hier noch aktiv ist, dann kannst du sie sicher auch fragen!

  • Also als ich meiner Trainerin gesagt habe, ich würde gern Richtung Zeigen und Benennen gehen, hat sie gleich gemeint „viel zu früh für den Hund.

    Zeigen und Benennen ist ja kein eingetragenes Markenzeichen. Is wie mit BARF...jeder, der einen Klops Fleisch ins Hundemaul steckt bezeichnet das als Barf. Jeder, der einen Clicker in der Hand hält und raufdrückt, so dass ein Geräusch entsteht, meint, er "clickere den Hund".


    Da muss an der Emotion erst gearbeitet werden, danach Zeigen und Benennen“ also schönfüttern , Click for Blick etc.

    Click vor Blick ist nicht Z und B...aber das verwechseln viele. Von Trainern erwarte ich mehr Fachwissen. Ich erwarte NICHT, dass jeder das kann, aber solch dummen "Hundewiesenweisheiten" sind ätzend. Kannste ihr ja mal erzählen. Und gib ihr doch den Link, den ich oben gepostet habe, da kann sie sich mal fortbilden.

  • Ich habe meine positiven Erfahrungen mit meinem Hund oben geschildert.


    MEIN Weg ist Z und B....(den besagten Link hast du ja auch kopiert)

    Es geht doch darum Zeigen und Benennen nicht zu üben wenn der Hund noch hochpanisch oder ähnliche Gefühle hat. Ich will doch nicht den Hund mit antrainieren dieses Gefühl zu behalten.

    Das ist DEINE Meinung!


    Lese Eure Diskussion mit Interesse. Hab das Prinzip Zeigen u Benennen noch ebensowenig voll verstanden, wie clickern.

    Lies dir meinen Link oben doch einfach mal durch.

    Es gibt viele Wege, die nach Rom führen und Z und B ist kein Wundermittel für alle Hund und nicht jeder Halter kommt damit zurecht.


    Mich nervt ehrlich gesagt etwas, wenn dann Leute so dagegen schiessen.


    BettiFromDaBlock du hast ja wohl exakt den gleichen Problemhund wie @pinkelpinscher , der auch reaktiv ist und Menschen beisst. Wie hast du deinen Hund resozialisiert?


    Bei meinem hat (wie oben beschrieben) nach allen gängigem Trainingsmethoden Z und B einen grossen Durchbruch gebracht. Maulkorb benötige ich schon lange nicht mehr für diesen Hund, der letzte Beissvorfall gegen einen Menschen ist Jahre her.

    Auch ist der Hund heute nicht mal mehr im Ansatz daran interessiert Menschen zu beissen.


    Das wollte ich einfach noch mal hervorheben.

  • @SanchoPanza  Mehrhund


    Super, danke!


    Muss mich an mehreren Fronten wieder einlesen, das dauert.

    Ich hab auch einfach noch zuwenig Gefühl für das Galgöchen oder bin seine Baustellen betreffend voll im Bilde.


    Und ich denke ja, ich bin kein Clickermensch, aber anschaun kann ich mir's auf jeden Fall.

  • Hi,


    das hat nichts mit "clickern" zu tun.

    Das Geräusch des CLICKERS wird (ist wissenschaftlich bewiesen) positiv assoziiert.


    Du könntest auch STIMMLICH "clickern", also schlicht die Situation markern. Und das machen wir alle eh tausendfach...Mit Gesten, mit Räuspern, Augen hochziehen, stimmlich...ect...


    Hier geht es um eine Verhaltenstherapie.

    Das schwierige ist einzig, dass man als Hundehalter MIT VIEL ERFAHRUNG!!! (Laien empfehle ich das mittlerweile nicht mehr), Wissen um Lerntheorie haben muss und die Fähigkeit den Hund wirklich richtig einzuschätzen.


    Noch besser als eine Online Anleitung und im meinem Falle ein Online Support von der Hundetrainerin wäre natürlich man geht live zu Martina Schoppe oder jemand anderem, der sich damit auskennt.


    Mal "eben so" ausprobieren empfinde ich als schwierig. Ob dein Pflegehund sich mit aversiven Mitteln korrigieren lässt, kann sein, aber dann wird definitiv keine Änderung des Auslösers für das Verhalten erfolgen.


    Ich habe das auch erst gemacht, weil ich meine, am Anfang eines solchen Verhaltens kann das dass Mittel der Wahl sein.


    Ich muss aber sagen, bei "Problemhunden", die Fehlverhalten über lange Zeit als Strategie kennenlernten, ist der Einsatz von Strafe allerhöchstens zielführend, wenn der Hund dann tatsächlich in ein Meideverhalten geht.

    DANN wiederum muss ihm ebenfalls mittels eines Verhaltenstrainings (therapie) gezeigt werden, was er denn bitte schön anstelle des Fehlverhaltens zeigen soll.


    Zwei Möglichkeiten: Das Ziel ist das selbe!


    Clickern und "Schön" füttern von Dingen, die der Hund ausserhalb des Problemverhalten gut macht, ist nichts weiter als loben. Und dazu brauche wieder um ICH keinen Clicker.


    Wozu ich gerne einen Clicker nehme ist dann für jegliches Markern von Verhalten im Hundetraining, Sport, ect....das finde ich toll. Und das macht meinen Hunden richtig Spass......

  • Mehrhund

    Ich hab doch jetzt mehrfach geschrieben dass jeder Hund anders und individuell trainiert werden muss. Keine Ahnung woher ihr glaubt, ich halte meine Worte für Gesetze. Und wenn an den Hund Luftballons gehangen werden damit er nicht so ausrastet, wenns hilft, dann kann man das äußern. Über sowas muss man doch nicht diskutieren. :ka:

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