Junghund aus dem Tierschutz - Fragen dazu
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Hallo ihr Lieben,
ich weiß jetzt nicht ob ich hier richtig bin. Ich habe einige Fragen. Aber erst mal zu uns:
Mein Freund und ich haben nach langem überlegen und planen, entschlossen uns einen Hund zu holen.
Dann ging es ganz schnell. Am Dienstag Abend durften wir den kleinen Cosmo besuchen. Cosmo kommt ursprünglich aus Rumänien, ist ca. 4-5 Monate alt und hatte 5 weitere Geschwister. Doch da er sehr zurückhaltend ist, war er der letzte, welcher bei der Pflegefamilie blieb.
Also sind wir am Dienstag zu der Pflegefamilie gefahren und setzten uns auf den Boden. Es dauerte ca 1 1/2 Stunden bis er sich zu uns traute und sich auch mal vor uns legte. Nach 2 Stunden durften wir ihn vorsichtig streicheln. Nach 3 Stunden schaute er ab und zu bei uns vorbei und ließ sich vorsichtig streicheln.
Die Pflegemama erzählte uns, dass er 2 Tage gebraucht hat. Aber wenn das Vertrauen da ist, dann geht er nicht mehr von der Seite des Menschen.
Nun ist der kleine seit gestern Abend bei uns. Er erkundigte erstaunlich offen sein neues Zuhause. Trank und aß auch gestern Abend und heute morgen gut.
Er war immer da, wo wir waren und legte sich in den Raum.
Heute morgen wollten wir mit ihm dann eine Runde spazieren gehen. Doch das ging gar nicht. Er hatte vor allem Angst: Autos, Menschen, jedes Geräusch.
Nach dem er sein Geschäft erledigt hatte, gingen wir wieder nachhause (wir kamen nur wenige Meter von zuhause weg)
Nun liegt er seit 3 Stunden unter dem Bett und schläft immer wieder.
Nun zu meinen Fragen:
Wie lange schläft ein 6 Monate alter Welpe?
Wie können wir ihn an das Spazieren gehen gewöhnen ?
Soll er immer von sich kommen oder können auch wir mal zu ihm gehen ?
Wie schaffen wir es, dass er keine Angst mehr vor allem hat ?
Wenn er kein Interesse zeigt, was tun ?
Legt sich die Angst nach ein paar Tagen ?
Schonmal vielen lieben Dank für die Antworten, ich hoffe ihr könnt uns Tipps geben. -
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Ich habe Dir mal ein eigenes Thema gestartet.
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..und ich meinen Kommentar hier her kopiert:
Hi Alessa, kann es zufällig sein, dass du Cosmo auch von Natino adoptiert hast? Mori ist auch daher und hatte exakt die gleichen Verhaltensweisen am Anfang. Das hat sich aber quasi von Tag zu Tag, wenn nicht sogar stündlich gebessert. Ich bin am Anfang auch nur mit ihr um die Ecke, auch wenn das in meinem Fall mindestens 400m bedeutet haben, denn erst da fangen bei uns Feld und Wald an. Es hilft dem Hund sehr, wenn man selbst gelassen ist und ihn mit dem eigenen Körper vor der vermeindlichen Gefahr schützt. Ich habe mich dann alle zwei Meter die wir überhaupt vorangekommen sind immer wie ein Bodyguard vor sie gestellt und das war wirklich bei allem! Menschen, Autos, Fahrräder, Menschen mit Krücken, Menschen mit Hüten und vor allem andere Hunde die nur am Horizont aufgetaucht sind oder bereits hörbar waren. Nach ca 2-3 Tagen lief sie schon deutlich entspannter und stoppte nicht mehr. Ich habe sie jetzt seit 3 Wochen und es geht sogar schon ohne Sicherheitsgeschirr, weil sie keine Panik mehr zeigt, auch nicht auf neue Situationen und sich sehr an mir orientiert.
Ich denke es ist wichtig von Anfang an die Sicherheit zu geben, damit der Hund weiß, dass er sich auf dich verlassen kann. Das sah bei mir anfangs auch so nicht aus, sie ist ständig an der Leine zum Himmel explodiert und ich habe manchmal gebetet, dass sie nicht doch aus dem Geschirr herauskommt. Wie wildsurf schon schrieb, sei bestimmt aber feinfühlig dabei und geh mit ihr durch den Alltag. Ich habe mich zuerst kaum getraut auch nur irgendwie ein Geräusch zu machen, habe mich dann aber selbst ermahnt, dass ihr das ja auch nichts bringt. Dabei habe ich gemerkt, dass sie gar nicht so viel Angst hatte wie ich das dachte und ihre Reaktion eher von Unsicherheiten geprägt war. Beim Staubsauger habe ich ebenfalls die Luft angehalten, aber das war auch kein Problem - sie beäugt ihn zwar weiterhin kritisch, aber schläft sogar weiter, solange ich nur einen 3 Meter Sicherheitsabstand zu ihr einhalte
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Hallo und herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied .
Hier melden sich sicher noch einige Benutzer, die sich besser mit ängstlichen Hunden auskennen als ich.
Aber weil das nun absolut essenziell ist: Tempo raus, und zwar mächtig. Und stellt euch darauf ein, dass es sich vielleicht nicht in ein paar Tagen legt. (es ist durchaus möglich, dass er seine Ängste rasch ablegt, aber wissen kann man es aktuell nicht).
Er ist seit einem Tag bei euch. Kennt weder euch noch die neue Umgebung und ist dazu, soweit es sich anhört, ein ängstlicher Hund. Er muss jetzt noch nicht mit euch spazieren gehen (raus zum lösen natürlich schon).
Meine Hündin kam mit 4 Monaten aus dem Ausland zu mir und war kaum ängstlich. Den ersten Spaziergang, einmal zur nächsten Wiese durch das Quartier, haben wir nach 1 Woche gemacht.
So lange hat es gedauert bis ich sicher war, dass sie sich einigermassen "eingelebt" hat und sich innerhalb des Hauses und des Gartens wohl fühlt (wobei richtiges Einleben bei Auslandshunden gut und gerne 6 Monate und mehr dauert!).
Ängstliche Hunde aus dem Ausland sind ein extra Kapitel, hat euch der Verein hierzu keine weiteren Details an die Hand gegeben? Bei meinem Verein gab es zu diesem Thema einen riesig langen Beitrag auf der Webseite in welchem darauf explizit sensibilisiert wurde. Ihr solltet euch dazu wirklich einlesen.
Man sagt grob, dass Hunde 17 bis 20 Stunden pro Tag schlafen. Welpen 20 bis 22 - das sind grobe Werte, aber sie geben euch eine Richtung vor. Gerade Cosmo sollte jetzt so viel Ruhe wie möglich haben, damit er all die neuen Eindrücke verarbeiten kann.
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Ganz ruhig.
Auch ein "normal" aufgewachsener" Hund braucht eine Anlaufzeit.
Für Euren Hund ist alles komplett neu und bedrohlich.
Ich habe jetzt im Laufe der Zeit vier Tierschutz-Hunde.
Das ging von wirklicher Angst Panikattacken bis in hohe Alter über die ersten 3 Tage über Türschwellen, Treppe hoch und runter tragen, bis hin zu ankommen aufs Sofa springen und da sein.
Boris hat 6 Wochen gebraucht, um ins Auto einzusteigen.
Einmal drinne - Auto fahren 0 Problem.
In dem Sinne ist das ganz individuell und muss auch an Eure Lebenssituation angepasst sein.
es gibt da keine allgemeingültigen Regeln oder Patentrezepte.
Lasst ihn erstmal ankommen und macht weder Euch noch dem Hund Druck.
Man sagt für den Anfang und das kann gut ein halbes Jahr sein - reicht "Sicher, satt und sauber".
Und Sicherheit geht nur, wenn ihr Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, nicht zu viel rumprobiert, erreichen wollt.
Viel Freude und Geduld!
Merkt Euch gut was heute alles nicht geht - es ist unglaublich schön, jeden kleine Fortschritt zu erleben.
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Wie lange schläft ein 6 Monate alter Welpe?
Mit 6 Monaten ist er eigentlich kein Welpe mehr, aber da er durch den Wechsel zu Euch viel zu verarbeiten hat, lasst ihn so viel schlafen wie er möchte und sorgt für viele Pausen, wenn er nicht von selbst zur Ruhe kommt.
Wie können wir ihn an das Spazieren gehen gewöhnen ?
Ganz langsam und in Ruhe. Wie gesagt, er ist in einer neuen Umgebung. Keine Gewaltmärsche, sonder kleine, immer gleiche Runden und die dann langsam ausdehnen wenn Ihr das Gefühl habt er ist soweit. Am Besten in ruhiger, reizarmer Umgebung.
Soll er immer von sich kommen oder können auch wir mal zu ihm gehen ?
Ich würde ihn momentan noch in Ruhe lassen, aber jeden Kontaktversuch erwidern. Sei es mit streicheln, Kontakt liegen oder was tolles zu futtern. Je nachdem, was er gern mag.
Wie schaffen wir es, dass er keine Angst mehr vor allem hat ?
Das Wichtigste ist Bindung aufbauen. Er muss sich eingewöhnen, Eure Hausregeln lernen und eine Beziehung zu Euch knüpfen. Das geht nicht von heute auf morgen. Wichtig finde ich persönlich einen stark strukturierten Tagesablauf (hat bei uns sehr geholfen), dass der Hund immer weis was passiert als Nächstes. Das kann man später wieder lockern, aber am Anfang hilft das wirklich ungemein. Langsam an die Dinge ranführen, nicht überfordern, da sein und unterstützen. Viele Ruhepausen zum verarbeiten. Nichts erwarten und sich freuen, wenn er etwas anbietet. Der Rest kommt von ganz allein.
Wenn er kein Interesse zeigt, was tun ?
Nichts. Irgendwann wird er Interesse zeigen. Nochmal, Geduld und Zeit lassen. Passt Euch seinem Tempo an.
Legt sich die Angst nach ein paar Tagen ?
Rechne in Monaten. Man sagt es dauert ein Jahr bis ein Hund wirklich angekommen ist. Es kann individuell natürlich schneller gehen, aber von Tagen braucht man nicht ausgehen.
Wir haben im Dezember eine Hündin aus dem Tierheim ausgenommen, die ursprünglich aus Bulgarien kam. Die ersten Wochen waren hart, aber es ist so eine Freude wenn sie dann auftauen, Vertrauen finden und man merkt wie eine Bindung entsteht.
Ach noch ein Tipp, ich weis nicht wie Ihr dazu steht, aber Hund mit ins Bett ist toll zum Beziehungsaufbau.
Alles Gute.
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Nun die nächste Frage:
wir wollten gerade mit ihm raus gehen, doch er weigert sich sein Geschirr an zuziehen.
Als er es gesehen hat ist er sofort unter den Tisch...jetzt schläft er wieder.
Nun war unsere Idee, wenn er wieder wach ist, mit ihm mal nur mit dem Halsband in den eingezäunten
Garten zu gehen.
Habt ihr noch Tipps ? -
Nun war unsere Idee, wenn er wieder wach ist, mit ihm mal nur mit dem Halsband in den eingezäunten
Garten zu gehen.Ja, würde ich so machen.
Kennt er denn ein Geschirr? Wie war das denn auf der Pflegestelle?
Wenn er es kennt, dann würde ich da kein großes Geschiss drum machen. Leckerchen hinhalten (durch die Kopföffnung), Geschirr über den Kopf und fertig. Du kannst das Geschirr auch tagsüber anlassen, haben wir am Anfang auch gemacht, dann ist es weniger Stress, weil man es dann nur einmal am Tag anziehen muss.
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Nun war unsere Idee, wenn er wieder wach ist, mit ihm mal nur mit dem Halsband in den eingezäunten
Garten zu gehen.Ja, würde ich so machen.
Kennt er denn ein Geschirr? Wie war das denn auf der Pflegestelle?
Wenn er es kennt, dann würde ich da kein großes Geschiss drum machen. Leckerchen hinhalten (durch die Kopföffnung), Geschirr über den Kopf und fertig. Du kannst das Geschirr auch tagsüber anlassen, haben wir am Anfang auch gemacht, dann ist es weniger Stress, weil man es dann nur einmal am Tag anziehen muss
Das Geschirr haben wir von den Pflegefamilie bekommen, aber davor hatte er nie eins an.
Jetzt verbindet er es mit dem "schlechten Spaziergang" heute morgen
Das Geschirr einfach anlassen, ist eine gute Idee. -
- Vor einem Moment
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