Warum geben Tierheime, falsche Vorraussetzungen vor ?
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Kennt ihr das eigentlich auch, wenn Hunde von der Tierheimliste entfernt wurden aber weder unter den vermittelten oder den Toten aufgelistet werden?
Vielleicht wurde er über ein anderes Tierheim oder Verein vermittelt. Oder ganz aus der Vermittlung genommen. So ist das jedenfalls bei meinem Verein.
Ich oute mich als jemand der süße Beschreibungen mag und auch das Richtige rausliest. Das ist ja eh immer so eine Sache, jeder interpretiert eine Beschreibung anders. Angsthund in hundeerfahrene Hände - da melden sich gerne Hundeanfänger, weil der ja immer lieb bei einem bleibt und treu ist. Die andere Hälfte der Interessenten liest die Beschreibung überhaupt nicht. Sieht nur ein Foto und fragt gleich man an wie alt der Hund ist und wie teuer - obwohl das neben dem Bild steht. Von 20 Anfragen ist vielleicht eine ernst gemeint und je negativer der Hund beschrieben wird desto mehr komische Menschen melden sich. Vielleicht klärt das die Ausgangsfrage , warum so viele Beschreibungen allgemein gehalten sind ?
Hunde die noch im Ausland sind, sind eh schwer zu beschreiben, da wird vieles allgemeines beschrieben sein. Informationen werden oft erst bei ernsthaften Anfragen eingeholt.
Kein Tierheim oder Verein hat ja Interesse daran das der Hund zurückkommt, der muss ja auch wieder untergebracht werden. Das macht ja überhaupt keinen Sinn. Das ist alles so individuell. Der einzigste meiner Pflegehunde der zurückgekommen ist, war eine unkomplizierte Junghündin die an einen Trainer vermittelt wurde, die auch vorher etliche male besucht und getestet wurde. Heißt das jetzt, Trainer sind schlecht ? Nö, man steckt halt manchmal nicht drin.
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Ich frage mich da, für wen sollen diese "schwierigen" Hund dann überhaupt noch geeignet sein?
Hundesportler : Nein!
Familienhund: Nein!
Hobbyhundesportler : Nein!
Experte/Trainer: Vielleicht, aber die werden wohl nicht alle diese schwierigen Hunde aufnehmen können.
Manchmal sind solche Hunde für das Leben in der Gesellschaft nicht mehr geeignet.
Da ändert es auch nichts, wenn man nette Umschreibungen erfindet und die Probleme klein redet.
Und da gibt es dann nur drei gangbare Wege:
Unterbringung auf einem der wenigen Expertenplätze
Lebenslange Sicherheitserwahrung
Euthanasie
Ich kenne durchaus auch Fälle, die in Wirklichkeit in Sicherheitsverwahrung sitzen, nicht vermittelt werden, aber weiterhin mit halbwegs geschöntem Text auf der HP stehen, um sich der Diskussion um den Verbleib des Hundes zu sparen, wenn man ihn als unvermittelbar erklärt und wegsperrt.
Im Fall Chicco hat man je gesehen, wie die Experten plötzlich wie die Priemelchen aus der Erde schießen bei solchen Geschichten.
Leider kann sich Tierschutz sehr häufig Ehrlichkeit in dieser Form nicht leisten.
Wenn man von den Spendengeldern lebt und an Tag X ohne den Zwang eines Staatsanwalts im Nacken beschließt, mit Hund Z vor den Ethikausschuss zu ziehen und die Einschläferung des Hundes zu beantragen, weil die Gefahr für Pfleger und Umfeld zu groß ist, bevor jemand lebensgefährlich verletzt wurde, sollte man darauf bedacht sein, dass es nicht öffentlich wird.
Denn dann ist man ganz schnell der Hundeschlächter und das war es mit den vereinserhaltenden Spenden.
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Ich sehe das Hauptproblem darin, dass es für Tierschutz und Hundevermittlung in D keinen wirklichen Mindeststandard gibt. Natürlich gibt es auch Leute, die es trotz Ausbildung nicht hinkriegen, aber meiner Meinung nach wäre schon einmal viel gewonnen, wenn nicht mehr jeder mit einem Wochenkurs mit anschließendem SKN ein TH oder ein Hundehaus leiten dürfte.
Natürlich stimme ich dir zu, dass Tierheime usw. eigentlich von "Fachpersonal" geleitet werden sollten. Umsetzbar wäre das mMn aber nur, wenn man auf der einen Seite die Standards vorgibt, auf der anderen Seite aber auch dafür sorgt, dass die Tierheime und Tierschutzvereine finanziell so aufgestellt sind, dass sie sich "Fachpersonal" auch leisten können. Denn je höher die Voraussetzungen für einen Job, desto schwerer wird es so jemand "ehrenamtlich" zu finden.
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Von 20 Anfragen ist vielleicht eine ernst gemeint und je negativer der Hund beschrieben wird desto mehr komische Menschen melden sich. Vielleicht klärt das die Ausgangsfrage , warum so viele Beschreibungen allgemein gehalten sind ?
Wobei es vollkommen egal ist, ob ich 19 "ey will isch voll krassen Hund" Prolls absagen muss oder 19 "der ist bestimmt dankbar und nett und wir werden den lieb haben" Familien oder 19 "lasst mich durch, ich hab den Durchblick und krieg das alles wieder hin" Pseudo Profis
Wenn ich das wirklich aus Berechnung mache, mache ich mir nur selber das Leben schwer, weil ich mir die Diskussionsgrundlage zerschieße und erst ein harmloses Schnucki beschreibe, das ich den Leuten dann ausreden muss, weil einige der Eigenschaften bewusst und wissentlich geschönt wurden.
Damit mach ich mich nur unglaubwürdig und brauche mich über einen schlechten Ruf nicht lange wundern.
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stinkelilly ich rundete mein Statement vorhin lediglich mit der Feststellung ab, dass Vermittlung von Tieren nicht einfach ist, allgemein und nicht nur auf den Dobermann betrachtet.
Just deshalb findest du auch nicht 'diese' in dem Satz und musst mit deinem innerlichen jaulen selbst klar kommen
Einfach, also auch immer ehrlich sein und noch effizient arbeiten können im Sinne der zu vermittelnden Tiere ist ein schwerer Job.
Nicht mehr und nicht weniger will ich damit ausdrücken!
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network och, ich komme auch schon mit Jaulen klar Und das mein Jaulen erstmal mein Problem ist, ist mir auch klar.
Aber mit Deiner Erklärung kann ich den Satz anders lesen als vorher und jaule auch gar nicht mehr. Meine vorherige Brille hat da ein Aufzählungskomma und ein falsches Komma (sorry dafür) gesehen - jetzt sieht sie zwei Gedankenstriche. Die völlig ok sind
So ist es manchmal mit dem Lesen und Verstehen von Texten ...
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Ich frage mich da, für wen sollen diese "schwierigen" Hund dann überhaupt noch geeignet sein?
Hundesportler : Nein!
Familienhund: Nein!
Hobbyhundesportler : Nein!
Experte/Trainer: Vielleicht, aber die werden wohl nicht alle diese schwierigen Hunde aufnehmen können.
Als ich noch im TS aktiv war, habe ich Menschen kennen gelernt, die da in Frage kamen - oft ehemalige Hundesportler oder Leute, die sich über Jahre und steigenden Schwierigkeitsgrad die entsprechenden Kompetenzen angeeignet haben. Klar ist: Je schwieriger der Hund, desto rarer gesäht die geeigneten Halter.
Treu, leistungsbereit und gelehrig sind doch im Grunde irgendwie alle Hunde.
Nö.
Hunde sind nicht treu, das ist absolut vermenschlicht. Hunde sind Opportunisten.
Leistungsbereit und gelehrig bedeutet, dass der Hund wirklich arbeiten will und über "will to please" verfügt - das trifft auf sehr viele Hunde überhaupt nicht zu.
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Meine Lieblingsblondine ist niedlich, blond und hat ein wirklich süßes Grinsen. Daher spricht er auch gern mal die falschen Interessenten an, die die auf der HP durchaus vorhandenen Maulkorbfotos geflissentlich übersehen. Seine Personenbeschreibung ist meistens ziemlich aktuell, weil ich mich drum kümmere und auch neue Fotos liefere. Tja, trotzdem kommt alle paar Monate mal ne Anfrage einer Familie, die einen netten, blonden Familienhund sucht. Joah, blond stimmt, Hund passt auch. Nett ist er unter den richtigen Umständen in einem sehr engen Rahmen. Familie... No way. Denen dann wieder auszureden, dass sie mit ein bisschen Liebe den Hund wieder hinkriegen werden, wenn man sie nur lässt, ist ein gutes Stück Arbeit, das zum Glück meistens die für ihn zuständige Ansprechpartnerin des Vereins übernehmen darf. Denn dort gehen die Anfragen ein. Wenn sich jemand wirklich überhaupt nicht abhalten lässt, darf ich mit diesen Interessenten sprechen, ich schick auch gern Videos, wie es aussieht, wenn er komplett eskaliert, und erkläre, dass er auch nach Jahren im Training in vielen für Familien alltäglichen Situationen eng mit kurzer Leine und Maulkorb geführt werden muss. Der Maulkorb ist meistens das entscheidende Argument, denn damit will man sich ja keinesfalls bei den Nachbarn blicken lassen.
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Zitat
Wird jetzt hier dieser potentiell doch ganz gut Thread gebashed, weil kein "manche" (wenige, einige, viele?) dabei steht?
Man könnte sich das "manche" genauso dazu denken wie das explizite "alle" das manche hier lesen.
Das liest du und das hörst du, aber das steht da nicht. Ohne einen Zusatz, sind alle gemeint. Das ist alles. Semantik.
Und ja, ich habe die Ebene gewechselt, weil das ein Grundproblem provoziert, das der Behandlung des Themas im Wege steht.
ZitatJa, in einem Forum sollte man darauf achten wirklich schön und sauber verständlich zu schreiben. Wenn man den Leser allerdings vollkommen aus der Verantwortung seinen Kopf zu benutzen ausschließen will müsste man auf jede mögliche Eventualität (die einem selbst wohl nicht mal einfällt) eingehen und jeder Text wäre komplett unverständlich.
Also, wer schreibt hier immer und jederzeit so, dass es unmöglich ist etwas hinein zu interpretieren und traut sich den ersten Stein zu werfen? - Ich jedenfalls nicht.
Nun, klar hast du Recht. Man kann nicht so schreiben, das jegliche Fehlinterpretation ausgeschlossen werden kann, nur setzt das voraus, das es eine Fehlinterpretation ist. Ganz wertfrei.
Wenn jeder einen Text so interpretiert wie er mag und nicht wie er da steht, wirds ... so wie hier. Die Meinung bestimmt die Interpretation.
Es ist aber wirklich kurios, dass du hier erwartest, das der Leser die Verantwortung hat seinen Kopf zu benutzen, das aber dem Leser von Vermittlungstexten irgendwie abgesprochen wird. Genau davon sprach ich auch.
Nichts desto trotz, genau wie bei den Vermittlungstexten, ist es nunmal der Schreiber, nicht der Leser, der die Verantwortung dafür trägt, was er schreibt und kann die Reaktion auf die worte nicht nur der Motivation des Lesers zuschieben, die Worte haben doch schon einen Einfluss und gerade in einer kontroversen situation einen entscheidenden.
Darum ging es mir, als ich mit Terrys Worten begann, die Reaktion derjenigen, die dort als Mauler bezeichnet wurden, nachvollziehbar zu machen.
Wenn jemand einem gegen das Schienbein tritt und man Au sagt, kann der auch nicht sagen. Du darfst nicht Au sagen, da ich dich nicht treffen wollte, hats nicht wehgetan.
ZitatWenn wir hier jetzt jeden Thread (der uns nicht passt) aus solchen Gründen zerreißen, können wir uns gleich alle nur noch mit Kotbeuteln bewerfen.
Nun, jedenfalls hast du einen schönen bildlichen Stil, gefällt mir
ZitatIch persönlich finde es schade, dass das Thema so zerrissen wird. Ich finde die Frage nämlich sehr interessant und durchaus berechtigt.
Im TS läuft einiges schief und ich finde es wichtig das auch zu benennen.
Und für die die gleich wieder TS-Bashing schreien wollen, man kann einen solchen Thread auch gerne über Züchter eröffnen. Gerade in letzter Zeit habe ich da einige Dinge gehört die mir sehr sauer aufstoßen und ich mich Frage was man überhaupt noch guten Gewissens empfehlen kann. ABER das ist hier nicht das Thema, das ist ein ganz bestimmtes Problem im TS.
Leider führst du das nicht aus, was du über Züchter gehört hast.
Denn ich frage mich gerade, ob das nicht ein generelles Problem ist, was mit dem zu tun hat, was dich bei mir auch so auf die Palme gebracht hat. Die Versprachlichung. Nie wurde soviel geschrieben und gelesen wie heute, nie soviel "Erfahrung" geteilt, ohne die Erfahrungen zuteilen. Worte nehmen einen immensen Raum in der heutigen Erfahrungswelt ein und es fällt vielleicht gar nicht mehr so auf, dass das überhaupt keine Erfahrungen sind.
Für mich persönlich ist zum Beispiel sonnenklar, das Vermittlungstexte keinen Hund beschreiben können, sondern immer nur Abbild sind desjenigen der schreibt und seiner Meinung, ja, über den Hund, Hunde generell, was Menschen anspricht. aber eben nur eine Meinung, keine gebrauchsanweisung, kein Fahrzeugbrief.
Da muss ich ihm gar keine böse Absicht unterstellen, um grundsätzlich anzunehmen, das das alles in Frage zu stellen ist, was da steht. Wegen dem Faktor Mensch, de Faktor Hund, dem Faktor Situation ...
In einem Vermittlungstext etwas vom Wesen des Hundes erahnen zu wollen ist das eine, zu glauben, es handelt sich um eine Tatsachenbeschreibung, eine völlig andere.
Dennoch müssen heute Vermittlungstexte geschrieben werden. Es gibt kein zuhause für alle Hunde. Das ist die Tatsache, die für mich das grundsätzliche Problem im Tierschutz darstellt. Ein Foto und der Vermittlungstext sind die (oft einzige) Chance für einen Hund wahrgenommen zu werden.
Für diese Chance fühlt sich ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen verantwortlich. Ich persönlich möchte nicht in deren Haut stecken.Auf der anderen Seite müssen Vermittlungstexte gelesen werden, sobald man sich auf die Suche macht, irgenwo braucht es Anhaltspunkte, um sich in dem Meer von Hunden zu entscheiden.
Davon abgesehen, das das Thema "Warum schreiben die falsche Voraussetzungen hin?" auf diese Art ohne diese Menschen zu besprechen für mich sinnlos ist, ist es für mich das Problem, das es scheinbar drei Interessensgruppen gibt. Die Vermittler, die Interessenten und die Hunde.
Wenn es einem um das: Warum scheitern Vermittlungen? geht, ist es naheliegend die Vermittler ins Zentrum zu stellen, aber ist das wirklich realistisch? muss man sich nciht alle drei Komponenten ankucken, plus die Situation? und vorallem ist der Vermittler der richtige Ansatz für ein Hundeforum? Sind es da nicht eher die Interessenten, die Leser?
ZitatWenn man den Leser allerdings vollkommen aus der Verantwortung seinen Kopf zu benutzen ausschließen will müsste man auf jede mögliche Eventualität (die einem selbst wohl nicht mal einfällt) eingehen und jeder Text wäre komplett unverständlich.
Also, wer schreibt hier immer und jederzeit so, dass es unmöglich ist etwas hinein zu interpretieren und traut sich den ersten Stein zu werfen? - Ich jedenfalls nicht.
Hier wird eben mit Steinen auf Menschen geworfen, die eine Aufgabe haben, die so ziemlich unmöglich ist, jedenfalls wenn es um schwierige Hunde geht.
Probleme aufzuzeigen und den Hund dennoch als Kandidaten nicht gleich rausfallen zu lassen, weil man ihn in ein Zuhause vermitteln möchte. Und weil man ihn im persönlichen Erleben sicherlich nicht als den Problemhund sieht, den Außenstehende sehen, sondern als Carlos, Fina, oder Rex ...
Deshalb mag ichs nicht, wenn mit Steinen geworfen wird. Vielleicht ist das so besser zu verstehen, warum das kein Thread für mich ist, sondern eben ein Thema das Menschen und vorallem Hunde betrifft.
ZitatZum Thema:
Meine Erfahrung sind leider auch nicht gut.
Ich frage mich immer was es bringt emotionale, beschönigte, zerzerrte und teilweise sogar wirklich komplett verdrehte Anzeigetexte zu schreiben. Wenn man versucht, das potentielle Klintel etwas zu erweitern um den passenden Menschen besser finden zu können, okay, macht Sinn. Aber wenn man wirklich (wissentlich) die falschen Menschen anlockt ist doch niemandem geholfen.
Wenn danach im persönlichen Gespräch dann richtig gefiltert wird ist es nur ineffizient, wenn das aber nicht passiert......
So oder so, es mutet dann wie ein 6er im Lotto an, wenn unter solchen Bedingungen ein problematischer Hund noch ein gutes Zuhause findet.
Andererseits, vielleicht ist eine gewisse Try&Error-Einstellung auch nötig um überhaupt die Möglichkeit zu haben ein solches Tier zu vermitteln. Passende Bewerber gibt es ja nicht wie Sand am Meer... Nur möchte ich als "Kunde" nicht am anderen Ende einer solchen Vermittlung stehen.
Auch das sind Überlegungen.
Will man wirklich wissentlich die falschen anlocken? Für mich macht das von vornherein überhaupt keinen Sinn. Rückläufer sind der Alptraum schlechthin. also kann das nicht der sinn der Sache sein.
Bei arg plüschigen Texten ... ja was steckt dahinter, eine plüschige persönlichkeit, die eben so ist, null ahnung von der materie hund oder diesem Speziellen Hund ...oder Prinzip Hoffnung?
Da kann man aber eben nur spekulieren, weil diese entscheidende Seite dieser Problemstellung nicht an diesem Tisch sitzt. Und was bringen Spekulationen?
Was so ein Forum beitragen könnte, ist meiner Meinung nach ein Leitfaden zum Thema Vermittlungstexte, Auswahl eines Tierschutzhundes. erkennen der eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten. Hinterfragen der eigenen Motivation... Fragen, die man sich vorab in einem Katalog zusammenstellen sollte, bevor es bei einem Bild bling bling macht ...
Das sind Dinge, die der Leser eines Vermittlungstextes aktiv beeinflussen kann, die wir bei Lesern aktiv beeinflussen könnten. Die Frage, warum jemand genau diesen Vermittlungstext geschrieben hat hingegen, bringt gar nichts.
Da bleibt es Kotbeutelwerferei.
Oder etwas milder als du ausgedrückt. Es bleibt ein Frust ablassen über "die Anderen". Tut auch mal gut, ändert aber nichts. Und in meinen Augen, schadet es sogar dem TS im allgemeinen, was der Tierschutzhund nicht verdient hat. Finde ich. Die nichtmal in Betracht gezogen werden, wegen dem so kreierten Image des TS.
Nun, ich hoffe ich konntem ich verständlicher machen.
Und nochmal ganz deutlich. Nein, ich finde auch, das Vermittlungstexte eine verdammt schwierige Sache sind, die eigentlich nicht schiefgehen dürfen. Und ich hab auch gruselige gefunden, nur halt nicht so arg viele.
Aber ich bleibe dabei Vermittlungstext ist nicht Vermittlung und bei Minumum drei beteiligten Lebewesen, nur einem die Schuld zu geben, finde ich, bildet nicht die Komplexität dessen ab, was bei einer Vermittlung/Integration eines TS Hundes in ein neues Leben schiefgehen kann.
Und das ist das, worauf Interessenten sich vorbereiten müssen. Auf den Hund. Nicht auf Vermittlungstexte ...
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Wir fassen zusammen:
Laut Text wird ein eigentlich unkomplizierter Hund vermittelt, der nur etwas Erziehung und Liebe braucht, weil es ihm in den ersten Lebensmonaten nicht so gut ging. Für den man eigentlich nur ein wenig Zeit und Platz, bisserl Ahnung von Hunden und Liebe braucht um dann den perfekten Begleiter mit Lebenslanger Treue in wunderbarer Optik zu bekommen.
Was wir getroffen haben, war ein junger Dobermann mit schlechten Nerven aber deutlicher Aggressionbereitschaft, der bei Stress schon mal dreht und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Leben lang gesichert und eng geführt werden muss und bei dem zu erwarten ist, dass sich das Ganze im kommenden Jahr noch steigert und bei dem ein neuer Besitzer wesentlich mehr brauchen wird, als etwas Hundeverstand, einen Garten und eine Hundeschule.
P.S. Die Interessentin wurde nicht abgelehnt, ich hab ihr noch während des Spazierganges den Kopf gewaschen, ob sie irre ist (sie hatte trotz des Erlebnisses nachgedacht, die Vermittlung weiter voran zu treiben, weil die im TH ja sagten, das wäre alles halb so wild).
Nach einer Nacht darüber schlafen hat sie den gesunden Menschenverstand wieder eingeschaltet und abgesagt.
Ja, ein Super Beispiel und der Hund wurde sogar wirklich angekuckt.
Da finde ich, kann man gut sehen, wie würde der Text auf mich wirken?
Und dann deine Interpretation lesen.
Ich hätte den Text nun so gelesen, das es erstmal ein Dobermann! ist, dann auch noch ein Rüde, dann Pubertät, dann ne Abrissbirne (okay Vorurteil, auf den Fotos wirkt er nicht gerade wie ein Intelligenzbolzen)muss er einen Maulkorb tragen, sprich, er geht auch gegen Menschen, denn in einem Tierheimalltag sollte es möglich sein ihn von unkastrierten Rüden fernzuhalten, schließlich weiß man wo wer ist. Außerdem ist das eine übliche Frustreaktion und das er eben wesentlich schwieriger ist mit Menschen, die er nicht kennt. Also als Interessent bekommt man seine entzückendste Seite bei Kennenlernen geliefert.
Für mich ist das kein Text, der einen Interessenten ins offene Messer laufen lässt, sondern halt der Versuch zu sagen, riesen Baustelle, aber da steckt ein ganz toller Hund drin. Warum auch nicht? Es gibt nicht wenige Hunde, die draußen eine richtig gefährliche Katastrophe sind, aber zuhause ein Schatz ... nichts desto trotz bleiben die offensichtlichen riesigen Baustellen.
Aber das ist nunmal das Problem. Von welchem Gefühl lässt man sich leiten, wenn man einen Text liest.
Ich finde es schon schwierig, bei Maulkorb und Aggresssion gegenüber anderen Rüden und Misstrauen gegenüber Fremden, insbesondere Männern, angedeuteter Misshandlung, so einen Furymoment zu entwickeln. Selbst wenn man glaubt, das das rein erziehungsbedingt ist.
Aber ich denke das Bild vom Trolf richtet da mehr an als tausend Worte an. Also Herzchen in den Augen, verhindern ein realistisches hinkucken. Bei deiner Freundin sogar nachdem er rückgerichtete Aggression zeigte.
Weshalb? Weil jemand sagt, das ist mit ein bisschen Erziehung zu beheben?
Wo fängt da die Verantwortung des Interessenten an?
Deine Freundin hat ja alles richtig gemacht, jemanden mitgenommen der Ahnung hat und sich nicht von Herzchen in den Augen beirren lässt.
Aber wenn der Hund beim Probespaziergang ausrastet mit rückwärtsgerichteter Aggression und man etwas von halb so schlimm murmelt ... also für mich ist das, wie sich ein Auto mit ner völlig zerstörten Front als Auto mit kleinen Schönheitsfehlern verkaufen zu lassen und zwar obwohl der Schaden in der Anzeige steht und man dann direkt drauf gestoßen wird.
Klar ist ein unzureichend kompetenter Vermittler ein riesen Problem. Aber kann man das als Interessent nicht erkennen, zumindest abschätzen?
Es ist ein kleiner Verein, der vorallem Katzen vermittelt, wenig Hunde, keine ausgewiesene Gebrauchshundkompetenz. Gabs ein Gespräch mit dem Trainer? Wurde besprochen, wie sie sich das mit ein bisschen Erziehungsarbeit vorstellt? Wieviel Hundeerfahrung hat die Vermittlerin, die da dieses Gespräch geführt hat?
Man fragt doch nach, wieviel Kompetenz hinter so einer Einschätzung steckt, wenn es um einen dreißig Kilo Hund geht, der einen selbst und andere potentiell krankenhausreif beißen kann. Nach all den Vorfällen, die durch die Presse gingen, wie kann man da so plüschig bleiben als Interessent?!
Jedenfalls werden die Probleme nicht verschwiegen, geht bei dem Hund wohl auch nicht.
Dass deine Freundin den Hund bekommen hätte ...
Ich weiß nicht, wie kompetent sie rüberkam, du wirst er jedenfalls einen unerzogenen Dobermannrüden in der Pubertät mit Maulkorbzwang zugetraut haben, sonst wärt ihr da nicht hin. Deine Kompetenz wird doch auch eine Rolle gespielt haben.
Deshalb kann ich das nicht so bewerten, als wäre das offensichtlich verantwortungslos gewesen. Nö, keine Chance für deine Freundin auf einen süßen Dobi wo nur etwas Erziehung nötig ist oder was auch immer sie gesucht hat, aber eine Chance für den Hund auf ein verantwortungsvolles Zuhause, das hart an ihm arbeiten wird mit kompetenter Unterstützung ... Könnte ich mir bei dir vorstellen, dass du und deine Freundin den Eindruck vermittelt habt. Das ist ein Unterschied im Blickwinkel, ja, aber auch ein erwartbarer.
Der Hund jedenfalls sitzt ja immer noch. Also gabs wohl in Monaten keinen weiteren Interessenten, der dem Zuckerguss nachgegeben und ihn unbesehen bekommen hätte.
Die Sache mit den Interessenten.
Sich für einen Dobermann aus dem Tierheim zu interessieren, bedeutet das nicht das man sich informieren muss? Wäre das ein Fall von "vom Tierschutz reingelegt! gewesen? Deine Reaktion Bist du irre? triffts doch.
Also ich sehe da eine Verantwortung beim Interessenten und zwar keine geringe, denn, wie Murmelchen es ausgedrückt hat:
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