Unsicherheit und Nervenstress...
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Vieles, von dem, was Du schreibst, ist normal. Ich habe hier auch gerade einen 14 Wochen alten Welpen sitzen, der auch immer wieder vergisst, dass es ein Drinnen und ein Draußen gibt. Bei mir zu Hause im Garten kann sie draußen pinkeln, beim Büro an dem Baum vor der Tür eher nicht. Da ist zuviel los. Wenn wir "Gassi" gehen, brauche ich auch keine Kacktüte für sie - die wartet, bis wir wieder zu Hause sind. Das ist mir einigermaßen egal: Zu Hause habe ich ja wenigstens eine Mülltonne nah bei, unterwegs muss ich es mitschleppen.
Ich weiß, dass Hunde Stubenreinheit irgendwann fast von selbst lernen. Irgendwann merken die, dass man regelmäßig mit ihnen vor die Tür geht. Und wenn sie erstmal so weit sind, ihre Blase kontrollieren zu können, widerstrebt es ihnen selber, in ihrem Wohnzimmer aufs Klo zu gehen.
Dass die Kleine so gar nicht zur Ruhe kommt, ist natürlich nicht so doll. Wenn mein kleiner Hund wieder komplett rumspinnt, den großen Hund ärgert, rund um sich zu beißt, Sachen klaut und einfach total nervig ist, habe ich eine sehr einfache Methode: Leine dranmachen, Fuß so auf die Leine stellen, dass der Hund ca. einen halben Meter Radius hat, bequem hinsetzen, den Hund ignorieren und abwarten. Man selbst kann dabei arbeiten, stricken, fernsehen - egal. Wenn die Kleine nicht mehr so viele Optionen hat, wird sie sich irgendwann hinlegen und pennen. Und das geht jedesmal schneller. Das ist im Grunde das gleiche Prinzip wie mit 'ner Box. Aber mir widerstrebt es, den Hund einzusperren und mit dieser Methode hat der Hund ja weiter menschliche Nähe. Finde ich für einen so jungen Welpen wichtig.
Tipp: Ich nehme dafür nicht die gute Leine, sondern eine, bei der es mir egal ist, wenn sie drauf rumkaut. Das macht sie oft ;-) Ich lege ihr auch ein kleines Kissen hin, sie darf's ja gern bequem haben. Bei dem Kissen ist es mir auch egal, wenn sie drauf rumkaut. Damit der Hund zur Ruhe kommt, ist ignorieren das Zauberwort!
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Ich denke im übrigen, dass dieses Problem mit der Stubenreinheit auch durch Stress verursacht wird. Wenn Du da mehr Ruhe rein bekommst, wird es sicher auch besser. Aber grundsätzlich dauert Stubenreinheit und auch die Beißhemmung seine Zeit. Ich hatte auch eine Schnappschildkröte und bis sie es vollkommen verinnerlicht hatte, hat es schon ca. 5 Monate gedauert, nur dass Du mal eine zeitliche Vorstellung hast.
Ich bin ein sehr großer Fan von extrem strukturierten Tagesabläufen. Gerade bei unsicheren Hunden hilft das enorm. Und auch mal richtig auspowern lassen, ohne Leine auf einer Wiese, wo nichts passieren kann.
Alles Gute Euch.
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Blöd dass du da auf so einen Vermehrer reingefallen bist. Welpen dürfen erst ab vollendeter 8. Lebenswoche ausziehen. Bis dahin haben sie bei der Mutter und bei ihren Geschwistern zu bleiben (Tierschutzgesetz)und in den VDH angehörigen Vereinen findet auch erst zu diesem Zeitpunkt die Wurfabnahme statt und mit 8 wochen erhalten sie auch erst die ersten Impfungen. Ein richtiger Züchter hätte die Kleine nach der Wurfabnahme bei sich operieren lassen und sie nach der Heilung abgegeben. Umzug viel zu jung und dann gleich eine OP mit nachfolgenden schmerzen mutet man keinen Hund zu.
Ganz allgemein finde ich das von dir beschriebene Verhalten de Kleinen total normal. Ist halt nen welpe. Die können ihre Blase nicht kontrollieren, wollen die Welt entdecken und spielen ohne Ende. Bei euch ist sie ganz alleine, niemand ist zum spielen und Kräftemessen da und auch niemand an dem man sich orientieren kann. Nun orientiert sie zum GsD an dir und natürlich rennt sie dir da immer und überall hin nach. Das ist genetisch vorprogrammiert. Es wird sich mit der Zeit geben!
Zum Tragen, wie trägst du sie? Hier auf der HP siehst du auf dem 4 Bild wie es richtig geht https://www.hundeschule-potsda…-am-hund/tragen-heben.php das macht schon viel aus und man kann sie so echt gut festhalten auch wenn sie zappeln
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Ein richtiger Züchter hätte die Kleine nach der Wurfabnahme bei sich operieren lassen und sie nach der Heilung abgegeben. Umzug viel zu jung und dann gleich eine OP mit nachfolgenden schmerzen mutet man keinen Hund zu.
Wenn ich es richtig verstanden habe, musste der "Züchter" sich operieren lassen nicht die kleine wurde operiert.
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Ich möchte doch so gerne, ich lieb die Kleine doch schon....aber manchmal ist es so schwer, ruhig zu bleiben. Vor allem, wenn sie mich dauern beißt und anbellt....es gibt soviel Tipps darüber aber es hat noch nichts wirklich geholfen. In die Box tun geht nicht gut, sie weint und bellt....und pinkelt rein....habe ich erst zweimal gemacht, weil sie sich gar nicht beruhigen lies. Als sie einigermaßen ruhig war, hab ich sie wieder raus gelassen und gelobt. Aber dann fing es wieder an...
Schau mal da:
Welpe beißt mich blutig und kommt nie zur Ruhe
Da gab es im Grunde das gleiche Problem in Bezug aufs beißen und überdrehen. Vielleicht magst Du da mal ein bisschen stöbern.
Vielen Dank, ich schau es mir an
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es gibt soviel Tipps darüber aber es hat noch nichts wirklich geholfen.
Aber Du hast sie doch erst 3 Wochen, so schnell geht das nicht. Ruhe und Geduld und Struktur sind die Zauberwörter.
Wie wäre es mit einem Welpenauslauf statt der Box? Da ist sie nicht so arg begrenzt, Du kannst daneben sitzen, aber sie hat keinen direkten Zugriff auf Dich.
Sie ist noch ein Baby und muss es lernen, zumal nicht optimal groß geworden, da hast Du auch einiges nachzuholen. Wird schon werden.
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Huhu,
erstmal gaaaaanz tief durchatmen. Alles wird gut. Die kleine Maus (wie heißt sie denn eigenltich?) ist mit ihrem Dasein, ihrem Dasein bei euch und der großen bösen Welt da draußen völlig überfordert. Sie ist ein Baby. Sie hat Angst und nix böses im Sinn und verteidigt sich und schützt sich gegen alles was unkontrollierbar und ängstigend ist. Das ist normal und gut.
Zum Stubenreinheitsthema wurde schon viel gesagt. Geduld. Bleib mit ihr solange draußen bis sie macht (bei den Temperaturen bitte nur im Schatten) und dann richtig, richtig fett Party feiern und Leckerchenregen. Dass sie sich lieber hinlegt (kühl) und mit anderen Dingen beschäftigt ist eher der sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne eines Welpens geschuldet. Bis ihr draußen seid hat sie vergessen, dass sie muss und absolute keine Ahnung was du von ihr willst. Belegst du das Geschäft mit einem Kommando? Mein Franz hat mich auch am Anfang fraußen auf der Wiese angeschaut als wär ich irgendwie doof, war allerdings sehr gut schon vom Züchter trainiert was das Thema anging, da bin ich nach wie vor sehr dankbar.
Liegen bleiben/schlafen: Ich habe so einen kleinen rastlos Schatz bei mir. Schlafen geht nur wenn ich mich nicht bewege. Zeh zuckt? Hund wach. Das ist auch jetzt noch so. Was mache ich? Mich nicht bewegen. Das wird schon irgendwann. Er dackelt mir halt überall hinterher. Das ist ok. Nach 2 Wochen konnte ich dann auch mal einzelne Türen in der Wohnung zumachen und er hat sich davor hingelegt bis ich wieder rauskam. Es erfordert viel Geduld und Logistik den Alltag die ersten Wochen so zu bestreiten, aber es geht irgendwie. Ich hatte damals gerade eine ungeplante Bauch-OP hinter mir und musste daher eh viel liegen und schlafen, daher ging das (ihn tragen war dann natürlich schwer, aber auch das haben wir geschafft). Gib deinem Welpen Ruhe und pass dich da etwas an, bis ers von allein versteht. :)
Hochheben: wie gehst du das an? Gehst du auf sie zu, beugst dich über sie und schnappst sie dir? Sowas kann schnell bedrohlich und übergriffig wirken. Wie hast du denn deine Kinder hochgehoben? Also wir haben das so geübt, dass ich immer in die Hocke bin, Arme ausgebreitet und dann kam er schon von sich aus gerannt, dann gab es Leckerli und dann hab ich ihn (noch in hocke) auf den Arm genommen und bin mit ihm aufgestanden und hab gesagt "Und hoch". So mache ich das jetzt noch, wobei er langsam keinen Bock mehr hat getragen zu werden weil es zu warm und umbequem ist und außerdem will er doch so unbedingt selber machen ... aber er zappelt bloß und schnappt nicht. Wenn sie nicht von sich aus kommt, dann lock sie mit Leckerli.
Papierrollen (leer) gebe ich ihm, er zerlegt sie und frisst davon auch Teile. Ich kauf das ungebleichte Ökozeug. Es ist Zellstoff. Kommt wieder raus. Draußen mit dem aufsaugen ist normal, das muss man üben und vorausschauend laufen, damit man die Aufmerksamkeit erst gar nicht auf potenzielle Objekte der Begierde lenkt. Ansonsten aus dem Mund nehmen, "Aus" sagen, Leckerchen rein. Viel Geduld haben (ist derzeit auch eine riesen Baustelle bei uns, mittlerweile lässt ers fallen, wenn es nicht meeeeega lecker ist). Für drinnen hat uns eine Kauwurzel sehr geholfen, dass er die Möbel nicht anfrisst (er steht auf das Holz-Gefühl).
Zur Ruhe kommen: Ich hab das "auf den Platz gehen" nicht so bald mit ihm geübt und ehrlich gesagt ist es mir nicht so wichtig, weil er bei mir mittlerweile überall zur Ruhe kommt, auch ohne dedizierten Platz, weil wir das so geübt haben und er in meiner Wohnung liegen darf wo er mag. Das hat gedauert und war echt anstrengend, aber wir sind mittlerweile ein gutes Team und er legt sich mittlerweile auch gut von alleine ab, ohne dass ich was tun muss. Am Anfang hatte ich dafür 2 Techniken:
1) du sitzt auf dem Boden, sie mit dem Rücken zu dir. Du hältst ihren Kopf in beiden Händen geradeaus. Bestimmt, aber nicht zu fest, weh tun soll es nicht, aber dich vor Schnappern schützen. Wenn sie versucht wegzulaufen, klemmst du sie mit deinen Beinen ein. Wenn sie etwas ruhiger ist hältst du ihren Kopf mit einer Hand vorne oben am Hals/Kiefer (locker! Bloß nicht feste drücken!!) und streichelst langsam mit der anderen Hand den Rücken. So haben wir angefangen.
2) etwas drastischer. Es tut ihr nicht weh, auch wenn sie vermutlich etwas jammern wird. Du nimmst sie auf den schoß, den Kopf in deiner Armbeuge und hältst sie mit beiden Armen dicht an dinem Körper. Dabei atmest du gaaaaanz ruhig und streichelst sie. Dabei kannst du immer wieder in ruhigen Ton ein Markerwort sagen, das wird später hilfreich sein um sie schneller (und auf Kommado) zu beruhigen. Sie wird vielleicht hecheln und schnell atmen und versuchen sich rauszuwinden. Du hältst sie aber fest. Wenn sie ruckartig den Kopf bewegt oder versucht zu schnappen, hältst du mit der 2. Hand ihren Kopf in der Armbeuge. (alles bitte nicht grob!! Du musst der sichere Hafen sein) sie wird auch winseln und versuchen loszukommen, das lässt du nicht zu. Irgendwann wird das hecheln langsamer und irgendwann kommt ein Schnaufer/Seufzer. Danach wartest du noch ca. 1 Minute und dann lässt du sie gehen.
Bei Franz funktioniert das und dauert 3-5 Minuten. Er rollt sich dann sofort irgendwo ein. Ich kann natürlich nicht versprechen, dass es dir auch hilft. Ich muss nur konsequent darauf achten, dass er nix zum rumkauen erwischt, weil ihn das wieder hochpeitscht. Er wechselt auch oft den Schlafplatz. Mei, soll er doch? Gerade bei den aktuellen Temperaturen verstehe ich das noch 100 mal mehr, dass man sich dann lieber wieder einen kühlen Fleck sucht. Einfach nicht drauf eingehen, nicht ansprechen, nicht aus der Ruhe reißen.
Beißhemmung: Ich habe ihm nicht konsequent verboten Körperteile in den Mund zu nehmen. Er hat gelernt, ab wann es weh tut. Indem ich konsequent "AUA!" gesagt habe und von ihm weggegangen bin. Nach 5 Wochen weiß er langsam ab wann das "Aua" kommt und wir können schön spielen. Wadenbeißen gabs bei mir mal ne deutliche Ansage, seitdem ist da Ruhe weil "einfach weitergehen" oder "stehenbleiben und ignorieren" bei meinen Sturkopf keinen Erfolg hatte.
Wie sieht es denn mit eurer Bindung aus? Hat sie Vertrauen zu dir? Kommt sie freudig auf dich zu, wenn sie dich sieht? Wenn du in die Hocke gehst? Vergiss bei all dem Drama den Spaß an deinem Welpen nicht. Wenn du jetzt mal 3, 4 Wochen zu nix kommst - ja mei, dann ist es so! Ist doch ok, wenn die Fenster mal nicht geputzt sind oder sich Dokumente stapeln. Dafür hast du noch ein ganzes Hundeleben Zeit. Die Welpenzeit ist so kurz und in ein paar Wochen wirst du dir denken "Mein Gott, wo ist die Zeit geblieben". Es wird besser, auch wenn es an manchen Tagen nicht so aussieht. Gestern hatten wir auch wieder einen Katastrophen-Tag und wir waren beide ein Nervenbündel. Dafür ist er heute wieder ein absoluter Engel.
Genieß die Zeit mit deiner Maus. Bindung und Ruhe ist das wichtigste gerade, glaub ich. Für euch beide. Du musst ihr nämlich auch vertrauen und sie lieb haben. Und auch du musst ein bisschen runterkommen.
Ich hab gelernt "nach müd kommt blöd" gilt nicht nur für meinen Welpen, sondern auch für mich. Wenn ich zu drüber und gestresst war, hab ich nämlich auch nicht immer schön reagiert. Wir haben das auch alle durch, es wird.
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Was will Dein Hund mit dem Anbellen erreichen?
LG
Doro
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Huhu,
erstmal gaaaaanz tief durchatmen. Alles wird gut. Die kleine Maus (wie heißt sie denn eigenltich?) ist mit ihrem Dasein, ihrem Dasein bei euch und der großen bösen Welt da draußen völlig überfordert. Sie ist ein Baby. Sie hat Angst und nix böses im Sinn und verteidigt sich und schützt sich gegen alles was unkontrollierbar und ängstigend ist. Das ist normal und gut.
Zum Stubenreinheitsthema wurde schon viel gesagt. Geduld. Bleib mit ihr solange draußen bis sie macht (bei den Temperaturen bitte nur im Schatten) und dann richtig, richtig fett Party feiern und Leckerchenregen. Dass sie sich lieber hinlegt (kühl) und mit anderen Dingen beschäftigt ist eher der sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne eines Welpens geschuldet. Bis ihr draußen seid hat sie vergessen, dass sie muss und absolute keine Ahnung was du von ihr willst. Belegst du das Geschäft mit einem Kommando? Mein Franz hat mich auch am Anfang fraußen auf der Wiese angeschaut als wär ich irgendwie doof, war allerdings sehr gut schon vom Züchter trainiert was das Thema anging, da bin ich nach wie vor sehr dankbar.
Liegen bleiben/schlafen: Ich habe so einen kleinen rastlos Schatz bei mir. Schlafen geht nur wenn ich mich nicht bewege. Zeh zuckt? Hund wach. Das ist auch jetzt noch so. Was mache ich? Mich nicht bewegen. Das wird schon irgendwann. Er dackelt mir halt überall hinterher. Das ist ok. Nach 2 Wochen konnte ich dann auch mal einzelne Türen in der Wohnung zumachen und er hat sich davor hingelegt bis ich wieder rauskam. Es erfordert viel Geduld und Logistik den Alltag die ersten Wochen so zu bestreiten, aber es geht irgendwie. Ich hatte damals gerade eine ungeplante Bauch-OP hinter mir und musste daher eh viel liegen und schlafen, daher ging das (ihn tragen war dann natürlich schwer, aber auch das haben wir geschafft). Gib deinem Welpen Ruhe und pass dich da etwas an, bis ers von allein versteht. :)
Hochheben: wie gehst du das an? Gehst du auf sie zu, beugst dich über sie und schnappst sie dir? Sowas kann schnell bedrohlich und übergriffig wirken. Wie hast du denn deine Kinder hochgehoben? Also wir haben das so geübt, dass ich immer in die Hocke bin, Arme ausgebreitet und dann kam er schon von sich aus gerannt, dann gab es Leckerli und dann hab ich ihn (noch in hocke) auf den Arm genommen und bin mit ihm aufgestanden und hab gesagt "Und hoch". So mache ich das jetzt noch, wobei er langsam keinen Bock mehr hat getragen zu werden weil es zu warm und umbequem ist und außerdem will er doch so unbedingt selber machen ... aber er zappelt bloß und schnappt nicht. Wenn sie nicht von sich aus kommt, dann lock sie mit Leckerli.
Papierrollen (leer) gebe ich ihm, er zerlegt sie und frisst davon auch Teile. Ich kauf das ungebleichte Ökozeug. Es ist Zellstoff. Kommt wieder raus. Draußen mit dem aufsaugen ist normal, das muss man üben und vorausschauend laufen, damit man die Aufmerksamkeit erst gar nicht auf potenzielle Objekte der Begierde lenkt. Ansonsten aus dem Mund nehmen, "Aus" sagen, Leckerchen rein. Viel Geduld haben (ist derzeit auch eine riesen Baustelle bei uns, mittlerweile lässt ers fallen, wenn es nicht meeeeega lecker ist). Für drinnen hat uns eine Kauwurzel sehr geholfen, dass er die Möbel nicht anfrisst (er steht auf das Holz-Gefühl).
Zur Ruhe kommen: Ich hab das "auf den Platz gehen" nicht so bald mit ihm geübt und ehrlich gesagt ist es mir nicht so wichtig, weil er bei mir mittlerweile überall zur Ruhe kommt, auch ohne dedizierten Platz, weil wir das so geübt haben und er in meiner Wohnung liegen darf wo er mag. Das hat gedauert und war echt anstrengend, aber wir sind mittlerweile ein gutes Team und er legt sich mittlerweile auch gut von alleine ab, ohne dass ich was tun muss. Am Anfang hatte ich dafür 2 Techniken:
1) du sitzt auf dem Boden, sie mit dem Rücken zu dir. Du hältst ihren Kopf in beiden Händen geradeaus. Bestimmt, aber nicht zu fest, weh tun soll es nicht, aber dich vor Schnappern schützen. Wenn sie versucht wegzulaufen, klemmst du sie mit deinen Beinen ein. Wenn sie etwas ruhiger ist hältst du ihren Kopf mit einer Hand vorne oben am Hals/Kiefer (locker! Bloß nicht feste drücken!!) und streichelst langsam mit der anderen Hand den Rücken. So haben wir angefangen.
2) etwas drastischer. Es tut ihr nicht weh, auch wenn sie vermutlich etwas jammern wird. Du nimmst sie auf den schoß, den Kopf in deiner Armbeuge und hältst sie mit beiden Armen dicht an dinem Körper. Dabei atmest du gaaaaanz ruhig und streichelst sie. Dabei kannst du immer wieder in ruhigen Ton ein Markerwort sagen, das wird später hilfreich sein um sie schneller (und auf Kommado) zu beruhigen. Sie wird vielleicht hecheln und schnell atmen und versuchen sich rauszuwinden. Du hältst sie aber fest. Wenn sie ruckartig den Kopf bewegt oder versucht zu schnappen, hältst du mit der 2. Hand ihren Kopf in der Armbeuge. (alles bitte nicht grob!! Du musst der sichere Hafen sein) sie wird auch winseln und versuchen loszukommen, das lässt du nicht zu. Irgendwann wird das hecheln langsamer und irgendwann kommt ein Schnaufer/Seufzer. Danach wartest du noch ca. 1 Minute und dann lässt du sie gehen.
Bei Franz funktioniert das und dauert 3-5 Minuten. Er rollt sich dann sofort irgendwo ein. Ich kann natürlich nicht versprechen, dass es dir auch hilft. Ich muss nur konsequent darauf achten, dass er nix zum rumkauen erwischt, weil ihn das wieder hochpeitscht. Er wechselt auch oft den Schlafplatz. Mei, soll er doch? Gerade bei den aktuellen Temperaturen verstehe ich das noch 100 mal mehr, dass man sich dann lieber wieder einen kühlen Fleck sucht. Einfach nicht drauf eingehen, nicht ansprechen, nicht aus der Ruhe reißen.
Beißhemmung: Ich habe ihm nicht konsequent verboten Körperteile in den Mund zu nehmen. Er hat gelernt, ab wann es weh tut. Indem ich konsequent "AUA!" gesagt habe und von ihm weggegangen bin. Nach 5 Wochen weiß er langsam ab wann das "Aua" kommt und wir können schön spielen. Wadenbeißen gabs bei mir mal ne deutliche Ansage, seitdem ist da Ruhe weil "einfach weitergehen" oder "stehenbleiben und ignorieren" bei meinen Sturkopf keinen Erfolg hatte.
Wie sieht es denn mit eurer Bindung aus? Hat sie Vertrauen zu dir? Kommt sie freudig auf dich zu, wenn sie dich sieht? Wenn du in die Hocke gehst? Vergiss bei all dem Drama den Spaß an deinem Welpen nicht. Wenn du jetzt mal 3, 4 Wochen zu nix kommst - ja mei, dann ist es so! Ist doch ok, wenn die Fenster mal nicht geputzt sind oder sich Dokumente stapeln. Dafür hast du noch ein ganzes Hundeleben Zeit. Die Welpenzeit ist so kurz und in ein paar Wochen wirst du dir denken "Mein Gott, wo ist die Zeit geblieben". Es wird besser, auch wenn es an manchen Tagen nicht so aussieht. Gestern hatten wir auch wieder einen Katastrophen-Tag und wir waren beide ein Nervenbündel. Dafür ist er heute wieder ein absoluter Engel.
Genieß die Zeit mit deiner Maus. Bindung und Ruhe ist das wichtigste gerade, glaub ich. Für euch beide. Du musst ihr nämlich auch vertrauen und sie lieb haben. Und auch du musst ein bisschen runterkommen.
Ich hab gelernt "nach müd kommt blöd" gilt nicht nur für meinen Welpen, sondern auch für mich. Wenn ich zu drüber und gestresst war, hab ich nämlich auch nicht immer schön reagiert. Wir haben das auch alle durch, es wird.
Wow, danke für den langen Text, das hilft mir sehr. ich bin einfach noch zu unsicher in allem. Ist eben mein erster Hund und dann noch ein Rotti (Wunsch meines Mannes). Ich wollte eigentlich einen Mischling oder einen weißen Schäferhund, nun ist es ein Rotttweiler und die sind sowieso nicht so einfach. Sie ist extrem übergriffig und unbelehrbar....as mit dem Stubenrein, ist schrecklich nervig aber das halten wir durch. Nur dieses Anbellen und Beißen bei mir. Ich glaube, ich habe es mir bei ihr versaut mit der ewigen Runtertragerei. Mein Mann macht das nur ab und zu und da macht sie nichts. Ich trage sie aber genauso.
Selten, dass ich sie streicheln darf, meist fängt sie gleich an zu beißen und wenn ich nein sage, wird es gleich stressig. Ich gehe dann auch weg und drehe ihr den Rücken zu. ist noch ein langer Weg....
Schön finde ich es hier, weil nicht gleich eine Schimpfattake kommt und man wirklich sachliche Ratschläge bekommt.
Ich denke (befürchte), ich werde noch öfter Rat brauchen.
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Was will Dein Hund mit dem Anbellen erreichen?
LG
Doro
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