Agression gegen Betrunkene

  • Nunja, derjenige, dem in so einer Situation nicht das Adrenalin einschießt ist vermutlich tot. BW hin oder her.

    Niemand kann mir erzählen, dass es keine massive Stresssituation ist wenn die Möglichkeit besteht, dass der eigene Hund gleich seine Zähne im Gegenüber vergräbt.


    Dass du nicht verstehst was der MK geändert hätte liegt daran, dass du noch keinen drauf hattest.

    Der Unterschied ist enorm. Ich hatte neulich einen Gasthund. 40kg reine Muskelmasse und nicht mit Männern kompatibel. Im Dunkeln erst recht nicht und bei Besoffenen pure Eskalation. Never ever wäre ich mit der ohne Maulkorb raus aus Sorge vor genau solchen Situationen wie du sie mit Dako erlebt hast - die Dummheit der Menschen ist enorm, wenn sie besoffen sind erst recht. Der Top Gehorsam dieses Hundes hätte nir nichts mehr genutzt wenn ich in eine Situation gekommen wäre wie du sie erlebt hast. Dakos Gehorsam war ja offensichtlich auch weg in der Situation.


    So, nun hatte dieser Hund aber den MK drauf und ich war ruhiger und konnte den Hund souverän führen. Warum? Weil auch im allerdümmsten Fall der Eskalation niemand wirklich zu Schaden gekommen wäre. Das allerschlimmste was uns hätte passieren können wäre eine Situation wie eure und dann hätte es für den Besoffenen einen blauen Fleck gegeben. Das hätte vermutlich keine Anzeige zur Folge gehabt und selbst wenn: der Hund war maximal gesichert und hat erst ausgelöst nachdem der Mann meine Aufforderung Abstand zu halten mehrfach ignoriert hat. Wäre immer noch scheiße, aber was glaubst du was los wäre wenn der Mann zerbissen schwer(st)verletzt ins Krankenhaus gekommen wäre?


    Es gab die ganze Woche die ich den Hund hatte und wo wir im Dunkeln öfter plötzlich vor Männern standen keine einzige Situation wo sie nach vorne gegangen ist, selbst als wir angepöbelt wurden. Weil ich alles im Griff hatte und ruhig war. Ich verwette alles was ich habe darauf, ohne Maulkorb hätte sie mehrmals Rabatz gemacht weil ich mich sofort angespannt hätte sobald jemand in unserem Wohlfühlradius überraschend auftaucht.



    Und genau diese Sicherheit, dass im Notfall nicht viel passieren kann beruhigt. Es gibt wertvolle Zeit zu reagieren, es vermeidet unnötige Eskalation auf allen Seiten, man kann einen viel kühleren Kopf bewahren, die Sicherheit überträgt sich auf den Hund.


    Es geht beim Maulkorb natürlich auch um den konkreten Beißschutz. Aber vor allem geht es um die bessere Händelbarkeit, damit es erst gar nicht zu einem Biss bzw Stoß mit dem Maulkorb geht.

  • Niemand kann mir erzählen, dass es keine massive Stresssituation ist wenn die Möglichkeit besteht, dass der eigene Hund gleich seine Zähne im Gegenüber vergräbt.

    Stress sicher, aber nicht unbedingt gleich in dem Ausmaß das Adrenalin die Kontrolle übernimmt, aber das ist Nebensache. Virtueller "Wer ist der Coolste"Vergleich ist glaube ich jenseits unseres Alters ;)


    Dass du nicht verstehst was der MK geändert hätte liegt daran, dass du noch keinen drauf hattest.

    Das kann sein, wir haben MK hier nur beim TA und zum Training drauf.

    Dazu kommt das ich, egal ob Zähne oder nur Kraft/Masse/Wucht und Krallen, einen solchen Kontakt zwischen Dako und irgendwem unbedingt verhindern will. Es fällt mir schwer mir vorzustellen das ich da wegen dem MK einen Unterschied machen würde, für mich ist beides ein Hundeangriff, in beiden Fällen habe ich maximal versagt.

  • Ich hatte neulich einen Gasthund. 40kg reine Muskelmasse und nicht mit Männern kompatibel. Im Dunkeln erst recht nicht und bei Besoffenen pure Eskalation. Never ever wäre ich mit der ohne Maulkorb raus aus Sorge vor genau solchen Situationen wie du sie mit Dako erlebt hast - die Dummheit der Menschen ist enorm, wenn sie besoffen sind erst recht. Der Top Gehorsam dieses Hundes hätte nir nichts mehr genutzt wenn ich in eine Situation gekommen wäre wie du sie erlebt hast. Dakos Gehorsam war ja offensichtlich auch weg in der Situation.

    Ich glaube, dass du deine Situation vergleichst.

    Mag ja auch bei Dakosmitbewohner so sein, keine Ahnung, aber jetzt verstehe ich, warum du von einschiessendem Adrenalin sprichst.

    Dein Gasthund würde genau das bei mir auslösen.

    Ich habe meinen BC lange mit Maulkorb geführt und hatte oft einschiessendes Adrenalin.

    Aber ich habe hier echt eine andere Einschätzung von dem Hund hier.

    Kann daran liegen, dass ich die Gefährlichkeit des Hundes nicht mitbekommen habe. Also ich halt mich dann raus. Und lese erstmal nur noch mit. Ich wusste nicht, dass der Hund bissig ist.

  • Da bin ich froh trägt Tarek n Maulkorb, wer mir so penetrant auf die Pelle rückt, würde vermutlich irgendwann von Tarek mit dem MK eine gedonnert bekommen :ka:

    Aber ehrlich es hat mir auch niemand so auf die Pelle zu rücken...

    Ich würd halt dann so gut es geht mich aus der Situation entfernen.

  • Natürlich ist beides ein Angriff. Aber die Konsequenzen sind doch mit MK erheblich geringer. Für alle Beteiligten!



    Gut, wenn du beim TA den Korb drauf hast nehmen wir das doch mal als Beispiel:

    Wärst du in der Situation ohne MK nicht angespannter als mit? Würdest Dako nicht vorsorglich etwas fester halten? Mehr auf ihn achten statt dich auf die Tierärztin zu konzentrieren? Eine höhere Grundnervosität haben?


    Oder wärst du so cool und relaxt wie immer? Dann die leicht ketzerische Frage: wieso überhaupt ein MK?







    Mir erschließt sich deine Abneigung gegen den MK einfach nicht. Er stört den Hund nicht, was die Leute denken ist völlig egal, er ermöglicht es dir den Hund entspannter zu führen, er schützt im Falle eines Falles alle Beteiligten.

    Selbst mein Hund hat in manchen Situationen MK auf. Nicht weil er ernsthaft jemanden zerlegen will sondern weil es Sicherheit gibt und ich ihm dadurch mehr Freiheiten geben kann, zB Freilauf im Dunkeln.


    Ein MK heißt auch nicht, dass der Hund böse oder unerzogen ist. Er signalisiert lediglich, dass der Halter einen hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein hat und seinen Hund realistisch einschätzt.




    Ihr habt ja offensichtlich schon viel erreicht im Training und ich spreche auf keinen Fall von immer MK auf draußen. Aber kritische Situationen bergen eben offensichtlich noch massig Eskalationspotenzial und wenn das Risiko erhöht ist in so eine Situation zu kommen wäre MK drauf mMn sinnvoll.

    Denn du wirst das nicht immer so lösen können wie heute. Irgendwann ist keine Laterne da. Oder der Besoffene ist stärker als du. Oder es sind mehrere. Oder du hast einen übersehen und er überrascht den Hund ...

  • DakosMitbewohner schrieb, der Hund hätte seine Zähne auch im Bein des Besoffenen vergraben (oder so ähnlich) wenn er dran gekommen wäre.


    Und ein fletschender Hund der versucht zum Besoffenen zu kommen ... was denkst du was der dann macht? Niederkuscheln?


    Deswegen ist der Hund nicht "bissig".

    Oder böse. Oder grundsätzlich gefährlich. Er ist einfach ein Hund, der sich wie ein Hund verhält.


    Aber er hat in bestimmten Situationen eben das Potenzial Menschen zu verletzen und gehört deshalb gesichert. Ganz wertfrei

  • edit: und selbstverständlich schießt mir das Adrenalin ein wenn ich einen Hund ohne Maulkorb an der Leine habe der vermutlich zulangt und dann kommt ihr Feindbild in greifbare Nähe.


    Das heißt nicht, dass ich die Nerven schmeiße. Aber meine Anspannung macht die Situation eben nicht besser. Der Hund und ich hätten es wesentlich einfacher wenn ich durch den MK entspannt wäre.

    Und das wäre höchstwahrscheinlich auch bei Dako der Fall.

  • Ich seh ein Grundproblem bei potentiell reaktiven Hunden darin, dass man selbst zwar den Hund oft kontrollieren kann, nicht aber sein Umfeld.


    Weshalb ich sehr wohl für Beißkorb bin. Mein Schnappi tut niemandem was, solang die Distanz stimmt. Aber ich kann sie nur aus meiner Perspektive einhalten versuchen. Der Besoffene, der unvermittelt aus dem Hauseingang kommt, ist für mich nicht kontrollierbar. Oder der Mensch, der mal eben im Vorbeigehen von hinten den Hund tätschelt. Auch wenn ich alles und jeden abblocke, soweit es geht, es geht nicht immer.

    Darum trägt der Hund, von dem ich weiß, dass er es nicht erträgt, Beißkorb. "Hätten sie mal nicht die Distanz vom Hund unterschritten, ist kein Argument, das sonderlich zählt, wenn doch mal was passiert.

    Also ja, ich bin der Ansicht, jeder Hund, bei dem der begründete Verdacht besteht, dass er in bestimmten Situationen Zähne benutzen könnte, muss zu seinem Schutz und dem der, und sei sie noch so aufdringlichen, Umwelt gesichert werden. Sind die Auslöser besonders "unkontrollierbar", dann eigentlich immer. So wie wir zb wohnen, besteht immer die Möglichkeit, dass jemand dem Hund zu nah kommt (bei uns Männer, Betrunkene, laufende Menschen von hinten, fremde Hunde) , also muss Hund dauerhaft Beißkorb tragen.

  • Ich wusste nicht, dass der Hund bissig ist.

    Bis jetzt ist er es nicht, aber bei allem Vertrauen zu Dako, ausprobieren muss ich das nicht. Wenn er beißen würde, dann wäre das eine Situation wo ich es mir Vorstellen kann. Genau aus dem Grunde:

    Und ein fletschender Hund der versucht zum Besoffenen zu kommen ... was denkst du was der dann macht?

    Was anderes kann ich mir da nämlich auch nicht denken.


    Gut, wenn du beim TA den Korb drauf hast nehmen wir das doch mal als Beispiel:

    Wärst du in der Situation ohne MK nicht angespannter als mit? Würdest Dako nicht vorsorglich etwas fester halten? Mehr auf ihn achten statt dich auf die Tierärztin zu konzentrieren? Eine höhere Grundnervosität haben?


    Oder wärst du so cool und relaxt wie immer? Dann die leicht ketzerische Frage: wieso überhaupt ein MK?

    Ich glaube ich wäre nicht unentspannter, weil, um deine ketzerische Frage zu beantworten:p, Dako trägt den MK dort weil wir beim ersten TA Besuch Dako noch nicht einschätzen konnten. Heute ist der MK nur noch Teil des "Rituals", eine Notwenigkeit war er vermutlich beim ersten Mal schon nicht. Aber gerade erst hier angekommen, erster TA, kein Untersuchungstraining vorher, ich verstehe war die TA da einen MK haben wollte.

    Dennoch verstehe ich deinen Gedanken und kann es auch nicht ausschließen, von hier locker sagen macht keinen Unterschied zu einer Situation die vor Ort ein Psychologe untersuchen müsste ist natürlich einfach.


    wenn das Risiko erhöht ist in so eine Situation zu kommen

    Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht jemals in so eine Situation zu kommen. Ich meine klar begegnet man mal Betrunkenen, ist auch ok, aber wie viele davon sind dann auch noch gerade auf den eigenen Hund fixiert und lassen sich weder von einem 2m Typen noch von einem aufgebrachten 66cm/29kg Hund davon abbringen?

    Wenn ich jetzt mit Dako zum Oktoberfest wollen würde, klar da müsste ein MK drauf, aber da bräuchte ich auch einen:lol: und ein paar aufs Maul weil ich meinen Hund da mitschleppe:barbar:.


    Dakos Gehorsam war ja offensichtlich auch weg in der Situation.

    Das bringt mich auf einen Gedanken, ich weiß gar nicht ob er "ungehorsam" war. Unser "ist gut/Papa macht" ist in dem Sinne kein Kommando und in der Lage auch nicht überzeugend. "Aus" bedeutet bei uns "egal was du tust, lass es und komm zu mir", hat er ja irgendwie gemacht er hat stand nur da, teile seine Laune mit und war bei mir...

    Wenn ich ein Kommando hätte im Sinne von; geh Xm weg und warte, hätte ich das ganze einfacher lösen können, unter der Annahme er würde noch auf mich hören.

    Aber sowas kann man doch niemals unter solchen Bedingungen testen und einfach ausprobieren.. ich glaube da hätte ich dann Schweißausbrüche. Also auch blöde Idee...

  • Also ja, ich bin der Ansicht, jeder Hund, bei dem der begründete Verdacht besteht, dass er in bestimmten Situationen Zähne benutzen könnte, muss zu seinem Schutz und dem der, und sei sie noch so aufdringlichen, Umwelt gesichert werden

    Sry aber das sind ausnahmslos alle Hunde, weil jeder Hund in bestimmten Situationen die Zähne benutzen könnte, das liegt einfach in der Natur des Hundes.

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