Alleine bleiben - Hundesprache verstehen

  • Ja genauso mache ich es ja - anders gar nicht möglich - aber ist dieses zerren mit Gewalt nicht genau das, was man eigentlich nicht sollte? Sicher ziehe ich einfach zielgerichtet dorthin wo ich will - aber bei seiner Beharrlichkeit bedeutet das schon Gewalt, er schleift erstmal ordentlich am Boden entlang, bevor er nachgibt... zuhause müsste ich es ebenso machen - aber überall steht, dass man da keinesfalls ziehen soll, sondern warten bis er aufgibt (haha...da Pinkel ich mir vorher in die Hose und warte drei Stunden später immer noch...) andererseits möchte ich ihm wirklich klar machen, dass er hier alles bekommt was er braucht, inkl. grenzenloser Liebe - aber nicht der Chef ist!

    Gib ihm die Wahl, auf Ansage zu gehen - oder aber Du beförderst ihn per Leine. So hat er die Wahl und Du die Chance, dass er irgendwann gleich auf die verbale Ansage reagiert.

    Kein Hund nimmt Schaden davon, sich konsequent durchzusetzen.

  • Ja genauso mache ich es ja - anders gar nicht möglich - aber ist dieses zerren mit Gewalt nicht genau das, was man eigentlich nicht sollte? Sicher ziehe ich einfach zielgerichtet dorthin wo ich will - aber bei seiner Beharrlichkeit bedeutet das schon Gewalt, er schleift erstmal ordentlich am Boden entlang, bevor er nachgibt... zuhause müsste ich es ebenso machen - aber überall steht, dass man da keinesfalls ziehen soll, sondern warten bis er aufgibt (haha...da Pinkel ich mir vorher in die Hose und warte drei Stunden später immer noch...) andererseits möchte ich ihm wirklich klar machen, dass er hier alles bekommt was er braucht, inkl. grenzenloser Liebe - aber nicht der Chef ist!

    Gib ihm die Wahl, auf Ansage zu gehen - oder aber Du beförderst ihn per Leine. So hat er die Wahl und Du die Chance, dass er irgendwann gleich auf die verbale Ansage reagiert.

    Kein Hund nimmt Schaden davon, sich konsequent durchzusetzen.

    Casper hat sich früher gerne an Hündinnen Pipi festgeschnüffelt. Ich sagte Weiter, er ging Weiter. Irgendwann versuchte er dann sich durchzusetzen und ging nicht mehr weiter als ich es sagte. Ich habe dann ins Geschirr gegriffen und ihn weiter gezogen. Das ging eine Weile so. Dann machte ich es mal und er meckerte mich dabei richtig an. Ich bestand trotzdem darauf und seitdem ist das Thema gegessen. Sobald ich weiter sage, geht er auch Weiter bzw. mittlerweile schnüffelt er sich eigentlich gar nicht mehr fest.


    Ich denke die Situation kann man ganz gut auf euch übertragen.

  • Mir fällt es irgendwie schwer zu glauben, dass er auch bei der Sitterin durchjaulen/-weinen würde - er es quasi schlechter hat als alleine zu bleiben.
    Wie lange habt ihr Hund uns Sitterin denn alleine gelassen? Wie war eure Verabschiedung? Waren sie bei euch oder bei der Sitterin daheim?

    (Sorry, wenn ich was überlesen hab.)

  • wenn du jetzt konsequent bist spart dir das später viel Nerven und Arbeit.

    Es geht nicht um Unterwerfung oder dominieren, sondern darum, dass du möchtest, dass er mitkommt oder auf Aufforderung den Platz wechselt.

    Das sind Dinge, die ein Hund lernen sollte, weil man sowas später immer wieder mal braucht. Stell dir vor, du gehst über eine Ampel, und auf der Kreuzung sieht er was und bleibt stehen oder legt sich hin... da können blöde Situationen entstehen. Also lieber von Anfang an so beibringen und der Käse ist gegessen.

  • Meine größere sorge ist echt, dass ich ihn traumatisiere...sind halt doch mit fahrt 6-7 Stunden pro Tag.

    Die Sorge ist auch nicht unbegründet. Das könnte tatsächlich das ganze Problem massiv verschlimmern. Wie wäre es denn mit einer HuTa? Möglicherweise kommt er damit besser klar. Dort ist viel Action und die Hunde sind normalerweise untereinander beschäftigt. Finde ich sowieso mittlerweile viel besser, da man nicht dauernd auf fremde Menschen angewiesen ist, bei denen ja auch immer mal was sein kann.

    Sonst wäre es sicher besser die Hundesitterin negativ zu verknüpfen, als das Alleinsein im neuen Zuhause, meiner Meinung nach.

    Ich habe übrigens auch so einen Kontroletti und nicht Alleinseinwoller, auch die haben massiven Stress dadurch. Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass 3-4 Stunden das höchste der Gefühle an guten Tagen sind. Ich denke aber, dass ich einige Fehler gemacht habe, z.B. zu wenig Routine und ihm das Alleinsein quasi abgewöhnt habe.

    Mittlerweile schaue ich, dass ich mind. einmal pro Tag mit sehr wenigen Ausnahmen ihn kurz allein lasse. Ich verabschiede mich kurz und begrüße ihn auch. Ignorieren hat es massiv verschlimmert, der Hund war so verunsichert, dass er krank wurde. Auch in der Wohnung rumlaufen würde meinen Hund nur noch mehr stressen und verwirren.

    Bachblüten kann man durchaus versuchen.


    Bezüglich dem Weitergehen: Da würde ich einen Hund der Gewichtsklasse einfach mitnehmen ohne Wenn und Aber und ohne Diskussion. Bin zwar ein Wattebauschwerfer, aber da würde ich Notfalls auch zerren und ziehen. Natürlich so, dass dem Hund nicht wehgetan wird. Ich mache das auch mal mit Geschirrgriff, wenn meiner sich festgeschnüffelt hat.

  • Ich hab den Thread zwar verfolgt, aber vergessen, wie alt er ist. Ich mag jetzt nicht nochmal alles durchwühlen. Auf den ersten Blick stand es nicht im ersten Beitrag.


    Aber da er schon häufiger den Besitzer gewechselt hat gehe ich davon aus, dass er kein Welpe mehr ist. Man schädigt einen erwachsenen Hund sehr wahrscheinlich nicht nachhaltig, wenn man ihn einfach weiterzieht. Ich würd das zwar nicht machen, wenn ich erkenne, dass er eindeutig Angst hat, aber wenn es einfach nur ein "ich will jetzt nicht weiter gehen" ist, würd ich mich durchsetzen. Wie soll denn der Hund sonst lernen, dass nicht immer alles nach seiner Nase geht, was Wege betrifft? Wenn ich an jeder Ecke anhalten würde, an der mein Junghund schnüffeln will, würd ich niemals irgendwo ankommen. :ka:


    Zum Alleinbleibproblem hab ich leider nichts beizutragen. So extreme Fälle benötigen in meinen Augen einen kompetenten Trainer, der nicht nur konditioniert sondern die Ursache angeht. Eine Kombination aus Verhaltensttherapie und Training wäre hier in meinen Augen angeraten.

    Ich würde ihn bei so massiver Reaktion jedenfalls nicht alleine zuhause lassen. Das könnte den Hund traumatisieren, wenn er wirklich unter Trennungsängsten leidet.

  • So viele neue Beiträge. Ich versuche mal alle offenen Fragen zu beantworten!


    Flocki ist 2,5 Jahre alt. Er war gestern 30 Minuten bei der Sitterin. Ob er aufgehört hätte weiß ich nicht und sie nimmt ihn so nicht ohne schrittweise Gewöhnung an sie. Und auf die schnelle hätte ich keinen anderen bekommen - selbst eine HuTa nimmt nicht blind spontan nen Hund auf. Worüber ich mir aber sicher bin: der Abschied bei fremden löste richtige Panik aus. Daheim bleiben macht ihm keine Angst, sondern er empfindet sich m.E. als Rudelführer und bellt/jault halt, bis er sein Rudel zurück hat. Ich denke an diesem Punkt muss ich ansetzen und habe hier ja auch super Tipps bekommen, die ich nun alle einbaue.


    Meine super kurzfristige Lösung ist halt jetzt scheiße... heute und morgen muss er einfach zu Hause jaulen (er hat heute bewiesen, dass er das durchgehend macht), da geht leider nix. Mittwoch nehme ich ihn mit ins Büro und habe schon die Anweisung an alle verschickt ihn zu ignorieren. Wenn das dieses Mal besser klappt, kann er auch am Donnerstag und überhaupt immer mit. Somit hab ich vier Tage wenigstens auf zwei reduziert im besten Fall. Das alleine bleiben üben wir dann ganz langsam von vorne mit einer Trainerin, die ich heute nochmal kontaktiere, jetzt sollte ihr Urlaub vorbei sein. Und natürlich auch die Rudelführung!

  • So viele neue Beiträge. Ich versuche mal alle offenen Fragen zu beantworten!


    Flocki ist 2,5 Jahre alt. Er war gestern 30 Minuten bei der Sitterin. Ob er aufgehört hätte weiß ich nicht und sie nimmt ihn so nicht ohne schrittweise Gewöhnung an sie. Und auf die schnelle hätte ich keinen anderen bekommen - selbst eine HuTa nimmt nicht blind spontan nen Hund auf. Worüber ich mir aber sicher bin: der Abschied bei fremden löste richtige Panik aus. Daheim bleiben macht ihm keine Angst, sondern er empfindet sich m.E. als Rudelführer und bellt/jault halt, bis er sein Rudel zurück hat. Ich denke an diesem Punkt muss ich ansetzen und habe hier ja auch super Tipps bekommen, die ich nun alle einbaue.


    Meine super kurzfristige Lösung ist halt jetzt scheiße... heute und morgen muss er einfach zu Hause jaulen (er hat heute bewiesen, dass er das durchgehend macht), da geht leider nix. Mittwoch nehme ich ihn mit ins Büro und habe schon die Anweisung an alle verschickt ihn zu ignorieren. Wenn das dieses Mal besser klappt, kann er auch am Donnerstag und überhaupt immer mit. Somit hab ich vier Tage wenigstens auf zwei reduziert im besten Fall. Das alleine bleiben üben wir dann ganz langsam von vorne mit einer Trainerin, die ich heute nochmal kontaktiere, jetzt sollte ihr Urlaub vorbei sein. Und natürlich auch die Rudelführung!

    Bitte pass auf, dass der Trainer nicht von Dominanz und Rüdelführer spricht.


    Selbst wenn er jault/bellt, weil er unter Kontrollverlust leidet, ist es Stress für ihn. Er macht es nicht zum Spaß! Allerdings besteht ja dennoch auch die Möglichkeit, dass er wirklich unter Trennungsängsten leidet. Bei der Vorgeschichte würde es mich zumindest nicht wundern. Wirklich beurteilen kann das aber wohl nur ein guter Trainer vor Ort.


    Übrigens finde ich es toll, dass du dich ihm annimmst und mit ihm zusammen an den Problemen arbeiten möchtest. :bindafür:

  • Danke dir, ich werde darauf achten!

    Für mich ist inzwischen klar, dass er das im letzten Jahr bei den Vorbesitzern genauso durchlebt hat - und sie das einfach nicht wussten. Denn er macht nichts kaputt, macht nicht in die Wohnung - aber ruhig ist er eben nicht. Meine Vermutung kommt von der Begrüßung beim zurück kommen: Sie hat mir erzählt, dass er immer vollkommen durchdreht vor Freude, meterweit hochspringt und sich gelegentlich sogar anpinkelt vor Aufregung. Das ist zwar nicht passiert - aber er ist wie ein Irrer auf mich gesprungen und ließ sich kaum beruhigen - weder durch Beschwichtigung noch ignorieren. Total aufgedreht, genauso wie sie es beschrieben hat. Also von entspannter Begrüßung weit entfernt. Da ich gelesen habe, dass ein entspannter Alleine-Bleib-Hund aber ruhig begrüßt, gehe ich tatsächlich davon aus, dass er dort alles aber nicht entspannt war.


    Egal ob Trennungsschmerz oder Kontrolle - beides muss bearbeitet werden. Die Trainerin ist kontaktiert, mal sehen wann sie kommen kann. Jetzt hoffe ich, dass er den morgigen Tag noch übersteht und wir es dann irgendwie schaffen, dass er im Büro runterkommt und wir arbeiten können - sonst muss er Donnerstag leider nochmal daheim bleiben. Aber die Arbeit kann ich nach dem Urlaub leider nicht liegen lassen.

  • Eine Sache: wenn ich im Arbeitszimmer bin und Tür zu, liegt mein Hund auch in der Nähe auf dem Flur.

    Überhaupt liegt er gerne mitten im Weg..., da bekommt er alles mit.

    Das muss nichts mit Kontrolle zu tun haben. Überblick über die Situation haben und nah sein, ist was anderes als Kontrolle.

    Hund ist ein Rudeltier, das ist ja nichts Schlechtes.

    Welpe von Anfang an, Vertrauen aufgebaut, vertraut später darauf, dass man zurück kommt. Alleine bleiben gefällt keinem Hund, sie schlucken es dann einfacher.

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