Der Pudel - anspruchsloser Allrounder oder pflegeaufwändige Sportskanone?
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und auch fehlt ihnen dann oft der Trieb und der Wille dazu. Sie machen das eher ihren Besitzern zuliebe.
Zum Agility kann ich wenig sagen. Ich kenne einige, die dort dabei sind, aber da kann ich nicht beurteilen, wie gut die dabei sind.
Agility ist so gar nicht mein Sport. Und - ich denke - der von meinem Großen auch nicht. Aber alles ansonsten. Vor allem alles was mit dem Thema "Suche" zu tun hat, da ist er zum einen sehr gut (ich muss da nur Feinheiten beibringen, die Grundlagen bringt er mit) und bringt enorme Begeisterungsfähigkeit und Arbeitswillen mit. Wenn man meinen Großen rundum glücklich machen will, lässt man ihn suchen.
Tim ist so la la. Wenn er Lust hat, ist er zum niederknien. Er hat aber nicht immer Lust. Da ist das dann so wie Du schreibst: er macht dann die Dinge nur mir zuliebe.
Viele sind auch recht sensibel und lassen sich von der Umgebung stark beeinflussen.
Das stimmt. Da muss man aufpassen, was man sich für einen Pudel holt. Gino ist extrem nervenstark und wesensfest. Den hat noch nie was erschüttert. Und ich nehme ihn wirklich überall hin mit. Er findet alles nur spannend, lustig und toll. Als er an einen Stromzaun gepinkelt hat, hat er aufgejault, irritiert geguckt und sich dann ein paar Meter weiter geschüttelt und die Welt war wieder in Ordnung. Tim wäre wahrscheinlich tagelang ungern den Weg gegangen.
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Zitat von pauline31
Bei allen Kleineren muss man 30-60 EUR alle pi mal Daumen 6 Wochen in die Hand nehmen.
Ich finde das aufs Jahr gerechnet (im ungünstigsten Fall sind das ja bei den kleineren schon um die 500 Euro pro Jahr) schon einen durchaus nennenswerten Betrag. Wo liegen wir denn dann beim GP?
Ich kenne Pudel leider leider nur als winzige krausige Fellknäuel auf den Schößen irgendwelcher entfernten Verwandten auf Familienfeiern und staune sehr über alles, was ich hier im letzten Jahr über die Rasse gelesen habe. Ich hatte da wirklich ein völlig anderes Bild vor Augen.
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Ist die Wahrscheinlichkeit einen GP zu finden, der nervenstark und gleichzeitig ordentlich Willtoplease und Willtowork hat, also gleich null?
Gino ist ganz extrem nervenstark, wesensfest und bringt enormen Arbeitswillen mit. Beim Arbeiten interessiert ihn auch kein vorbeilaufendes Wild. Da ist er im Arbeitsmodus.
Nervenstärke und Arbeitswillen haben aber doch nichts mit vorhandenem Jagdtrieb zu tun?
Nein, die Nervenstärke hat nichts mit dem Jagdtrieb zu tun. Das war blöd ausgedrückt.
Der Arbeitswille hat für mich allerdings schon damit zu tun. Einen Hund, der die Zusammenarbeit mit mir über das Jagen stellt, kann ich damit belohnen, wenn er sich vom Wild abwendet bzw. kann ich ihm Ersatzarbeit bieten.
Finya interessiert weder meine Meinung zu ihrem Tun (außer ich werde sehr böse), noch würde sie für die Zusammenarbeit mit mir den Hasen laufen lassen. Für die steht das Jagen über allem, wenn sie die Möglichkeit dazu hat und genau das möchte ich beim Pudel eben nicht. Das ist für mich nicht das, was einen Pudel ausmacht.
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Hallo.
Also ich finde das der Pudel leider viel zu oft unterschätzt wird und das Image des Oma Hundes hat, mit dem man nicht viel tun muss und der sich von alleine erzieht. Leider. Den Pudel sind tolle Hunde die sehr gerne lernen und vor allem rennen wollen und auch gerne längere Spaziergänge machen. Die aber nicht immer einfordern ( zumindest mein Zwergpudel, aber der zeigt mir schon wenn er Mal ein, zwei Tage nicht genug rennen könnte.). Mein Yogi ist leider sehr sensibel und ängstlich ( wird durch den Besuch der Hundeschule immer besser). Da sensibele ist aber irgendwie pudel typisch. Auch das er sehr auf seine Bezugsperson bezogen ist,ist typisch kann aber manchmal anstrengend sein. ( Meine ist aber total verwöhnt
)Die Fellpflege hingegen finde ich nicht so aufwendig, ich mach aber auch nichts selber, sondern geh alle 3 Monate zum Friseur. Jagdtrieb ist nur wenig vorhanden. Wenn er was direkt vor seiner nase hat wird es schon gejagt, aber selbständig jagen oder einer Spur folgen würde meiner nicht.
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Ich finde das aufs Jahr gerechnet (im ungünstigsten Fall sind das ja bei den kleineren schon um die 500 Euro pro Jahr) schon einen durchaus nennenswerten Betrag.
Klar. Dafür lässt Du halt andere arbeiten.
Bei Abständen von 6 Wochen muss man allerdings auch zwischendurch mal eine Bürste in die Hand nehmen.
Wo liegen wir denn dann beim GP?
Wenn Du den Groomer machen lässt, statt selbst zu machen, kommt es etwas auf die Frise an.
Nen Conti von einer Spitzengroomerin für eine Ausstellung 250 EUR und Du bist dabei.
Realistisch für ne Modeschur um die 100 EUR.
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Zitat
Realistisch für ne Modeschur um die 100 EUR.
...ca alle 6 Wochen?
Wow. Nein, das heisst nicht, dass der Groomer das nicht wert ist, um Himmels Willen. Aber das haut mich schon ein wenig um, das Fellpflege so teuer ist.
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Der Arbeitswille hat für mich allerdings schon damit zu tun. Einen Hund, der die Zusammenarbeit mit mir über das Jagen stellt, kann ich damit belohnen, wenn er sich vom Wild abwendet bzw. kann ich ihm Ersatzarbeit bieten.
Finya interessiert weder meine Meinung zu ihrem Tun (außer ich werde sehr böse), noch würde sie für die Zusammenarbeit mit mir den Hasen laufen lassen. Für die steht das Jagen über allem, wenn sie die Möglichkeit dazu hat und genau das möchte ich beim Pudel eben nicht. Das ist für mich nicht das, was einen Pudel ausmacht.
Ich glaube, da spielt die Nervenstärke schon mit rein – meiner ist sehr sensibel und kann nicht gut filtern/Reize nach Priorität einordnen. Wenn er jetzt also eine supertolle Spur findet und eh schon ein bisschen "drüber" ist, rennt er los. Das ist mEn kein 100 % bewusstes Handeln, sondern einfach ein "Oh, das ist spannend, was ist denn da, was ist denn da..." Wenn er endgültig beschlossen hat, dass die Spur jetzt spannender ist als ich, dann geht er der auch bewusst nach und ignoriert mich.
Das müssen wir hier schon dahinter sein, dass er gar nicht erst in diese Lage kommt, spontan seiner Nase zu folgen; beim ersten Durchstarten lässt er sich idR noch gut abfangen, aber dann muss man auch anleinen, sonst nimmt der Reiz sämtliche verfügbaren Synapsen ein.
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Das sehe ich nicht so. Viele Pudel haben ja keinen oder wenig Jagdtrieb. Mein Tim ist so einer. Kaum Jagdtrieb. Läuft auch inmitten von Wild von klein auf immer frei.
Der Jagdtrieb meines Großen hingegen ist die Pest. Ich finde @Flügelfrei hat das mal super beschrieben. Der Jagdtrieb bei den tatsächlichen Jagdgebrauchshunden ist anders. Lenkbarer. Beim Pudel wird/wurde so wenig darauf geachtet, dass zwar heftiger Jagdtrieb vorhanden sein kann, der dann aber kaum noch lenkbar ist.
Vor allem zum Thema Pflege wissen m.E. immer die Nichtpudelhalter am besten, was ein Pudel so alles an Pflege braucht.
und wie unglaublich triebig er sei
Tja. Ich glaube, auch da gibt es ganz extreme Unterschiede beim Pudel. Ist ja immer die Frage, was man unter unglaublich triebig versteht.....
Aber meinen Großen würde ich so bezeichnen. Extreme Begeisterungsfähigkeit, hohes Temperament, großer Jagdtrieb. Ich hatte 2 DSH, war im SV. Vom Temperament her und von ihrer Lenkbarkeit waren meine beiden Schäfis um Längen einfacher. Hatten aber halt andere Schwerpunkte, wie z.B. Management im Hinblick auf Individualdistanz. Pudel beißen halt eher sehr sehr spät einen Menschen.
Tim hingegen ist ein sehr einfacher "Mitläuferhund", der sich quasi von selbst erzogen hat.
Vielleicht habe ich mit meinem GP da ja ein Ausnahmeexemplar. Allerdings weiß ich auch von anderen Haltern, dass sie ähnlich getaktete GPs haben. Und Ersthundehalter außen vor, sind dabei erfahrene Halter von Gebrauchshunden, wie es Astrid mit Fritte ist, die sich ja leider vom Forum verabschiedet hat.
Ich fände es halt schön, wenn nicht immer die Nichtpudelhalter besser wissen würden, wie Pudel so sind, als die Pudelhalter selber. So kommt es mir derzeit vor und deswegen beteilige ich mich im Rassefragenthread sicherlich auch nicht mehr.
Exakt so kenne ich Pudel...
Und habe mich deshalb gegen die Rasse entschieden.
Denn wenn ich einen Rassehund kaufe, möchte ich in etwa wissen, was mich erwartet und nicht nachher mit einem Hund dastehen, dessen Jagdtrieb schier nicht handhabbar ist.
Und übernervös, nein Danke.
Seist klar, dass das züchterisch bedingt ist. Tolle Hunde, aber ich kenne keine Zucht, die mir zusagt.
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Ganz speziell jetzt für meinen Sport (Agility), haben viele Pudel Nachteile durch ihren Körperbau
Meine Cara wäre mit ihrem Körperbau zB auch kein Agilityhund. Aber ich habe in Hannover auf der CACIB schon mal einen Agisportler getroffen der extra aus Schweden angereist war, um hier Ausschau nach geeigneten Zwergpudeln zu halten. Der wußte ganz genau, was er wollte und wie er es finden konnte.
Großpudel sind eigentlich zu groß und daher nicht wendig genug für wirklich ehrgeiziges Agi.
Dagmar & Cara
Ja, möglich. Auch im Agility gibt es immer mal wieder "Rassetrends" und es gab ne Zeit, da hat sich "jeder" Pudel gekauft in der Hoffnung auf den nächsten Superstar ... und hie und da gibt es ja auch tatsächlich mal Gute. Vor einigen Jahren hab ich einen apricot Pudel gesehen (Kleinpudel), der hat sich super bewegt. Häufig ist es einfach die Kombination aus Gebäude und Wesen. Das Problem was ich bei vielen Pudeln sehe, ist dass sie mehr nach "oben" und weniger nach "vorne" arbeiten. Sie springen nicht effizient, haben einen zu kurzen Oberarm, sind steil in der Front und dadurch einfach nicht rund über dem Sprung.
Bei GP habe noch keinen gesehen, der sich nicht schwer getan hätte. Die springen alle wie Hubschrauber (steile Sprungkurve, Beine unter den Körper, irgendwie drüber). Ihre Anatomie ist dafür einfach suboptimal. Da merkt man halt einfach, dass die mehr auf "Show" (viel Aktion, aber wenig Effizienz) gezüchtet sind.
Also ja - MÖGLICH ist es. Wie bei (fast) jeder Rasse. Aber nicht einfach. Daher würde ich niemanden explizit zum Pudel raten, wenn er wirklich ganz ambitioniert Agility machen möchte. Für nicht so ehrgeizige Sportler langt es aber vermutlich auch. Oder man muss schon tief drin sein in der Materie und hat Kontakten zu "Sportzüchtern", die gibts ja auch. Oder .... man braucht ganz viel Glück ;-)
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Zitat
Realistisch für ne Modeschur um die 100 EUR.
...ca alle 6 Wochen?
Wow. Nein, das heisst nicht, dass der Groomer das nicht wert ist, um Himmels Willen. Aber das haut mich schon ein wenig um, das Fellpflege so teuer ist.
Nun ja, für einen Hund, der pi mal Daumen um die 60cm SH hat, braucht man schon so ca. 2,5 Std. mit allem drum und dran (Baden, Schneiden, Krallen, Ohren zupfen). Wären dann 40 EUR Stundenlohn. Für ne normale Modeschur. Conti dauert länger.
Wenn ich rechnen würde, was ich damals mit den Katzen einen Zeitaufwand mit der Haarerei hatte.....
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