Neuer Hund - ja oder nein?

  • Hallo ihr lieben


    Ich zerbrech mir im Moment den Kopf hin- und her und könnte ein paar Meinungen gebrauchen… niemand kann mir die Entscheidung abnehmen, aber manchmal helfen ein paar Inputs zur Entscheidungsfindung.


    Ich war seit 9 Jahren Hundebesitzerin, hatte meinen weltbesten Flatcoated Retriever. Leider musste ich meinen Herzensbub vor 2 Monaten einschläfern lassen, hochaggressiver Krebs… Wir hatten keine Chance, obwohl ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe.


    Ich habe mir immer gesagt dass ich nach ihm erst mal eine Hundepause machen will, da meine Umstände nicht sooo ideal sind. Aber nun fehlt mir das Ganze so sehr… Ich arbeite in einem 80% Pensum, d.h. zwei Tage nur halbtags. Da war mein Bub jeweils alleine zuhause. Zwei Tage pro Woche hatte ich ihn bei einer Hundesitterin und einen Tag pro Woche war er alleine zuhause mit meiner Mutter als Mittags-Gassigeherin.


    Ich hätte nun die Möglichkeit, im Herbst eine Junghündin aufzunehmen. Mein Herz schreit ja, meine Vernunft sagt nein. Hund ins Büro wird bei meiner Branche (Bank) leider nie möglich sein. Meine Hundesitterin ist zwar top, aber bedeutet pro Weg 30 min zusätzliche Fahrzeit ins Büro und das über eine sehr verkehrsreiche Strecke. Ob ich wieder auf meine Mutter zählen könnte oder nicht, ist noch etwas offen… Im worst Case müsste ich einen Gassigänger engagieren oder ihn drei Tage pro Woche zur Sitterin bringen. Das wär dann auch wieder eine finanzielle Frage, mit 80% Gehalt und Hundesitting nage ich nicht am Hungertuch, aber riesige Sprünge sind halt nicht drin.


    Dann jobmässig, für die nächsten 2-3 Jahre sollte es so bleiben wie es ist. Danach wäre es möglich, dass ich nicht mehr am näheren Stadtrand arbeiten würde, sondern etwas weiter mitten in der City ohne Parkmöglichkeit, d.h. ich müsste mit den Öffis gehen. Was bedeuten würde, dass es für mich deutlich umständlicher wird, den Hund morgens vor der Arbeit irgendwo hinzubringen. Ich überlege hin- und her, wobei das halt doch noch alles ungelegte Eier sind…


    Seit knapp 6 Monaten habe ich einen hundeliebenden Freund, der mich zwar unterstützen würde, aber nicht fix mit in die Betreuung eingebunden werden will. Ich wohne noch alleine, vielleicht wäre ein Zusammenziehen geplant, aber frühestens nächstes Jahr.


    Ich weiss nicht ob ein neuer Hund vielleicht auch zu überstürzt ist… Vielleicht möchte ich nur unbedingt wieder einen Hund weil mir mein Grosser so fehlt?


    Für ein paar Gedanken wäre ich sehr dankbar!

  • In deinem Fall würde ich noch die 2-3 Jahre warten und schauen inwieweit ein Hund dann passt.

    In meiner 1-jährigen hundelosen Zeit bin ich täglich mit einem Hund aus dem Dorf Gassi gegangen weil mir ein Hund so sehr gefehlt hat.

  • Momentan scheint mir Deine Situation für einen neuen Hund etwas "unsortiert". Was will man leisten; was kann man leisten?


    Ich glaube, ich würde warten bis zum Zusammenzug mit dem Freund und dann gemeinsam entscheiden. Die Zeit dazwischen würde ich mit Gassigehen von Nachbarhunden oder Tierheimhunden verbringen wollen. Die kann man nämlich so einplanen, wie der eigene zeitliche Rahmen passt und die Beziehung zum Freund und dem sozialen Umfeld kann wachsen.


    Oftmals ergeben sich daraus dann ungeahnte Möglichkeiten doch noch früher zum eigenen Hund und den geeigneten Sittern zu kommen.

  • Natürlich kann dir keiner die Entscheidung abnehmen was für dich sinnvoller ist, deine Zeiten und Möglichkeiten kannst du am besten einschätzen.


    Ich würde nie denken das der neue Hund als Ersatz für den alten da ist, egal welche Zeitspanne dazwischen liegt.


    Als mein kleiner damals eingeschläfert werden musste, habe ich mich auch dagegen entschieden einen Hund fest wieder aufzunehmen, Beginn der Ausbildung, Auszug etc.


    In der Zeit hab ich im TH gearbeitet und später als kleine PS gearbeitet, so lange bis Bauch und Kopf im Nenner waren.


    Es gibt immer Möglichkeiten was zu organisieren, Wege die du jetzt gerade nicht sehen kannst weil's ein bisschen chaotisch ist.


    Wenn dir Herbst zu früh ist mit allem und du dir nicht sicher bist, lass dir Zeit, wenn du meinst du bekommst das geregelt mach es.


    Wenn du Angst hast es fühlt sich nur nach "Ersatz für" an, tut es nicht. Am Anfang vergleicht man noch, selbst nach Jahren, aber man lässt sich doch voll und ganz auf den Neuling ein.


    Geh einfach in dich und überleg welcher weg für dich am besten ist

  • daaanke euch! Ihr habt Recht, zumal ich jetzt auch die Chance hätte, eine schon lange überfällige berufliche Weiterbildung zu machen.. das war mit Hund fast unmöglich. Ich hätte in der Nachbarschaft auch den einen oder anderen Hundebesitzer, der über Entlastung froh wäre.

  • Bis zum Herbst ist es ja noch eine Weile. Daher denke ich, dass du bis dahin schon gut wieder einen neuen Hund aufnehmen könntest. Unsere geliebte Hündin musste im Februar auch w/ aggressivem Krebs eingeschläfert werden. Direkt danach, hätte ein neuer Hund nur verlieren können, wenn er nicht so wie unsere Hündin gewesen wäre.


    Seit einer Woche haben wir wieder eine Hündin. Es ist so schön Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken.


    Ob die Rahmenbedingungen passen, musst du selbst wissen, aber vom Emotionalen her kann ich es sehr nachvollziehen.

  • RafiLe, hach da sagst du was... nein, ein Welpe kommt für mich leider nicht in Frage. Aber die Züchterin wär so nett und würde ein Mädchen für mich länger behalten! Zudem wäre die Kleine Verwandschaft zu meinem verstorbenen Bub.. und ich mag diese Linien sehr gerne, weil ich weiss dass ich einen ukomplizierten Hund erwarten kann.

  • Ich finde das klingt momentan alles etwas ungünstig. Junghunde gibt es immer mal wieder, lieber auf den perfekten Moment warten und erstmal die berufliche Weiterbildung machen.

  • Nach dem Tod der ersten beiden Hunde, wollte ich auch ne Pause machen. Nach 4 bis 6 Monaten hatte ich wieder einen... Nach dem letzten wollte ich eigentlich gar keinen mehr. Ich habe aber nie die gleiche Rasse genommen.

    Das Herz zählt oft mehr als der Verstand.

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