Signalwörter "zusammensetzen"?

  • Hallo,


    ich überlege seit gestern, aber ich stehe irgendwie auf dem Schlauch... :tropf:

    Ich glaube, ich habe irgendwie falsch angefangen zu denken ... und jetzt komme ich anscheinend nicht mehr aus diesem Denkmuster raus :ops:


    Wird leider ziemlich lang, weil ich nicht weiß, wie ich es erklären soll...


    Beispiel:

    Wenn ich Lucy lernen möchte, dass sie

    • meinen Fuß mit der Pfote berührt
    • meinen Fuß mit der Nase berührt


    könnte ich dafür 2 komplett verschiedene Wörter verwenden.


    Also ein bestimmtes Signalwort für die Handlung "Pfote auf Fuß" und ein weiteresbestimmtes Signalwort für die Handlung "Nase auf Fuß"

    Die Wörter wären dann ganz und gar unabhängig voneinander.


    Also z.B.


    • meinen Fuß mit der Pfote berührt = Signalwort "Kühlschrank"
    • meinen Fuß mit der Nase berührt = Signalwort "Kaffeemaschine"


    Die Wörter sind natürlich Quatsch - mir fällt aber gerade nichts passendes ein. :ops:




    Ich habe überlegt, ob wohl einen "Baukasten" aus den Signalwörten funktionieren würde?

    Und an dieser Stelle hänge ich jetzt irgenwie fest...



    Meine Vorstellung vom "Baukasten-System":


    Ich würde Gegenstand und Tätigkeit voneinander trennen.


    Dazu würde ich Lucy in Schritt 1 lernen, dass etwas mit der Pfote zu berühren immer "Pfote (auf) ..." heißt - und etwas mit der Nase zu berühren immer "Touch ...." heißt.


    Im nächsten Schritt würde ich dann im oben genannten Beispiel den Begriff "Fuß" einführen - also den Namen des Gegenstandes, mit dem Lucy *etwas machen* soll.


    Und dann im 3. Schritt würde ich die Wörter zusammensetzen.


    Angewendet auf das oben genannte Beispiel:

    • meinen Fuß mit der Pfote berührt = Signalwort "Pfote (auf) Fuß"
    • meinen Fuß mit der Nase berührt = Signalwort "Touch Fuß"


    ("Fuß" ist natürlich ein blödes Wort, weil das schon mit dem Bei-Fuß-Gehen belegt ist - war jetzt aber einfach nur ein Beispiel)



    Wenn ich einen neuen Gegenstand hinzunehme, würde ich dann bei Schritt 2 (Begriff für Gegenstand einführen) beginnen - und in Schritt 3 dann mit den bekannten "Pfote (auf)" und "Touch" zusammensetzen.


    Würde bedeuten:

    Bei 100 verschiedenen Gegenständen (die Anzahl ist natürlich übertrieben) hätte ich ohne "Baukasten-System" 200 verschiedene Signalwörter (weil ich ja jede einzelne Handlung unterschiedlich benennen würde.).



    Mit "Baukasten-System" hätte ich hingegen nur die 100 Wörter für die Gegenstände plus 2 Wörter für die Tätigkeit (Pfote oder Touch).



    Klappt so ein "Baukasten-System"?

    Oder ist das zu verwirrend, zu komplex, einfach zu schwierig?


    Und arbeitet von euch jemand mit so einem "Baukasten-System"?



    Falls das klappt, hat das System ja bestimmt schon einen Namen (auf den ich aber leider nicht komme...)- ich würde mich freuen, wenn mir dann jemand vielleicht ein Stichwort, mit dem ich dann googeln könnte, verraten würde. :smile:

  • Ich glaube ich würde in Schritt 2 schon Pfote auf Fuß o. ä. machen. Gegebenenfalls mit Handzeichen kombinieren. Auch wenn das Betrug wäre.


    Andererseits funktioniert es ja bei Such / Nimm und dem jeweiligen Kuscheltier/Leckerli. Aber da wird vorher auch einzeln jedes Teil trainiert.


    Ich lese dann mal gespannt mit.

  • Ich denke schon, dass das funktioniert. :denker:


    Wobei mein Ansatz wohl wäre, "Pfote", "Touch" und den "Gegenstand" jeweils separat zu trainieren bzw. benennen. Also erst: berühre mit der Pfote bzw. Nase das, worauf ich zeige, ohne dass ich den Gegenstand benennen würde und ich würde auch die Gegenstände ständig wechseln. Wenn das sicher klappt, käme der Gegenstand dran. Wobei das mit Majas Spielzeug klappt, ohne dass ich das großartig mit ihr übe :denker:. Ich wiederhole den Namen öfter, wenn ich mit ihr spiele und dann sitzt das ziemlich schnell. Ok, es ist wohl besser, nicht mit dem Fuß zu zergeln :lol:. Dann halt das Kommando "Pfote Fuß", erst noch mit Zeigehilfe, die dann abgebaut wird.


    Ob das dann auch mit "Touch Fuß" mehr oder weniger auf Anhieb klappt, wäre zumindest einen Versuch wert und hängt, denke ich, auch ein Stück weit vom Hund ab.

  • Ich habe solche Kombinationen für verschiedene Suchaufgaben.

    "Such" heißt hier immer Stöbern und Apportieren, also ein Areal nach einem vorgegebenen Gegenstand absuchen. (Im Unterschied zu Spur/Fährte verfolgen)

    Such Leckerli: ein Filmdöschen mit Käse suchen

    Such Dummy: ein Dummy suchen, egal ob unser eigenes oder das anderer Hunde

    Such mein Zeug: einen Gegenstand von mir suchen

    Such Fremd (+ Geruchsprobe): den Gegenstand einer anderen Person suchen


    So super konsequent bin ich aber nicht, es gibt daneben noch andere Stöberaufgaben, die ich nicht mit dem Such-kommando verknüpft habe. ZB: "Hatschi!" (Möglichst glaubhaft niesen), dann sucht Cara nach einem Paket Tempotaschentücher. Funktioniert halt so besser als lustiger Trick.


    Ich glaube nicht, daß es dafür einen eigenen Namen gibt, außer vielleicht Signale kombinieren oder so etwas.

    Wenn man überhaupt nur wenige Aufgaben/Tricks mit dem Hund macht, kann man auf solche Kombinationen leicht verzichten und für alles ein eigenes Wort nehmen. Wenn man aber mehr macht, finde ich eine Kombination eher einfacher für den Hund, wenn er allmählich generalisiert: was soll ich tun - und wo oder mit welchem Gegenstand.


    Viviane Theby: "Die Hundeuni" ist ein Lesetip in diese Richtung.


    Dagmar & Cara

  • Für so eine Vorgehensweise wäre ja schon ein gewisses Verständnis von Sprache notwendig, fraglich, inwieweit ein Hund das leisten kann. Das ist ja dann keine einfache Verknüpfung zwischen Signal und Verhalten mehr, sondern der Hund muss verstehen, wie unsere Sprache aufgebaut ist und ich glaube eher nicht, dass er das kann :???:


    Klar kann man sowas wie "Such xy" mit verschiedenen Dingen üben, aber in dem Fall lernt der Hund ja dann auch einfach verschiedene Kommandos für verschiedene Verhaltensweisen, die nur den gleichen Anfang haben. Wahrscheinlich kann man das Such auch ganz weglassen (da es für den Hund keine zusätzliche Info bringt) und nur das zu suchende Ding nennen und der Hund weiß, was er zu tun hat.


    Aber es wäre mal ganz interessant, das auszuprobieren mit verschiedenen Handlungen und verschiedenen Gegenständen. Dann hat man die Möglichkeit, wild durchzukombinieren und zu schauen, ob der Hund das hin bekommt.

  • Wobei mein Ansatz wohl wäre, "Pfote", "Touch" und den "Gegenstand" jeweils separat zu trainieren bzw. benennen. Also erst: berühre mit der Pfote bzw. Nase das, worauf ich zeige, ohne dass ich den Gegenstand benennen würde und ich würde auch die Gegenstände ständig wechseln. Wenn das sicher klappt, käme der Gegenstand dran.


    So würde ich es machen, um die Bedeutung von "Pfote" und "Touch" zu lernen.


    Aber wenn "Pfote" und "Touch" richtig verstanden wurden (also nach längerer Übung, nicht am ersten Tag) - dann würde ich einen Gegenstand zeigen und diesen Dann "benennen".

    Lucy ordnet Gegenstände und Namen eigentlich recht schnell zu.


    Und sobald Lucy dann z.B. weiß, dass "Buch" das am Boden liegende Buch ist, würde ich dann - ohne weitere Vorbereitung - z.B. "Touch Buch" sagen.



    Wobei das mit Majas Spielzeug klappt, ohne dass ich das großartig mit ihr übe :denker:. Ich wiederhole den Namen öfter, wenn ich mit ihr spiele und dann sitzt das ziemlich schnell.

    Das ist bei Lucy auch so - sie hat gleich in den ersten paar Wochen bei uns verknüpft, dass ihre Kuscheltiere z.B. "Esel" oder "Hasi" heißen.

    Wir haben das nicht gezielt geübt - aber ganz unbeabsichtigt anscheinend beim Spielen öfter den Namen erwähnt.

    Also z.B. "Was hast denn da dabei? Den Esel?" usw.

    Irgendwann ist uns dann aufgefallen, dass sie auf die Worte reagiert.

    Seitdem lernen wir Lucy die Namen absichtlich, weil Lucy einerseits sowieso total Spaß am "etwas Neues lernen" hat - und andererseits kann man den Hund (wenn er dann die Namen kennt) gut mit "Such Esel", "Such Hasi" ohne viel Aufwand ganz nebenbei etwas auslasten.

    Ich mache das oft, wenn ich z.B. koche.

    Da Lucy ihr Spielzeug sowieso ständig über 2 Etagen verteilt (egal, wie oft ich es aufräume), frage ich dann einfach immer nach den Sachen, die oben sind :lol:

    Ist dann etwas Kopfarbeit - und Lucy strahlt über beide Ohren :smile:

  • Spielzeug suchen (und bringen) lassen finde ich supi, mache ich mit Maja zwischendurch auch, vor allen Dingen, wenn ich ihren Rucksack für den Sitter packe. Allerdings bringt Maja mir das Spielzeug nie. Aber immerhin zeigt sie zuverlässig an, wo es ist. :lol:


    Dann mal viel Spaß beim Training!

  • Wir haben die verschiedenen Spielzeuge mit Namen belegt - d.h., bei uns gibt es dann z.B.


    Such Esel

    Such Hasi

    Such Seil

    (müssten so ca. 15 verschiedene Sachen sein)



    oder aber auch

    Wo ist der Esel?

    Wo ist das Hasi?

    (ebenfalls mit ca. 15 verschiedenen Sachen)

    usw.


    Ich weiß aber nicht, ob Lucy da das "Such" überhaupt beachtet, oder ob sie sich nur auf den Namen konzentriert und dann das Ding, das diesen Namen hat, einfach bringen will - was dann zwangsläufig zu der Suche führt. :denker:


    So super konsequent bin ich aber nicht, es gibt daneben noch andere Stöberaufgaben, die ich nicht mit dem Such-kommando verknüpft habe. ZB: "Hatschi!" (Möglichst glaubhaft niesen), dann sucht Cara nach einem Paket Tempotaschentücher. Funktioniert halt so besser als lustiger Trick.

    Oh - wie toll :herzen1::herzen1:

    Das merke ich mir :smile:



    Wenn man überhaupt nur wenige Aufgaben/Tricks mit dem Hund macht, kann man auf solche Kombinationen leicht verzichten und für alles ein eigenes Wort nehmen. Wenn man aber mehr macht, finde ich eine Kombination eher einfacher für den Hund, wenn er allmählich generalisiert: was soll ich tun - und wo oder mit welchem Gegenstand.


    Bei Lexi hatte ich für alles ein eigenes Wort - aber für Lexi war Tricktraining eher so nach dem Motto "ja, gefällt mir zwischendurch mal - aber jeden Tag muss ich das nicht haben" ;)


    Mit Lucy "tricksen" wir viel öfter, weil sie so viel Spaß daran hat.

    Viviane Theby: "Die Hundeuni" ist ein Lesetip in diese Richtung.

    Danke für den Tipp. :bussi:

    Ich habe das Buch seit ein paar Jahren und blättere immer wieder gerne darin. :smile:


    Da sind allerdings auch seeehr fortgeschrittene Aufgaben drin, bei denen ich bezweifle, ob ICH die Aufgaben überhaupt so vermitteln kann, dass Lucy verstehen kann, was ich überhaupt möchte. :lol:

    Aber das finde ich dann umso spannender ;)

  • Für so eine Vorgehensweise wäre ja schon ein gewisses Verständnis von Sprache notwendig, fraglich, inwieweit ein Hund das leisten kann. Das ist ja dann keine einfache Verknüpfung zwischen Signal und Verhalten mehr, sondern der Hund muss verstehen, wie unsere Sprache aufgebaut ist und ich glaube eher nicht, dass er das kann :???:

    Weil Du gerade von Sprache sprichst, fällt mir ein, dass Chaser (der BC, der über 1000 Spielzeuge unterscheiden kann), mit den Spielzeugen auch verschiedenen Aktionen durchführen kann (je nachdem, welches Kommando mit dem Spielzeugnamen kombiniert wird).


    Daran habe ich in dem Zusammenhang jetzt gar nicht gedacht.

    Ich habe das Buch schon hier liegen, bin aber noch nicht durch - vielleicht steht das dort noch genauer beschrieben. :smile:

  • Für so eine Vorgehensweise wäre ja schon ein gewisses Verständnis von Sprache notwendig, fraglich, inwieweit ein Hund das leisten kann. Das ist ja dann keine einfache Verknüpfung zwischen Signal und Verhalten mehr, sondern der Hund muss verstehen, wie unsere Sprache aufgebaut ist und ich glaube eher nicht, dass er das kann


    Da sind allerdings auch seeehr fortgeschrittene Aufgaben drin, bei denen ich bezweifle, ob ICH die Aufgaben überhaupt so vermitteln kann, dass Lucy verstehen kann, was ich überhaupt möchte. :lol:

    Aber das finde ich dann umso spannender

    Ich kann nicht auch behaupten, daß ich das Buch mit Cara durchgearbeitet habe. ;)

    Aber ich finde, man kann daran ermessen, daß Hunde eben sehr wohl Begrifflichkeiten lernen können, auch bis zu einem gewissen Grad abstrahieren. Wenn man sehr fleissig ist und eine ganz genaue Vorstellung hat, was man erreichen will und wie man dahin kommt, können Hunde mehr geistige Fähigkeiten zeigen, als man bisher dachte.


    Dagmar & Cara

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