Erhöhte Aggressivität durch Halsband

  • Ich fühle mich schlecht weil ich in der eigenen Diskussion nicht mitkomme. Sorry, bei mir ist gerade zuviel los. Todesfall :tropf:


    Das Halsband baue ich wieder positiv auf, aber jetzt machen wir gerade super Entwicklungen durch, danach wird dasselbe mit Halsband gemacht.

    Übrigens auch beim Tierarzt sollte sie eher am Halsband sein, da sonst nicht alle Lipome oder ähnliches untersucht werden können. Das muss ich auf jeden Fall angehen.


    Ich konnte auch feststellen bei verschiedenen Geschirren ist sie unterschiedlich erregbar sowohl von Reizen als auch meiner Führung. :denker:Vielleicht gibt es da einen Nähe / Schutz / Sensible Stelle Auslöser. Sie ist ja auch keine die sich überall schmusen lässt.


    Jetzt am Wochenende ist familiärer Notfall und ich bin ca 16h weg. Partner geht also mit ihr Pippi. Zu Zeiten bei denen nix los ist oder nur vor die Tür. Deshalb die Doppelsicherung. Mein Partner kennt "Evil" Betti noch gar nicht. Aber er kennt die Magie der Leberwursttube.


    Ich finde es schon wichtig das Betti jetzt auch mal von Anderen geführt wird (natürlich betreut und ohne Risiko), allein um sie nicht nur auf mich zu eichen. Man weiß ja nie was mal passiert und sie soll die Möglichkeit haben ein gutes Leben zu führen.

    (Habs auch mal getestet, um zu sehen ob ich Auslöser für ihr Verhalten bin, aber nee.)


    Es gibt Momente da finde ich Halsband sehr praktisch und die Führung genauer. Gerade bei einem Hund, der ständig Außenreize absucht. Nur die Vibration am Halsband zeigt ihr wo es lang geht. Beim Geschirr lässt sie es länger laufen. Wende gehen zum Beispiel. Angekündigt, Hund überlegt noch ob er will und guckt sich um. Gehe ich am Geschirr muss ich sie motivieren, weil ein kleiner Zug sie nicht stört. Beim Halsband ist ein minimaler Zug (also weitergehen) überzeugender.


    Wäre bei mir als Mensch auch so, gibt Stellen da juckt mich nix. Türlich geht's hier nicht um einen Ruck oder Gewalt. Das soll sie nie mehr erleben.


    Sorry wenn ich irgendwem nicht geantwortet habe. :winken:

  • Es gibt Momente da finde ich Halsband sehr praktisch und die Führung genauer.

    Auf jeden Fall; in der Nackengegend laufen sämtlich Nervenbahnen zusammen, dort ist der Hund viel empfänglicher für Reize. Was beim Geschirr, also im Rücken, überhaupt nicht ankommt.

  • Ich persönliche finde (und das ist nicht böse gemeint) ein Hund mit Deprivationssyndrom gehört ans Sicherheitsgeschirr. Sicherheit geht einfach vor, der Hund kann jederzeit panisch reagieren. Meine Schissbuxe hat sich gut entwickelt, aber auch nach 8 Jahren sichere ich ihn gut, er ist ein ängstlicher Hund, aber keine Deprivation. Zusätzlich Halsband ist in Ordnung, aber nur Halsband mit Deprivation nicht.

  • , aber nur Halsband mit Deprivation nicht.

    Sehe ich auch so! Ich würde so einen Hund immer doppelt sichern.

  • Meine Hündin geht nur nach vorn, nicht nach hinten.

    Zudem kommuniziert sie stark mit mir. Wenn die unsicher wird, fiept sie und fragt nach Lösungen.


    Sie kommt aus keinem Geschirr raus. Selbst wenn sie LoopingLoui spielt. Halsband auch nicht. Wenn ich noch sage ich halte die Leine meist nur mit 3 Fingern und es funktioniert trotzdem :ugly:


    Deprivationsschaden zeigt sich bei ihr durch Probleme im Generalisieren (positives wird nicht mit anderem verknüpft, aber negativen mit allem) und im Lerntempo usw. Da gibt es wahrscheinlich auch unterschiedliche Level. Man muss bei ihr Sachen etwas anders angehen.


    Das Thema ist ja warum reagiert sie plötzlich anders. Aber klar, es kann Entwicklungen auch in negative Richtungen aufzeigen. Die packt ja noch ihre Koffer aus :tropf:

  • Tut mir sehr leid, dass ihr gerade einen Todesfall in der Umgebung habt :streichel:


    Arbeite erstmal in Ruhe ab, was gerade wie ansteht; das Leben schiebt manchmal Drängenderes vor als Hundetraining, auch wenn das natürlich gerade bei einem ängstlichen Hund wichtig ist. Aber wenn das jetzt mal eine Woche oder so hintenanstehen muss, macht das den Braten auch nicht fett.

    Du hast ja jetzt Feedback bekommen, mit dem du offenbar auch etwas anfangen kannst. Wenn ihr weiter vorerst das alte Schema nutzt, wird sich ja aller Voraussicht nach nichts zum Negativen ändern, nachdem ihr ja auch Fortschritte erzielt. Und aus Notwendigkeit den Partner mal allein mit dem Hund rausschicken, scheint ja auch zu klappen, mindestens mit Hilfe von Leberwurst ;)


    Wenn sie auch auf unterschiedliche Geschirre verschieden reagiert, kannst du ja langfristig mal versuchen rauszufinden, was welches Geschirr bei ihr auslöst. Aber solang ihr noch auf der derzeitigen Trainingsstufe seid: bleibt beim vertrauten und funktionierenden Sicherungssystem. Ein Schritt nach dem anderen. Der Weg mit so einem Hund ist lang ;) Und wie heißt es im Italienischen so schön: Chi va piano va sano e va lontano (Wer langsam geht, geht gesund und weit).

  • Das Thema ist ja warum reagiert sie plötzlich anders.

    Wenn sie nur mit Halsband so aggressiv reagiert, hast du schonmal ihre Halswirbelsäule untersuchen lassen?

    Vielleicht hat sie Schmerzen und verknüpft das mit anderen Dingen.

  • Gerade ängstliche Hunde sind Meister darin negative Verknüpfungen sofort zu verinnerlichen :fear:


    Hund spürt durch das Halsband unangenehmen Druck auf den Kehlkopf und sieht gleichzeitig Hund. Verknüpfung : der fremde Hund tut am Hals weh. Nach 2 - 3 Erfahrungen tun alle Hunde die sie sieht am Hals weh. Oder umgekehrt . Auch wenn unsichere Hunde gute Sachen schwer verknüpfen und schlecht generalisieren, aber doofe Sachen gehen ganz fix. Einem meiner Hunde ist mal spät abends im Garten ein Apfel auf den Kopf gefallen, also war es abends gefährlich. Tagsüber dallerte sie im Garten, aber Abends hat das ewig gedauert bis das negative Erlebnis gelöscht war. Das nur mal als Beispiel wie schnell das geht.


    Gesundheitliche Ursachen können natürlich auch dahinter stecken, Kehlkopf ; Halswirbelsäule, Nacken, Kopfschmerzen.


    Wenn Euch das Halsband so wichtig ist, lasst es sie eine Weile einfach nur tragen, ohne das die Leine rankommt. Wenn das gut klappt Leine ohne Ablenkung dran usw usw.

  • Einem meiner Hunde ist mal spät abends im Garten ein Apfel auf den Kopf gefallen, also war es abends gefährlich.

    :lol: Die sind schon manchmal merkwürdig. Einer meiner Hunde hat mal am Schafszaun eine gewischt gekriegt. Der hat bis an sein Lebensende um jedes Schafsrudel einen Bogen gemacht. Schafe sind böse, sie verteilen elektrische Schläge. |)

  • Wenn dann allerdings ein Reiz auftaucht, reagiert Betti viel früher und schneller. Durch den "Röcheleffekt" natürlich auch intensiver. Selbst bei Sachen, wo ich nicht mal mit rechne das sie reagiert. Hund 100m entfernt z. B. Sie ist damit gefühlt alarmierter.

    Um nochmals auf Dein Eingangs-Posting zurück zu kommen... Du schriebst ja, dass sie sich schon im Tierheim "erwürgt" habe mit dem Halsband. Sie hat das ganz bestimmt äusserst negativ belegt, vor allem, wenn sie sich dermassen vehement ins HB schmeisst, dass sie "röcheln" muss... da gehen bei mir sämtliche Alarmglocken an.


    Ich würde an Deiner Stelle das HB schlichtweg nicht mehr benutzen oder dann höchstens nur anziehen, aber keine Leine dran hängen, d.h. HB plus Geschirr.

    Diese paar wenigen Gelegenheiten, bei denen es "praktisch" wäre, sie einfach nur rasch an ein HB zu nehmen, kannst Du auch mit Geschirr erledigen, ist doch keine grosse Sache.


    Ausserdem würde ich sie medizinisch abklären lassen, ob sie Probleme an Kehlkopf oder Halswirbelsäule hat. Das kommt viel häufiger vor, als man denkt.

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