Junghund aus dem Tierschutz - Fragen dazu

  • Das Geschirr anlegen zwangsläufig mit über den Hund beugen, ist schon ein massiver Übergriff für den Hund.

    Und das von Menschen, die er kaum kennt. Denen er noch nicht vertrauen kann.


    Das hat noch überhaupt nix mit Fehlverknüpfung zu tun.


    Hilft in dem Fall aber nix.

    Also so bestimmt wie nötig und so sanft wie mgl. ohne viel Theater drum rum.


    Ich finde ihr macht grundsätzlich viel zu viel.

    Spazieren Auto Wald.

    Lasst ihn doch erstmal ankommen und einfach nur in Ruhe Wohnung, Garten und Euch kennenlernen.


    Ich finde es echt toll, dass Du fragst und Dir raten lässt.

    Aber bei den Fragen, frage ich mich schon, was ihr erwartet habt.

    Eine fertigen sich idealtypisch verhaltenden Hund.


    Versetzt Euch doch bei jeder Aktion due ihr veranstaltet einfach in seine Lage.

    Stell Dir vor zu Dir kommt ein Mensch und will Dir, ohne das Du verstehst wieso weshalb warum und wer das überhaupt ist ein Geschirr und eine Leine anlegen.


    Ihr braucht viel mehr Langsamkeit und Verständnis.

  • Es kann schon eine Fehlverknüpfung sein. Mein Hund hat sich mal am Fahrrad die Achselhöhlen aufgeschubbert und hat danach jahrelang den Kopf weggezogen beim Geschirr anziehen. Ich habe es ihm natürlich trotzdem anziehen müssen. Neben dem Tipp, es nur einmal pro Tag anzuziehen, würde ich es versuchen nicht über den Kopf zu stülpen, sondern sich hinzuhocken und es von unten anzuziehen. Alles überm Kopf wirkt bedrohlich für Hunde.

    Ich finde ihr macht grundsätzlich viel zu viel.

    Spazieren Auto Wald.

    Wo steht das? Ich habe nur gelesen, wenige Meter von Zuhause weg und dann als nächstes Garten.

  • Huhu - noch ne Bangbüx :winken:


    erstmal verlinke ich Dir hier was, da kannst Du immer wieder mal ein bisserl stöbern, wenn Du magst:


    Der Angsthund-Thread

    Schönes und Schweres -zeigt Eure Rumänen


    Für das Kerlchen hat sich in den vergangenen Monaten so viel verändert, dass er jetzt ganz viel Ruhe und Struktur braucht, um alles zu verarbeiten. Und es kann schon sein, dass die eine oder andere Angst längerfristig hat. Daran kann man aber arbeiten.


    Und ein bisschen angesickt bin ich schon, dass die Orga Euch scheinbar nicht mehr Infos dazu gegeben hat, jawoll!


    Sehr zu, dass Ihr einen möglichst ruhigen und geordneten Alltag habt. Mit festen Zeiten, wann ihr was tut. Damit der Hund einen Rhythmus lernt, wann es Fressen gibt, wann er rauskommt, wann Aufsteh- und wann Ruhezeit ist. Hunde sind Gewohnheitstiere, je mehr Routine, desto sicherer wird er.


    Versucht (Achtung: Viel verlangt) Euren Alltag dabei so weit wie möglich wie gewohnt ablaufen zu lassen. Einen Augenwinkel solltet Ihr für das Hundchen übrig haben, aber nicht „dauerbeobachten“. Denn das könnte ihn nervös machen.


    Und er braucht seinen Rückzugsort. Könnt Ihr ihn da auch ein bisschen wählen lassen? Da sollte er auch möglichst unbedrängt bleiben, außer den Notwendigkeiten wie Gassi oder Medizin. Und in der Wohnung könnt Ihr immer mal ein Super-Leckerlie fallen lasse, wenn er grad zu Euch guckt. Kuscheln gern, aber wenn er grad seine Ruhe haben mag, dann machts Euch auch mal auf der Couch gemütlich.


    Draußen kurze, immer gleiche Wege. Nehmt seine Angst wahr, ohne Euch selbst davon aus der Ruhe bringen zu lassen. Je ruhiger Ihr bleibt, desto mehr Sicherheit könnt Ihr dem Hund geben.


    Habt Ihr Bekannte mit souveränen und verträglichen Hunden, an denen er sich orientieren könnte? Solche Bekanntschaften solltet Ihr pflegen und öfter mal gemeinsam gehen.


    Und ganz wichtig: Sichert ihn. Passt auf, dass er Euch nicht entwischt. Bei uns war in der ersten Zeit Haus- und Wohnungstür nie gleichzeitig offen. Am Klingelschild hing ein Zettel, dass der Klingelnde sich bitte gedulden soll, weil ein ängstlicher Hund zu sichern ist. Und draußen war sie in der ersten Zeit an Geschirr und Halsband, dann gabs ein Panikgeschirr.


    Es gibt noch viel mehr Tipps, aber jetzt lasst ihn erstmal angucken. Es kann sein, dass sich in den nächsten Tagen schon einmal viel setzt. Und wenns noch ein bisschen Arbeit ist:


    Hunde lernen ihr Leben lang. Und es dauert einfach ein bisschen. Je sicherer er im Kleinen wird, desto besser kann er lernen. Jetzt steht er noch viel zu sehr unter Stress dafür.


    Habt ihn einfach erstmal lieb, so wie er ist, macht Euch klar, dass es eventuell ein bisschen dauert, bis Ihr zusammengewachsen seid. Geht es langsam an, denn langsam lernt sich am Schnellsten:smile:


    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. Und ein paar Bilder wären nett:cuinlove:

  • Tja, da hat euch die Orga ganz gut verladen. Macht mich immer wieder wütend so etwas, zumal es so scheint, dass die Pflegestelle nicht viel mit ihm gemacht hat.

    Eine GUTE Pflegestelle ist dafür da, den Hund auf das Leben vorzubereiten und nicht nur zu "verwahren". Eine gute Pflegestelle erkennst du dann in der Regel auch daran, dass sie dir wirklich GANZ viel über den Hund erzählen können. Ich war 10 Jahre Pflegestelle und über meine Hunde konnte ich Romane erzählen, d.h. wie verhält er sich in welchen Umweltsituationen, wie mit anderen Hunden, im Haushalt, mit Katzen oder was auch immer. Ich habe die Hunde immer so behandelt und erzogen, als würden sie bei mir bleiben, denn schließlich weiß man nie, wie lange so ein Hund bleibt und ich will nicht mit einem unerzogenen Hund zusammenleben.


    Tja, hilft dir jetzt alles nicht, aber ich wollte es mal erwähnen, damit du in Zukunft schlauer bist und besser hinschauen kannst.


    Angsthunde in dem Alter sind schwer vorherzusehen. Manche tauen auf, vergessen alles und entwickeln sich mit der Zeit "normal". Andere entwickeln mit der Pubertät noch größere Ängste und bleiben lebenslang eine Baustelle.


    Hier ein paar Grundregeln, generell solltet ihr als Hundeanfänger aber auch einen Trainer draufgucken lassen:

    - Hund nicht bemitleiden

    - Hund Situationen aussetzen, die er noch ertragen kann (z.B. auf einem Parkplatz mit Autos, die aber nicht fahren o.ä.), ihn langsam heranführen, immer wieder Kekse, Kekse, Kekse für positives/mutiges Verhalten - die Situation nicht überreizen, sondern mit einen "Erfolgserlebnis" für den Hund enden lassen (z.B. ich habe mich an die Mülltonne herangetraut und sie untersucht, ist nichts passiert, ich bin ein Held, sagt Frauchen auch und sie gibt Kekse)

    - Aktivitäten machen, die sein Selbstbewusstsein stärken


    Viel Glück,

    Clumberine

  • Tja, da hat euch die Orga ganz gut verladen. Macht mich immer wieder wütend so etwas, zumal es so scheint, dass die Pflegestelle nicht viel mit ihm gemacht hat.

    Das ist eine Aussage, die ich nicht so stehen lassen möchte möchte. Der Welpe kommt vermutlich aus Zwingerhaltung eines rumänischen Tierheims und hat kaum Umwelterfahrung sammeln können, die ihn auf das Leben als Familienhund in Deutschland hätte vorbereiten können. Wir wissen nicht einmal, wie lange der Welpe auf der Pflegestelle in Deutschland war. Bei legaler Einfuhr mit allen Impfungen kann das aber nur kurze Zeit gewesen sein.

    Es ist wohl ein bißchen viel verlangt, daß eine Pflegestelle aus einem reizarm aufgezogenen Welpen, dazu noch dem schüchternsten im Wurf, in kürzester Zeit einen umweltsicheren, selbstbewußten Hund machen kann. Was hätte die Pflegestelle denn "machen" sollen?


    Dagmar & Cara

  • Es ist wohl ein bißchen viel verlangt, daß eine Pflegestelle aus einem reizarm aufgezogenen Welpen, dazu noch dem schüchternsten im Wurf, in kürzester Zeit einen umweltsicheren, selbstbewußten Hund machen kann. Was hätte die Pflegestelle denn "machen" sollen?


    Dagmar & Cara

    Da stimme ich dir grundsätzlich zu, wir wissen ja auch nicht, wie lange er da war.

    Aber, was man imho der Pflegestelle schon vorwerfen kann ist, dass zum Thema möglicher Angsthund nicht etwas mehr sensibilisiert wurde.

    Ich weiss, dass Orgas und Pflegestellen nicht immer super abgestimmt sind, was solche Themen angeht, aber umso schlimmer ist es, dass anscheinend beide einfach von dem Fall ausgegangen sind, dass sich das alles schon legt (was ja durchaus möglich ist und ich Cosmo auch wünsche).

  • Naja, da hast du wohl recht.

    Irgendwie bin ich davon ausgegangen, daß die TE wußte, was sie sich ins Haus holt, nachdem der Welpe ja schon 2 Stunden brauchte, um sich nur mal anfassen zu lassen. Aber das muß ja nicht der Fall sein, wenn noch keine Hundeerfahrung da ist.


    Dagmar & Cara

  • Danke dir!
    Ja, wir nehmen sein Tempo an.
    Das Vertrauen wird von Stunde zu Stunde besser. Und er fühlt sich immer sicherer.
    In den Garten geht jetzt auch super!
    Und an die Geräusche gewöhnt er sich auch.
    Es wird :)

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