Wie wichtig ist es wo der Hund läuft? Was sagt es über die Bindung aus?

  • Mein Hund hat einen sehe großen Radius und da wir hier überwiegend in sehr übersichtlichem Gebiet unterwegs sind, darf sie den auch ausleben. Bis jetzt hat sie auch noch nicht die Weltherrschaft an sich gerissen...


    Wenn sie beim Spaziergang nur hinter oder maximal neben mir laufen dürfte, könnte ich auch zu Hause bleiben. Ein Hund kann auch aufmerksam sein und seinen Menschen im Blick haben, wenn er voran läuft und Interesse an seiner Umwelt hat. Und umgedreht kann der Hund hinter mir her schlurfen und trotzdem sein Ding machen.

    Davon ab finde ich dieses hinter mir laufen extrem nervig, weil man sich ständig umdrehen muss :roll:

  • Baxter kann auch laufen wo er will (ich hab den immer im Blick^^ ) wobei ich hinter mir nicht angenehm finde, dann bleib ich meist stehen und warte bis er wieder vor mir geht oder ich sag ihm das ^^. An der Seite läuft er nur, wenn ich es ihm sage und dann ist es meist, weil er an der Leine ist und wir an jemanden vorbei laufen.

  • Eine gute Bindung sieht man alleine schon daran, dass der Hund eben nicht nur im Gehorsam ruhig oder nah laufen kann/muss, sondern ganz freiwillig einen „Draht“ zu seinem Menschen hat, egal wo er nun läuft.

    Meine beiden laufen vorne, hinten, neben mir. Ganz nach Schnüffelangebot oder sonstigen interessanten Hundedingen. Trotzdem brauche ich sie nicht dauernd ansprechen oder zu mir zu rufen, sie halten Kontakt und kommen zu mir, wenn es nötig ist (fremde Menschen, andere Hunde, Wild usw. /bzw laufen ruhig an der Leine wenn die dran ist). Rufen oder mit Kommando bei mir behalten muss ich sie nur selten und wenn ich das tue, dann wissen sie das es wichtig ist. Mehr Bindung = Vertrauen brauche ich nun wirklich nicht.

  • hier gibt's bestimmte Situationen da soll der Hund

    Entweder knapp vor, hinter oder neben mir laufen

    Das hat aber nur mit "Verkehrssituation" zu tun


    Sonst darf gelaufen werden wie es beliebt

    So lange nichts und niemand gefährdet ist


    Bindung ergibt sich aus so etwas nicht

    Ausser man verwechselt anbinden mit Bindung

    Und Bindung hat mit Sicherheit nicht die masseinheit Meter oder cm

  • Nee, Feyra. Wenn Casper sich gut an dir orientiert, wenn er vorn läuft, passt das.

    Manchen Hunden tut es besser neben oder hinter einem zu laufen. Aber das lässt sich nicht pauschalisieren.


    Und btw ich habe nicht den Eindruck als würde Casper nicht gut im Gehorsam stehen, wenn ich so von euch lese.

    Im Gegenteil: er orientiert sich an dir, auch wenn er vorn läuft. Ist doch super.

  • Übrigens hat Bindung auch nichts direkt was zu tun damit, wie gut der Hund draußen hört oder in welchem Radius er läuft :sweet:

  • Meine Hunde dürfen, wenn es möglich ist, laufen, wo sie wollen. Ich begrenze nur den Radius.


    Es ist nicht nur Milan, Nijboer verlangt auch, daß Hunde im Unterordnungsbereich hinter dem Menschen laufen.


    Das schlimmste, was ich je gesehen habe, war ein Hund, der permanent in der Fußposition (eng links neben dem Hundeführer mit Blick auf das Gesicht des Hundeführers) laufen mußte. Der durfte nur zum Lösen mal ganz kurz aus dieser Position. Und gerade dieser Hund, der ja nach o.a. Theorie eine extrem enge Bindung zu seinem Menschen haben sollte, hat diesem den Stinkefinger gezeigt, wenn er z.B. im Obediencetraining mal ein paar Meter weg geschickt wurde.


    LG


    Doro

  • Takeo läuft nahezu immer vor mir, wenn er ohne Leine läuft, was mir auch wegen der Übersicht lieber ist.


    Bleibt er mal hinter mir, dann nur kurz um zu schnüffeln.


    An der langen Leine darf er auch schlendern, an der kurzen Leine nicht.

  • Dazu ein Erlebnis, das sich mir tief eingebrannt hat. Kaya war immer so was von eigenständig, schon von Welpe an. Klar hat sie super gehört, aber auf Spaziergängen war es eine riesige Ausnahme dass ich davon Gebrauch machen musste. Wir (also Glenny, Kaya und ich) waren einfach total aufeinander eingespielt. Dabei hatten sie einen für so kleine Hunde recht ordentlichen Radius, Kaya noch mehr als Glenny. Mal waren sie ein ganzes Stück hinter mir, wenn sie sich festgeschnuffelt hatten, nur um dann im Flitzetempo zu überholen und ein ebenso weites Stück vor mir her zu traben. Besagtes Erlebnis war, als Glenny wegen seiner Herzgeschichte das erste mal im Wald urplötzlich bewusstlos zusammengebrochen ist. Zu diesem Zeitpunkt war Kaya ein gewaltiges Stück weiter vorne, und durch ihre Größe für mich auch ab und an sogar nicht sichtbar. (Also ich hätte jederzeit gesehen wenn Mensch oder Hund vorne aufgetaucht wären, aber die kleine Hexe eben nicht.) Glenny brach also plötzlich zusammen, und mir ist der Schrecken in alle Glieder gefahren. Ich hab ihn eingesammelt und bin zusammen mit der Bekannten, die mit uns unterwegs war, schnurstracks zurück zum Hundeplatz. (Wir waren eigentlich nur kurz Gassi vor einem Seminar...) Dort haben wir erst mal versucht, ihn zu stabilisieren, eine Freundin hat bei der nächstgelegenen Tierklinik angerufen und sich auch angeboten, mich zu fahren weil ich nicht wusste wo genau das ist. An Kaya gedacht hab ich erst wieder, als ich vor deren Auto stand und Kaya in den ziemlich hohen Beifahrerraum heben wollte damit sie nicht unkontrolliert springt. Und erst da fiel mir auch auf, dass ich selbst im Wald nicht mal daran gedacht hatte, sie auch nur zu rufen - ich bin einfach losgerannt. Aber was soll ich sagen - selbstverständlich stand sie genau neben mir, und in späteren Gesprächen haben mir auch die anderen aus dem Verein bestätigt, sie war die ganze Zeit immer direkt bei mir, ohne ein einziges Wort. Kurz gesagt: Egal wie weit ihr Radius immer war, egal wie gerne sie ihren Interessen nachgegangen ist, egal ob sie an allen möglichen Positionen gelaufen ist - das, was sie in diesem Moment als es darauf ankam gezeigt hat, nenne ich eine funktionierende Bindung.

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